(managed) Switch für Einfamilienhaus

Wie Baalthorun schon sagt, sind die meisten Endgeräte gar nicht selbst geerdet, sondern Schutzklasse II, zu sehen am Eurostecker, der gar keine Erde hat. So ausgeführt liegt der Schirm des Netzwerkkabels nur an einer Seite auf Erde und zwar im Keller am Patchpanel.

Da ist es erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdschleife
Dort sind mehrere Möglichkeiten als Gegenmaßnahme aufgeführt: https://de.wikipedia.org/wiki/Erdschleife#Gegenma.C3.9Fnahmen
Masse trennen (Ground-Lift) (hat auch Nachteile!), oder mit einem Kondensator verbunden. Galvanische Trennung, Optische Trennung. Oder alles massiv niederohmig erden und auf denselben Punkt bringen. Für Koaxkabel gibt es Mantelstromfilter. Und wichtig in diesem Thema: Adern verdrillen. Das sind sie sowieso in Netzwerkkabeln.
 
Sat, Kabel-Anschluss, Dach-Antenne, (HT)PC, Subwoofer usw. usf.
sind alles Geräte mit "zusätzlicher" Erdung und auch wenn sie selber keinen Netzwerk Anschluss haben, sind deren Masse/Erde z.B. wieder mit dem AVR verbunden, der wiederum einen Netzwerk Anschluss hat oder mit einem Streaming Client verbunden ist.
 
Dh in den Räumen sollte ich dann Kabel ohne Schirmung verwenden?
 
Nein. Natürlich geschirmte Kabel, sie sollen nur an einer Seite auf Erde liegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Erdschleife_Sender_Empfänger.svg
Dort im Bild liegen beide Seiten auf Erde. Um keine Schleife zu haben legt man nur eine Seite auf. Bei dir ist jetzt der Sender dein Patchpanel und der Empfänger die Dosen. Patchpanel liegt auf Erde, die Dose nicht. Auch wenn du an der Netzwerkdose etwas anschließt, z.B. die von Mickey Mouse erwähnten Streaming Client oder AVR haben einen Eurostecker und somit auch keine Erde. Alles gut. Einzig ein PC hat einen Schukostecker und somit Erde. Jetzt kommt es darauf an, ob der Schirm der RJ45 Buchse des PCs wirklich mit dem PE des Schukosteckers Verbindung hat. Und noch viel wichtiger, ob du überhaupt dadurch Probleme hast. Zur Not könnte man an der kurzen Strecke Dose <-> PC ein ungeschirmtes UTP nehmen. Normalerweise gibt es in Haushalten aber keine Probleme. Und niemand würde auf die Idee kommen die Installation mit ungeschirmten Leitungen auszuführen.
 
Ich versteh es immer noch nicht…wenn der Schirm des Kabels an Patchfeld und Dose aufgelegt ist (und AFAIK sollte das bei einer fachgerechten Installation eben genau so sein), dann hängt die Dose über diesen Schirm doch auch an der Erde des Patchfelds!? :confused_alt:
 
An der einen Erde des Patchfeldes ja. Die Dose selbst hat aber keine eigene (zweite) Erde. In dem Wikipedia-Bild haben beide Seiten ihre eigene Erde. Der ungewünschte Fall im Wikipedia-Bild findet im Haushalt meist nicht statt, sondern alles wird an einem Punkt, der Potentialausgleichsschiene, geerdet. Im Wikipedia-Bild gibt es die Erde des Empfängers im Haushalt nicht. Das Gehäuse des Empfängers ist über den Schirm an der einen Erde des Senders. Eine zweite Erde wäre ein zusätzlicher Kreuzerder eingeschlagen bei der Netzwerkdose. Oder wenn man die Potentialausgleichsschiene nicht erreicht und deswegen am Heizkörper oder Wasserleitung erden möchte (was eigentlich unzulässig ist).

Oder kennst du Netzwerkdosen, die zusätzlich an einem weiteren Punkt Erde haben, die nicht die Potentialausgleichsschiene ist? :)
Kniffliger wird es, wenn du mehrere Gebäude verbinden möchtest und die jeweils ihren eigenen Erder haben. Im übrigen sind Netzwerkkabel symmetrisch ausgeführt, genau wie die Telefonleitung (auch siehe Wikipedia).

@Tranceport: Willst du das selber machen oder machen das die Elektriker? Oder machen die Elektriker die NYM-Sachen und du LAN? Du kannst dann ja gucken, wie sie es machen oder du fragst sie.
 
Na nun wollen wir mal keine Panik verbreiten! Patchfeld erden, Dosen wie gehabt und dann die Patchkabel verwenden die man für richtig hällt. Da wird alles klappen! Meine Patchfelder zuhause waren einige Wochen nicht geerdet weil ich zu faul war mir den passenden Schutzleiter zu besorgen.
 
Wilhelm14 schrieb:
Nein. Natürlich geschirmte Kabel, sie sollen nur an einer Seite auf Erde liegen.
für die Patch-Kabel von den Dosen zu den Endgeräten braucht man "natürlich KEINE" geschirmten Kabel...
ehrlich gesagt habe ich auch noch keine Patch-Kabel gesehen bei denen der Schirm nur an einer Seite aufgelegt ist, aber das soll nicht heißen, dass es so etwas nicht gibt.
 
Ich meine schon die zu verlegenden Kabel in den Räumen, damit Tranceport nicht auf die Idee kommt ungeschirmte zu verlegen. "In den Räumen" kann man ja zweifach deuten. Nochmal: selbst geschirmte Kabel sind im Haushalt nur auf einer Seite geerdet und zwar im Keller. Auch wenn der Schirm am anderen Ende aufliegt, liegt er an dem Ende nicht auf Erde, sondern bei schutzisolierten Geräten in der Luft. Selbst wenn das angeschlossene Gerät geerdet sein sollte (PC) ist diese Erde auch wieder die eine im Keller. Probleme bei LAN sollte es nicht geben, da es eh symmetrisch ausgeführt ist und im Normalfall weder Spannung, noch Strom auf dem Schirm. Einseitig aufgelegt ist mir bis jetzt nur bei Steuerleitungen für Roboter begegnet.
 
Wilhelm14 schrieb:
Selbst wenn das angeschlossene Gerät geerdet sein sollte (PC) ist diese Erde auch wieder die eine im Keller.
und GENAU DA liegt das Problem!!!
es ist eben NICHT dieselbe Erde wie die im Keller! Sondern die von der Steckdose, der Sat-Schüssel,, des Kabel Anbieters...

genau sowas nennt man allgemein "Brummschleife"
 
Jetzt dachte ich, Baalthorun und Wilhelm14 hätte für mich alle Unklarheiten beseitigt und dann kommst du wieder daher…
Mickey Mouse schrieb:
und GENAU DA liegt das Problem!!!
es ist eben NICHT dieselbe Erde wie die im Keller! Sondern die von der Steckdose, der Sat-Schüssel,, des Kabel Anbieters...
Ja woher zum Teufel nehmen denn Steckdose, Sat-Schüssel, Kabel-/DSL-TAE ihre "andere" Erde dann, wenn nicht von "der einen" Haupterdungsschiene im Keller? :confused_alt:
 
Mickey Mouse schrieb:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdschleife
Dort ist doch alles erklärt. Eine Masseschleife mit Erdbeteiligung nennt sich Erdschleife. Brummschleife nennt sich die Schleife, wenn im Audiobereich unsymmetrische Signalführung genutzt wird, wo eine Signalleitung als Gegenpol die Masse hat. Zum einen kann LAN nicht brummen, zum anderen nutzt LAN nicht die Masse als Gegenpol, sondern immer ein Adernpaar. Der Schirm führt kein zu beeinträchtigendes Nutzsignal im Gegensatz zum Cinch-Kabel.

Gegenmaßnahmen sind auch aufgeführt. Hoher Querschnitt, also niederohmige Masseverbindung in einem Punkt. So können Störströme keinen Spannungsfall erzeugen, am Sender und Empfänger herrscht gleiches Bezugspotential. Audiogeräte wie Mischpulte, Verstärker, Plattenspieler haben dazu extra Masseschrauben um Brummschleifen zu eliminieren. Diese Geräte haben dann untereinander dasselbe Bezugspotential. Diese Geräte (im Heimbereich) sind meist schutzisoliert und haben daher keine Erde. (Masse vs. Erde)


Mickey Mouse schrieb:
NICHT dieselbe Erde wie die im Keller! Sondern die von der Steckdose, der Sat-Schüssel,, des Kabel Anbieters...
Kabelanschlüsse im Haus werden meiner Erfahrung nach auf die eine Erde des Hauses, der Potentialausgleichsschiene gelegt. Dass der Kabelanbieter eine eigene, zweite Erde hat, ist mir neu.
https://www.google.de/search?q=kabelanschluss+erden
Dort als Beispiel, wird vorgeschlagen am Heizungsrohr zu erden. Das wäre theoretisch und praktisch möglich, wird und wurde auch häufig gemacht, sofern die Heizung denn auch wirklich mit der Potentialausgleichsschiene verbunden ist. Das ist nicht mehr zulässig, weil es ja sein könnte, dass jemand die Heizung umbaut und dabei vergisst, dass an dieser etwas geerdet ist und nach dem Umbau die Erde entweder in der Luft hängt oder nicht mehr gesichert niederohmig Verbindung zur Potentialausgleichsschiene hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn alles korrekt nach VDE verlegt wurde dann läuft alles auf die selbe Potischiene! Sat Schüssel(ein evtl. vorhandener Blitzschutz für Dachmontage natürlich nicht), Kabelverstärker und auch alle Steckdosen. Den Schutzleiter von Steckdosen darf man nur nicht für anderes "missbrauchen" da dort im Fehlerfall Spannung anliegen kann.

Um es auf den Punkt zu bringen: Du brauchst dir keine Gedanken machen! Patchfeld erden und den Rest wie gewohnt verkabeln! Es wird keine Probleme geben!

Die CAT-Verlegeleitung wird natürlich einen Schutzmantel haben. Glaube ohne bekommt man die auch garnicht. Und wenn sind sie eh nicht nach Cat6/7 zertifiziert!

Ich betreue Netzwerke mit ganz anderen Dimensionen als so ein kleines popeliges im Einfamilienhaus! Darunter auch eines, welches sich über ein relativ großes Grundstück mit vielen verschiedenen Gebäuden verteilt. Da kommen dann die hier genannten Dinge zum tragen.

Lass den Elektriker ruhig machen! Achte halt drauf, dass das Patchfeld geerdet wird und dass der Schutzmantel in den Dosen nicht einfach "verwurstet" wird! Sofern möglich nach Abschluss der Arbeiten auf ein Messprotoll bestehen! Und zwar ein richtiges wie es die Messgeräte von Fluke ausgeben. Wenn der Elektriker nur mit so einen 10 Euro Durchklingler Adernprüfer ankommt, nach Hause schicken! Am besten das Durchmessen mit ins Angebot/auftragsbeschreibung aufnehmen.
 
Ok, vielen Dank =) Wird aufgenommen. Wobei ich die LAN-Kabel vermutlich selbst ziehe, das Patchfeld lasse ich aber vom Elektriker erden oder zumindest abnehmen!
 
Geld in einen gebrauchten C3560 zu pusten ist echt... hirnrissig.
Sehr altes Modell, ist sogar schon seit Jahren End-of-Life / Service etc.
(http://www.cisco.com/c/en/us/produc...lyst-3750-series-switches/eol_c51-696372.html)

PoE besitzt er erstmal nur das einfache IEEE802.3af (~12W /Port) <- würde hier gucken dass du PoE+ (IEEE802.3at) hast.

Dazu kommt, dass der 3560 meiner Meinung ziemlich laut ist und sehr warm wird + hoher Stromverbrauch für Privat.
Habe hier aus Zertifizierungsgründen / LAB-Simulationen 3 Stück im Rack und kann das daher aus Erfahrung berichten.

Und wer sich noch nicht mit Cisco-Konfigurationen anvertraut hat wird erstmal ein paar "??" im Gesicht haben.

Einziger Vorteil wäre natürlich die Layer3-Kompatibilität.

Wenn du es vernünftig machen willst, solltest du meiner Meinung nach erstmal einen normalen Switch kaufen, und ein wenig abwarten, was der 5 / 10G Markt so macht.
 
Tranceport schrieb:
War auch erst nicht sicher bzgl. der Port-Anzahl, hab dann einfach mal alle Netzwerkgeräte zusammengeschrieben, und bin allein mit Router, 3 APs und den ganzen Multimediageräten (TV, 2 AVR, Xbox, Steam Link, FireTV, BD-Player, Media PC, NAS), KNX-Gateway, Smarthome-Server und den 8 Anschlüssen im Arbeits/Zockerzimmer (es kommen oft Freunde vorbei ^^) auf die 24 Ports gekommen. Dh. es bleibt nichtmal ein Port übrig, um ggf. eine zusätzliche LAN-Dose zu patchen.


Ich finde zwar, wenn man die Möglichkeit hat beim Neubau gleich Netzwerkkabel und Dosen zu planen und legen ist das super, aber das hier ist doch vollkommen Oversize?

Was spricht denn dagegen, sich einen kleinen 4 oder 8 Port Switch zu kaufen für die Freunde die ab und an mal vorbei kommen und die an einen GbE Port zu hängen?

Dann würde ich den heutigen und zukünftigen Großverbrauchern wie NAS, Fire-TV, Xbox (wg. Ping), Media PC, Smarthome-Server einen eigenen Port spendieren. Alles andere würde ich dann an einen eigenen Swtich hängen und an einem Port zusammenfassen oder per WLAN einbinden. Zumal die wahrscheinlich eh nie alle gleichzeitig laufen werden und die gesamte Bandbreite fordern.

Wichtiger finde ich es, alles in Leerrohren zu verlegen um spätere Upgrades leichter zu machen.
 
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