News „Mafialeaks“ als neuer Antagonist zur Omertà

Fetter Fettsack

Fleet Admiral
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Italienische Informatiker wollen mit einer neuen Plattform die organisierte Kriminalität in ihrem Lande an einer strategischen Schwachstelle treffen und so den althergebrachten und stets mit radikalen Mitteln durchgesetzten Schweigekodex „Omertà“ aushebeln.

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Hmm, solange auf der Platform gelogt wird halte ich das ganze für sehr Riskant. Es benötigt nur 2 Leute um das ganze System zu umgehen. Einen der Admins, welcher Zugriff auf die Logs hätte und ein Polizist der eine IP-Anfrage beim ISP stellt.
 
Mich würde eher interessieren wie lange die Betreiber noch unfallfrei bleiben. Jeder weiß doch, Unfälle passieren manchmal.
 
Halte das auch für sehr riskant, wenn da Privatleute ohne grossen Ahnung von IT (Verschlüsselung, Anonymisierung) Sachen hochladen. Sollte die Plattform Erfolg haben, wird die Mafia wohl mit grösster Gewalt gegen die Betreiber und Nutzer vorgehen. Und die Mafia hat überall Leute, auch bei ISPs.
 
Cool Master schrieb:
Hmm, solange auf der Platform gelogt wird halte ich das ganze für sehr Riskant. Es benötigt nur 2 Leute um das ganze System zu umgehen. Einen der Admins, welcher Zugriff auf die Logs hätte und ein Polizist der eine IP-Anfrage beim ISP stellt.

So siehts aus. In meinen Augen ein sehr heroisches Vorhaben, wobei ich aber leider viele Opfer voraussehen kann.
Im Gegensatz zu einer Regierung oder einer regierungsnahen Organisation, hat die Mafia kein Problem damit sich die Hände dreckig zu machen. Sie muss auch nicht ihre Taten geheimhalten, ganz im Gegenteil Abschreckung ist die beste Mafia-Methode.
Dazu kommt, dass in Italien einige von der Mafia finanzierte Polizisten ihren Dienst tun.

Fall sie es dennoch schaffen sollten, sind sie wahre Helden.
 
Wer nicht mit einem Kork im mund als straßenbelagsuntergrund enden möchte oder im Säurefass, sollte lieber davon abstand nehmen! Diese leute geben noch ausem Knast befehle die geben nicht ruh bevor die sache erledigt ist. Da die todestrafe in europa nicht erlaubt ist das auch nur ein stumpfes schwert.
 
Gute Idee. Im Gegensatz zu Staatsorganen lässt sich diese Seite weitaus schwerer durch die Mafia selbst unterwandern. Auch ist die Politik jeher eng mit der Mafia verwoben, dass Internet hingegen dürfte für die Mafia ein eher unbeschriebenes Blatt sein. Es passt weder in die klassischen Geldwäscheraktivität dieser Organisationen noch ist es einer ihrer Betätigungsfelder. Zumindest nicht der italienischen Mafia, die in ihrem Betätigungskreisen doch eher konservativ geblieben ist und vermutlich auch nicht derart international ausgerichtet ist wie beispielsweise die südamerikanischen Kartelle, die russische Mafia oder die nigerianischen Verbindungen.
 
Hi,

Die Idee einerseits ist zu begrüßen!

Doch die dunkle Seite ist, das die Mafia ja nicht wie früher nur Schnaps und Drogen verschifft und verkauft. Ich schätze mal, das die Mafia auch in höheren Gelegen vorhanden sind.

Richter, Anwälte, Ärzte, Regierungen usw.

Dies könnte noch ein schweres Problem werden.

Ich selbst würde dort nichts hochladen.
 
Und zufällig verschwinden alle Personen die dort hochgeladen haben nach einer Weile :D
Ich würde mir drei mal überlegen etwas hochzuladen. ^^
 
Natürlich ist die Idee sehr zu begrüßen, aber mich plagen hier auch einige "Probleme"..

a) Das Internet gibt es nicht erst seit diesem oder letztem Jahr (wo Whistleblowing ja ganz groß wurde). Generell hat doch schon längst der Bedarf und das technische Know-How für so eine Seite/Plattform bestanden. Wieso erst jetzt?

b) Man sollte Anonymität garantieren: keine IP-Adressen werden gelogged etc.

c) Man sollte eine rückwärtige Kontaktmöglichkeit erlauben für das Vorbereiten von Sammeklagen und dergleichen (wie diese aussehen sollte ist schwer zu sagen, direkt eine E-Mail Adresse anzugeben könnte etwas unsicher wirken, andererseits gibt's auch E-Mail-Weiterleitungs-Dienste)
 
Irgendwie scheinen die Leute mit dieser (durchaus noblen) Idee nicht ganz die Tragweite des Mafianetzes begriffen zu haben.
Wenn eine Information X publik wird, dann ist auch definitiv klar, welche Personen Y "gesungen" haben, da die Information X nur den Personen Y zugänglich war.
Und die Betreiber von Mafialeaks wollen "in ihrer Freizeit" die Familien, den Freundes- und Bekanntenkreis der whistleblower schützen, wenn nicht mal die Regierung das kann?

Die Mafia bekämpft man nicht mit Internetseiten, sondern indem sich die Regierung um ihr Land und Volk kümmert. Die Regierung hat allerdings große Teile Italiens schon längst aufgegeben.

So dumm es klingen mag, besagte Regionen Italiens sind der Mafia gar nicht mal so sehr abgeneigt. Die Mafia baut dort Schulen, Straßen, Krankenhäuser und engagieren sich in sehr vielen Projekten. Natürlich zum reinen Selbstzweck, aber wenn sich die Leute aus Versehen einen Finger abschneiden, haben die ein durch Drogengeld finanziertes Krankenhaus lieber als gar keines.
 
Mutig. Assange, Edward Snowden, diese Typen... gefällt mir. Mal sehen wie und vorallem in welche richtung das vorhaben sich ausdehnt.
 
Ununhex schrieb:
a) Das Internet gibt es nicht erst seit diesem oder letztem Jahr (wo Whistleblowing ja ganz groß wurde). Generell hat doch schon längst der Bedarf und das technische Know-How für so eine Seite/Plattform bestanden. Wieso erst jetzt?


Ich könnte mir vorstellen, dass die Geduld von Teilen der Bevölkerung einfach erschöpft ist. Italien steht wirtschaftlich und politisch nicht gerade gut da; sehr offensichtliche Korruption und Seilschaften (vielleicht nichtmal unbedingt Berlusconi als Oberkasper ;) ) sind der Grund dafür. Womöglich bringt das das Fass zum Überlaufen.
 
Angelo20 schrieb:
Wer nicht mit einem Kork im mund als straßenbelagsuntergrund enden möchte oder im Säurefass, sollte lieber davon abstand nehmen! Diese leute geben noch ausem Knast befehle die geben nicht ruh bevor die sache erledigt ist. Da die todestrafe in europa nicht erlaubt ist das auch nur ein stumpfes schwert.

Genau, denn wie jeder weiß, gibt es in Ländern, die die Todesstrafe anwenden, längst überhaupt kröne Mafia mehr.
 
Die Idee an sich ist natürlich zu begrüßen, allerdings stimme ich einigen Vorrednern bei, dass die ganze Sache sowohl für die Seitenbetreiber als auch für die "Leakenden" durchaus nach hinten losgehen kann. Im Ernstfall sind die Betreiber selber Mafiosi, die sich geschickt gewisser Leute entledigen wollen. Könnte ja sein ;) Oder aber es passiert einfach gar nichts, wenn jemand sich als Mafiaopfer outet, weil es "zu wenig Beweise" gibt oder "keine Verdächtigen" oder so. Man sieht ja bei einem bekannten italienischen Spitzenpolitiker, was der alles so abziehen kann und dennoch ungeschoren davonkommt (und weise ausdrücklich darauf hin, dass ich ihn nicht mit der Mafia in Verbindung bringen will - was die Sache aber evtl. sogar noch schlimmer macht).
Denn, wie Ycon schon sagte:
Ycon schrieb:
"Wenn eine Information X publik wird, dann ist auch definitiv klar, welche Personen Y "gesungen" haben, da die Information X nur den Personen Y zugänglich war.
Und das sehe ich genauso. Also, Italiener, ich drücke euch alle Daumen, aber passt gut auf euch auf! :)
 
In (Süd-) Italien ist das öffentliche Leben derart stark mit den mafiösen Strukturen verwoben - da ist eine Trennung schon fast nicht denkbar.
(Müllabfuhr, Straßenbau)

Grundsätzlich, scheint das Vorhaben ja erstmal ehrenhaft zu sein.
Wieso mußte ich sofort an einen Pferdekopf denken? :lol:
 
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