Hynix D-Die vs. Micron E-Die vs. Micron R-Die

Stuffz

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Hallo Zusammen,

ich spiele gerade mit dem Gedanken, meinen Speicher gegen ECC-RAM auszutauschen - bittet sich seit dem Upgrade auf 5700G an.
Die Frage wäre noch: welchen RAM nehmen? Bei ECC scheint es keine große Vielfalt zu geben, es gibt "normalen" 1.2V-RAM mit CL 22, und 1.4Volt-RAM mit CL 14, dazwischen ist nichts.

Ich gehe also mal davon aus, dass der Bereich dazwischen mit OC erforscht werden kann, ggf. leichtes Overvolting. Aber ich kann nicht so recht abschätzen, welcher Die-Typ hier das größte Potential verspricht. Hat jemand Erfahrungen mit den im Betreff genannten Typen? Ist neuer gleich besser, sollte man Micron R-Die nehmen?

Danke für Inspirationen! :D
 
ECC verbaut man, wenn absolute Stabilität relevant ist. OC ist der totale Feind dieses Konzeptes und daher in diesem Bereich kein Thema.

Du solltest Dir also überlegen, ob du nun Speed brauchst (bei APUs ja durchaus sinnvoll) oder maximale Stabilität. Also ECC oder eben nicht.
 
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@Stuffz

Ich würde mich als ECC-Fetischist bezeichnen und nutze es seit Zen 2 mit diversen Ryzen-CPUs und -APUs.

- ECC ist beim 5700G eine vollkommene Themaverfehlung, da AMD nur bei "Pro"-APU-Modellen ECC aktiviert lässt, diese haben ein "50" am Ende der Zahl im Namen, beispielsweise der 5750G. Beim 5700G ist ECC dagegen generell nicht nutzbar.

- Bei reinen CPUs funktioniert (derzeit) ECC bei allen Ryzen-Modellen.

- Wichtig: Das Mainboard muss auch die zusätzlichen Traces für die Verbindung von ECC-DIMMs mit dem CPU-Sockel haben, sonst funktioniert auch bei passender CPU/APU und ECC-RAM ECC nicht.

- Nutze ASRock, ASUS und Gigabyte-AM4-Mainboards mit ECC

- Timings bei ECC-RAM anzupassen ist eine ziemliche Kunst, für die ich gegenwärtig keine Zeit habe. Relativ "einfach" ist dagegen bei standard JEDEC-Timings die RAM-Spannung und die DDR-Fequenz zu erhöhen, einen 4750G habe ich eine Zeit lang mit 2 x 32 GB Micron DDR4-3200 ECC auf DDR4-4000 betrieben, was zu einer deutlichen Steigerung der iGPU-Performance geführt hat.

- ECC + OC ist ansich keine Themaverfehlung, wenn man weiß, worauf man sich einlässt. Wenn beispielsweise ein OC nahe an der Grenze zum fehlerfreien Betrieb ist, kann ECC durch das OC verursachte RAM-Fehler korrigieren und es kommt lediglich zu einer (leichten) Reduzierung der Leistung und nicht zu einem Programm- oder System-Absturz.

- Leider lässt sich soweit ich weiß bei AM4-APUs nicht das PPT-Limit (= Leistung, die insgesamt beim CPU-Sockel ankommt) erhöhen oder aufheben, d. h. CPU-Kerne und iGPU müssen sich zusammen mit maximal 88 Watt begnügen, was die jeweiligen Frequenzen bei anliegender Last begrenzt.
 
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würde einfach den Crucial/Micron 3200er CL22 nach JEDEC nehmen und fertig.
 
@JBG Oh, dann ich bin ich da wohl auf alte Gerüchte reingefallen, schade. Aber ein guter Beitrag!

@PHuV Natürlich um wenigstens etwas gegen Bitfehler in der Hand zu haben. Bei viel RAM muss man frürher oder später von Bitrot ausgehen.

@cvzone Sehe ich anders, zusätzliche Absicherung ist doch kein Feind. ABS ist auch kein Feind des Motorrads, wenn man überleben will. :)
 
Stuffz schrieb:
@PHuV Natürlich um wenigstens etwas gegen Bitfehler in der Hand zu haben. Bei viel RAM muss man frürher oder später von Bitrot ausgehen.
Von wieviel RAM sprechen wir? 64, 128 GB? Sobald Du keine wichtigen Anwendungen wie eine Datenbank etc. laufen hast, ist ECC für privat sinnlos.
 
PHuV schrieb:
Sobald Du keine wichtigen Anwendungen wie eine Datenbank etc. laufen hast, ist ECC für privat sinnlos.
Es ist etwas bedenklich, seine eigenen Perspektiven/Anforderungen als das absolute Maß der Dinge darzustellen.

Als ich noch sehr viel weniger Ahnung von der Materie hatte, hatte ich ohne dass es Abstürze gab, Probleme mit defektem RAM, die ich erst hinterher rausfand:

Vor einem Festplattenwechsel habe ich persönliche Daten mit hohem sentimentalen Wert über LAN auf einem zweiten PC gesichert, leider hatte ich dafür den Windows-Explorer verwendet (Windows XP-Zeiten). Der Kopiervorgang wurde ohne irgend einen Fehler abgeschlossen, allerdings sind alle Daten durch den defekten RAM geflossen. Der Effekt war dann, dass alle paar GB transferierte Dateien eine fehlerhaft auf dem "Server" gespeichert wurde.

Ja, eigentlich hat man mehrere Backups usw., aber gerade als jüngerer Mensch denkt man nicht unmittelbar an so etwas und das Geld ist in der Regel eher knapp gewesen.
 
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JBG schrieb:
Ja, eigentlich hat man mehrere Backups usw., aber gerade als jüngerer Mensch denkt man nicht unmittelbar an so etwas und das Geld ist in der Regel eher knapp gewesen.
Bei schleichender Datenkorruption dürften die allermeisten privat verwendeten Sicherungskonzepte versagen. Auch die nächste Ebene hat bis auf ein paar Ausnahmen keine belastbaren Checksummen, moderne Dateisysteme wie zfs oder btrfs mit entsprechend eingerichtetem "RAID" auf Dateisystemebene mal ausgenommen.
 
Solche Abschätzungen (wie viel Datensicherheit pro Euro) sind nicht trivial, v.a. spielt die Überlebenden-Verzerrung stark hinein. Ist auch nicht unbedingt so, dass diese Dinge sich ersetzen bzw. überflüssig machen, vielmehr vervollständigen sie sich. D.h. nur wenn es irgendwo ein Restrisiko gibt, werden dadurch nicht automatisch ALLE Bemühungen völlig wertlos (außer in der "Logik" der Klimawandelleugner, Coronaleugner, u.ä. Spezialisten).
 
JBG schrieb:
Es ist etwas bedenklich, seine eigenen Perspektiven/Anforderungen als das absolute Maß der Dinge darzustellen.
Kommt auf die Perspektive an. ☺️ Und meine ist schon wirklich sehr weit.
JBG schrieb:
Als ich noch sehr viel weniger Ahnung von der Materie hatte, hatte ich ohne dass es Abstürze gab, Probleme mit defektem RAM, die ich erst hinterher rausfand:
Das wird aber mit einem defekten ECC Ram auch nicht besser.
JBG schrieb:
Vor einem Festplattenwechsel habe ich persönliche Daten mit hohem sentimentalen Wert über LAN auf einem zweiten PC gesichert, leider hatte ich dafür den Windows-Explorer verwendet (Windows XP-Zeiten). Der Kopiervorgang wurde ohne irgend einen Fehler abgeschlossen, allerdings sind alle Daten durch den defekten RAM geflossen. Der Effekt war dann, dass alle paar GB transferierte Dateien eine fehlerhaft auf dem "Server" gespeichert wurde.
  1. Der Explorer kann nichts dafür
  2. Deswegen arbeitet man auch schon lange mit Prüfsummen. 😉 Besonders für wichtige Daten und deren Kopien essentiell
  3. Ist Dein Fall so speziell, das er nicht als generelle Empfehlung für ECC taugt. Ich hatte in den 36 Jahren PCs und in meiner IT noch keinen solchen Fall wie Deinen bei normalen RAM. Und ich bin viele Jahre Admin von vielen Geräten ohne ECC, inclusive meinen permanenten zig PCs und Notebooks in meinem Hause (aktuell 5 Pcs und 6 Notebooks, von den anderen mal ganz zu schweigen).
Daher, was ist nun Referenz? Den Maßstab kannst Du nicht ansetzen. Und nochmals, generell ist für den üblichen Heimbereich ECC unnötig. Man kann schon in den ersten Betriebsmomenten sein RAM im Gerät entsprechend prüfen, und dann ist es an sich relativ sicher, wenn wir nicht zu sehr von Sonneneruptionen und kosmischer Strahlung bombardiert werden. RAMs gehen meiner Erfahrung selten kaputt. Sobald der Speichertest erfolgreich war, kann man an sich davon ausgehen, daß er betriebssicher funktioniert. Wenn wir mehr und permanente Probleme mit RAMs hätten, wäre ECC heute schon lange Standard.
JBG schrieb:
Ja, eigentlich hat man mehrere Backups usw.,
Eben. Nichts ersetzt korrekte Backups. Und das hat nichts mit junger Mensch und Co. zu tun. Ich habe früher ebenso jung von meinen wichtigen Sachen immer Kopien gemacht.
Ergänzung ()

Stuffz schrieb:
Solche Abschätzungen (wie viel Datensicherheit pro Euro) sind nicht trivial, v.a. spielt die Überlebenden-Verzerrung stark hinein. Ist auch nicht unbedingt so, dass diese Dinge sich ersetzen bzw. überflüssig machen, vielmehr vervollständigen sie sich. D.h. nur wenn es irgendwo ein Restrisiko gibt, werden dadurch nicht automatisch ALLE Bemühungen völlig wertlos
Klar, nur ist die Frage, ob der Aufwand des Auffanges des Risikos lohnt. Du hast leider immer noch nicht Deinen Anwendungfall bzw. die Größe des RAMs genannt. ECC ersetzt eben kein gutes Backup-Konzept. Und ECC verhindert nur Bitkipper im RAM, nicht beim Schreiben auf einem Datenträger, wo dessen Cache im Endeffekt auch nur ein normales DRAM ohne ECC ist, und im Netzwerk (wo man wieder andere Mechanismen nutzen muß).

Egal, soll jeder machen, wie er denkt.
 
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PHuV schrieb:
Das wird aber mit einem defekten ECC Ram auch nicht besser.
Wie bitte?

RAM-Fehler tauchen bei ECC bei entsprechender UEFI-Konfiguration in der Windows-Ereignisanzeige auf and wenn ECC nicht mehr mitkommt, crasht das System. Der Sinn dahinter ist ja eben, dass keine RAM-Inhaltsfehler ohne irgend eine Form von Warnung weitergegeben werden.

In meinem Fall war Windows vom "nicht vollkommen" defekten RAM unbeeindruckt und hat munter die zu kopierenden Gigabytes durchgeschoben - und ja, seit dieser beschriebenen Geschichte kopiere ich immer mit anschließendem Prüfsummenvergleich nach Cache-Leerung 👍

PHuV schrieb:
Eben. Nichts ersetzt korrekte Backups. Und das hat nichts mit junger Mensch und Co. zu tun. Ich habe früher ebenso jung von meinen wichtigen Sachen immer Kopien gemacht.
Dann muss ich ja meinen Glauben an die Menschheit glücklichweise doch noch nicht gänzlich aufgeben, wenn es immer noch Menschen gibt, die schon vom Moment der Geburt an alles absolut korrekt machen :heilig:
 
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JBG schrieb:
Dann muss ich ja meinen Glauben an die Menschheit glücklichweise doch noch nicht gänzlich aufgeben, wenn es immer noch Menschen gibt, die schon vom Moment der Geburt an alles absolut korrekt machen :heilig:
Na ja, so dramatisch ist das auch nicht, wenn man die Unwegsamkeiten der PC-Technik kennt. Da kommt man schon drauf, daß Daten kaputt gehen können, sei es durch Eigenverschulden oder Fehler. Ich weiß noch, wie ein Backup per Datasette wegen zuwenig Speicher scheiterte, als wir 1984 ein Adventurespiel auf dem C64er entwickeln wollten, und wir von 128 KB RAM träumten....🤓. Das traumatisiert.
JBG schrieb:
RAM-Fehler tauchen bei ECC bei entsprechender UEFI-Konfiguration in der Windows-Ereignisanzeige auf and wenn ECC nicht mehr mitkommt, crasht das System. Der Sinn dahinter ist ja eben, dass keine RAM-Inhaltsfehler ohne irgend eine Form von Warnung weitergegeben werden.
Sprechen wir von Fehlern im RAM oder zufällige Fehler? Und nein, wenn das fraglich fehlerhafte RAM gerade nicht genutzt wird, siehst Du nicht unbedingt sofort fehlerhafte RAM-DIMMS, auch nicht mit ECC. Ist zumindest bei unseren Servern so gewesen, und wir hatten schon einiges da: Dell, HP, Sun, Fujitsu, Siemens Sinix, IBM, ...
 
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PHuV schrieb:
Sprechen wir von Fehlern im RAM oder zufällige Fehler?
"Fehlern im RAM oder zufällige Fehler" - ist das ein "entweder oder"? Falls ja, dann entgeht mir tlw. der Sinn der Aussage.
PHuV schrieb:
Und nein, wenn das fraglich fehlerhafte RAM gerade nicht genutzt wird, siehst Du nicht unbedingt sofort fehlerhafte RAM-DIMMS, auch nicht mit ECC. Ist zumindest bei unseren Servern so gewesen, und wir hatten schon einiges da: Dell, HP, Sun, Fujitsu, Siemens Sinix, IBM, ...
Es gibt passive und aktive Sicherheit. Proaktive Speicherprüfung wird (meineswissens) nur bei Embedded-Prozessoren mit bestimmten Sicherheitsanforderungen gemacht.
 
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