Informatik oder Wirtschaftsinformatik?

Wikked

Cadet 2nd Year
Registriert
Aug. 2013
Beiträge
28
Hi,

ich schilder mein Problem mal hier, weil ich mal denk das hier einige (Wirtschafts-)Informatik studieren/studiert haben.
Ich hab zwar schon mit einpaar anderen Leuten drüber geredet, aber würde mich trotzdem über weitere Meinungen freuen.
Grundsätzlich geht es um die Frage, ob ich von Wirtschaftsinformatik zur Informatik wechseln soll.

Aktuell studiere ich Wirtschaftsinformatik an einer FH im 2. Semester und bin momentan am überlegen ob das überhaupt das richtige ist. Wo ich mir ganz sicher bin ist, das ich aufjedenfall bei der Informatik bleiben möchte.
Was mich jedoch an Wirtschaftsinformatik stört ist, dass man (auch im Verlauf nach durchchecken der Modulliste) doch eigentlich ausschließlich Grundlagen vermittelt bekommt z.B. nur ein Modul für Betriebssysteme, Rechnerarchitektur und Rechnerkommunikation. Während an der selben FH im normalen Informatik für jedes ein einzelnes Modul vorhanden ist.
Mir war es schon klar, dass Wirtschaftsinformatik nicht exakt in die selbe Tiefe geht wie die normale Informatik und ich kann das so aus dem 2. Semester schlecht beurteilen wie das in Wirklichkeit aussieht, aber ich gehe mal davon aus, dass man sich denken kann das es nicht gerade in die Materie geht.

Ich finde zwar Wirtschaftsinformatik sehr interessant, auch die ganzen Wirtschaftlichen Aspekte, aber müsste ich mich zwischen Technik und Wirtschaft entscheiden würde ich mich für die Technik entscheiden, da ich es viel interessanter finde und selber das Bedürfnis hab mich da auskennen zu wollen.

Ich bin mir noch ziemlich unsicher, in welchen Bereich der (Wirtschafts-)Informatik ich später mal arbeiten möchte und deswegen möchte ich mir eigentlich alle Sparten und Türen offen halten um dann am Ende des Studiums so gesehen eine Wahl zu haben was ich nun machen möchte.

Ich habe jedoch die Befürchtung, dass wenn ich weiter Wirtschaftsinformatik studiere, ich einfach einige Berufe nicht ausüben kann, die viel mehr Know-How der normalen Informatik benötigen z.B. Softwareentwickler oder allg. Datensicherheit.
Andersrum genauso, wenn ich jetzt zur Informatik wechsel, fehlen mir ja die Wirtschaftlichen Module. Kann ich dann nach dem Studium z.B. als IT-Consultant arbeiten? Oder nach einigen Jahren auch Projektmanager/leitung o.ä.? Auch die ganzen Berufsfelder um SAP und deren Beratung etc. Ist das ganze überhaupt für den normalen Informatiker möglich ohne die Wirtschaftskenntnisse?

Ich hoffe ich konnte meine Gedanken einigermaßen verständlich formulieren und würde mich echt über eure Meinungen und Tipps freuen.

mfg
 
Du hast mit beiden fast alle Möglichkeiten aber generell würde ich sagen:
Winfo -> IT/Sap-Consultant, Enterprise-Softwareentwicklung (Java EE, .Net)
Info -> embedded-Softwareentwicklung (C, C++), Securitythemen

Aber wie gesagt, hast mit beiden wirklich viele Möglichkeiten.
 
Böse zungen behaupten, das wirtschafts info nix halbes und nix ganzes ist. Man kann zwar sagen, dass man am ende den wöhe auswendig gelernt hat, aber die informatikthemen kommen viel zu kurz, 80/20 anteil. Wenn du später mal in die technische beratung gehen willst, macht reine informatik mehr sinn. Wenn du dich eher in nicht-technischer beratung siehst, ist wirtschaftsinfo als "generalist" wohl die einfachere studienvariante...
 
Der Wirtschaftsinformatiker hat eigentlich folgendes Ziel: Er soll im späteren Beruf zwischen der Fachabteilung und den Programmierern vermitteln können. Dazu ist ein guter Überblick über die Informatik nötig, aber eben kein Tiefenwissen. Am Ende des Studiums ist ein Wirtschaftsinformatiker ein Generalist, welcher nicht selbst programmiert sondern eher den Programmierern Vorgaben. Diese Vorgaben entwickelt er aus den Wünschen der Fachabteilung.

typische Handlungsfelder:

- Consulting
- Projektmanagement
- IT-Management
 
Was willst du denn später machen?

Softwareentwickler? IT-Consultant? Embedded Systems oder Projektmanagement?

Grundsätzlich kannst du mit beiden Studiengängen alles machen. Wie gut du darin bist hängt von dir und deiner Motivation ab.
So ein Modul wie Betriebssysteme kannst du dir eigentlich einfach selbst beibringen. Literatur gibt es genügend und Übungsaufgaben auch. Das Gleiche gilt eigentlich auch für alle anderen Fächer. Eigentlich, weil z.B. Mathe für manche schwierig wäre von selbst zu lernen.

Falls du ein Semester aufgrund deines Wechsels dranhängen musst, lass es. Nutz die Zeit lieber um früher fertig zu werden oder dir die wichtigen Dinge selbst beizubringen.

Letztendlich bietet das Studium dir eh nur eine Grundlage und ein Modul ist nach einem Jahr eigentlich auch wieder vergessen.
Also beweg dich selbst nebenbei in die Richtung, die du willst. Egal ob Spezialist oder Generalist.
 
Danke erstmal für eure Antworten.

Naja ich bin mir noch ziemlich unsicher was ich später machen will. Einerseits interessiert mich sowas wie IT/SAP-Consultant schon sehr, aber ich kann da schlecht einschätzen ob es mir dauerhaft Spaß machen würde unterwegs zu sein. Aber auch sowas wie normale Softwareentwicklung finde ich sehr gut, vorallem da ich ziemlich viel Spaß am Programmieren hab. Also ich denke mal merkt, dass ich noch ziemlich unentschlossen bin.

Was ich mir halt z.B. wünsche ist, dass wenn ich zur Informatik wechseln und sagen wir einmal einige Jahre als Softwareentwickler arbeite o.ä. das ich im nachhinein dann noch zum Consultant oder sogar IT-Manager/Projektleiter wechseln kann. Ich sowas möglich?

Zwecks dem einen Semester länger, da mach ich mir kein Stress drum. Lieber studier ich ein Semester mehr, aber etwas für was ich mich viel mehr begeistern kann.

typische Handlungsfelder:

- Consulting
- Projektmanagement
- IT-Management

Aber es ist nicht ausgeschlossen als Wirtschaftsinformatiker in der Softwareentwicklung zu arbeiten? Was sind neben Embedded Software und Security noch typische Berufe für normale Informatiker?
 
Auch als Informatiker kannst du als Consultant arbeiten. Normalerweise ist der typische Weg von Consultant dann hin zu einer Inhouse-Position. Für den Einstieg als SAP-Consultant kannst du beide Fachrichtungen studieren, es gibt ja unterschiedliche Ausprägungen bei den Consultant stellen und außerdem wärst du mit beiden Fachrichtungen wirklich extrem nah dran an dem Thema wo du als Berater tätigt bist. Nicht dass ich ein Vorurteil gegenüber Consultants hätte. :D

Für Projekt- & IT-Management macht sich natürlich ein Winf besser. Ausgeschlossen ist aber wie immer nichts. ;)

@ ds1

Winf ist die Schnittstelle zwischen IT und Fachabteilung. Böse Zungen behaupten, dass IT'ler und Fachabteilungen sonst gar nicht miteinander klarkommen würden. :D
 
_killy_ schrieb:
Böse Zungen behaupten, dass IT'ler und Fachabteilungen sonst gar nicht miteinander klarkommen würden. :D

Das behaupten nicht nur böse Zungen - das erfahre ich jeden Tag am eigenen Leib ;)
Ich kann meinen Vorrednern in Bezug auf W-Inf absolut zustimmen. Man ist einigermaßen "breit" aufgestellt, ohne jedoch ein Spezialist zu sein. Wenn man sich aber eh in Richtung Projektmanagement, Consulting etc. bewegen möchte, braucht man das auch nicht zu sein.
 
Erstmal machst Du ja sowieso nur deinen Bachelor. Einen Master kannst Du immer noch hinten dran hängen.
Du kannst ja überlegen, ob Du später einen Master in Informatik berufsbegleitend machen willst.
Ansonsten kann ich den Vorrednern nur recht geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wikked schrieb:
Aber es ist nicht ausgeschlossen als Wirtschaftsinformatiker in der Softwareentwicklung zu arbeiten? Was sind neben Embedded Software und Security noch typische Berufe für normale Informatiker?

Im Gegenteil! Es ist sehr viel wahrscheinlicher als Wirtschaftsinformatiker in der Softwareentwicklung zu landen als für jeden anderen Studiengang. Mehr als die hälfte meiner Kollegen hat Wirtschaftsinformatik studiert.
 
Echt? Also bei uns ist es grad umgekehrt, da gibts kaum ein w-inf der was von programmierung versteht. Die wollen alle in die beratung weil es heutzutage besser angesehen und auch bezahlt wird
 
Wenn ich ehrlich sein darf musst du für die selbst entscheiden was du machen willst. In beiden Richtungen hast du Überschneidungen in der Berufswahl und es gibt auch Berufe, die jeweils nur auf eine Richtung passen.

SAP Berater z. B. passt nur zu Winfo nicht direkt zu Informatik
Microcontroller Entwicklung bzw. Programmierung passt eher zu Informatik.

z. B. BMW Car IT sucht eher Informatiker wobei z. B. Sixt SE eher Winfo sucht.


Es gibt zich tausend Berufe die man machen kann.

Es kommt nur drauf an auf welche Stellen du dich bewerben willst. Wenn du erst einmal drin bist ist es egal was du studiert hast, dann zählt nur noch das können.

Wenn dir SE spaß macht dann ist es in der Regel auch so, dass du dich, auch über das Wissen im Studium hinaus, privat damit Beschäftigst und das eigentliche Programmieren lernst, sprich dich irgendwo hin entwickelst was dir Spaß macht und das Wissen vertiefst.
 
Wenn ich ehrlich sein darf musst du für die selbst entscheiden was du machen willst

Das ist mir natürlich klar aber ich wollte ja nur eure Erfahrungen bzw. Tipps hören :D

SAP Berater z. B. passt nur zu Winfo nicht direkt zu Informatik

Das heißt, wenn ich zur Informatik wechsel habe ich gar keine Möglichkeiten mehr irgendwas mit SAP zu tun zu haben?

Wobei zwecks Consulting mir der andere Thread hier im Forum bisschen zu bedenken gegeben hat, wo jemand über seine Erfahrungen in Kopenhagen berichtet hat, wie stressig es war etc. Falls es wirklich so ist würde mich das gar nicht ansprechen.
Inwiefern unterscheiden sich solche Stellen mit Inhouse Consulting Stellen?

So ein Modul wie Betriebssysteme kannst du dir eigentlich einfach selbst beibringen. Literatur gibt es genügend und Übungsaufgaben auch. Das Gleiche gilt eigentlich auch für alle anderen Fächer. Eigentlich, weil z.B. Mathe für manche schwierig wäre von selbst zu lernen.

Wie wird aber sowas dann beim Vorstellungsgespräch bzw im Lebenslauf anerkannt?
 
Im vorstellungsgespräch wird dich keiner nach inhalten von vorlesungen fragen. Eher was du so im praxissemster getrieben hast
 
Anerkannt wird es natürlich nicht, da du es nicht nachweisen kannst. Inhouseconsulting ist halt, dass Du nur in der Firma hockst und dort alles machst während Du als nornmaler Consultant meist beim Kunden hockst. Consulting kann sehr fordernd sein. Vor allem auch stressig je nach Projekt. Wenn das für dich nichts ist, vergiss es. Du kannst natürlich auch als Consultant bei einem mittelständischen Unternehmen anfangen, was sich mehr auf regionale Kunden bezieht. Dann fährst Du vllt nur paar Kilometer (30 oder so) zum Kunden von zu hause aus und bist abends auch zu hause und musst nicht im Hotel hocken.
 
Wikked schrieb:
Das ist mir natürlich klar aber ich wollte ja nur eure Erfahrungen bzw. Tipps hören :D

Das heißt, wenn ich zur Informatik wechsel habe ich gar keine Möglichkeiten mehr irgendwas mit SAP zu tun zu haben?

Siehe das nicht so engstirnig. Du kannst mit egal welcher Ausbildung (Info oder Winfo) immer das machen was du willst. Wenn du als Informatiker in die SAP Beratung willst musst du das nur richtig erklären können weil auch der wirtschaftliche Aspekt gefragt ist aber möglich ist alles. Informatiker programmieren eher die Aufwändigeren Sachen in Bezug auf SAP. Jedes Unternehmen, das SAP im großen Stiel einsetzt, hat sowohl Informatiker als auch Winfo zum Programmieren der Kernaufgaben bzw. Abbildung der Prozesse.

Du gehst ins Vorstellungsgespräch und der Gegenüber fragt dich dann schon das was er wissen will.

"Sie haben Informatik studiert. Was bringt Sie dazu in die Beratung zu gehen?" so z. B.
 
Wie du schon selbst gesagt hast, ist Wirtschaftsinformatiker viel breiter gefächert, dafür lernt man von allem "nur die Grundlagen".

Dafür hälst du dir deine Berufsmöglichkeiten viel offener. Natürlich geht man in den Technischen Bereichen nicht so in die Tiefe, wie im Informatik Studium. Aber das ist auch nicht zwingend Notwendig. Das spezielle Fachwissen kann man sich auch auf anderen Wegen aneignen. -> In vielen Fällen wird dieses Wissen auch über andere Wege angeeignet. Du bekommst ja an der Uni keine Cisco-Zertifikate (vermute ich mal - vielleicht ja doch).

Daher denke ich, dass du mit Wirtschaftsinformatik verschiedenere Möglichkeiten hast. Für den technischen Bereich sind deine Chancen vielleicht nicht so hoch, wie die eines Informatikers, aber du hast durchaus alle Möglichkeiten.

Dir bleibt ja auch nach dem Bachelor noch die Möglichkeit den Master in Informatik oder BWL oder Wirtschaftsinformatik zu machen.
 
waterblade_xx schrieb:
Dir bleibt ja auch nach dem Bachelor noch die Möglichkeit den Master in Informatik oder BWL oder Wirtschaftsinformatik zu machen.

so siehts aus. du spezialisierst dich dann im master und letztendlich kucken die firmen dann auf deinen msc abschluss und nicht auf den bsc
 
Zwecks Master hab ich mich ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht, ob ich das überhaupt dann noch machen will etc.
Aber ansich, wenn man jetzt schon merkt das man eher mehr auf das technische Abfährt könnte man doch jetzt schon Bachelor Informatik machen und dann im Master noch spezifischer in ein paar Themen gehen oder?
 
Zurück
Oben