Industrie 4.0

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
DerOlf schrieb:
Natürlich bietet das auch Chancen ... aber um die Nutzen zu können, müssen wir uns eben ein paar Gedanken machen.
Wir? Ich sehe nicht, wie irgendetwas was "wir" hier erarbeiten auch nur einen µ an dem ändern wird was auf uns zukommt. Lehn dich zurück und genieß die Show.
 
Mustis schrieb:
Wenn man die Weltbevölkerung einfriert und nur erstmal den Rest der Welt auf das Niveau der westlichen hieven würde, da hast die Spielraum für Wirtschaftswachstum auf Jahrhunderte hinaus...
Den Rest der Welt auf das Niveau der westlichen hieven?
Dann würde aber kein Baum mehr stehen, und die Erde wäre dermaßen zugemüllt, dass wir sinnbildlich daran ersticken würden.
Schon jetzt der Energiehunger so groß, dass wir unseren Planeten im Rekordtempo zerstören.
 
Niyu schrieb:
Wir als Menschheit ... oder meinetwegen als Gesellschaft.

Das Geschreibsel hier ist am ende vollkommen egal ... das kann allenfalls bei ein paar Individuen für etwas mehr Verständnis sorgen ... und auch das bewirkt insgesamt nicht das geringste.
dieterz1 schrieb:
Den Rest der Welt auf das Niveau der westlichen hieven?
Das klappt natürlich nicht, wenn wir nicht die "Wundertechnologie" entdecken, die unendlich viel Energie aus dem nichts generiert und sie direkt in Materie umwandeln kann.
Ham wa nich und steht momentan auch nirgendwo in Aussicht ... also geht das nicht.

Eine Annähreung der Niveaus ist da schon weit wahrscheinlicher ... leider wird das mit Menschen, die ihren eigenen Lebens- und Konsumstandard für die Norm oder sogar das Minimum halten, nichts werden.

Wir können nur umverteilen (denn die Erde und ihre Ressourcen sind nunmal endlich) und das bedeutet für die, die momentan "weit über globalem Durchschnittl" konsumieren dann ein "weniger". und wer hat da schon Bock drauf ... gerade in den angeblich so "fortschrittlichen" und "aufgeklärten" westlichen Industrieländern?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new() und Tiu
Discovery_1 schrieb:
Das ist der Automatismus im Kapitalismus

Es gibt keinen Kapitalismus. Das ist ein Kampfbegriff des Kommunismus. Die gleiche Entwicklung findet auch in China statt, in Indien....
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Ja, es fallen Jobs weg. Ja, es fallen ganze Branchen weg. Na und? Das gab es schon immer

Es gibt grundsätzliche Trends. Und es gibt Deutschland. Wir haben aus politischen und ideologischen Gründen ganze Branchen stillgelegt und Billionen (!) an Geld in Weltverbesserungsprojekten verbrannt.

Geliefert wie bestellt.
 
Tiu schrieb:
Und zu guter letzt.
Roboter, Computer und KI´s zahlen weder Steuern noch Sozialabgaben.
Aber gerade die werden wir brauchen um das Heer der Niedriglöhner und Arbeitslosen jahrzehntelang versorgen zu können.

Und genau darum bemüht man sich wohl gerade, bzw. um einen Ausgleich, damit die Ausgaben kompensiert sind. An Krupp wird dann schon mal geübt. In meinen Augen der Weg zum Sozialismus, weil Teilverstaatlichung, was per se nicht schlecht sein muß. China tut es ja auch und es funktioniert. Aber erkläre das mal Jemandem, der jahrzehntelang dies als ideologischen Widerspruch geimpft bekam.

https://www.handelsblatt.com/untern...ml?ticket=ST-5306375-P0dhCXmNVmP2DsxQKT35-ap1
 
Zuletzt bearbeitet:
@p.b.s.
Die VR China lässt auch einfach unliebsame Leute verschwinden und die Armen leiden und sterben, wenn sie nichts mehr bringen.

Führen wir das dann hier auch ein, damit das Konzept gut klappt?
 
IHEA1234 schrieb:
Es gibt keinen Kapitalismus. Das ist ein Kampfbegriff des Kommunismus.
Es gibt keinen Kommunismus. Das ist ein Kampfbegriff des Kapitalismus.

Beides sind erstmal Begriffe zur Beschreibung unterschiedlicher Organisationsformen der Gesellschaft.
Hinter beiden stecken aber auch Ideologien, bei denen es drauf ankommt, wie die Menschen ihre Folgerungen daraus umsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Es gibt keinen Kommunismus. Das ist ein Kampfbegriff des Kapitalismus.

Das ist falsch. Es der Begriff, den sich die Anhänger dieser Ideologie selbst geben. Angefangen hat das ganze mit Marx und zieht sich durch bis heute. Es gibt minimale Varianten des Kommunismus, sei es in China oder Kuba oder in Venezuela oder wo auch immer. Aber diese Varianten haben alle das gleiche Fundament. Die Kommunisten haben sich dann einen Begriff für "Nicht-Kommunisten" ausgedacht und das war dann halt "Kapitalist". So wie in anderen Religionen Nicht-Gläubige zum Beispiel "Ketzer" genannt werden.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso Sie behaupten, Kommunisten würden sich selbst nicht selbst so nennen und hätten nicht selbst diesen Begriff gewählt. Eine minimale terminologische Variante entsteht noch dadurch, dass gelegentlich "Kommunismus" durch "Sozialismus" ersetzt wird. Ändert aber nix am totalitären Fundament, an Planwirtschaft, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Abschaffung der rechtsstaatlichen Demokratie, Quotenregelungen, radikalautoritären Exekutivorganen, zensierten Medien, fehlendem Minderheitschutz, ideologisch strukturieren Schulen und Universitäten sowie latenter Kriegsbereitschaft.
All das kann jeder, der des Lesens mächtig ist, auch wie im Lehrbuch in China finden, wo sich die einzige zugelassene Partei übrigens "Kommunistische Partei Chinas" nennt. Nicht ich nenne die so, sondern die selbst nennen sich so. Die oben von mir aufgezählten Punkte sind untrennbar mit dem Kommunismus bzw dem "real existierenden Sozialismus" verbunden, weil die kommunistische Ideologie mit der Natur der real existierenden Menschheit nun mal nicht zusammenpasst. Und wer China als leuchtendes Vorbild hochhält, der hat offensichtlich auch kein Problem mit brutaler Zensur, ein-Parteinen-Diktatur usw.

Wir hier in Deutschland haben übrigens eine föderale, rechtsstaatliche, soziale Marktwirtschaft mit grundgesetzlichem Minderheitenschutz. Manchmal wird das auch "Freiheitliche demokratische Grundordnung" genannt. Wir haben keinen "Kapitalismus" und wer eine solche Bezeichnung für die Bundesrepublik verwendet hat damit bereits gezeigt, selbst der kommunistischen Ideologie anzuhängen.

Danke für's zuhören.
 
Der Begriff "Kapital" stammt von karl Marx ... aber der war kein Kommunist (als solcher wird er nur gerne bezeichnet, sobald jemand Marx nutzt, um Kritik am Kapitalismus zu üben).
Er verwendet ihn zur Beschreibung des Handelns in den damaligen Industrie- und Kolonialstaaten.

Die beobachtbare Ordnung in diesem System nannte Marx "Kapitalismus", weil in ihm eben "Kapital" mit dem Ziel seiner Vermehrung eingesetzt wird. Ein Grundmerkmal dieses Systems ist laut Marx die einseitige Kapitalakkumulation (da wo schon viel Kapital vorhanden ist, fällt seine Vermehrung leicht).
Der Kapitalgeber oder -halter wurde von Marx Kapitalist genannt ... und das System Kapitalismus (in Absetzung zu Feudalismus und Merkantilismus ... Begriffe, die wir noch immer zur Beschreibung der (vor-)bürgerlichen Wirtschaftssysteme nutzen).

Marx beschrieb ein bestehendes System (wie A. Smith vor ihm) ... und entwarf (im Gegensatz zu Smith) ein System, in dem eben nicht zwingend Armut entstehen muss, um Wohlstand zu schaffen (das von Marx postuliete System der Mehrwertschöpfung ... insbesondere durch Ausbeutung der Arbeitskraft).

Der Kapitalbegriff wurde seit Marx übrigens weiterentwickelt ... und dient noch immer der Beschreibung gesellschaftlicher Vorgänge (einfach mal "Kapitalbegriff Bourdieu" googeln).


Natürlich verwendet man einen negativ konnotierten Begriff wie "Kapitalist" nicht gern zur Selbstbeschreibung, solange man dafür auch Alternativen hat (Geschäftsmann, Unternehmer, Investor etc.). Was aber nichts daran ändert, dass "Kapitalist" eben der passende Sammelbegriff für jemanden ist, der Kapital bereitstellt, um einige Zeit später "Kapital + X" bereitstelen zu können (u.s.w.).

Ich würde mich selbst auch nie als Sozialisten oder Kommunisten bezeichnen, nur weil ich mich einige Zeit mit den Theorien dahinter beschäftigt habe.
Ich glaube nur, dass man positive Eigenschaften beider Systeme integrieren sollte ... so wie das mMn in der sozialen Marktwirtschaft versucht wurde.

Das befreite Kapital bewirkt genauso wenig Gutes, wie die dem Kommunismus zuschreibbare Gleichmacherei ...
Ein freier Marktkapitalismus bietet dem Individuum aber dennoch mehr Verbesserungschacen ... ob man die nun nutzen kann oder nicht, sie wirken motivierend ... und darin ist der Kapitalismus dem Kommunismus überlegen ... denn im Kommunismus gibt es diese Chancen eben nicht (wenn sich etwas für mich verbessert, dann auch für meine Nachbarn) ... der persönliche Profit, den wir alle anstreben, bleibt im Kommunismus aus ... wozu soll man sich da denn überhaupt bemühen? Den größten Wunsch (besser dazustehen, als die anderen) wird einem der Kommunismus ohnehin nicht erfüllen.
Es sei denn, man baut in ihn Strukturen ein (wie im real existierenden Sozialismus), die auf andere Weise eine Besserstellung erlauben ... das ist dann aber eben nicht mehr im Sinne des Gleichheitsgedankens und motiviert allenfals zu Höchstleistungen auf dem Gebiet der gegenseitigen Bespitzelung und Denunziation. Und es schafft am Ende die selben Ungleichheiten, wie im Kapitalsmus ... nur dass man die im Kap. nicht zu legitimieren oder zu kaschieren braucht, weil es dem Grundgedanken des Systems entspricht.
Niemand fragt im Kapitalismus, warum jemand nach Wohlstand strebt ... das ist sozusagen das oberste Gebot in diesem Gesellschaftssystem ... und da fragt man nach Sinn oder Unsinn genauso wenig, wie ein orthodoxer Christ bei den 10 Geboten der Bibel.
Ähnlich gehts dem Kommuisten mit dem Gleichheitsgrundsatz, der ihn im Grunde zwingt, seinem natürlichen Instinkt nach Selbstbevorteilung zu widerstehen, ihn zu unerdrücken, und im Bedarfsfall seine bloße Existenz .zu negieren.

In Reinform sind beide Systeme unmenschlich, aber zumindest meiner Meinung nach ist keines der Systeme durchgehend schlecht ... sie stellen sich nur aus Persopektive der jeweiligen Gegenseite als Grundschlecht dar, da sie die jeweils wichtigsten Anliegen der eigenen Seite eben für schlecht erklärt ... der Kapitalist will keine Gleichmacherei ... und der Kommunist will keine Kapitalakkumulation um jeden Preis.

Aber die Bewertung ist (wie immer) perspektivabhängig ... für jemanden, der im Kapitalismus nichts erreicht, ist Kommunismus attracktiv ... denn er erhofft sich dadurch eine Verbesserung der persönlichen Lage.
Für jeden, der im Kapitalismus was erreicht hat (oder glaubt, es erreichen zu können) ist Kommunismus nur ein Schreckgespenst, denn für den bedeutet eine Gleichverteilung wahrscheinlich eine eher Verschlechterung.

Jeder ist sich selbst der Nächste, also entscheiden wir uns für das System, welches uns ganz persönliche Besserungen verspricht ... für die meisten in DE ist das der Kapitalismus. Auch in seiner abgeschwächten Form "soziale Marktwirtschaft" ... auch die ist kapitalistisch, da sie nach den Grundmustern des Kapitalismus operiert (Kapitaleinsatz zwecks Kapitalvermehrung und letztlich Kapitalakkumulation ... es wird nur ein Teil abgezwackt, um die negativen Effekte des freien Maktes im Zaum zu halten).

IHEA1234 schrieb:
All das kann jeder, der des Lesens mächtig ist, auch wie im Lehrbuch in China finden, wo sich die einzige zugelassene Partei übrigens "Kommunistische Partei Chinas" nennt.
Eine unserer Regierungsparteien hat auch "christlich" im Namen
IHEA1234 schrieb:
Nicht ich nenne die so, sondern die selbst nennen sich so
... und die nennen sich selbst so ... mir würde dieser Name im Traum nicht einfallen.

Wie die Regierungspartei sich nennt, hat nichts damit zu tun, nach welchem Prinzip die Märkte funktionieren ... Eine Planwirtschaft ist Chna schon eine ganze Weile nicht mehr ... als sozialistische Planwirtschaft hätte dieses Land nach dem Zusammenbruch des Ostblocks nie eine derartig große Bedeutung im globalen Handel erlangen können ... denn eine solche ist der Theorie nach immer eher auf Subsistenz und Eigenständigkeit ausgerichtet, und nicht auf den Export von Billigware in Länder, wo die Leute die x-fachen Produktionskosten noch für ein Schnäppchen halten.

Was hat das mit Industrie 4.0 zu tun?
Meiner Meinung nach kommt es gerade für eine soziale Marktwirtschaft darauf an, ihre Stärken (z.B. soziale Sicherungssysteme für Alter, Krankheit, Arbeitslosigkeit) auch in eine Zet hinüber zu retten, in der es eben nicht mehr die meschliche Arbeitskraft sein wird, die Mehrwert erwirtschaftet, sondern Maschinen.
Die paar People, wie man dann noch braucht, um den Maschinenpark am laufen zu halten, werden den Konsumenten-Markt nicht aufrecht erhalten können.
Sicherlich ist das ein Problem der entfernteren Zukunft ... und ich gehe davon aus, dass sehr schnell Lösungen gefunden werden, wenn künstliche Intelligenz erst so weit entwickelt ist, dass sie CEO's, Bänker, Politiker und Investoren ersetzen kann.
Aber warum sollte man an ein erkanntes Problem nicht schon jetzt herangehen und zumindest theoretisch nach Möglichkeiten suchen, die Auswirkungen für MEHR Menschen erträglich zu machen?
Es wurde lange mit Alternativen herumexperimentiert (Pariser Comune, spanischer Anarchismus, und realexistierender Sozialismus/Kommunismus), und aus diesen Experimenten sollte man genauso lernen, wie aus dem bisher scheinbar erfolgreichsten ... dem bürgerlichen Marktkapitalismus unterschiedlicher Ausprägungen.
Nur weil etwas zu letzterem augenscheinlich nicht passt, sollte man es nicht einfach ignorieren sondern auch in den Systemen, die man ideologiegeleitet für schlecht hält, nach Lösungsansätzen suchen.
Die Umsetzung im eigenen System stelt einen auch ohne ideologische Grabenkämpfe schon vor genug Probleme ... siehe z.B. den Umbau Chinas in Richtung einer GmbH bzw. AG mit dem ZK der KPC als Vorstand oder das Festhaten am Gymnasium in der BRD. Einem Kommunisten fällt es schwer, kapitalistisch zu denken ... und einem Kapitalisten fällt es schwer, auf die Verstärkung natürlicher Differenzen (wie sie im mehrgliederig-selektiven Schulsystem stattfindet) freiwillig zu verzichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Die paar People, wie man dann noch braucht, um den Maschinenpark am laufen zu halten, werden den Konsumenten-Markt nicht aufrecht erhalten können.
Es lassen sich bei weitem nicht alle Jobs automatisieren, z.B. der komplette "soziale Bereich" (Kitas, Schulen, Ärzte, ..). Auch der "kreative" Bereich ist schlecht automatisierbar (nicht nur die berühmten "Künstler", sondern auch alle, die innovativ tätig sein müssen, also z.B. Wissenschaftler, Ingenieure usw.).

Wenn ein "Grundeinkommen" eingeführt wird, in einer Höhe, um ein typisches "Mittelstandsleben" zu führen, wie es ja oft gefordert wird: Wer macht dann noch diese "sozialen" und "kreativen" Jobs? Ok, einige werden so etwas noch freiwillig tun, um sich "selbst zu verwirklichen" oder einen höheren sozialen Status zu erreichen (z.B. Künstler, Wissenschaftler, Ärzte). Aber wer macht dann die Jobs, die nicht automatisiert werden können, die aber gleichzeitig weder "Selbstverwirklichung" noch "sozialen Status" mitbringen? Wer will dann noch in der Kita arbeiten, verhaltensauffällige Jugendliche "beschulen", sich in der Pflege den Rücken kaputtschuften oder z.B. als zeitarbeitender Ingenieur ein "Lohnsklave" auf Abruf sein? Diese Berufe müssten entweder DEUTLICH besser bezahlt werden als bisher, also auch deutlich über dem Grundeinkommen liegen (doppelt, dreifach ?), oder läuft es auf eine "Arbeitspflicht" für gewisse Grupen durch die Hintertür hinaus?

Gruß,
CTN
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: IHEA1234
Ich wollte nur auf eines Hinaus:
Unter der Vorraussetzung möglichst weitgehender Automatisierung wird das bisherige System der Besteuerung menschlicher Arbeitskraft nicht für die Finanzierung eines (Sozial-)Staates ausreichen ... mit Grundeinkommen auf Mittelstandsniveau schon gleich garnicht.

Zudem sprach ich von entfernter Zukunft und zumindest ich kann mir momentan noch nicht vorstellen, welche Jobs in 50 Jahren automatisierbar sind (ich kann nichtmal sicher sagen, welche Jobs von heute es dann noch geben wird).
Und natürlich weiß ich auch nicht, wie es in 50 Jahren mit der Akzeptanz von Pflegeroboten oder automatischen Erziehern aussieht. Mich wirds dann sehr wahrscheinlich schon nicht mehr geben.

Im Musikbereich kommt es mir (als musikalisch gebildeter Mensch) oft genug so vor, als ob niemandem der Unterschied auffallen würde, wenn die Hits nicht mehr von Menschen geschrieben werden.
Ich habe neulich sogar eine Studie (eine Umfrage unter Jugendlichen) gesehen, nach der "Autotune" (automatisiertes "Geradebiegen" der schiefen Töne) mittlerweile als "natürlicher" empfunden wird, als eine klassisch ausgebildete Singstimme. Das Singen an sich IST also schon automatisiert (niemand braucht mehr sauber zu intonieren, denn das erledigt eine Maschine im Nachgang).
Looper erlauben es, dass EIN mensch so klingen kann, wie eine komplette Band ... nur die "Komposition" kann noch kein Computer ... aber das ist eine Frage der Zeit. Einem PC die Zwölftonmethode beizubringen, ist schon heute kein Problem ... und durch Machine-Learning (repititives Studium der Hits der letzten 100 Jahre z.B.) wird diese Maschine auch irgendwann ziemlich treffsicher Hits produzieren können.
Wenn man als ausgebildeter Pianist vor einem Synthi mit Appreggiator sitzt, dann fragt man sich schon, wozu man all die Jahre geübt hat ... kla, dem Pianisten fließt das einfach so aus den Fingern ... programmieren dauert echt länger ... aber auch das ist schon ein Stück automatisierung.
Fehler* und Kreativität bleiben dabei natürlich auf der Strecke ... es kommt allerdings nur darauf an, dass die Menschen glauben, dahinter stünde menschliche Kreativität - es muss nur so klingen, als ob.

Was das dann für "die Musik" (als historischen Prozess) langfristig bedeutet, will ich mir lieber nicht vorstellen ... als Musiker (mit klassischer Theorie-Bildung) hat man da schon heute das Gefühl, der Anspruch sei die letzten 150 Jahre nur gesunken ... zumindest in der Unterhaltungsmusik.

Was Musik für uns immer wieder interessant macht, ist das drumherum (ein neues Gesicht, eine neue Kombination der alten Rezepte, eine bisher noch nicht dagewesene Kombination von Klängen oder auch einfach eine "interessante" Choreografie im Video oder auf der Bühne) ... aber auch dabei wird ein Zufallsgenerator öfter ins Schwarze treffen, als man allgemeinhin denkt.
So weit weg ist eine automatische Band nebst automatischem Songwriter garnicht ... sicher wird das Anfangs nicht viel besser klingen, als Synth-Streicher vor 40 Jahren.
Schon damals hatten viele DAWs die Funktionen "quantize" und "humanize" (das bringt wieder kleine "menschliche" Ungenauigkeiten rein). Macht man nur ersteres, klingts nach Maschine ... dafür nimmt man dann zweiteres. Und das hat schon bei Notator 1993 wunderbar geklappt (wir haben das natürlich ausprobiert ... zum Glück ging das in der Schule).

Das ist keine Magie, sondern Handwerk (das meiste sind wohlbekannte Rezepte ... in denen ziemlich viel Mathematik steckt) ... und mit etwas Erfahrung könnte man auch einen "Hit" schreiben ... aber ob der dann Milliarden begeistert, oder nur wenige hundert, das steht auf einem anderen Blatt und hat primär mit Marketing zu tun.


* ... durch die manchmal sehr interessante Variationen zu stande kommen.
Sorry für den dicken Spoiler.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Die Wirtschaft der Zukunft funktioniert ein bisschen anders. Sehen Sie, im 24. Jahrhundert gib es kein Geld... Der Erwerb von Reichtum ist nicht mehr die treibende Kraft in unserem Leben. Wir arbeiten um uns selbst zu verbessern — und den Rest der Menschheit."

Das für mich genialste Filmzitat ever.
Eigentlich auch machbar, aber leider stehen einem überwiegendem Teil der Menscheit diverse Faktoren im Wege.
Neid, Raffgier, Habsucht, Missgunst, Intolleranz, Egosimus, Arroganz und zu viel LMAA.
Stichwort, Coronabeschränkung und Toilettenpapier war nur ein kleiner Vorgeschmack :D

Wir werden über Jahrhunderte hinaus nicht von der Lohnarbeit wegkommen... Das ist jedenfalls meine Prognose!
Das Zitat setzt für die Masse einfach zu viel Intelligenz, Vernunft, Verstand, Anstand, Toleranz und Respekt voraus.
L E I D E R
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mykoma
Nö nö.. Das hat Heiner Geisler schon richtig erkannt:
Die Natur hat genug für alle... Nur nicht für jedermanns Gier.
 
Dann irrt sich Heiner Geisler eben.

Gäbe es genug Ressourcen, gäbe es viele Verteilungswettkämpfe nicht.
 
Nö, er irrt sich nicht. Es kann nur nicht jeder leben wie wir in der ersten Welt.
 
Was für ein Quatsch... Weil WIR 18% in der ersten Welt von allem 78% wegfressen.... und sich die restlichen 82% der Weltbevölkerung mit den von uns gnädigerweise übriggelassenen 22% begnügen dürfen.
 
Ja, weil es nicht genug Ressourcen für alle gibt, da diese eben begrenzt sind.

Müssen wir uns einschränken, damit alle etwas bekommen, ist das eine klare Begrenzung von Ressourcen. Etwas was du - warum auch immer - verneinst.
 
Die Ressourcen SIND ausreichend für ALLE... Was bitte hat es mit begrenzten Ressourcen zu tun, wenn es doch ausreichend Ressourcen gibt um alle füttern zu können? Warum müssen trotzdem täglich 25.000 verhungern? Mit sicherheit nicht, weil wir einen Ressourcen MANGEL haben.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben