Ich war sehr erfreut über diesen Artikel. Er baut in einer Diskussion, die im Grunde keine mehr ist, eine Brücke die zumindestens im ansatz wieder einen Dialog erlaubt.
Allerdings erschreckt es mich, dass es immer noch viele gibt, die sich darauf nicht einlassen wollen.
Die letzten Diskussionen über diese Thematik endeten doch leider sehr unschön und entsprechende Threads wurden zurecht geschlossen.
Auch wenn viele meinen, die wahrheit auf ihrer Seite zu haben so täuschen sie sich doch gewaltig. Wie bereits in diesem Thread erwähnt wurde, gibt es zurzeit nur Studien mit unterschiedlichem Ergebnis bzw. recht uneindeutigen Schlussfolgerungen. Vielleicht sollte man auf beiden Seiten bei der These ansetzen, dass die Ursachen für solche tragödien sehr vielfältig sind. Und dass es viele Faktoren gibt, die das Verhalten und die Entwicklung eines Menschen prägen. Dazu gehören mit Sicherheit auch Medien in welcher Art auch immer. Erkennt man dieses an, bedeutet dass nicht, dass man sich für ein generelles Verbot ausspricht, aber dafür mit einem offenen Blick für mögliche Lösungsansätze an das Thema herangeht.
Die vergangenen Threads mangelte es allerdings an einer solchen Offenheit. Letztendlich bestanden sie nur in haarsträubenden Vergleichen mit der Hexenverbrennung, der Reichsprgromnacht oder der Bücherverbrennung. Was nicht nur taktlos sondern sachlich einfach nur falsch ist. Wer sich fragt warum, dem empfehle ich doch dringend sich mal etwas ausführlicher mit diesen Ereignissen auseinanderzusetzen. Mit dieser Art von Diskussion, wenn man überhaupt von Diskussion sprechen kann, erreicht man letzendlich nur das Gegenteil. Damit festigt man nur die Vorurteile, über die man sich aufregt. Die vielen "Hass - E - Mails" bestärken nur darin, dass PC Spiele mit ausgeprägten gewaltverherrlichenden Inhalten (passender Ersatz zu dem Wort Killerpsiel) das Gewaltpotential steigern. Jedenfalls könnte man den Eindruck gewinnen, wenn man die letzten Threads zu diesem Thema liest.
Dieses Thema ist viel zu ernst und vielschichtig, als dass man ihm durch einfache Lösungen, blindem Aktionismus oder populistischen Phrasen (auch auf der Seite der Computerspiele) gerecht werden kann. Letztendlich müssen alle Seiten ihren Beitrag leisten und die eigenen Vostellungen und Interessen hinterfragen. Das mag für viele wenig konkret klingen, aber es geht in erster Linie darum auf allen Seiten die notwendige Offenheit zu schaffen.
Aber es gibt schon Ansätze über die es sich vielleicht doch lohnt nachzudenken.
-Wenn man nicht ausschließen kann, dass bestimmte Spiele einen Einfluss auf die psychische Entwicklung einiger Jugendliche und Kinder haben kann (damit meine ich nicht dass sie einen Amoklauf verursachen) sollte man schon darüber nachdenken dürfen, wie man die Alterskontrolle effizienter machen kann.
- Sicher ist unbestritten, dass Mobbing an den Schulen eine gesunde Entwicklung nicht gerade fördert. Auch hier muss man die Frage stellen, wie sich so etwas ändern lässt. Mehr Lehrer? Mehr Psychologen? Oder vielleicht sollte man auch tiefer gehen und sich fragen, warum sich das Verhalten unter Kindern und Jugendlichen so sehr verändert hat. Liegt es am gesellschaftlichem Klima? Liegt es daran, dass die Gesellschaft zunehmend anonymer wird?
Der Fragekatalog lässt sich noch beliebig erweitern. Aber das zeigt auch wie komplex das Thema ist. Es gibt viele Fragen auf die es keine einfachen Antworten gibt. Und es würde der "Community der PC Spieler" gut stehen, wenn sie sich konstruktiv an dieser Diskussion beteiligen würde und auch einmal einen kritischen Blick auf ihr eigenes Hobby werfen würde, so wie sie es z.B. von den Sportschützen erwartet.
Letzendlich geht es nicht um die Frage, wer oder was trägt (alleine) die Schuld an solchen Tragödien, sondern durch welche Faktoren werden sie beeinflusst und wie lassen sie eindämmen. Bei der Beantwortung dieser Frage gibt es keinen "Sündenbock". Es bedarf viel mehr einer breiten konstruktiven Diskussion, der sich niemand verschließen sollte auch nicht die "PC-Spieler".