News Landgericht Köln: Bewährungsstrafe für den Telekom-Hacker

Ich dachte immer, wenn man in der Schule gut aufpasst und einen ordentlichen Beruf lernt, dann kann man ein passables Leben führen.
 
Was viele wohl vergessen, der Typ sass doch sicherlich während der Zeit bis zum Prozessende in U-Haft, da ja sicherlich von Fluchtgefahr ausgegangen werden musste, wenn er an ein anderes Land ausgeliefert werden sollte, welches diesbezüglich in guter Beziehung zu DE steht.

Ausserdem sollte von seiten des Providers mal schnell die Klappe gehalten werden, und froh sein, das es nur 2 Mio sind, und man nicht selbst auch belangt wird, da man das Vertrauen der Kunden missbraucht und diese in falscher Sichherheit wiegt, oder steht etwa auf dem Router das er offene Fernwartungports hat?
 
Paddy90 schrieb:
das Thema Sicherheit vernachlässigt.
Software wird nie fehlerfrei sein, nie! Auch wenn man das Thema Sicherheit noch so ernst nimmt. Wer schon mal programmiert hat, weiß das.

Deshalb muss man noch lange nicht auf Zuruf aus Liberia kriminell werden.
 
Und zu mir sagte man, alles wäre in Ordnung. Es liegt dann an meinem Router...
Wusste gleich, dass dies nicht sein kann!
 
jodd schrieb:
Da hätte auch der Verantwortliche von der Telekom mit auf die Anklagebank gehört, erst durch diese Schlamperei wurde der Angriff möglich.
Sorry, aber diese Aussage ist absurd. Wenn du also zuhause vergessen solltest die Wohnungstür abzuschließen, jemand einbricht und deine komplette Bude auseinandernimmt und abfackelt sollst du selbst auf die Anklagebank kommen? Sicher trägt man eine gewisse Verantwortung, nur ist das noch lange kein Freifahrtschein für irgendwelche Kriminellen...
 
QXARE schrieb:
Sorry, aber diese Aussage ist absurd. Wenn du also zuhause vergessen solltest die Wohnungstür abzuschließen, jemand einbricht und deine komplette Bude auseinandernimmt und abfackelt sollst du selbst auf die Anklagebank kommen? Sicher trägt man eine gewisse Verantwortung, nur ist das noch lange kein Freifahrtschein für irgendwelche Kriminellen...

dann solltest du dich mal ein wenig genauer informieren...
denn wenn die Wohnung nachweislich nicht verschlossen war(ob absichtlich oder nicht) wird dir deine Versicherung schon erzählen wofür sie aufkommt oder eben nicht ;-)
selbiges betrifft es auch wenn du dein KFZ nich verschlossen hast...STVO
 
luckysh0t schrieb:
In Deutschland waren die Telekomrouter wohl am meisten betroffen -> Medien machen daraus den "Telekom-Hacker".
Stimmt. War es nicht ohnehin so gewesen, das versucht wurde so ziemlich jeden Router für das Mirai Botnetz anzugreifen und der Angriff bei den Telekom Routern eben nur zu Überlastungen führte, statt einer erfolgreichen Infizierung? :freak:
 
enoZone schrieb:
dann solltest du dich mal ein wenig genauer informieren...
denn wenn die Wohnung nachweislich nicht verschlossen war(ob absichtlich oder nicht) wird dir deine Versicherung schon erzählen wofür sie aufkommt oder eben nicht ;-)
selbiges betrifft es auch wenn du dein KFZ nich verschlossen hast...STVO
Ist das nun eine Rechtfertigung der Tat, oder wie darf man das missverstehen? Darum ging es mir in dieser Aussage doch gar nicht... aber lass gut sein...
 
jodd schrieb:
Denn die Malware nutzte zwar eine Schwachstelle im Fernwartungsprotokoll der Speedport-Router aus ...

Da hätte auch der Verantwortliche von der Telekom mit auf die Anklagebank gehört, erst durch diese Schlamperei wurde der Angriff möglich.

Wenn also jemand in deine Wohnung einbricht, du die Tür aber nicht abgeschlossen hast, soll man dich also wegen dieser Schlamperei auch zu mehreren Monaten Knast verdonnern?
Schonmal was von Verhältnismäßigkeit gehört?
 
Man hat doch hier in D eine so geringe Strafe verhängt, damit man ihn danach nach GB ausliefern kann. Die verknacken den Typ dort dann schon richtig, keine Angst.
 
Schön wie hier bei jedem Thema mittlerweile irgendwas mit "Gutmenschen", "Linksversifft" oder dergleichen hochkommt. Schade das es mittlerweile schon diese Seite befällt, bleibt doch bitte beim Thema.

Ich glaube keiner von euch würde gerne die Geldstrafe etc. bezahlen dir noch auf ihn zukommt, damit wird er bis an sein Lebensende zu tun haben, meiner Meinung Strafe genug.

Wer hier ernsthaft die Telekom zur Rechenschaft ziehen will, versucht wahrscheinlich auch bei jedem Virus der ins System dringt Microsoft zu verklagen.
 
Schwabe66 schrieb:
... irgendwas mit "Gutmenschen", "Linksversifft"

Das ist aber genau das Problem, was hinter dem allzu milden Urteil steckt. Niemand versteht, wie dieser Trottel bei 2 Millionen Euro Schaden (und das war nur in Deutschland, international ist es noch weit mehr!) mit einer Bewährungsstrafe davon kommen kann. Das ist ja fast eine Einladung zum Nachmachen.

Was möglichen Schadenersatz angeht, sind die Erfahrungen nicht unbedingt besser. Ich würde nicht davon ausgehen, dass er sehr lange daran zu knabbern hat. Wenn er in Insolvenz geht, gibt's nichts zu holen. In einem Drittstaat (bald außerhalb der EU) wird es schwieriger, das Geld einzutreiben.

Die Erfahrung ist ganz allgemein, dass bei Wirtschaftskriminalität erschreckend geringe Strafen verhängt werden. Auch bei Schnellballsystemen, wo das Geld der Anleger hemmungslos für Sexorgien und Sportwagen verprasst wurde, heißt es von den Gutmenschen später
"Ja, aber, die Kunden waren auch etwas leichtgläubig, da musste der Täter doch betrügen".

Oder die Raser-Idioten, die mit ihren Karren andere Menschen leichtsinnig zu Tode fahren. Wie man da NICHT auf "Mord" verurteilen kann, versteht kein normaler Mensch. So doof kann kein Raser sein, zu glauben, dass es in Großstädten keine Fußgänger gäbe.

Als nach einer Todesfahrt ein Polizist mit einem Markier-Spray am Tatort hantierte, meinte der eine Typ noch, er solle aufpassen, dass nichts an seine Felgen kommt. Die haben 5000 Euro gekostet." :freak:
 
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für eine zivilrechtliche klage der telekom frei...der typ wird bis an sein lebensende schadensersatz blechen dürfen...
Ergänzung ()

HaZweiOh schrieb:
Was möglichen Schadenersatz angeht, sind die Erfahrungen nicht unbedingt besser. Ich würde nicht davon ausgehen, dass er sehr lange daran zu knabbern hat. Wenn er in Insolvenz geht, gibt's nichts zu holen. In einem Drittstaat (bald außerhalb der EU) wird es schwieriger, das Geld einzutreiben.
sowas ist von privatinsolvenz grundsätzlich ausgenommen...es kann ihm also jeder pfennig über grundsicherung unterm hintern weggepfändet werden...natürlich ist auch jetzt schon sein komplettes vermögen beschlagnahmt und er wurde zum offenbarungseid gezwungen...tja und die geschädigten haben gegenüber ihren aktionären auch die pflicht jeden pfennig einzutreiben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem nacktem Mann kannst du nicht in die Tasche greifen.
Mich würde es wundern wenn die 10.000€/Monat, die er aus Liberia bekommen sollte, bzw. ähnliche Angebote pfandbar wären. Mal sehen was die Engländer mit ihm anfangen.
 
Axxid schrieb:
Dem nacktem Mann kannst du nicht in die Tasche greifen. Mich würde es wundern wenn die 10.000€/Monat, die er aus Liberia bekommen sollte, bzw. ähnliche Angebote pfandbar wären. Mal sehen was die Engländer mit ihm anfangen.
da geb ich dir im prinzip recht...er hat aber auch keinerlei zukunft mehr, weil ihm jeder verdiente cent unterm hintern weggepfändet wird...egal womit er den verdient...
 
HaZweiOh schrieb:
Software wird nie fehlerfrei sein, nie! Auch wenn man das Thema Sicherheit noch so ernst nimmt. Wer schon mal programmiert hat, weiß das.

Deshalb muss man noch lange nicht auf Zuruf aus Liberia kriminell werden.

Das sollte sie aber, dann hat man gefälligst selbst Hacker auf die eigene Software anzuheuern, das die Lücken bestiegt werden!

the_pi_man schrieb:
Man hat doch hier in D eine so geringe Strafe verhängt, damit man ihn danach nach GB ausliefern kann. Die verknacken den Typ dort dann schon richtig, keine Angst.

Wieso bist du dir da so sicher?

Schwabe66 schrieb:
Ich glaube keiner von euch würde gerne die Geldstrafe etc. bezahlen dir noch auf ihn zukommt, damit wird er bis an sein Lebensende zu tun haben, meiner Meinung Strafe genug.

Der hat bis zu seinem Lebensende dafür aufzukommen.
Nur solche Urteile schrecken davor ab, das nach zu machen!
Aber lieber betreibt man Täterschutz!
Das soll man mal nicht kotzen!

Und die wundern sich da oben, das die Selbstjustiz immer mehr zunimmt.
Bei solchen lächerlichen Urteilen, doch kein Wunder.
 
QXARE schrieb:
Ist das nun eine Rechtfertigung der Tat, oder wie darf man das missverstehen? Darum ging es mir in dieser Aussage doch gar nicht... aber lass gut sein...

ich weiss ja nich was du in meine Aussage hineininterpretieren möchtest...
aber die Antwort auf deine Frage lautet..nein...
ich heisse solche Taten in keiner Weise gut...du hast das Beispiel gebracht...und das dem eben nicht so ist...
ich wollte lediglich aufzeigen das gerade ein solch großer Provider einer Sorgfaltsplicht unterliegt...
aber das hat sich ja mitm Staatstrojaner bald von allein geregelt...
wenn Sicherheitslücken lieber ausgenutzt werden statt sie zu Melden..
 
Paddy90 schrieb:
Der hat bis zu seinem Lebensende dafür aufzukommen.
Nur solche Urteile schrecken davor ab, das nach zu machen!
Aber lieber betreibt man Täterschutz!
Das soll man mal nicht kotzen!

Und die wundern sich da oben, das die Selbstjustiz immer mehr zunimmt.
Bei solchen lächerlichen Urteilen, doch kein Wunder.
:rolleyes: Strafrecht ist nicht Zivilrecht.

Da er strafrechtlich offiziell verurteilt ist, können die Geschädigten ihre Ansprüche zivilrechtlich geltend machen.

Auch kann er sich nicht durch eine Privatinsolvenz - wie oben fälschlicherweise angenommen - rein waschen, denn von solchen Insolvenzen sind Schäden aus Straftaten ausgenommen.

Auch ist unser Rechtssystem darauf ausgelegt das Straftäter resozialisiert werden.
Wem wäre denn zB mit einer Gefängnisstrafe geholfen? Korrekt, niemanden.
So kann er immerhin potentiell diese Zeit nutzen um zu arbeiten (verdient auf jeden Fall mehr als im Gefängnis) was gepfändet werden könnte und somit die Gläubiger befriedigen kann.
Sollte unwahrscheinlicherweise monatlich Geld vom Auftraggeber kommen, darf er das Geld natürlich nicht behalten, sondern wird den Geschädigten zuteil.

Das ist eben das Hauptproblem. Mit der Mistgabel, Fackel und Knüppel durch die Gegend marodieren, dabei was von links grün versiffter Gutmensch Kuscheljustiz brüllen, aber keinen Schimmer haben.
 
Resozialisieren. Guter Witz.
Wie soll der sich bitte Resozialisieren, wenn in unserer kranken Welt schon Menschen die einen guten Abschluss und sonst okay sind keine Arbeit finden.
Das ist nur ein Witz.

Der wird eh nicht resozialisiert werden.
 
Postman schrieb:
Wie setzt man auch eine Strafe wegen eines verhältnismäßig "einfachen" Hackens im Gegensatz zu Morden im Verhältnis? Trotz der Schwere des Falles würde ich solchen Fällen eher Sozialarbeit bis zum jüngsten Tag reindrücken, da weiß man dann auch imer wieder was man falsch gemacht hat und wird aber nicht gebrandmarkt.

Meine Meinung:
Ein Mord ist zwar für den Ermordeten und seine Angehörigen eine verdammt doofe Sache, für uns als Gesellschaft aber relativ irrelevant.
Abgesehen von Terror, bei dem ein Mord immer die Angst schüren soll dass bald ein weiterer Mord (Attentat, Entführung etc.) folgen könnte, kann ein einzelner Mord unsere Gesellschaft nicht in ihren Grundfesten erschüttern.
Wenn ich in Berlin lebe hat ein "Familiendrama" in Rheinland-Pfalz auf mein Leben keinerlei Auswirkungen.

Computersabotage, Verschlüsselungstrojaner etc. haben von sich aus für den einzelnen keine lebensbedrohlichen Auswirkungen, dadurch dass sie sich aber selbstständig verbreiten können sie sehr einfach Auswirkungen auf alle Mitglieder der Gesellschaft haben.

Weil einzelne Personen nicht mehr an ihre Babyfotos kommen und/oder ihren Computer gar nicht mehr nutzen können, weil Firmen Zugriff auf wichtige Geschäftsdaten verlieren oder ganze Krankenhäuser keinen Zugriff mehr auf Patientendaten haben. Weil Firmen keine Schokolade mehr herstellen können oder Wasser- oder Elektrizitätswerke ausfallen.

Natürlich werden zynische Menschen in all diesen Fällen sagen, dass die Personen oder Firmen doch selbst schuld seien wenn sie kein sicheres System und/oder Backups haben, das ist aber nur Schadenfreude und keine Lösung des Problems und völlige Sicherheit ist eine Utopie.

Wenn ein Patient aufgrund von Computerausfällen durch Verschlüsselungstrojaner im Krankenhaus stirbt hat das Krankenhaus sicherlich Fehler gemacht, der Tod ist aber ursächlich auf den "Hacker" zurückzuführen. Das wird man niemals in einem Gerichtsverfahren belegen können, aber die große Gefahr durch Entwickler von Schadsoftware bleibt trotzdem.

"Dank" dem Internet kann ein einzelner pickliger Jugendlicher in Brasilien heutzutage Millionen Computer weltweit sabotieren und enorme bis katastrophale wirtschaftliche und eben auch gesundheitliche Schäden anrichten - die Gesetze und Urteile sollten das reflektieren!
 
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