Mit Spannung und Vorfreude habe ich begonnen den Artikel zu lesen, vor allem weil ich nicht nachvollziehen konnte, wie oft Topics mit dem Thema "Killer"spiele geschlossen wurden.
Und ich dachte, nun erfolgt eine sinnvolle Erklärung.
Sicher, beide Seiten müssen gesprächsbereit sein, sonst kann keine Aufklärung (Konsens ist falsch, weil entweder die eine oder andere Seite in diesem Fall richtig liegen muß, da gibt es keinen Kompromiß), allerdings werden in diesem Artikel weitaus mehr Anforderungen an die Spielergemeinschaft gestellt. Dabei war diese sehr gesprächsbereit. Ich erinnere an den Panoramabericht, in dem a) Spieler sogar Interviews gaben, ganz neutral. Und auch als Panorama Ausagen fälschten (eindeutig erwiesen, da Interviews, Lacher und Szenen so geschnitten wurden, daß ein Lacher nach einem Witz auf einmal aussah wie ein Lachen über das weiterballern auf eine Leiche, GTAIV hätte das Ziel möglichst viele Frauen zu vergewaltigen (bei Unkenntnis: Der CoffeeMOD (!) enthält eine (!) Szene in der es einvernehmlichen (!) härteren Sex eines Paares zu sehen war etc.) erfolgte größtenteils ein sachlicher Aufschrei der Spielergemeinschaft, unterstützt durch diverse (Spiele-)Medien.
Eine Korrektur erfolgte nicht, selbst der Aufschrei wurde nicht in den (herkömmlichen) Medien erwähnt.
Und wie soll man dann die Verantwortlichen erreiche? Mit normaler, gesitteter Diskussion, wie ich sie selber auch befürworte, ist dies nicht möglich. Da wir Spieler die ganze Zeit gesittet nicht gehört wurden, müssen wir auf den Tisch hauen.
Denn stattdessen kommen die Verantwortlichen immer wieder mit den gleichen Unwahrheiten, egal wie oft sie widerlegt wurden. Und wenn hier die gleichen Argumente erfolgen, werden die Topics geschlossen mit den Worten, es wurde bereits alles gesagt, Wiederholungen brauchen wir nicht. Traurig. Denn dann brauchen die Verantwortlichen der "Killer"spielkritiker ja immer nur ihre Halbwahrheiten wiederholen, bis keiner mehr etwas sagt, denn es wurde ja alles vorher schon gesagt.
In diesem Sinne enttäuscht von dem sicherlich gutgemeinten Versuch der Kolumne, aber er ist mißlungen.
Zitat von Anwalt Dr.Gonzo Beitrag anzeigen
Ich finde in dem Artikel auch einen guten Denkanstoß für einige hier.
[...]
Thema bleibt, wie man als Gesellschaft auf steigende Gewaltbereitschaft und Amokläufe reagiert.
Eltern zählen kurz 3-4 Schuldige auf.
Schule zählt kurz 3-4 Schuldige auf.
PC-Spieler zählen 3-4 Schuldige auf (natürlich keine PC-Spiele).
Actionfilmfans zählen 3-4 Schuldige auf (natürlich keine Filme).
Hobbyschützen zählen 3-4 Schuldige auf (natürlich keine Hobbyschützen).
Im Prinzip zählt halt jede Gruppe alle in Frage kommenden anderen Gruppen auf.
Wenn man wirklich eine Lösung erzielen will, werde wohl alle beteiligten Gruppen Kompromisse hinnehmen müssen. Aber davon scheinen alle noch sehr weit entfernt zu sein.
Sorry, entschieden nein. Es gibt hier keinen Kompromiß! Jeder Kompromiß, wie auch immer geartet, wäre ein Leugnen der Wahrheit. Weil es ein "diese Gruppe ist die Lösung" wäre. Aber jeder Amokläufer ist ein individueller Fall, in allen Fällen waren es gestörte Persönlichkeiten, auf die eine oder andere Weise. Die Lösung dürfte ein Problem der sozialen Gesellschaft sein, die immer unsozialer wurde. Und das kann man nicht einfach durch einen Kompromiß klären. Das fängt für alle an mit z.B. Nachbarschaftshilfe, Zivilcourage, alten Menschen einen Sitzplatz anbieten, nicht wegschauen wenn es jemandem, dreckig geht auch wenn man die Person nicht oder nur wenig kennt. Denn warum sollten Kinder sich sozialer verhalten wenn Erwachsene das nicht tun. Die Gesellschaft ist doch immer egoistischer geworden, sie sollte sozialer werden, dann sind wir auf dem richtigen Weg.