Mechanischer Defekt bei Seagate-One Touch-Platte?

seagateuser

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Hallo zusammen,

leider kann ich nicht mehr auf die Daten meiner 5TB großen Seagate-HDD zugreifen... Die Ausgangsposition ist wie folgt:

Ich hatte zwei 5 TB große Seagate-One Touch-Festplatten, allerdings war nur eine davon (Platte X) mit LUKS verschlüsselt. Weil ich auch die andere, erst vor einem Monat gekaufte Festplatte (Platte Y) mit LUKS verschlüsseln wollte, habe ich sämtliche Daten (etwa 3 TB) von Platte Y auf Platte X verschoben und die unverschlüsselte Platte Y mit LUKS verschlüsselt. Anschließend wollte ich die zwischengelagerten Daten von Platte X wieder auf Platte Y kopieren. Es gab dabei einige Male Abbrüche beim Kopieren ("Fehler beim Zusammenfügen der Datei: Eingabe-/Ausgabefehler"). Ich dachte, dass dies an den Unmengen an Daten lag (sehr viele kleine Dateien) und es kein Problem darstellt, weil die jeweiligen Dateien sich nach einem erneuten Versuch doch kopieren ließen.

Dann allerdings gab es erneut einen solchen Fehler und Platte Y war gar nicht mehr zu mounten. Erst durch Neuanlegen der Datei /etc/modprobe.d/usb-storage-quirks.conf konnte ich die Festplatte mounten und die Ordner der obersten Struktur einsehen. Allerdings ist die Festplatte bei bestimmten Ordnern "nicht mehr erreichbar" und weitere Operationen mit der Platte nicht mehr möglich.

Also wollte ich mittels ddrescue die Daten sichern, aber wie im Anhang zu sehen ist, ist das nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Ebenso befindet sich im Anhang der Output von smartctl. Nur manche Dateien lassen sich abrufen von der Platte, alle anderen Dateien führen dazu, dass sich die Platte aufhängt.

sudo journalctl -xe gibt mitunter folgende Ausgabe:
sd 3:0:0:0: [sdc] tag#0 timing out command, waited 180s
I/O error, dev sdc, sector 0 op 0x0:(READ) flags 0x0 phys_seg 1 prio class 2
Buffer I/O error on dev sdc, logical block 0, async page read


War es zu viel für die Festplatte, dass sie über viele Stunden (fast Tage) Dateien kopieren musste? Von den sehr wichtigen Dateien auf der Festplatte habe ich ein Backup, allerdings hatte ich viel Zeit in die Festplatte gesteckt, weil ich dort alle meine Dateien sortiert hatte... Meint ihr, es liegt ein (reparierbarer) mechanischer Fehler beim Auslesen der Dateien vor?

Viele Grüße
 

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Mir ist die gleiche Platte auch nach kurzer Zeit gestorben.
Wenn du noch Garantie drauf hast, gibt es bei Seagate bei dem Modell sogar eine kostenlose Datenwiederherstellung. Jedenfalls wurde mir das damals angeboten. Hatte ich aber nicht genutzt, weil es nur Backup vom Backup war...
 
Hmm, die SMART Wert sind eigentlich gut, Festplatte hat nur 176 Betriebsstunden. Normalerweise sind die bei kaputten Platten ziemlich auffällig. Kann natürlich trotzdem defekt sein.

Ich würde zunächst vielleicht versuchen mit fsck das Dateisystem zu prüfen und ggfs. zu reparieren, vielleicht sind Strukturen defekt. Hattest Du ddrescue auch mit -n gestartet ? Dann könntest Du noch versuchen, mal die Platte testweise an USB 2.0 anzuschließen.

Man könnte die Platte auch aus dem Gehäuse bauen, den USB-Controller abziehen (ist meist nur mit einer Etikette an den Seiten fixiert) und direkt an SATA anschließen, kann aber zum Garantieverlust führen.
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GoofyGaston schrieb:
Mir ist die gleiche Platte auch nach kurzer Zeit gestorben.
Oh no, macht mich nicht schwach. Ich habe die auch. Kenne das sonst nur von den externen 2,5ern von Western Digital....
 
Kristatos schrieb:
Hmm, die SMART Wert sind eigentlich gut,
Nicht wirklich mit diesem enorm hohen command timeout Wert. Der sollte eigentlich bei 0 sein.
Also entweder die Platte beim TE hat bereits ein Problem, oder es liegt an der USB Elektronik.
Positiv ist zumindest, dass es keine unlesbaren oder schwebenden Sektoren gibt.
Das spricht gegen einen Defekt der Platte selber und für die USB-Elektronik; bestenfalls noch USB-Kabel.

Zum Vergleich könnt ihr mal eure guten Platten checken @seagateuser @Kristatos
Ergänzung ()

@ Hast du die Platte auch mal am onboard Anschluss probiert? Ansonsten hilft nur ausbauen und nativ an SATA anschließen.
 
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GoofyGaston schrieb:
Mir ist die gleiche Platte auch nach kurzer Zeit gestorben.
Nein, echt? Ich bin bei meinen Recherchen auch an Kritik an den Platten von Seagate gestoßen...

Kristatos schrieb:
Dann könntest Du noch versuchen, mal die Platte testweise an USB 2.0 anzuschließen.
Das hatte ich schon probiert, genauso wie das Anschließen mit anderen Kabeln. Ich hatte es auch schon an einem anderen Windows-PC probiert, dort allerdings ist die Platte überhaupt nicht lesbar.

Fusionator schrieb:
Hast du die Platte auch mal am onboard Anschluss probiert? Ansonsten hilft nur ausbauen und nativ an SATA anschließen.
Nein, aber jetzt brauche ich als jemand, der sich in der Software-Welt auskennt, aber nicht in der Hardware-Welt, Nachhilfe :)
 
Kristatos schrieb:
ann könntest Du noch versuchen, mal die Platte testweise an USB 2.0 anzuschließen.
Ist das nicht eine portable Platte? Da ist mit USB 2.0 Essig.
seagateuser schrieb:
Nein, aber jetzt brauche ich als jemand, der sich in der Software-Welt auskennt, aber nicht in der Hardware-Welt, Nachhilfe :)
Inwiefern? Platte an einen Onboard USB-Port anstecken sollte keiner Erklärung bedürfen. Das hast du bestimmt schon erfolglos probiert. Hintergrund ist einfach, dass es mit USB Anschlüssen im Frontpanel durch die internen Leitungen oft genug Probleme mit Festplatten ohne eigene Stromversorgung gibt.
Aber du scheinst ja schon einiges probiert zu haben.

Hier tippe ich aber auf die verbaute USB Elektronik. Und leider lässt sich das nur überprüfen, indem mandie Festplatte aus dem Gehäuse ausbaut und nativ über SATA anschließt (Onboard) oder über eine USB-Dockingstation.
Leider war es das wohl mit der Garantie, denn ich bezweifle, dass man die Platte spurlos ausgebaut kriegt.

Mach mal interessehalber auf der guten Platte smartctl und vergleiche die command timeouts.
 
Es handelt sich um die 5 TB große Variante dieses Modells: https://www.seagate.com/de/de/suppo...table-hard-drives/one-touch-hdd/?stxLoc=de-de

Fusionator schrieb:
Hier tippe ich aber auf die verbaute USB Elektronik. Und leider lässt sich das nur überprüfen, indem mandie Festplatte aus dem Gehäuse ausbaut und nativ über SATA anschließt (Onboard) oder über eine USB-Dockingstation.
Leider war es das wohl mit der Garantie, denn ich bezweifle, dass man die Platte spurlos ausgebaut kriegt.
Okay, danke für die Empfehlung. Ich werde das mal probieren, da ich keine andere Lösung sehe.

Fusionator schrieb:
Mach mal interessehalber auf der guten Platte smartctl und vergleiche die command timeouts.
Da ist der command timeout bei 100. Ist das nicht einer der Werte, die bei smartctl bei Seagate-Platten anders funktionieren als bei anderen?
 

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Kristatos schrieb:
Hmm, die SMART Wert sind eigentlich gut
Fusionator schrieb:
mit diesem enorm hohen command timeout Wert
3 Suchfehler, 4 Command Timeouts, 20 G-Sense Errors.
seagateuser schrieb:
Da ist der command timeout bei 100.
Der Raw Value zeigt die Anzahl der Fehler, aber: das Speicherformat ist hexadezimal. Hier wird ein Dezimaler Wert angezeigt, in deinem Beispiel sind das 2 Command Timeouts.
131079 dez = 2 0007 hex
Der Value Wert ist ein Zustandswert, vergleichbar mit %, allerdings gibts die optimalen Werte mit 100 oder 200 oder 253.
 
Ich kann das Fehlerbild auch nochmal spezifizieren: Nachdem ich die externe Festplatte nach dem Hochfahren des PCs anstecke und mounte, gebe ich zunächst das LUKS-Passwort ein. Wenn ich jetzt direkt versuche, auf die Ordner zuzugreifen, funktioniert das sogar bei den meisten Ordnern. Also kann ich die Dateien im Verzeichnis das/ist/eine/verworrene/struktur erreichen. So kann ich zum Beispiel Videos (Aufnahmen aus Videospielen, die als MKV-Dateien abgespeichert sind) in diesem Verzeichnis abspielen. Es ist aber nicht möglich, in diesen Videos weit vorzuspulen - und wenn ich die Videos einfach laufen lasse, stoppen sie ebenso nach einiger Zeit (es ist immer nur der Anfang der Videos lesbar, je nachdem eine bis 6 Minuten). Ab diesem Zeitpunkt ist dann auch die ganze Festplatte nicht mehr erreichbar und im Datei-Explorer kann ich wenn überhaupt nur noch in Verzeichnisse navigieren, in die ich vor dem Aufhängen gekommen bin. Im Terminal führen "ls"-Anfragen zu keinem Output und der Vorgang lässt sich nur durch das Schließen des Fensters abbrechen. Kurzum gesagt: Die Festplatte ist nicht mehr verwendbar und auswerfen kann ich sie auch nicht ("device busy"), weswegen ich sie ohne sicheren Auswurf ausstecken muss. Ohne das rabiate Ausstecken kann ich auch das Fenster des Celluloid-Videoplayers nicht schließen.

Gefühlt kann ich heute sogar auf deutlich mehr Dateien zugreifen als zuletzt. Es scheint auch unterschiedlich zu sein, auf welche Ordner ich heute zugreifen kann im Vergleich zu den letzten Tagen.

Die Videos (also große Dateien) kann ich auch nicht kopieren und auf meinem PC speichern, sofern sie nicht vollständig abspielbar sind. Kleinere Dateien allerdings kann ich kopieren, solange die Festplatte erreichbar ist.

Lässt sich das eurer Meinung nach mit Fehlern am USB-Controller erklären?
 
Ja. Und Fehler am Dateisystem.
 
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seagateuser schrieb:
Lässt sich das eurer Meinung nach mit Fehlern am USB-Controller erklären?
Hast Du ein 2,4 Ghz WLAN aktiv, eventuell auch an dem PC wo die Platte angeschlossen ist? Das erzeugt gelegentlich Interferenzen mit USB 3.x. Daher testweise mal abschalten, wenn relevant.
 
TomH22 schrieb:
Hast Du ein 2,4 Ghz WLAN aktiv, eventuell auch an dem PC wo die Platte angeschlossen ist? Das erzeugt gelegentlich Interferenzen mit USB 3.x.
Der Tipp mit dem WLAN hat leider nicht geholfen, aber trotzdem danke.

Ich habe jetzt mal testweise probiert, Videos auf eine andere Platte zu kopieren. Und siehe da - erfreulicherweise ging das sogar, aber nur in beschränktem Maß. Maximal 1 GB konnte ich am Stück verschieben, ehe die Platte wieder unerreichbar war. Manchmal ging es auch gar nicht oder der Transfer hing fest, aber mit Geduld und mittels dem Verschieben von höchstens zwei Videos ging der Vorgang durch. Anschließend musste ich die Platte wieder ohne ordentliches Auswerfen entfernen und neu einstecken, um weitere Videos kopieren zu können. Deckt sich das auch wieder mit eurem Hinweis auf den USB-Controller? Es zeigt ja wirklich, dass die Dateien noch intakt sind...

Wenn das so ist, würde ich es wagen und die Garantie aufgeben, um das Gehäuse zu entfernen und die Platte per SATA-zu-USB-Kabel an meinem PC anzuschließen.
 
seagateuser schrieb:
Deckt sich das auch wieder mit eurem Hinweis auf den USB-Controller? Es zeigt ja wirklich, dass die Dateien noch intakt sind...
Kann auch sein, dass die Platte einfach nur zu viel Strom verbraucht, die 5TB von Seagate ist doch eine bus-powered 2,5 Zoll Platte, oder?
 
Tritt es auch mit dem Original Kabel, das bei der HDD dabei war, auf?
Wo ist es zur Zeit angeschlossen, Du sagst nichts über Deine sonstige Hardware. Nach meiner Erfahrung gibt es drei häufige Ursachen für Ausfälle bei größeren Kopieraktionen über USB:
  • Stromversorgung
  • Signalintegrität (Kabellänge, billige/defekte Kabel, unzulässige Konstruktionen wie Verlängerungen, schlechte Hubs, Störungen z.B. durch WLAN)
  • Defekte/störende Geräte am selben Bus - USB „pollt“ alle Geräte immer der Reihe nach, reagiert eines nicht, dann sind auch andere Geräte betroffen
Habe eigentlich noch nie erlebt, dass in solchen Fällen die Hardware kaputt war. Am besten testest Du die Platte an einem komplett anderen Rechner in einer anderen Umgebung.
Ergänzung ()

Du bist ja scheinbar unter Linux unterwegs, mach mal ein lsusb -tv und poste das Ergebnis hier
 
TomH22 schrieb:
Tritt es auch mit dem Original Kabel, das bei der HDD dabei war, auf?
Ja, es tritt mit allen getesteten Kabeln auf (das originale, das der baugleichen anderen Platte und mit einem Kabel von einer Platte von WD).

TomH22 schrieb:
Wo ist es zur Zeit angeschlossen, Du sagst nichts über Deine sonstige Hardware.
Ich schließe die Platte mit dem USB-Kabel an einen USB-Anschluss meines Medion-Laptops an, auf dem Linux Mint mit Debian (LMDE 6 Faye) läuft. Dieser Laptop ist jetzt sicher schon 8 Jahre alt und lief unter Windows eher mäßig, aber nachdem ich seit einem Jahr unter Linux Mint unterwegs bin, läuft er reibungslos. Die anderen USB-Anschlüsse des Laptops habe ich natürlich auch schon erfolglos ausprobiert (zweimal USB 3.0 und einmal USB 2.0). Ich habe einen weiteren, baugleichen Medion-Laptop, der unter Windows läuft. Wegen der LUKS-Verschlüsselung kann ich die Platte dort nicht standardmäßig mounten, weshalb ich es mit VeraCrypt probiert hatte. Dort hatte er die Platte aber nicht erkannt. Dann habe ich auf diesem anderen Medion-Laptop ein Live-Linux (Fedora) ausgeführt, aber auch dort konnte ich die Festplatte nicht mounten (nur das LUKS-Passwort konnte ich eingeben). Das hatte ich vor einigen Tagen getestet. Aber ich kann es natürlich nochmal mit einem anderen Programm unter Windows oder auf einem anderen Linux am zweiten Medion-Laptop probieren.

TomH22 schrieb:
Du bist ja scheinbar unter Linux unterwegs, mach mal ein lsusb -tv und poste das Ergebnis hier
lsusb -tv gibt folgende Ausgabe:
/: Bus 02.Port 1: Dev 1, Class=root_hub, Driver=xhci_hcd/6p, 5000M
ID 1d6b:0003 Linux Foundation 3.0 root hub
|__ Port 2: Dev 5, If 0, Class=Mass Storage, Driver=usb-storage, 5000M
ID 0bc2:ab71 Seagate RSS LLC
/: Bus 01.Port 1: Dev 1, Class=root_hub, Driver=xhci_hcd/12p, 480M
ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
|__ Port 5: Dev 2, If 0, Class=Vendor Specific Class, Driver=rtsx_usb, 480M
ID 0bda:0129 Realtek Semiconductor Corp. RTS5129 Card Reader Controller
|__ Port 6: Dev 3, If 0, Class=Video, Driver=uvcvideo, 480M
ID 0bda:58bd Realtek Semiconductor Corp.
|__ Port 6: Dev 3, If 1, Class=Video, Driver=uvcvideo, 480M
ID 0bda:58bd Realtek Semiconductor Corp.
|__ Port 8: Dev 4, If 1, Class=Wireless, Driver=btusb, 12M
ID 8087:0a2a Intel Corp. Bluetooth wireless interface
|__ Port 8: Dev 4, If 0, Class=Wireless, Driver=btusb, 12M
ID 8087:0a2a Intel Corp. Bluetooth wireless interface
 
Immerhin ist die Platte das einzige USB 3 gerät an dem Root Hub. Aber ich wundere mich warum die als mass storage eingebunden ist (driver usb-storage) und nicht als UASP Gerät (driver uas). Die Platte kann mit Sicherheit uas. Ist Dein Linux eventuell auch schon 8 Jahre alt?
 
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