Host RAID 5 anlegen dauert ungewöhnlich lange

fbg

Ensign Pro
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Setup:
Asus P67 mit Core i5-2500K und 3x WD 1 TB (Green) für das RAID 5 unter Win7.
Host Controller wurde im BIOS als RAID konfiguriert und unter Win7 im Intel RST Manager die Initialisierung angeworfen.

Diese dauert bereits 10h und ist erst zu 73% abgeschlossen.
Da ich mich mit Host RAID unter Windows nicht auskenne (wohl aber mit SW RAID unter Linux):

Ist das normal, daß das derart lange dauert?
In der Zeit hätte man die Platten einzeln, sequentiell beschreiben können :-(
(es finden natürlich noch keine anderweitigen Zugriffe auf das RAID statt)

Würde ein Rebuild nach Ausfall einer Platte ebenso lange dauern?
Oder kann man das irgendwo wie unter Linux so steuern, daß die maximale Plattenperformance auch genutzt wird?

Wenn ich die Initialisierung jetzt unterbreche (reboot), wird die dann an der Unterbrechungsstelle wieder aufgenommen oder geht der Spaß von vorne los?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann warte doch einfach noch die 4 Stunden bis es fertig ist. Ist zwar wirklich lange der Vorgang aber was soll's... jetzt ein Risiko eingehen und alles von vorne zu machen?
Und wie lange ein Rebuild dauern wird? Könnte mir schon vorstellen dass es ähnlich lang geht...

Oder kann man das irgendwo wie unter Linux so steuern, daß die maximale Plattenperformance auch genutzt wird?
Die Frage versteh ich nicht ganz, aber vermutlich mangels Kenntnissen über Linux...
 
Die rebuild Geschwindigkeit kann man einstellen:

Code:
echo 50000 >/proc/sys/dev/raid/speed_limit_min

Somit stellst du die minimale Rebuild Geschwindigkeit auf 50 MB/s.

Hiermit kannst dus dir auch ansehen was jetzt gerade eingestellt ist.


Code:
cat /proc/sys/dev/raid/speed_limit_min
 
Jetzt ab ich mich extra angemeldet, um darauf zu antworten.

Du hast für ein Raid die falschen Platten gekauft. Die WD Greenline ist für ein RAID denkbar ungünstig. Zudem gab es vor einiger Zeit dazu ein Thread im Forum, das die GreenLine nach paar Sekunden Inaktivität die Kopfe in Parkposition fahren. Das hatte zur Folge, das der Load / Unload Cycle Count, der bei diesen Platten eh sehr niedrig bemessen war, (irgendwas 300.000) nach kurzer Zeit schon aufgebraucht war. Meine Messung nach 3 Wochen Betrieb war 21.000 Counts, da bleibt nicht mehr viel Luft. Also keine Green für Raid. Besser sind Raid Platten für den 24/7 Betrieb, oder die Black Line.

Zum Betrieb eines Raids: Unbedingt vorher die Firmware des Controllers patchen, manchenmal sind solche Auffälligkeiten wie lange Einrichtungszeiten schon behoben.

*jackson*
 
1668mib schrieb:
Und wie lange ein Rebuild dauern wird? Könnte mir schon vorstellen dass es ähnlich lang geht...

Das ist halt eine kritische Phase und die sollte schnellstmöglich beseitigt werden, so kenne ich es jedenfalls von Linux (SW RAD via md). Dort kann man die Bandbreite für den Rebuild limitieren, z.B. auf 50 MB/s, wenn man für parallele Zugriffe auch noch etwas Leistung reservieren möchte. Per default laufen Initialisierung und Rebuild aber mit maximaler Performance. Bei dieser Konfiguration in etwa 4 h statt in absehbar über 12 h unter Win7.

tm0975 schrieb:
raid 5 mit 3 platten macht keinen sinn!

softwareraid ist nichts für die praxis. ohne vernünftigen raidcontroller macht es keinen sinn...

Das kann ich wohl etwas besser beurteilen, danke.
Wenn man mit so "selbstbewußten" Statements kommt sollte man sie übrigens begründen.
 
*jackson* schrieb:
Das hatte zur Folge, das der Load / Unload Cycle Count, der bei diesen Platten eh sehr niedrig bemessen war, (irgendwas 300.000) nach kurzer Zeit schon aufgebraucht war. Meine Messung nach 3 Wochen Betrieb war 21.000 Counts, da bleibt nicht mehr viel Luft.

Zum Betrieb eines Raids: Unbedingt vorher die Firmware des Controllers patchen, manchenmal sind solche Auffälligkeiten wie lange Einrichtungszeiten schon behoben.

*jackson*

Danke, der Hinweis auf den Load cycle count ist wichtig. Das ließ sich aber beheben, ich erinnere mich allerdings nicht mehr, ob ich das unter Linux via hdparm oder ein Firmware-Update gemacht hatte. Da muß ich unbedingt nochmal nachsehen.

Bzgl. Firmware habe ich keine Wahl, Intel P67 mit ICH10(?) Host RAID, so variables SW RAID wie unter Linux gibt es unter Win7 ja leider nicht. Die RST Treiber/Tools sind aktuell.
Ergänzung ()

destiny schrieb:
Wie misst du so etwas?

Kann man via SMART auslesen, z.B. mit CrystalDiskInfo.
 
Das Parken der Köpfe kann mittels wdidle3 verändert werden. Damit lässt sich eine höhere Zeit einstellen bis zum Parken der Köpfe. Das Parken komplett zu deaktivieren würde ich von abraten, bei meinem WD20EARS wurden dann die Köpfe nach jeder Sekunde geparkt :/

Ich nehme an, es handelt sich um Festplatten aus der EARS Serie? Die haben 4kB Sektoren und dementsprechend muss auf das Alignment geachtet werden.
Es kann natürlich sein, dass durch das RAID kein richtiges Alignment stattgefunden hat. Die Performance ist dann suboptimal.
Ggf. hilft hier das setzen des Jumpers, wodurch der Startsektor verschoben wird. Das RAID5 müsstest du allerdings nochmal anlegen.
 
Das sind Smart Werte.

auslesbar mit HD Tune oder HD Temp oder sonstigen Festplattentools, die Smartwerte auslesen können.

Die Green Line Platte war bei mir 3 Wochen im Einsatz, dann hab ich den Thread mit den Sleep modus gelesen, dann die Werte angeschaut, paar Tage später noch mal, und dann ist eine BlackLine reingekommen. Die GreenLinee kommt nur nohc zum Einsatz als BackupPlatte.

Hinweis: Viele Programme haben Probleme , die Smartwerte auszulesen kann. Auch Temperatur anzeigen z.B., liegt daran, das im Bios AHCI aktiviert ist. Im Bios auf IDE zurückstellen, dann starten, sollte XP nichts ausmachen, dann sollten die Werte auslesbar sein. Ob Windows 7 bei AHCI die Werte ausgibt, weis ich nicht.
 
Etecos schrieb:
Ich nehme an, es handelt sich um Festplatten aus der EARS Serie?

Es sind ältere EADS mit 512 KB Sektoren.
Die liefen bereits geschätzt 2 Jahre als Linux RAID.
Ergänzung ()

*jackson* schrieb:
Ob Windows 7 bei AHCI die Werte ausgibt, weis ich nicht.

Zumindest mit CrystalDiskInfo funktioniert das unter Win7, andere Tools habe ich (unter Windows) nicht probiert.

Wie kommt man eigentlich an die SMART Infos derjenigen Platten, die jetzt im RAID Verbund stecken?
Win7 bietet ja nur noch den Verbund als solches an, die Einzelplatten sind (auch für CDI) gar nicht mehr sichtbar.
Gibt es da eine Möglichkeit unter Win7 oder heißt das: Linux booten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vllt. kannst du mit der Intel SSD Toolbox die SMART Werte auslesen. Steht zwar SSD drauf, aber es können auch von normalen Festplatten die SMART Werte ausgelesen werden ;)
 
fbg schrieb:
Wie kommt man eigentlich an die SMART Infos derjenigen Platten, die jetzt im RAID Verbund stecken?
Du musst das Raid auflösen und kannst dir dann die Smart Werte angucken.

Einfach mal die Suchfunktion nutzen.

14h sind für eine Raid Initialisierung absolut normal. Was hat die Festplatte nach der Formatierung für eine Kapazität?

Bei meinen 1TB Platten waren das glaube ich ~931GB.
931*3 = 2793GB = 2860032 MB.

Geschätze Zeit sind 14h? Das sind 50400 Sekunden. 2860032/50400 sind ~56,7 MB/s.

Viel mehr schaffen die Platten nicht. Das ist alles absolut logisch.

@*jackson*
Ist ja schön das du dich extra hier im Forum angemeldet hast. Allerdings ist nur ein kleiner Teil der WD Green Serie von einem hohen Load/Unload Cycle betroffen (und das auch wohl nur sporadisch). Das als generelle Schwachstelle hinzustellen und die Festplattenserie komplett zu meiden ist absoluter Blödsinn.

Ich könnte kontern und sagen das ich 14 WD Green hier im Einsatz habe von denen keine einen hohen Load/Unload Cycle zeigt. Von denen laufen 8 in einem Raid 5, 2 in einem Raid 0 und 4 als Single backup Platten.

Was viel schlimmer ist, ist mit einem Tool das von WD nie für die Green Serie gedacht war (wdidle) an deren Einstellungen herumzufummeln.

@tm0975
Reißerische Aussagen siond immer toll. Wirken aber relativ bescheiden wenn keine Infos mehr nachkommen.
 
Humptidumpti schrieb:
Du musst das Raid auflösen und kannst dir dann die Smart Werte angucken.

Das ist offenbar sachlich richtig und untermauert meine bisherige Erfahrung, daß Host RAID (unter Win7) einfach nur Murks ist.

Humptidumpti schrieb:
14h sind für eine Raid Initialisierung absolut normal. Was hat die Festplatte nach der Formatierung für eine Kapazität?

Bei meinen 1TB Platten waren das glaube ich ~931GB.
931*3 = 2793GB = 2860032 MB.

Geschätze Zeit sind 14h? Das sind 50400 Sekunden. 2860032/50400 sind ~56,7 MB/s.

Viel mehr schaffen die Platten nicht. Das ist alles absolut logisch.

Ist es nicht. Die Platten können natürlich parallel beschrieben werden und schaffen ca. 80-90 MB/s. JEDE EINZELNE. Und unter Linux ist das auch in 4 h erledigt, dort werden die Platten sinnvollerweise parallel beschrieben.

Humptidumpti schrieb:
@*jackson*
Ist ja schön das du dich extra hier im Forum angemeldet hast. Allerdings ist nur ein kleiner Teil der WD Green Serie von einem hohen Load/Unload Cycle betroffen (und das auch wohl nur sporadisch).

Wie sollte man im Vorfeld feststellen, ob die Platten, die man geliefert bekommt, von dem Fehler betroffen sein werden? Meine waren es übrigens.
Insofern finde ich den Warnhinweis und sogar die extra Anmeldung dafür ausgesprochen hilfreich und nett.

Humptidumpti schrieb:
Ich könnte kontern und sagen das ich 14 WD Green hier im Einsatz habe von denen keine einen hohen Load/Unload Cycle zeigt.

Und wie helfen mir DEINE Platten? Gar nicht.
Durch Beispiele kann man etwas widerlegen, nicht aber beweisen.

Humptidumpti schrieb:
Was viel schlimmer ist, ist mit einem Tool das von WD nie für die Green Serie gedacht war (wdidle) an deren Einstellungen herumzufummeln.

Richtig, das Verhalten von WD zeigt, wie wenig Vertrauen man denen entgegenbringen kann, denn das Tool und dessen Verwendung werden einem ja nicht gerade nahegelegt.

Die Initialisierung ist inzwischen, nach rund 14-15h, abgeschlossen und nach Kopieren von 400 GB meint Intel RST, daß eine der drei Platten ausgefallen sei. (mangels SMART Zugriff kurzfristig nicht direkt prüfbar) Nur komisch, daß das RAID zuvor 2 Jahre lang unter Linux problemlos lief.

Anhand dieser ersten, doch sehr ernüchternden Erfahrungen mit Fake RAID, werde ich wohl doch lieber ein einfacheres RAID 1 mit zwei neuen Platten a 2 TB aufsetzen.

Fragt sich jetzt nur, welchem Hersteller man da noch vertrauen kann: die Langzeitqualität von Samsung (vom 204er SMART Bug mal ganz abgesehen) ist erschreckend, eine 1,5 TB WD hat ohne SMART-Ankündigung den Betrieb plötzlich ganz eingestellt und Seagate hat sich mit Einführung der 1,5 TB Serie (und deren Nachfolgern) ja auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Generell benötige ich eher hohe Dauertransferraten statt schnelle Zugriffszeiten.
 
SMART kann man anscheinend auch bei RAID mittels AIDA64 auslesen.
Bei meinem RAID0 funktioniert es zumindestens.
 
Mummi74 schrieb:
SMART kann man anscheinend auch bei RAID mittels AIDA64 auslesen.

Danke für den Tipp, funktioniert auch für Host RAID 5 mit ICH10 unter Win7.
Ergänzung ()

Zusammenfassung:

Ich kann inzwischen nachvollziehen, woher die Meinung kommt, daß nur HW RAID Controller Wahres sind, denn mindestens unter Win7 stimmt das.

Host RAID / Fake RAID mit BIOS "Support" ist der größte Murks.

SW RAID (md) unter Linux ist im Vergleich zwei Klassen besser und empfehlenswert.

Nach Initialisierung von 15 h (statt 4 h unter Linux) wurde nach Kopieren von 400 GB eine Platte aus unerfindlichen Gründen aus dem RAID geworfen, denn die Platte läuft und SMART ist ok.
Der Rebuild wird hochgerechnet etwa 24 h dauern!
Unter Linux/mdraid gibt es eine sog. "bitmap", die die Bereiche, die synchronisiert werden müssen, kennzeichnet und gerade diese kritischste Phase damit erheblich abkürzt.
 
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