Hardware-Frage IP-Umstellung Büro

McArminius

Cadet 4th Year
Registriert
Juli 2008
Beiträge
106
Hallo zusammen,

unser kleines Unternehmen wird auf IP-basierte Telefonie der Telekom umgestellt.

Ich habe dazu zwei Angebote meiner Beraterin vorliegen. Der Unterschied besteht im Wesentlichen in der Hardware. Entweder entscheide ich mich für eine „Digitalisierungsbox Premium“ oder eine „Lancom R883VAW“ – die erste Variante wäre einen Tick günstiger.

Wichtig ist: hintendran soll die bestehende ISDN-Telefonanlage Siemens Hipath 3550 weiter betrieben werden (mit mehreren angemeldeten Mobilteilen sowie einem analogen TAE-Anschluss/Fax sowie einer „eingebauten“ Voice-Mailbox). Die TK-Anlage verwaltet derzeit zwei Anlagenanschlüsse.

Beide Hardware-Versionen können laut Beraterin o.g. Konstellation bedienen; sie will natürlich, dass ich die „größere“ Lancom kaufe – aber sie ist ja auch im Vertrieb tätig und will Umsatz machen :D

Kann mir jemand sagen, ob ich im normalen Bürobetrieb einen Vorteil von der Lancom gegenüber der Digibox habe?

Auch, was Zuverlässigkeit und Administrierung angeht?

Dankeschön
McA
 
Zuletzt bearbeitet:
da reicht sogar die günstigere digitalisierungsbox smart, die wir einfach auf den betrieb als mediagateway eingestellt und fertig. gegenüber der anlage verhält sie sich dann wie ein (oder 2) isdn ntba(s).
 
2 Anlagenanschlüsse?
Ist ein Durchwahl-Anschluss gemeint mit einem Erweiterungsanschluss mit 2 weiteren Kanälen?
Oder 2 getrennte Anlagenanschlüsse mit unterschiedlichen Kopfnummern?
Ist wichtig!

Ausgehend von einem Duwa Anschluss mit 4 Kanälen:

Wie bluebox schon geschrieben hat:
statt der Digibox Premium ist in deinem Fall die Digibox Smart die sinnvollere Wahl.
Sie hat gegenüber der Premium nur ganz rudimentäre TK-Anlagen-Funktionen, aber da ist ja schon die Siemens Anlage.
Ansonsten ist die Smart 1:1 gleich, nur günstiger.

Ein Lancom hat für Routing, Loadbalancing, VPN etc. wesentlich mehr Möglichkeiten und ist auch besser konfigurierbar (wenn man das OS kennt, ist nichts für Anfänger!) .
Die Digibox ist da weit nicht so umfangreich und die Benutzeroberfläche ist unkomfortabel und unübersichtlich.
Dafür generell eher für Anfänger geeignet.

Alles eine Frage der Präferenzen und der Anforderungen.

Was wird denn da jetzt als Router verwendet für den Internetzugang?
Wenns sowas wie Speedport / Fritzbox ist: dann nimm die Digibox Smart.

PS: ist es eine Siemens Anlage oder von der Telekom gebrandete Octopus F?
 
Hallo, danke erstmals für die Antworten.

Also: es handelt sich um zwei ISDN-Anlagenanschlüsse mit zwei 10er Rufnummernblöcken, also bis zu 20 Durchwahlen. So viele werden nicht benötigt, es ging damals bei der Anschaffung eher darum, dass 3-4 Gespräche gleichzeitig möglich waren. Die Anlage ist eine "echte" Siemens - wir hatten vorher eine Octopus, waren aber vor allem mit den Mobilteilen nicht zufrieden (Reichweite, Spezial-Akkus statt handelsübliche AA); die jetzigen S2-Teile sind super.

Als Internet-Router dient derzeit ein Speedport, von dort geht es in einen LAN-Router. Davor hängt, wie bisher ja üblich, ein Splitter. Und den ISDN-Part übernimmt eben die TK-Anlage.
 
Wenn du auf IP umgestellt wirst hast du übrigens keinen Anlagenanschluss mehr sondern einen (bzw. zwei) SIP Trunk(s). Du brauchst also ein Gateway was den SIP Trunk verwaltet und die Nummern über den S0 Bus der TK Anlage zur Verfügung stellt.

Grundsätzlich tuts da auch ne Fritzbox, die ich der Digitalisierungsbox vorziehen würde. Ich hatte mal ein intermezzo mit einer Digitailisierungsbox Standard, das Ding kam wohl direkt aus der Hölle. Ein Kollege hatte mal "Spaß" mit der Premium und war davon auch alles andere als begeistert. Grundsätzlich sind die Dinger vermutlich nicht schlecht, aber wahnsinnig komplex.
Wenn die Lancom nicht zu teuer ist, nimm die. Damit machste nichts falsch und hast guten Support auch über die Telekom.
Als ich damals mit der Digitalisierungsbox zu tun hatte war bei der Telekom nahezu kein geschultes Personal für das Produkt vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
McArminius schrieb:
Also: es handelt sich um zwei ISDN-Anlagenanschlüsse mit zwei 10er Rufnummernblöcken, also bis zu 20 Durchwahlen.
Das hört sich nach 2 Mehrgeräte-Anschlüssen an (MSN) und nicht nach Anlagenanschlüssen.
Gibts eine Kopfnumer mit Z.B. 0234/556677-0 ?
Und statt der 0 kann man eine Durchwahl wählen? Das wäre ein Anlagenanschluss.
Anlagenanschlüsse werden zu DeutschlandLAN SIP-Trunk gewandelt.
MSN Anschlüsse werden zu DeutschlandLAN IP Voice/Data gewandelt oder auch zu MagentaZuhause, wenns ein Privatkundentarif bisher ist.
Was ist es?

Wenn es 2 MSN Anschlüsse sind mit je 10 MSNs, die werden auch wieder zu 2 getrennten IP Anschlüssen gewandelt.
Mit einer Digibox ist es dann nicht getan. Für den zweiten Anschluss muss dann noch ein DSL Modem her, der als zweiter Anschluss an die Digibox geschaltet wird.
Die kann dann die Telefonie beider Anschlüsse entsprechend verwalten und auf die S0 Schnittstellen verteilen.

Wenn ihr auf einige MSNs / Rufnummern verzichten könnt und mit insgesamt 10 MSNs klar kommt:
Die 2 ISDN MSN Anschlüsse zu einem IP MSN Anschluss zusammenfassen und den mit 4 Sprachkanälen buchen.
(Ein MSN Anschluss kann eben nur maximal 10 MSNs haben.)
Das ist am Ende etwas günstiger, in der Verwaltung im Router einfacher, nicht so fehleranfällig und es gibt keine Probleme mehr mit der Rufnummernanzeige beim abgehenden Telefonieren.


Die Anlage ist eine "echte" Siemens - wir hatten vorher eine Octopus, waren aber vor allem mit den Mobilteilen nicht zufrieden (Reichweite, Spezial-Akkus statt handelsübliche AA); die jetzigen S2-Teile sind super.
Hatte dann nix mit der Octopus zu tun, weils die selbe Anlage ist. Ihr hättet schlicht die Mobilteile tauschen können und nicht die ganze Anlage ;)
Ich frage deshalb, weil die Octopus Anlagen von der Telekom fernbetreut werden und da ggf. ein SLA drauf ist.


Als Internet-Router dient derzeit ein Speedport, von dort geht es in einen LAN-Router.
Genauer bitte.


h00bi schrieb:
Wenn du auf IP umgestellt wirst hast du übrigens keinen Anlagenanschluss mehr sondern einen (bzw. zwei) SIP Trunk(s). Du brauchst also ein Gateway was den SIP Trunk verwaltet und die Nummern über den S0 Bus der TK Anlage zur Verfügung stellt.

Grundsätzlich tuts da auch ne Fritzbox, die ich der Digitalisierungsbox vorziehen würde. Ich hatte mal ein intermezzo mit einer Digitailisierungsbox Standard, das Ding kam wohl direkt aus der Hölle. Ein Kollege hatte mal "Spaß" mit der Premium und war davon auch alles andere als begeistert. Grundsätzlich sind die Dinger vermutlich nicht schlecht, aber wahnsinnig komplex.
Wenn die Lancom nicht zu teuer ist, nimm die. Damit machste nichts falsch und hast guten Support auch über die Telekom.
Als ich damals mit der Digitalisierungsbox zu tun hatte war bei der Telekom nahezu kein geschultes Personal für das Produkt vorhanden.
Fritzbox ist nicht kompatibel mit dem Telekom SIP-Trunk!
Die Digibox hatte anfangs viele Bugs und Probleme mit SIP-Trunk, ja. Mittlerweile läuft das.
 
Sorry für die längere Pause... war in Urlaub und hatte dann einen große Kundenanfrage auf dem Tisch.
Ich tendiere im Moment zur "größeren" Lancom, habe das auch meiner Beraterin so signalisiert, wenn auch noch nicht endgültig festgezurrt.

Und: ja, es gibt eine "Kopfnummer" mit -0 und Durchwahlen - definitiv zwei Anlagenanschlüsse (so stand es damals auch im Auftrag).

Jedenfalls: ganz herzlichen Dank für die wertvollen Antworten!

McA
 
Möglichkeit A (zu 99%):
ihr bekommt 2x DeutschlandLAN SIP-Trunk, jeweils mit eigenem DSL Anschluss

Variante 1:
1x Lancom R883 oder R884. (R883 hat 2x S0 Bus, R884 hat 4x S0 Bus.)
1x Zyxel Speedlink als DSL Modem für den zweiten Anschluss.
oder
1x Digibox (hat 2x S0 Bus)
1x Zyxel Speedlink als DSL Modem für den zweiten Anschluss.

Beide DSL-Anschlüsse kommen also über den einen Router in dein lokales Netz.

Zwei Anschlüsse mit VoIP über einen Router ist aber auch ein gewisser Konfigurationsaufwand und setzt Know-How voraus.
Das kann die Telekom aber für dich machen.

Vorteil:
Alle S0 Busse kommen von 1 Router -> sind taktsynchron (das ist wichtig für die ISDN Anlage dahinter).

Nachteile:
Komplexe Konfig, ist fehleranfälliger.
Lancom ist auch kein VoIP Spezialist, hat hier und da Macken damit.
In so einer Konstellation würde ich eher zur Digibox greifen, wenn man nicht auf die Sonderfunktionen vom Lancom angewiesen ist oder man 4 S0 Busse braucht vom R884.


Variante 2:
Für jeden SIP-Trunk Anschluss jeweils ein Router (Lancom/Digibox).

Vorteil:
Konfig nicht so komplex, weniger fehleranfällig.
Flexibler; man kann 1x Lancom nehmen für komplexe Internet-/Routing-Sachen und 1x Digibox, die VoIP etwas besser beherrscht.

Nachteil:
S0 Busse von unterschiedlichen Routern -> nicht taktsynchron -> Probleme mit Fax, wenn über beide Anschlüsse gefaxt werden soll.


Variante 3:
Etwas exotisch, bietet die Telekom aber auch an:
Zyxel Gateway 400 (hat 4x S0 Bus).
Für jeden Anschluss jeweils eins oder insgesamt nur 1x Gateway 400 mit 1x extra DSL Modem.

Vorteil:
Zwei Gateway 400 lassen sich kaskadieren und taktsynchron betreiben.
Für VoIP ausgelegt, wenig Bugs.

Neutral:
Kann gleichzeitig natürlich auch als Router für Internet benutzt werden, hat da aber sonst keine besonderen Features wie VPN etc. und auch kein WLAN.

Nachteil:
nicht so günstig


Möglichkeit B:
1x DeutschlandLAN SIP-Trunk mit DSL Anschluss + 1x DeutschlandLAN SIP-Trunk Pure
In so einem Fall gibts nur 1 DSL Anschluss und auch nur 1 Router.
1x SIP-Trunk Dienst, der auch zum Anschluss gehört.
1x SIP-Trunk Dienst, der völlig eigenständig läuft und den DSL Anschluss vom ersten SIP-Trunk nutzt.
Beide müssen dann in dem einen Router eingerichtet werden.

Vorteil:
etwas günstiger (es entfällt ja ein physikalischer Anschluss)
Alles wieder über 1 Router konfiguriert, taktsynchrone S0 Busse.

Neutral:
Konfig ebenfalls etwas komplexer, vielleicht mit etwas weniger Bugs.


Und generell:
Call Deflection Partial Rerouting, das ihr bisher vom ISDN Duwa Anschluss gewohnt seid, wird erst mal nicht mehr funktionieren.
Der SIP-Trunk beherrscht ein identisches Feature zwar, aber weder Digibox noch Lancom oder Zyxel können das für den S0 Bus mit einer TK-Anlage dahinter umsetzen. Jedenfalls noch nicht.

Sonder-/Datendienste von Alarmanlagen, Aufzugsnotrufsystemen, analogen Modems werden meistens nicht mehr funktionieren. Daten über den früheren D-Kanal gibts bei VoIP nicht mehr, es werden nur Daten über den B-Kanal mit dem Clearchannel "Codec" übertragen. Einige Dienstleister unterstützen das aber auch nicht.

Fax über VoIP ist nicht fehlerfrei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben