Notiz Halbleiterfertigung: EU gibt Startschuss für heimische Chip-Produktion

andi_sco schrieb:
Wo die staatliche Bank ein Insolvenz Verfahren Richtung Fertigung eröffnet hat?

Qualcomm macht noch was in München, z.B.
Micron, Apple (ehemals Intel / Infineon) etc. haben Standorte in München ja. Aber das ist viel zu wenig...

Hier muss massiv deutschland- und europaweit ausgebaut werden um mithalten zu können und Abgänge in Maschinenbau und Automobil auszugleichen. Ich spreche von mehreren hunderttausend.
 
Liebe EU, bei Airbus habt ihr auch nicht einfach eine große Halle mit Maschinen hingestellt und gesagt, so nun bauen wir Flugzeuge.

Man braucht Personal, Wissen, lizenzierte Fertigungstechniken, Maschinen usw. um sowas aufzuziehen. Vielleicht sollte man einfach mal anfangen, dass man Firmen wie Infineon, Bosch, AMS, NXP, AT+S usw. die Fertigung noch größerer Mengen ermöglicht bzw. querfinanziert oder fördert. Dann könnte man mit GloFo beginnen wieder an feinere Fertigungen zu denken.

Am ende bringts nix wenn wir an der eigenen Wirtschaft vorbei produzieren und Intel 2 Fabriken querfinanzieren. Ich wiederhole mich aber für sowas braucht es ein Ansinnen wie damals bei Airbus. Also eine gemeinsame Europäische Chipentwicklung und Fertigung mit entsprechenden Zielen und Wirtschaftskraft. Meinetwegen sollen se x86, x64 oder besser ARM bzw. RISC-V ins Portfolio aufnehmen und dies weiterentwickeln und fertigen. Dazu noch Ram, Flash usw. aber wichtig wären die Grundbausteine.
Logic, ASICs, µC, Leistungselektronik. Der 10 - 5nm Hightech stuff braucht minimum 7 Jahre bis hier bei uns überhaupt jemand darüber nachdenken kann.
 
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Syrato schrieb:
Es gibt genug KnowHow, nur die wenigsten "benötigen" 5nm und kleinere Strukturen.

@Makso ja in der EU/Europa gibt es Bürokratie und sie ist nicht immer gut und auch hier läuft einiges schief, aber uns gehts hier gut, sogar sehr gut und man sollte auf die Umwelt achte, denn wir haben nur einen Planeten! Dich und Mich wird evtl. noch nicht treffen, unsere Nachfahren eher.
Uns geht es "gut, sogar sehr gut": Sinkende Rentenniveaus, höhere Verschuldung, steigende Beiträge, geringe Haushaltsvermögen... Zumal das jetzt noch aus den Errungenschaften der letzten Dekaden besteht. Wir legen aktuell die Grundsteine für die nächsten Jahre und die sehen nicht gut aus. Das bisherige Zugpferd Automobil und Maschinebau hinkt und eine Ablösung durch IT etc. ist nicht in Sicht und es wird auch noch immer zu wenig getan...

Klar müssen wir auf die Umwelt achten aber wenn wir es übertreiben wird nicht mal das erreicht. Für jedes Werk das hier wegen Umweltbedingungen geschlossen wird wird ein noch dreckigeres in Indien, China etc. gebaut - wir haben also nichts gewonnen sondern doppelt verloren.

Und doch wir benötigen 5nm Strukturen. Wenn wir die nicht haben können wir nie eigene CPUs fertigen und sind von China oder den USA abhängig. Hier geht es um Nationale Souveränität und Sicherheit und nicht darum dass ein paar Gamer eine GPU Made in Europe haben... Eigentlich bräuchte es ein eigenes Europäisches Betriebssystem und eigene CPUs etc. für alle staatlichen Organisationen.
 
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Syrato schrieb:
@Makso ja in der EU/Europa gibt es Bürokratie und sie ist nicht immer gut und auch hier läuft einiges schief, aber uns gehts hier gut, sogar sehr gut und man sollte auf die Umwelt achte, denn wir haben nur einen Planeten! Dich und Mich wird evtl. noch nicht treffen, unsere Nachfahren eher.
Da hast du vollkommen recht. Ich hab auch nichts anderes Behauptet außer das die 9 Jahre nicht eingehalten werden können.
 
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find ich prinzipiell eigentlich erstmal positiv, wenn das ganze gescheit gemacht wird. will man 2030 was sehen, wird die fabrik sowieso nicht in deutschland gebaut, östlich vom bundesadler sind so dinge wesentlich unkomplizierter und billiger.. ist aber auch egal ob der roboter bzw. die belichtungsmaschine jetzt in polen, rumänien oder italien steht ;) weniger abhängigkeit von anderen wirtschaftsregionen ist immer gut, bleibt halt nur noch das problem der rohstoffe.. und wüsste jetzt nicht, wo man in europa irgendwo seltene erden abbaut!?
 
@He4db4nger also abgebaut werden ca. 71% in China, 12% in Australien usw.. Es gibt in Grönland grosse Vorkommen, USA und Kanada, welche z.T. mit Pilotanlagen betrieben werden (alle so um die 2.6 Millionen Tonnen dann noch im Pazifik zwischen Japan und Hawaii, da weiss man aber anscheinend nicht wie gross es ist und ist sicher nicht so einfach abzubauen. Das mit Abstand Grösste Vorkommen soll in Nordkorea liegen, 213 Millionen Tonnen soll in Nord Korea liegen, keine Ahnung wie sicher diese Information ist und da kommt China eher ran als die restliche Welt. Würde mich nicht wundern, wenn in Russland auch noch das Eine oder Andere Lager gefunden wird, wenn der Boden weiter so auftaut.
 
ja prima.. china und nordkorea.. das sind ja die perfekten handelspartner :D grönland ist ja momentan auch eher abtrünnig richtung usa.. also wars das schonmal mit der unabhängigkeit...
 
Wenn die „Experten“ hier in der Kommentarsektion alles so schei*e finden in Europa, sollten sie am besten auswandern. Wir brauchen hier konstruktive Leute, keine Meckerziegen… ich merke gerade wo ich das schreibe. Kampf gegen Windmühlen.
 
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Makso schrieb:
Dir ist schon klar das die EU min. 9 Jahre verschlafen hat!

Die EU hat überhaupt nichts verschlafen... Wirtschaftspolitik ist Aufgabe der Mitgliedstaaten. Und die EU hat auch kein Geld für solche Projekte, wenn die Mitgliedstaaten es nicht finanzieren.

Matthias B. V. schrieb:
Hierzulange kommt noch dazu dass Generation Schneeflocke ja eh lieber Kunstgeschichte oder Soziologie und Genderwissenschaften studiert anstatt MINT Studiengänge

Jeder soll das Studieren, was ihm liegt.

Oder willst du Menschen dazu zwingen, eine bestimmte Ausbildung zu machen?

Matthias B. V. schrieb:
Leider hat man viele Firmen wie GlobalFoundries, Infineon, Siemens, Qimonda, Bosch und diese Themen zu lange vernachlässigt.

Was heißt vernachlässigt? Das Prinzip in "westlichen" liberalen Gesellschaften besteht darin, dass der Staat Regeln vorgibt, ansonsten den Markt aber so wenig wie möglich reguliert - wir sind eben nicht China und wir wollen auch nicht China sein.
 
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calluna schrieb:
Wirtschaftspolitik ist Aufgabe der Mitgliedstaaten
Aus welchen Staaten besteht die EU?
Ergänzung ()

calluna schrieb:
wir sind eben nicht China und wir wollen auch nicht China sein.
Ein bisschen China Mentalität würde uns Europäer nicht schaden.
 
Es kann was werden, aber wenn die Politiker sich einmischen dann ist das reine Geld Verschwendung. Wäre sicher interessant ob die EU sich mit china und co anlegen kann.
 
calluna schrieb:
Jeder soll das Studieren, was ihm liegt.

Oder willst du Menschen dazu zwingen, eine bestimmte Ausbildung zu machen?
Ich würde es zumindest mit Incentivierung versuchen.

Die die studieren was ihnen nur Spaß macht schreien nachher ganz schnell nach Solidarität und Mindestrente, Mindestlohn und Transferleistungen.

Studiengebühren etc. auf nutzlose Fächer wie Kunstgeschichte etc. würde auch helfen oder sollten privat studiert werden. Selbes gilt für Langzeitstudenten etc. Wer Leistungen von der Gesellschaft will sollte sich auch in deren Dienst stellen oder eben Liberal genug sein auch die Konsequenzen und Kosten selbst zu tragen...
calluna schrieb:
Was heißt vernachlässigt? Das Prinzip in "westlichen" liberalen Gesellschaften besteht darin, dass der Staat Regeln vorgibt, ansonsten den Markt aber so wenig wie möglich reguliert - wir sind eben nicht China und wir wollen auch nicht China sein.
Ja nur hätte man für wichtige Bereiche Steuererleichterungen, Subventionen etc. eben als Regelungselement nutzen können und hier hat man verschlafen.

Alleine die Tatsache dass man von Digitalisierung spricht seit Merkel damals das Internet als Neuland entdeckt hat aber immer noch Mobifunkfrequenzen teuer und langwierig versteigert anstatt diese umsonst zu verteilen und dafür 95% der Fläche mit mind. 50 Mbit/s als Auflage erteilt zeigt dass hier einiges schief läuft. Auch hohe Abgaben und Belastungen sind hier dem Staat anzulasten.
 
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Makso schrieb:
Und dann kommen noch die Schnittlauch Terroristen dazu und protestieren wegen Wasserverbrauch usw usw und siehe da es sind min. 15 Jahre.

Vergiss nicht die BatMans, die überall da schützenswerte Fledermäuse gesehen haben wollen, wo gebaut werden soll...

Und eine alte Eiche könnte auch dafür sorgen, dass die Fabriken drum herum gebaut oder Straßen umgeplant werden müssen...

Man kann und soll die Umwelt ja mit einbeziehen, was da aber wegen einzelner (vor 20 Jahren noch als unwichtig geltende) Punkte letztendlich den Bau blockiert ist schon abartig...

Oder:
Fabrik steht, Maschinen sind eingerichtet und kalibriert, das Personal angelernt und arbeitsbereit... kommt die Stadt und misst das Gebäude fürs Kataster ein und stellt fest, ups, 5cm zu breit gebaut...
Habe schon Häuser gesehen, dessen Dach wurde wegen 4cm zu hoch zur Hälfte abgerissen und angeschrägt neu gebaut... ein paar Jahre nach Fertigstellung natürlich...
 
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Makso schrieb:
Aus welchen Staaten besteht die EU?

Ich verstehe die Frage nicht. Die EU hat gewisse vertraglich geregelte Aufgaben - und Wirtschaftspolitik gehört laut den Verträgen nicht dazu. Das könnte sich ändern, wenn eine weitere Integration stattfindet hin zu einem Konstrukt ähnlich den USA.

Und folglich kann die EU hier nichts verschlafen haben.

Und welche Aspekte der chinesischen Mentalität wären gut für uns? In China ist vieles so schnell möglich, weil die Rechte Einzelner nichts zählen. Die Vorteile in China gibt es nicht ohne die Nachteile.

Florianw0w schrieb:
Wäre sicher interessant ob die EU sich mit china und co anlegen kann.

Die EU ist (noch) der größte Wirtschaftsraum, was auch eine gewisse Macht bedeutet. Dazu kommen noch Nordamerika, Japan, Australien, Südkorea... und andere Länder, die bereit sind, nach bestimmten Regeln Handel zu betreiben - im Gegensatz z.B. zu China.

Genau das ist auch der Grund, warum Chinas strategische Bemühungen dahin gehen, weitgehend technologisch von der westlichen Welt unabhängig zu werden und auch den Einfluss auf die eigene Wirtschaft zu reduzieren.
 
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Matthias B. V. schrieb:
Alleine die Tatsache dass man von Digitalisierung spricht seit Merkel damals das Internet als Neuland entdeckt hat

Und Microsoft, Apple und Co. gibt es in den USA, weil die Politiker über die entsprechende Digitalkompetenz verfügen? ;-)

Und Kunstgeschichte ist ein nutzloses Fach? Ich habe selbst zwei MINT Fächer studiert, aber eine Gesellschaft nur aus MINT-Akademikern wäre für mich geistig verarmt. - Hier übersiehst du, dass es wiederum die gebildete Gesellschaftsschicht ist, die nach den Inhalten, die Absolventen solcher Fächer liefern, verlangt.

Davon abgesehen haben die "nutzlosen" Philosophen der Antike die Grundlage für die Naturwissenschaft gelegt. Zum Glück hat die damalige Gesellschaft diese Menschen miternährt.
 
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Wattwanderer schrieb:
An Geld und Personal hat es Intel sicher nicht gefehlt und wo ist sie jetzt?

ca. 75% CPUs die 2020 verkauft wurden waren von Intel, man hat sogar den Marktanteil erhöht.

Mal davon abgesehen muss bei dem "EU-Projekt" nicht das beste Produkt oder ein neuer Markführer entstehen. (auch wenn das langfristig zumindest ein Ziel sein sollte)

Wir/die EU will in erster Linie etwas unabhängiger werden, sprich wenn andere Länder uns nicht mehr beliefern wollen/können/dürfen das wir zumindest ein bisschen gegensteuern können.

Sollte jetzt bspw. Taiwan von China angegriffen werden, oder Opfer einer enormen Naturkatasrophe werden (beides leider nicht so unwahrscheinlich), müssen wir darauf hoffen das uns bspw. die USA uns mit Chips versorgt auch wenn sie eventuell selbst ihren eigenen Bedarf nicht decken können.
 
Matthias B. V. schrieb:
Bosch etc. fertigt schon Leiterplatten und Steuerelektronik hier aber die belichten mit 60nm bis 45nm. Denke auch bei NXP, Infineon oder ST Mirco wird bei 32nm Planar Schluss sein. Das reicht für Automotive und die Waschmaschine aber ist eben nicht führend...
Der neue AURIX Gen.3 Microcontroller von Infineon hat 28 nm Strukturbreite. Noch kleinere Strukturen sind bei sicherheitskritischen Automotive-Anwendungen derzeit nicht möglich.
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He4db4nger schrieb:
bleibt halt nur noch das problem der rohstoffe.. und wüsste jetzt nicht, wo man in europa irgendwo seltene erden abbaut!?
Finnland und Norwegen? OK, reicht nicht für die ganze EU, sondern nur für die jeweiligen Länder mit wenigen Einwohnern.
 
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Weyoun schrieb:
Der neue AURIX Gen.3 Microcontroller von Infineon hat 28 nm Strukturbreite. Noch kleinere Strukturen sind bei sicherheitskritischen Automotive-Anwendungen derzeit nicht möglich.
Ja 32nm oder 28nm ist ja ungefähr die gleiche Klasse: Wie 14nm und 16nm...

Darunter sowie FinFET oder GAAFET sieht es in Europa mit Ausnahme Intel Irland duster aus.
 
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