Internet vom EG ins DG

Scorp

Cadet 1st Year
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Aug. 2011
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Hallo zusammen und erstmal frohe Ostern!

Ich bräuchte mal euren Rat zur Lösung meines Problems in einem Reihenmittelhaus mit drei Etagen.

Ich habe meinen Internetanschluss bei Unitymedia/Vodafone mit einer 200/20 Mbit/s - Leitung. Da die Multimediadose im Wohnzimmer ist, steht dort auch die Connectbox (Modem) mit dem WLAN. Leider ist bereits in der zweiten Etage das WLAN-Signal extrem schwach und im Dachgeschoss praktisch nicht mehr empfangbar.

Bisher habe ich versuch mir mit Powerline-Adaptern und einem WLAN-Router im DG ein vernünftiges Wlan aufzubauen, aber leider ohne Erfolg. Die erzielbare Geschwindigkeit ist miserabel. In günstigen Momenten habe ich mal zwischen 5 und 10 Mbit/s im Download und in schlechten Momenten teilweise unter 1 Mbit/s. Dazu kommen ständige Verbindungsverluste zwischen den Adaptern. In der zweiten Etage ist es zwar mit den Powerline etwas besser (Werte liegen fast durchgängig zwischen 10 und 20 Mbit/s im Download) aber immer noch nicht wirklich zufriedenstellend vergleicht man die anliegende Geschwindigkeit.

Da ich es Leid bin und auch in der mittleren Etage und insbesondere im Dachgeschoss vernünftige Geschwindigkeit haben möchte, soll nun endlich ein Netzwerkkabel vom Erdgeschoss ins Dachgeschoss.

Meine Idee war ein fertiges Ethernetkabel von der Connectbox über vorhandene Leerrohre nach oben ins Dachgeschoss zu ziehen und dort mit dem WLAN-Router zu verbinden. Kabellänge so um die 30 Meter.

Was haltet ihr davon und was würdet ihr für ein Kabel nehmen (Cat 5-8 / mit oder ohne Abschirmung)?

Eventuell war auch die Überlegung im Hausanschlussraum im EG noch einen Switch zu installieren und von dort in die zweite Etage und ins Dachgeschoss seperat zu verzweigten.

Von der Connectbox bis zum Hausanschlussraum bräuchte ich rund 18 Meter. Von da aus ins Dachgeschoss dann nochmal 7 Meter. Und in die zweite Etage nochmal 17 Meter (leider etwas verzweigter).

Bin auf eure Einschätzung Ideen gespannt.

Viele Grüße
Dirk
 
Setz unten und oben eine Netzwerkdose und lege in die Leerrohre Cat7 Verlegekabel.
 
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Und dann mit nem seperaten Kabel vom Router zu Dose und oben genauso? Ich muss auf jeden Fall direkt in den Router...
 
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Ich würde dir empfehlen in deinem Hausanschlussraum noch einen Switch zu verbauen und von dort ein Kabel nach oben. Du kannst dann in Zukunft ein NAS anschließen, oder weitere Kabel verlegen.
 
Hast du bereits einen Zugdraht in den Leerrohren? Und welchen Durchmesser haben deine Leerrohre? Ich konnte mit Wattebausch und Angelschnur und einem Staubsauger das Dachgeschoss erreichen, dann einen Draht mit Öse an die Angelschnur und von da an mit den Netzwerkkabel durch das Rohr. Und wie Myron schon sagte, oben und unten jeweils eine Dose setzen. Und wenn es geht, alles Zentral vom Hausanschlussraum aus.
 
murdock_cc schrieb:

Hab ne Zughilfe hier und komme damit durch die Leerrohre auch problemlos nach oben bzw. vom Hausanschlussraum rüber zum Modem...die Leerrohre haben nen Durchmesser von knapp 2 cm.

Welche Vorteile hätte es denn im Hausanschlussraum und oben jeweils ne Netzwerkdose zu setzen?
 
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Scorp schrieb:
Welche Vorteile hätte es denn im Hausanschlussraum und oben jeweils ne Netzwerkdose zu setzen?


Das einmal verlegte Kabel willst du die nächsten Jahre nicht mehr anfassen müssen. Deshalb legst du jetzt das bestmögliche Kabel in den Kabelkanal (Cat7 S/FTP Verlegekabel). Der "letzte Meter" zum Router oder PC wird dann jeweils mit der aktuell sinnvollen Technologie - also Cat5 - erledigt.
So hast du auch in 10 Jahren noch Spaß dran, weil du nicht wieder über die Verbindung EG -> DG nachdenken musst.
 
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Sbibi schrieb:

Hab ich auch mit nem Cat7 Verlegekabel die Möglichkeit im Hausanschlussraum mit nem Switch zu arbeiten?
Meine favorisierte Idee ist nämlich jetzt mit diesem Kabel vom Modem im Wohnzimmer durch das erste Leerrohr in den Hausanschlussraum (im Flurbereich) und dort in den Switch. Vom Switch dann jeweils ein Kabel in die zweite Etage und eins ins Dachgeschoss. Wäre es möglich vom Switch mit Cat7 in die jeweilige Etage zu gehen und dort am Ende dann jeweils ne Dose zu installieren? Oder ist es dann sinnvoller vom Switch auch zwei Ethernet-Kabel (wie obiges) zu verlegen und an der anderen Seite sofort nen WLAN-Router anzuschliese?

Gruß Dirk
 
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Beachte: Cat7 bedeutet nicht, dass das Kabel automatisch ein Verlegekabel ist!
Verlegekabel sind robuster und in der Regel besser geschirmt, weswegen sie gerne als Dauerlösung in der Wand stecken. Da die Drähte in Verlegekabeln dicker sind, als bei Patchkabeln, legt man sie normalerweise nicht direkt auf ein Switch auf, sondern eben auf eine Dose oder ein Patchpanel.

"Normalerweise" baut man sich eine permanente Verkabelung mit Cat7 Verlegekabel auf, welche an einem Patchpanel endet. Ich vermute, das meint @murdock_cc auch mit "alles zentral vom Hausanschlussraum".
Das verhindert, dass man Switche kaskadieren muss, so wie du es planst.
Würde ich dir auch empfehlen: lieber einmal richtig und danach nicht mehr darüber nachdenken müssen.

Also: Modem -> Hausanschluss-Raum. Dort Switch/Patchpanel/Router und dann in die Etagen auf (Doppel-)Netzwerkdosen.
Was du dort machst und wo du noch mehr WiFi brauchst, musst du dann herausfinden.
 
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Sbibi schrieb:

Aber dann macht ein Verlegekabel mit Dose für mich keinen Sinn...oder ich hab nen Denkfehler?!

Im ersten Schritt muss ich vom Modem zum Hausanschlussraum -> Patchkabel notwendig, da direkte Verbindung zum Modem.
Im zweiten Schritt kommt dann der Switch im Hausanschlussraum zum Einsatz um den Anschluss auf zwei Ebenen zu verteilen -> auch hier Patchkabel notwendig, da Switch zum Einsatz kommt.

Das einzige wo ich mir da nen Verlegekabel mit Dose vorstellen kann, wären die beiden Verkabelungen in den Leerrohren vom Hausanschlussraum in die zweite Etage bzw. ins Dachgeschoß. Aber macht das wirklich Sinn, da ich ja dann denn Switch per Patchkabel an die beiden Dosen im Hausanschlussraum anschließen muss und in den beiden oberen Etagen auch jeweils ne extra Dose setzen muss. Ist das nicht mehr Arbeit bzw. unnötige Mehrkosten?! Und birg die zusätzliche Stückelung nicht auch das Risiko einer schlechteren Verbindung?
 
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Du möchtest/denkst:
Connectbox-> "Cat7-Patchkabel" (in Hausanschluss-Raum) -> Switch (in Hausanschluss-Raum) -> auf die Etagen verteilen.

Warum habe ich Cat7-Patchkabel in Anführungszeichen geschrieben?
Der Stecker RJ45 terminiert auf Cat6. Das von dir verlinkte Kabel - also die Drähte darin - können zwar Cat7 und damit 1200MHz. Der RJ45-Stecker an deren Ende terminiert aber laut Spezifikation auf 500MHz und damit Cat6.
Böse Zungen würden bei dem von dir verlinkten Kabel also Kundenverarsche unterstellen... Zusätzlich ist es - meiner Meinung nach unpassenderweise - ein Flachbandkabel.
Bei deinem Kabel würdest du also unnötigerweise für Cat7 bezahlen, da durch den RJ45-Stecker die Vorteile verloren gehen.
Ein gutes Cat6-S/FTP-Kabel würde also ausreichen.
Siehe GG45 und GG45.

Dein Vorhaben - die pragmatische Lösung:
Selbstverständlich kannst du das so machen:
Fertiges Cat6-S/FTP-Kabel zur Verbindung Connectbox -> Hausanschlussraum.
Dort das Kabel in einen 5-PortSwitch, um in Zukunft ein NAS oder sonstiges anschließen zu können
Vom Switch jeweils ein Cat6-S/FTP-Kabel in die Etagen ziehen und dort, wo das Kabel herauskommt ggf. wieder in einen kleinen Switch oder AccessPoint.
Damit kaskadierst du zwar deine Switches, aber wenn du nicht gerade 100 Geräte im Netzwerk haben solltest und die Switches nicht der billigste China-Schrott sind, sollte das auch gut funktionieren.
[Die Community möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.]

---

Meine Empfehlung:
Das Thema Netzwerk würde ich persönlich jedoch genau einmal und dann richtig machen: Patchpanel und NW-Dosen.
Wie es bei mir aussieht:
In jedem Raum ist eine (Cat6)-Doppel-Netzwerkdose, welche mit Cat7-Verlegekabel durch die Bodenleiste angefahren wird.
All diese Cat7-Verlegekabel (9 Stück) kommen aus einem Raum, in dem sie auf ein Patchpanel aufgelegt sind (zentraler Punkt).
Jeder Anschluss des Patchpanels - also jeder Raum - ist über ein 10cm-Cat6-Patchkabel mit einem Switch verbunden. Hier findet also der private/interne Datenaustausch statt.
Vom Switch führt ein Cat6-Patchkabel zur Fritzbox (Router inkl. Modem) und dann über die TAE-Dose in die Freiheit.
Ich spare mir also die kleinen Switches pro Etage; benötige dafür aber natürlich einies an Platz für den Strang an Verlegekabel.

Zusammenfassend:
Ja, Netzwerkdosen und Patchpanel sind definitv mehr Aufwand, bieten aber den Vorteil, dass du ein sehr gutes Kabel (Cat7) in der Wand liegen hast, bei dem du dir auch in Jahren noch keine Gedanken machen musst.
Durch die Dosen sieht das ganze deutlich aufgeräumter aus, du limitierst dich nicht durch ein zu kurz oder zu lang gewähltes "durchgehendes Kabel" (das vom EG ins DG zum Beispiel), das einfach aus der Wand ragt, kannst die Vorteile von Cat7 mit den 1200MHz in Zukunft bei Bedarf aktivieren und durch das Patchpanel als "Zentrale" hast du eben eine Stufe weniger kaskadiert.
Mit dem zusätzlichen Aufwand erkaufst du dir also Flexibilität und langfristige Sicherheit.

Die "zusätzliche Stückelung" ist kein Problem, wenn die Kabel gut aufgelegt sind. Und wenn sie das nicht sind, merkst du es sofort, weil es nicht funktioniert.

---

Merke:
Cat und Schirmung sind beim Kabelkauf unabhängig voneinander zu betrachten.
Bedenke die "Limitierung", die sich durch RJ45 ergeben.
Wer fertige Patch-Kabel anstelle von Verlegekabel kauft/legt, braucht keine Dosen.
 
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@Sbibi Vielen Dank für die sehr ausführliche und sehr aufschlussreiche Erläuterung bzw. Beschreibung!
 
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