Master Informatik oder Wirtschaftsinformatik?

quaeritur

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Hallo zusammen,

mein Informatik Bachelor neigt sich langsam dem Ende zu. Das hat auch "etwas" länger gedauert, da ich das ganze Studium über bereits gearbeitet habe, allerdings nicht dual studiert. Als ich mit dem Studium angefangen habe, hatte ich auch schon gut 8 Jahre Programmiererfahrung, da ich als gelangweilter Schüler auf dem Dorf sehr früh angefangen habe (Hardware zum zocken war anfangs zu teuer). Ich denke also, dass das Erlernen absoluter praktischer Grundlagen bei der Wahl eher keine Rolle spielt.

Jedenfalls möchte ich bald mit dem Master anfangen, bin mir aber noch etwas unsicher, ob ich wieder Informatik nehme oder Wirtschaftsinformatik. Habt ihr dazu Erfahrungen gemacht? Irgendwo möchte ich natürlich auch berücksichtigen, was sich wie gut im Lebenslauf macht und was mir später am meisten hilft.
Ein paar Gedanken dazu und eine Tendenz habe ich schon.
 
Kommt drauf an was du mit deinem Abschluss machen willst und wo deine Interessen sind! Eher naturwissenschaftlich orientiert, dann eher Bioinformatik. Du willst "einfacher" Programmierer oder eher im Datenbankenbereich arbeiten: Informatiker. Finanzsysteme sind dein Ding oder Produktmanagement bzw. Projektleitung in der IT - dann Wirtschaftsinformatik!

Sofern du BWL, Rechnungswesen und ähnliches spannend findest, dann Wirtschaftsinformatik, der aktuell als "Generalist" gesehen wird.
 
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@Leranis Erstmal Danke!

Leranis schrieb:
Du willst "einfacher" Programmierer oder eher im Datenbankenbereich arbeiten: Informatiker.
Ich hab durchaus Spaß am Programmieren (sonst hätte ich das nicht meine ganze Jugend über schon gemacht), mir ist das aber definitiv nicht genug, um das allein bis zur Rente zu machen. Wenn ich mal auf Heise einige Kommentare in Artikeln über neuere Technologien von 20 Jahre alten Accounts lese, habe ich irgendwie auch das Gefühl, dass man da im fortgeschrittenen Alter vielleicht doch schnell etwas festgefahren und betriebsblind wird, wenn man immer nur den gleichen Code vor sich sieht. Das verstärkt das Gefühl, dass ich mich ab einem gewissen Punkt aus dem reinen Programmieren rausgezogen haben sollte.

Die Diskussionen unter Kommilitonen über irgendwelche Linux-Distros oder Vim vs Nano interessieren mich auch eher wenig, obwohl ich selbst Linux nutze. Da ist es schon spannender, sich mit Leuten aus anderen Fächern zu unterhalten und so mehrere Fachbereiche zusammenzubringen.
Zudem merke ich immer mehr, dass mich in Projekten das "Big Picture" irgendwie mehr interessiert als technische Details, wobei ich mich in die auch durchaus mal eingraben kann. Da passt dann vielleicht wirklich das:
Leranis schrieb:
Finanzsysteme sind dein Ding oder Produktmanagement bzw. Projektleitung in der IT - dann Wirtschaftsinformatik!

Leranis schrieb:
Sofern du BWL, Rechnungswesen und ähnliches spannend findest, dann Wirtschaftsinformatik, der aktuell als "Generalist" gesehen wird.
Spannend ist vielleicht übertrieben, als reine Beschäftigung würde ich eher programmieren als mich mit BWL zu beschäftigen. Aber die Möglichkeiten, die aus Informatik + BWL und co enstehen, dürten mir durchaus schmecken.
 
Dann nimm Wirtschaftsinformatik, da machst nichts falsch. Oder halt direkt ins Arbeitsleben stürzen. Bachelor reicht da völlig, um Fuß zu fassen.
 
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@Scythe1988 Ich steh schon so halb im Arbeitsleben. Gerade so, dass ich mir zumindest aktuell einen Master leisten kann. Daher würde ich das gern noch versuchen. Ob ich das bis zum Ende balanziert bekomme, wird sich zeigen.
Wie auch immer, ich tendiere auch stark zur Wirtschaftsinformatik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte Wirtschaftsinformatik für den "ich halte mich IT-fachlich für zu schlecht für ein richtiges Informatikstudium" Downgrade.
Wenn du Bock auf einen echten IT-Spezialisten-Job hast, mach den Informatik Master.
Wenn du "irgendwas im IT Sektor" machen willst, dann WI
 
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Mach das was dich mehr interessiert. Am Ende spielt es im Job keine große Rolle. Wir haben in der Softwareentwicklung z.B. auch einige Wirtschaftsinformatiker. Das sind deswegen jetzt keine schlechteren Entwickler.

Zumal man sich in der IT eh vorlaufend weiterbilden muss.
 
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h00bi schrieb:
Ich halte Wirtschaftsinformatik für den "ich halte mich IT-fachlich für zu schlecht für ein richtiges Informatikstudium" Downgrade.
Das ist hier mal eine interessante Gegenmeinung zu den anderen Kommentaren, führe das bitte mal genauer aus. Den Bachelor habe ich schon erfolgreich in Vanille-Informatik abgeschlossen, wenn ich mit dem Master anfange.

h00bi schrieb:
Wenn du Bock auf einen echten IT-Spezialisten-Job hast, mach den Informatik Master.
Das allein wirkt auf Dauer dann doch zu eintönig. Ich habe mehrere Freunde, die im Informatik- oder Mathedoktor sind. So wirklich reizvoll klingt das Gesamtpaket für mich nicht.

Ich selbst habe in der Corona-Langeweile eine Firma mit ein paar Kommilitonen gegründet, die tatsächlich wächst (nicht primär durch Investment, wie man das oft liest), ein paar Angestellte hat und mir mein Studium finanziert, weswegen gerade auch der Master jetzt gut machbar ist.
Da immer mit an das große Ganze zu denken und mit zu planen, reizt mich inzwischen mehr als der technische Aspekt isoliert, wobei die Technik selbst natürlich auch weiterhin seinen Reiz hat. Deswegen der Gedanke, ein wenig Wirtschaft mit in den Master zu nehmen. Wenn ich diese Tendenzen betrachte, verstehe ich
"ich halte mich IT-fachlich für zu schlecht für ein richtiges Informatikstudium"
nicht so wirklich.

Bevor die Frage aufkommt, wegen der erwähnten Firma das weitere Beschreiten des Bildungsweges zu unterlassen, halte ich dann doch für etwas überoptimistisch, wenn man sich mal anguckt, dass die meisten Neugründungen nach fünf Jahren tot sind.

h00bi schrieb:
Wenn du "irgendwas im IT Sektor" machen willst, dann WI
So ganz "irgendwas" wie in "irgendwas mit Medien" nun auch wieder nicht.
 
Naja, für mich klingt es so, als möchtest du eigentlich nur eine Bestätigung für den Wirtschaftsinformatiker.
Und nach dem, was du schreibst, auch mit der Firmengründung, ist das wohl auch die richtige Entscheidung für dich.
 
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Für die IT reicht aus meiner Sicht ein x-beliebiges Informatikstudium im Bachelor. Master macht Sinn für Spezialisierung oder Richtung Forschung. Welchen Master du nimmst, solltest du von deinem beruflichen Interessenfeld ausmachen. Ich kann da nur aus meinen bisherigen Projekten berichten. Bei den IT-Leuten ist alles dabei. Biologe, Physiker, Informatiker jeder Fachrichtung, Fachinformatiker.
@Leranis hat mögliche Masterstudiengänge gut dargelegt.
 
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Was versprichst du dir von dem Master? Wenn du wie 90% aller Absolventen als Softwareentwickler arbeiten willst brauchst du keinen Master. Für IT braucht man eine gewissen Grundlage und den Rest lernt man im Job meist. Mit deinem Bachelor + Nebenjobs als Entwickler stehst du bereits sehr gut da. Für mehr Chancen im Beruf brauchst du wirklich keinen Master machen.

Ich würd den Master nur machen falls du dich entweder brennend für bestimmte Fachinhalte interessierst oder ggf noch 5 Jahre promotion dranhängen möchtest.

Ich hab Uni Dipl + arbeite an der Promotion. Dürfte ich nochmal entscheiden würde ich heute Bachelor FH + arbeiten gehen und sich auf das spezialisieren was einem spannend vorkommt wählen. Kenne bisher niemanden dessen Job Inhalte von einem INF Master vorraussetzt.
Ergänzung ()

h00bi schrieb:
Ich halte Wirtschaftsinformatik für den "ich halte mich IT-fachlich für zu schlecht für ein richtiges Informatikstudium" Downgrade.
Würd ich mitgehen bei Bachelor WINF. Aber er hat ja Bachelor INF. Das ist der harte Teil. Das Masterstudium hat keine Aussiebprüfungen und oft nur Wahlinhalte die einem liegen. Es ist viel einfacher. Da hat er ja den harten Teil schon geschafft.
 
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Wirtschaftsinformatik: „Das sind doch die BWLer die keine Ahnung von IT haben“ :evillol:

Spaß beiseite es kommt auf deine Interessen an. Beides wird gebraucht und gesucht.
 
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quaeritur schrieb:
Das ist hier mal eine interessante Gegenmeinung zu den anderen Kommentaren, führe das bitte mal genauer aus.

die Frage ist doch studierst du was du machen möchtest oder studierst du um einen Abschluss zu haben, der in einem Bewerbungsgespräch "Wert" hat.
Ich vermute die Vorauswahl für den Informatik Bachelor kommt ja nicht aus dem nirgendwo.
Yogi666 schrieb:
Würd ich mitgehen bei Bachelor WINF. Aber er hat ja Bachelor INF. Das ist der harte Teil.
Ist ein durchaus valides Argument, ja.
 
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Schlumpfbert schrieb:
Naja, für mich klingt es so, als möchtest du eigentlich nur eine Bestätigung für den Wirtschaftsinformatiker.
Joa, irgendwie schon. Gab schon recht viele Sprüche gegen Wirtschaftsinformatiker von Kommilitonen und teils sogar Profs, daher wollte ich mal woanders das Thema anfühlen. @h00bi ging ja auch ein wenig in die Richtung.

Yogi666 schrieb:
Was versprichst du dir von dem Master? Wenn du wie 90% aller Absolventen als Softwareentwickler arbeiten willst brauchst du keinen Master.
Vielleicht ist's auch ein wenig familiäre Prägung, zudem passt ein Master gerade ganz gut in meine aktuelle Situation. Ob ich den am Ende abschließen kann, weiß ich nicht. Wirtschaftsinformatik wird natürlich noch logischer, wenn ich mir dadurch ein wenig Uniwissen zu der angesprochenen Firmengeschichte aneignen kann.

Yogi666 schrieb:
Für IT braucht man eine gewissen Grundlage und den Rest lernt man im Job meist.
Das ist mir klar, deswegen habe ich auch das ganze Studium über gearbeitet.

Yogi666 schrieb:
Ich würd den Master nur machen falls du dich entweder brennend für bestimmte Fachinhalte interessierst oder ggf noch 5 Jahre promotion dranhängen möchtest.
Der Wirtschaftsteil schadet sicher nicht, aber promovieren möchte ich nicht. Mag jetzt etwas böse klingen, aber dafür mag ich Geld zu sehr :D und irgendwie auch, etwas zu entwickeln, das tatsächlich Nutzer hat. Außerdem haben mich die Unterschiede zwischen meinen HiWi-Jobs und meinem ehemaligen Werkstudentenjob auch ein wenig davon abgeschreckt, an der Uni zu arbeiten.

Yogi666 schrieb:
Dürfte ich nochmal entscheiden würde ich heute Bachelor FH + arbeiten gehen und sich auf das spezialisieren was einem spannend vorkommt wählen.
Joa, glaub Uni war ganz gut. Gab schon einige Freiheiten und interessante Kontakte habe ich bisher auch geknüpft. Direkt übertragbar auf das, was ich bisher gearbeitet habe, war natürlich wenig.

h00bi schrieb:
die Frage ist doch studierst du was du machen möchtest oder studierst du um einen Abschluss zu haben, der in einem Bewerbungsgespräch "Wert" hat.
Irgendwie wahrscheinlich eine Mischung. Wobei ich tatsächlich wenige Jobausschreibungen gesehen habe, die einen Master verlangen.

h00bi schrieb:
Ich vermute die Vorauswahl für den Informatik Bachelor kommt ja nicht aus dem nirgendwo.
Das ist richtig. Der technische Teil der angesprochenen Firma läuft jetzt nicht, weil ich mich nur in Vorlesungen setze und sonst nichts mit Informatik zu tun habe. Mit dem Thema hatte ich auch vor dem Studium schon zu tun.
 
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