News In-App-Käufe: Rückschlag für Apple im Streit mit Epic Games

Artikel-Update: Epic Games hat Berufung gegen das Urteil eingelegt, der Fall geht also in die nächste Instanz. Ob Apple Berufung einlegt, ist bis dato noch nicht bekannt.

Ursprünglich wollte Epic mit der Klage nachweisen, dass Apple mit dem App Store unter iOS eine Monopolstellung aufgebaut habe, die der Konzern missbrauche. Der Versuch scheiterte aber, Richterin Rogers teilte Epics Argumentation nicht, wie es in einer Analyse des Urteils von The Verge heißt.

Sie kritisierte zwar Apples Verhalten, indem sie etwa Apples „außergewöhnlich hohe“ Margen ansprach und erklärte, scheinbar würden nur rechtliche Schritte dazu führen, dass Apple an der Preisschraube drehe. Doch der Marktanteil im Mobile-Gaming-Sektor sei noch nicht ausreichend, um Apple eine Monopolstellung im Sinne des amerikanischen Kartellrechts zu attestieren.

Es ist eine Argumentation, die Hintertüren für weitere Verfahren offenlässt. Womöglich konnte sich Epic aber schon bei diesem Verfahren nicht mit seiner Argumentation durchsetzen, weil man sich laut Rodgers nicht ausreichend auf diesen Aspekt fokussiert hatte. Doch auch mit weiteren Punkten scheiterte Epic. So zwang die Richterin Apple etwa nicht, Fortnite wieder in den App Store aufzunehmen. Ebenso wenig kann Epic einen eigenständigen App Store auf iOS anbieten.

Selbst wenn Apple bei diesen Punkten nicht verlor, bleibt das Urteil ein Rückschlag, weil der Konzern das Verfahren für In-App-Käufe öffnen muss. So läuft weiterhin die Debatte, wer eigentlich Gewinner und wer Verlierer ist. Eine der interessanteren Antworten: Beide haben verloren.

[Embed: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]

Inwieweit Apple und auch Google mit den jeweiligen App Stores die Marktmacht missbrauchen, beschäftigt aber nicht nur Gerichte. Sowohl der US-Kongress als auch die EU-Kommission befassen sich mit dem Thema, Experten rechnen mit einer verschärften Regulierung.
 
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Andy schrieb:
dass Apple mit dem App Store unter iOS eine Monopolstellung aufgebaut habe, die der Konzern nun missbrauche.
In wie fern hat Apple sein Verhalten den geändert, dass das nun Missbrauch ist und vorher nicht?
 
Wenn sich zwei streiten freut sich der Dritte! Nur wer ist dieses Mal der dritte?

Die ganze Diskussion um die Stores und die damit verbundene Marktmacht sind doch irgendwo langsam lächerlich... Es kann doch "jeder" sein eigenes Ding machen. Und wenn das bedeutet, dass man sein eigenes Endgerät, samt eigenem OS zzgl eigenem App-Store bringen muss, dann ist das so.

Die gleiche Diskussion wird schon ständig bei Amazon Marketplace geführt. Gleichermaßen wäre das aber eben auch bei Ebay und diversen anderen Plattformen anzuwenden.

Und was soll denn bitte dabei rauskommen wenn Frau von der Leyen, mit Hilfe ihrer Berater, trotzdem nichts richtig macht??

Im allgemeinen (analogen) Leben gibt es das Hausrecht. Und auch da gibt es in gewissen Situationen sicher auch Willkür. Also wird im Fall der Marketplaces wohl das "digitale Hausrecht" gelten müssen...
 
@knoxxi
Das ist und war der Vorwurf von Epic. Nur ist die Richterin der Argumentation von Epic nicht gefolgt.
 
knoxxi schrieb:
In wie fern hat Apple sein Verhalten den geändert, dass das nun Missbrauch ist und vorher nicht?
Bezogen auf was? Auf früher?

Naja zu früher ist es jetzt eben x Jahre später und der AppStore hat einen anderen Stellenwert als um 2010.

So komplett aus der Luft gegriffen und klar eindeutig ist es ja nicht, sonst würde man sich nicht auf vielen Ebenen damit Beschäftigen.

Vieles verändert sich, so hat Steam früher mit dem reinen Handel konkurriert und da war deren Marge weniger… jetzt auf die Kosten gesehen ist es dann schon eher viel.

Dinge ändern sich mit der Zeit und auch Bewertungen.
 
ja das habe ich schon verstanden. Aber WAS wurde den seitens Apple geändert das Epic klagt? Denn es heißt "die der Konzern nun missbrauche" Also war es vorher scheinbar noch der Fall @Andy :) Für mich mach einfach nur die Argumentation keinen Sinn.
 
Hylou schrieb:
[...]
iOS als geschlossenes System bietet insgesamt mehr Sicherheit, was vorallem für den DAU sehr gut ist.
[...]
Grundsätzlich bietet das vor allem mehr vermeintliche Sicherheit. Letztlich kann der Kunde vor allem kaum noch nachvollziehen, was auf dem eigenen Gerät eigentlich vor sich geht. Da sämtliche Tools zur Systemüberwachung nicht existieren, liegt die gesamte Sicherheit beim Hersteller.

Im Fall Apple scheint dies die Sicherheit tatsächlich zu verbessern. Es gibt weniger Infektionen von iOS-Geräten als z.B. unter Android oder Windows. Dies liegt aber einzig daran, dass Apple eben damit wirbt und Geld verdient und deshalb entsprechend agiert. Kompromittierte Geräte sind für den Verkauf von Apple-Produkten also sehr schädlich. Daher auch die standhafte Weigerung, alternative Stores zuzulassen. Die Angst vor Umsatzeinbußen und damit einhergehenden Gewinnverlust ist einfach zu groß. Zugleich würde der sich Gewinn aufgrund der fehlenden X% Umsatzgebühr verringern.

Zer0DEV schrieb:
[...]
Im allgemeinen (analogen) Leben gibt es das Hausrecht.
[...]
Das Hausrecht bezieht sich allerdings nicht auf Geräte Dritter. Wenn ein Kunde ein Gerät kauft, dann hat dort Apple prinzipiell gar keine Rechte mehr. Anders wäre das natürlich, wenn Apple seine Smartphones verleihen würde. Die Tatsache, dass ein Hersteller seinen Kunden vorschreiben kann, was für Software auf dessen Gerät laufen darf, das finde ich viel problematischer als irgendwelche Umsatzgebühren.
 
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@fullnewb Du kaufst ein Apple-Gerät und erwirbst damit das Recht den App-Store zu nutzen und "unterwirfst" dich damit den AGB von Apple. Wenn ein iPhone ohne App-Store nicht genutzt werden kann, und defacto nur ein teurer Briefbeschwerer ist, dann ist das eben so.

Das ganze Smarthome in der Cloud ist nach dem gleichen Prinzip aufgebaut.

Das ist eben das, was bei SaaS am Ende bei rauskommt.
Wir bieten Software, aber nur mit der Hardware (eigener oder zertifizierter).
 
@Zer0DEV Das hat aber nichts mit Hausrecht zu tun. Was im Apple-Store angeboten wird, das fällt unter das Hausrecht. Was auf dem Apple-Gerät eines Kunden laufen darf, das nicht.
Außerdem reden wir hier von unterschiedlichen Dingen. Ich rede davon, wie es meiner Meinung nach sein sollte, während du den Stand der aktuellen Situation beschreibst.
 
@knoxxi
Achso. Ja, dieses "nun" ist hier lediglich ein Füllwort, das ich leider etwas zu gerne verwende - und in diesem Fall ist es dann sogar missverständlich. Habs entfernt, sollte dann klarer sein. :)
 
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Wenn 2 Unternehmen verlieren freut mich das immer. Ich will keinen Epic Store auf weiteren Geräten und Apple sollte die kleinen Entwickler nicht so missbrauchen.
fullnewb schrieb:
Das Hausrecht bezieht sich allerdings nicht auf Geräte Dritter. Wenn ein Kunde ein Gerät kauft, dann hat dort Apple prinzipiell gar keine Rechte mehr. Anders wäre das natürlich, wenn Apple seine Smartphones verleihen würde. Die Tatsache, dass ein Hersteller seinen Kunden vorschreiben kann, was für Software auf dessen Gerät laufen darf, das finde ich viel problematischer als irgendwelche Umsatzgebühren.
Grundsätzlich ist es zwar dein Gerät, aber immernoch Apples OS. Also wenn dann müsste ein urteil in der Hinsicht lauten, dass Apple eine Möglichkeit schaffen muss, den Bootloader zu entsperren
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Andy schrieb:
Der Versuch scheiterte aber, Richterin Rogers teilte Epics Argumentation nicht, ...

... weil man sich laut Rodgers nicht ausreichend auf diesen Aspekt fokussiert hatte.

Ich bin da eigentlich auf Seiten von Apple, weil mich Epic's scheinheiliges Getue nervt, aber es wäre nicht verkehrt wenn Apple wenigstens dazu "gezwungen" würde, wenigstens Hinweise zu alternativen Zahlungsmethoden außerhalb des App Stores anzeigen zu müssen. Wer nicht will, wie ich, muss diese ja nicht nutzen...
 
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Ich bin so froh dass das System von Apple geschlossen bleibt. Gerade damit es kein Flickenteppich wie bei Android wird, wo viel Leistung der fehlenden Optimierung zum Opfer fällt. Klar ist es wichtig das der Obolus von 30% überdacht werden muss aber bitte keine zusätzlichen Stores. Weil dann kann ich gleich zu Android zurück #langlebediebaustelle
 
Crifty schrieb:
Ich bin so froh dass das System von Apple geschlossen bleibt. Gerade damit es kein Flickenteppich wie bei Android wird, wo viel Leistung der fehlenden Optimierung zum Opfer fällt. [...]
Das verstehe ich nicht. Für dich macht es doch eigentlich keinerlei Unterschied, ob eine App gar nicht im Apple-Store angeboten wird, oder ob eine App nur in einem Store eines Drittanbieters angeboten wird. Solange du konsequent genug bist, den Store des Drittanbieters nicht zu benutzen, gibt es eigentlich kein Problem.
Gigalodon schrieb:
Grundsätzlich ist es zwar dein Gerät, aber immernoch Apples OS. Also wenn dann müsste ein urteil in der Hinsicht lauten, dass Apple eine Möglichkeit schaffen muss, den Bootloader zu entsperren
Das wäre mir persönlich am Liebsten, aber ohne Treiber oder Treiberdokuemntation leider zwecklos. Da müsste das Urteil deutlich weiter gehen, und grundlegende Veränderungen in der gesamten Branche einleiten. Ich fänd' das zwar wirklich Klasse, aber ob das jemals passiert? Ich hab' da meine Zweifel.
 
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fullnewb schrieb:
Das verstehe ich nicht. Für dich macht es doch eigentlich keinerlei Unterschied, ob eine App gar nicht im Apple-Store angeboten wird, oder ob eine App nur in einem Store eines Drittanbieters angeboten wird.
Oh doch das macht schon einen gewaltigen Unterschied. Bei IOS hat Apple die alleinige Kontrolle über jegliches Geschehen. Geschlossenes System, alles ist rundum optimiert. Android: jeder darf sein eigenes süppchen kochen, jeder darf AppStores aufmachen und darf in Android werkeln. Am Ende des Tages gibt es zig verschiedene Androidversionen, Leute die Viren über den AppStore verteilen können usw.

Klar ich bin kein Fan davon das Apple 30% nach Lust und Laune abgreifen kann, da müssen angepasste Preise her aber ich bin aus gutem Grund von „dauerfrickelwerk Android“ weggegangen.
 
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Hhmmm ich teile ja Epics-Meinung teilweise. Bin gespannt wo das noch hinführt.

Zanza schrieb:
Dachte Epic hat hier gewonnen laut Überschrift und jetzt reichen die Einspruch. Sehr komisch das Ganze hier.

Man muss eben auch mehr als nur die Überschrift lesen...
 
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Serphiel schrieb:
Man muss eben auch mehr als nur die Überschrift lesen...

Oder die Überschrift richtig formulieren...
 
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Mir ist ja erst durchs Update aufgefallen, daß Apple Fortnite nich wieder aufnehmen muß. Das ist dann aber ein Witz, oder? Ja, Epic darf alternative Bezahlmethoden anbieten, kann aber nicht mehr installiert werden. Wo ist den da die Logik?
 
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