Hauskauf-/suche

MilchKuh Trude schrieb:
Wir hatten bei der Haussuche viele Angebote mit Erbpacht über die Kirche. Das machte die Häuser bezahlbar aber man hatte dann bei 500qm Grundstück halt auch 80 Jahre oder so 3000€ im Jahr Erbpacht. Und alle paar Jahre passen die die Rate an die inflation an.
Höre ich ehrlich gesagt zum ersten mal, klingt aber nicht soo verkehrt.
Die Frage, die ich mir stelle: Bezahlt man dann nur die 3000€ im Jahr (also 250€/Monat quasi), oder muss man das Grundstück dazu auch noch kaufen oder so?
Wenn es wirklich für 3000€ im Jahr gepachtet ist, und ich da bis zu meinem Lebensende mein Haus drauf bauen kann, hätte ich damit ehrlich gesagt kein Problem. Ist heutzutage quasi geschenkt.
 
Wow, hier ist ja viel geschrieben worden im Thread.

Perspektivisch mal der Rückblick nach erfolgtem Umzug. 2020 begab ich mich auf Haussuche und hatte allerlei Schrott zu ertragen. Unter 300000€ für ein Einfamilienhaus braucht man gar nicht suchen und das für 1960 abwärts. Da waren dann für 350000€ Immobilien mit bei im letzten Kuhdorf, wo ich über den versifften Gebetsteppich zum verkommenen Außenbereich kam und mein einjähriges Kind mir erst mal eine ausgelaufene Batterie brachte, die in der ganzen Müllhalde wohl auch rum lag. Der Makler in Badelatschen und T-Shirt. Ja, da war klar, dass der Häusermarkt dem von Nvidia-GPUs gleicht.
Ein weiteres Highlight war die uralte Buchte, welche nicht mal eine eigene Parkmöglichkeit hatte, der Gartenbereich total heruntergekommen war, oben nicht fertig gestrichen und unten nicht mal Fundament im Keller. Aber 330k wollte der lustlose Herr haben.
Auf manchen Rückruf der vielen Makler warte ich noch heute. Scheint wohl eine intensive Grippe zu sein, die 9 Monate anhält... .
Letztendlich wurde es das zweite Haus, was ich mir an Tag 1 mit dem ersten Markler angeschaut hatte. Ich bin aber auch nur an das Haus rangekommen, weil ich die Preisverhandlung schmutzig gegenüber der Konkurrenz geführt habe und ich mich mit der Verkäuferin gut verstand.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4badd0n, Idon und Snowi
downforze schrieb:
Ich bin aber auch nur an das Haus rangekommen, weil ich die Preisverhandlung schmutzig gegenüber der Konkurrenz geführt habe und ich mich mit der Verkäuferin gut verstand.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man ohne Kontakte o.ä. noch ein Haus in halbwegs gutem Zustand bekommt, wo man nicht 2h zur nächsten Kleinstadt fährt, und das man vernünftig abbezahlen kann. Und ich glaube auch nicht, dass es in absehbarer Zeit besser wird :(
 
Das Problem bei Erbbaurecht (Umgangssprachlich "Erbpacht") ist die im Vergleich brutal schlechte Weiterverkaufbarkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Snowi
Naja es kann über die Jahre inflationsbedingt steigen. Aber ansonsten ja, du zahlst die Pacht und kannst bauen. Auch verkaufen geht inkl. dem Vertrag von der Erbpacht. Und nach den 80 Jahren kann man verlängern.
 
Nö, nach den vertraglich vereinbarten Jahren erlischt das Erbbaurecht. Es liegt alleine im Ermessen des Erbbaurechtgebers ob er verlängert oder den Gebäudewert (Faustformel: 2/3 des Verkehrswertes) auszahlt. Ein Vorkaufsrecht für den Erbbauberechtigten ist möglich, aber meiner Erfahrung nach eher selten.

Und dann gibt's ja noch den Heimfall.
 
Hier in der Region steht die Kirche dahinter. Die sind sehr langfristig orientiert. Habe von keinem Fall gehört, wo die Verträge nicht verlängert wurden. Denke Deine Ausführung geht eher in RIchtung Privateigentümer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Idon
Ich kenne gekündigte Verträge von Kirchen aus dem Rhein-Neckar-Gebiet.

Die generelle Gefahr besteht aber eben und dann muss man wissen, dass man mit dem Weiterverkauf ernsthafte Probleme haben kann, also womöglich große Abstriche beim Preis in Kauf nehmen muss.


Ausreden will ich's keinem. Es geht darum fundierte Entscheidungen zu treffen, egal wie die dann ausfallen. :)
 
Bei einer Pacht sollte man sich den Vertrag genau durchlesen und vor allem auch darauf achten wie er aufgelöst werden kann - also nicht nur was bei Ablauf passiert sondern auch was passiert wenn man z.B. die Rate nicht mehr zahlen kann, ob man den Vertrag (z.B. an Kinder oder beliebig) übertragen darf usw.

Es gibt auch Pachtverträge bei denen am Ende der Laufzeit etwaige Gebäude ersatzlos in den Besitz des Eigentümers übergehen.
Die Kirche ist langfristig orientiert, aber will sicher keine Gründe abgeben - das muss einem auch klar sein das man für immer Pacht zahlen würde.

Und dann kann man entscheiden ob man das will. Wenn ich keine Kinder habe und ein Haus will für meine Lebenszeit dann sind die 80 Jahre Pacht sicher eine Möglichkeit. Andererseits zahlt man 240k € auf 80 Jahre nur für die Nutzung (Inflation mal außen vor), also besonders günstig ist das auch nicht.
 
Wir waren 3 Jahr auf der Suche nach einer Immobilie. Aufgrund unseres begrenzten Budget und des quasi nicht vorhandenen Baulands suchten wir nach einer Immobilie im Bestand. Angeschaut haben wir uns in diesen 3 Jahren 8 Häuser.

Im Januar haben wir endlich was gefunden und gekauft.
Freistehendes Einfamilienhaus Baujahr 1964. 120 qm Wohnfläche, komplett unterkellert, 250 qm Grundstück. Innerhalb des Orts in super Lage.

160.000 Euro + NK + ca. 80.000 Sanierung (mit viel Eigenleistung).
D.h. wenn alles läuft wie geplant sind wir am Ende bei ca. 260.000 Euro.

Das ganze auf dem Land (4000 Einwohner) in der Pfalz. Der Ort alles was man braucht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Idon, henpara, Snowi und 2 andere
Snowi schrieb:
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man ohne Kontakte o.ä. noch ein Haus in halbwegs gutem Zustand bekommt, wo man nicht 2h zur nächsten Kleinstadt fährt, und das man vernünftig abbezahlen kann. Und ich glaube auch nicht, dass es in absehbarer Zeit besser wird :(
Ich hatte hier tatsächlich keine Kontakte, weil ich auch erst hierher gezogen war. Letztendlich war es ein Mix aus Verhandlungsführung, Bonität, Zufall ein nicht inseriertes Objekt zu besichtigen und einer ähnlichen Lebenseinstellung zwischen Verkäuferin und mir.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Snowi
Wenn ich nicht gerade Spitzenverdiener mit finanziellen Rücklagen und wirklich sicherem Job/Einkommen bin, würde ich persönlich mir keine eigene Immobilie an die Backe hängen und dann Jahrzehntelang abbezahlen. Gerade heutzutage, wo alles unsicher ist und auf wackeligen Beinen steht, würde ich so ein finanzielles Risiko nicht eingehen wollen. Zudem nimmt mir ein eigenes, selbstgenutztes Haus jede Flexibilität in Bezug auf Beruf und Umfeld, da ich ja dann an einen festen Ort gebunden bin und ich die Immobilie ja nicht mitnehmen kann, wenn sich mein Lebensmittelpunkt oder der Job verändert.
Zudem habe ich keine Lust, jahrzehntelang der Zins- und Tilgungsknecht der Banken zu sein und meine Flexibilität und Veränderungsmöglichkeit aufzugeben. In 25 bis 30 Jahren, wenn der Betonbunker dann endlich abbezahlt ist, geht´s kostenmäßig wieder von vorne los, da dass Haus ja dann alt ist und wieder renovierungsbedürftig. Im Alter wird es gesundheitlich ja auch nicht besser und dann ein Haus zu unterhalten, sauber und gepflegt zu halten, schafft man dann selbst nicht mehr, baucht also Personal oder Dienstleister es gegen Bezahlung übernehmen, was wiederum hohe, dauerhafte Kosten verursacht. Da wohn ich lieber günstig und bescheiden zur Miete und habe Geld für andere schöne Dinge übrig, die ich jetzt tun kann und nicht erst dann, wenn ich alt, grau und gebrechlich bin. Meistens kommt es im Leben ja oft anders, als man denkt und geplant hat, deshalb lebe ich im Hier und Jetzt und nicht erst in 30 Jahren, wenn der Bunker abbezahlt ist und ich dann alt und krank bin. Ist aber meine persönliche Meinung zum Thema eigene, selbstgenutzte Immobilie, jeder kann natürlich tun und lassen, was er/sie möchte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: IBMlover
Das sehe ich anders. Ein Haus lässt sich immer in kürzester Zeit verkaufen und der Wert steigt aktuell. Man ist also nicht direkt an den Ort gebunden.
Ich bin nicht bereit mein Leben lang steigende Mieten zu zahlen und meinen Vermieter um das Ja- und Amen zu bitten.
Die Finanzierung ist heute lukrativ wegen der Zinsen. Wenn nicht heute, wann dann? Ich hatte mir maximal 20 Jahre als Limit gesetzt. Da liege ich jetzt drunter. Bei der Miete zahlt man Instandhaltung + Gewinn an den Vermieter. Das sollte man auch nicht vergessen.
Baukindergeld gibt es auch.
 
Die Zinsen werden wieder steigen und durch die Digitalisierung werden viele ihre vermeintlich sicher geglaubten guten Arbeitsplätze und damit ihr regelmäßiges Einkommen verlieren. Schau Dir z. Bsp. die Automobilindustrie an, da wird es in den nächsten Jahren im Zuge der Modernisierung und E-Mobilität einen Kahlschlag immensen Ausmaßes geben, weil mindestens 30 Prozent der heutigen Belegschaft, nicht mehr benötigt werden, gleiches gilt für die Zulieferer der Autokonzerne. Oder frag heute mal einen hochqualifizierten, bisher gutverdienenden Berufspiloten/in, ob er/sie sich vor eineinhalb Jahren vorstellen konnte, dass sein/ihr Job heute zur Disposition steht.
Ich kenne zwei, die sind froh, wenn sie aktuell mal einen Flug durchführen dürfen, um ihre Lizenz zu behalten.
Heute sind auch hochqualifizierte Arbeitsplätze nicht mehr sicher und ohne Einkommen, hast Du bei einer Hausfinanzierung ein echtes Problem. Wenn Du die Kohle hast, ein Haus zu kaufen, kannst Du es machen, aber jahrzehntelang abbezahlen, würde ich persönlich in der heutigen Zeit nicht tun wollen. Vor allem nicht, wenn Du als kleiner Angestellter/Arbeiter dein Einkommen verdienst. Über 60 Prozent unserer Bevölkerung können sich eh aus finanziellen Gründen keine eigene Immobilie, geschweige denn ein Haus leisten. Wohneigentum ist eher ein Luxusproblem für die anderen 40 Prozent, die immerhin ca. 6,4 Billionen Euro privates Geldvermögen auf sich verteilen oder für Immobilienspekulanten, die es aus Renditegründen tun, siehe Typen wie Hörhan ect.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Zinsen für die Abzahlung sind erst mal 10 - 15 Jahre fest.
All die beruflichen Bedenken die du hast wirken sich ja auch auf die Miete aus. Oder von was bezahlst du die dann? Heute zahlt man 8-13 € pro m². Also muss man entweder in diesem Bereich mit der Finanzierung bleiben oder 500€ draufsatteln. Fakt ist, dass die Miete immer steigt, die Finanzierung bleibt hingegen gleich.
Ohne entsprechende Bonität gibt es ohnehin keine Finanzierung. Es ist ja nicht so, dass man der Sparkasse und co. etwas vorlügen könnte.
Ich verstehe nicht, warum du absurde Mieten (über Jahrzehnte) akzeptierst, aber keinen Hauskauf. An wen das Geld geht, ist doch letztendlich egal.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Scheitel
Wohne ich zur Miete, bekomme ich im schlimmsten Fall bei Jobverlust und möglicher Langzeitarbeitslosigkeit wenigstens existenzsichernd noch Hartz IV.
Also aus dem Aspekt heraus, fahre ich dann als Mieter/in besser, als mit eigenem Haus/Eigentumswohnung und hohen Schulden an der Backe.
Da kannst Du dir nämlich dann gleich die Kugel geben oder von der Brücke springen.
Wie gesagt, es darf in deinem Leben mindestens zwei Jahrzehnte lang nichts schief gehen, um ein Haus/Immobilie tatsächlich abzuzahlen und dann zu 100 Prozent zu besitzen, vorher gehört das Haus / die Wohnung immer noch deiner Bank.
Denk aktuell an Corona, hattest Du sowas eingeplant und auf der Rechnung?
Mit Sicherheit nicht!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vitrex2030 schrieb:
Wohne ich zur Miete, bekomme ich im schlimmsten Fall bei Jobverlust und Langzeitarbeitslosigkeit noch Hartz IV. Also aus dem Aspekt heraus, fahre ich dann als Mieter/in besser, als mit eigenem Haus/Eigentumswohnung.
Da kannst Du dir dann gleich die Kugel geben oder von der Brücke springen.
Ein wenig off-topic aber ohne flächendeckende Jobs kein Hartz IV...

Eine Immobilie kannst du auch immer verkaufen und wenn es nicht klappt hat man es wenigstens versucht, dazu das in Zukunft Wohnraum weiterhin begehrt ist kommt man ein wenig mit Plus raus das man evtl. sich dann verkleinert.
 
Naja mit einer Immobilie läuft es doch am Ende im schlimmsten Fall auf das gleiche raus.
Zwangsversteigerung - Privantinsolvenz - Harz 4
 
Gefällt mir nicht aber @Vitrex2030 hat recht. Zumindest teilweise. Meinen Job wird es in 30 Jahren wahrscheinlich so auch nicht mehr geben. Ich bilde mich schon weiter und mache immer mal wieder Projekte um neue Erfahrungen zu sammeln.
 
Ich verfolge das Thema hier nun schon seit Anfang an mit.

Wir suchen auch seit längeren ein Haus und sehen auch immense Kosten. Wir wohnen in einer Eigentumswohnung in Dresden und wollen auch im Einzugsbereich der öffentlichen Verkehrsmittel bleiben. Ein Haus mit Garten wäre schon, allerdings ist es in Dresden und Umgebung einfach gegeben, das bei vernünftiger Lage jedes Haus (egal ob alt oder neu) überteuert angeboten wird. Neue Häuser ohne Baunebenkosten gibt es ab ca. 500.000 EUR.

Im Dresdner Norden geht ein ehemaliges 2-Familienhaus mit 160 qm als "Herrenhaus" für 400K durch. Es liegt zwischen Autobahn und Einflugsschneise und man kann locker noch 100K drinne versenken. Im gleichen Stadtteil ruhiger gelegene Häuse sind dann für 750K zu haben.

Das ist für durchschnittliche Osteinkommen in mittelständigen Betrieben schwierig zu meistern. Durch die Ansiedlungen der Chipbranche wird es auch immer schwieriger bezahlbaren Wohnraum zu finden. Bisher hat uns keiner der Makler mit vernünftigen Angeboten bedacht. Die meisten Häuser liegen nur für Autofahrer gut zu erreichen bzw. der ÖPNV kommt nur in riesigen Abständen. Zum technischen Gymnasium in der Innenstadt kommt müsste mein großer Sohn dann ca 1,5 Stunden pro Strecke fahren.

downforze schrieb:
Baukindergeld gibt es auch.
Leider ist das Baukindergeld nicht verlängert wurden, somit sind das 24.000 EUR mehr die wir selber finanzieren müssten.

Aufgegeben haben wir die Suche noch nicht. Letztes Jahre haben wir uns eine Wochenendhaus am Badesee gekauft. Somit haben wir zumindest am Wochenende unseren Garten. :)
 
Zurück
Oben