News Microblogging-Dienst: Amazon weist Klagepunkte von Parler zurück

Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Die Frage die über allem steht ist doch "Darf, in einer Demokratie, ein CEO gewählte Mandatsträger kontrollieren?"
Merkel und Macron haben da deutlich Kritik formuliert.(Ich will nicht das Politiker, die wir alle gewählt haben, mundtot gemacht werden)

Und was wird als nächstes als gefährlich definiert?
Quasi jedes aktuelle politisch diskutiertes Thema eignet sich dazu die politischen Ansichten der Oposition als gefählich zu bezeichnen

p.s.
USA hat ihren eigenen Präsidenten geblockt. Jeder Diktator kann das jetzt als ausrede nehmen um das gleiche zu tun.
 
Ich bin da auch zwiegespalten. Auf der einen Seite ist Parler in meinen Augen eine absolute Cloake gewesen.

Ich habe mal den Selbstversuch gemacht und dort einen Account erstellt (natürlich alles schön über Tor und mit Wegwerfaddresse). Die haben nunmal angegeben, dass ihnen Meinungsfreiheit am Herzen liegt. Ich habe dann mal auf eine LGBT Veranstaltung in den USA hingewiesen und oh boy was dann abging. Ergebnis war, dass ich sehr schnell Beleidigungen und anderes erhalten habe und der Post nach wenigen Stunden gelöscht war.

Ich bin sehr für alternative soziale Netwerke. Nutze sehr gerne Mastodon, als Twitter-Alternative (dezentral, open source). Aber bei Parler wurde und wird deutlich, dass sich da nur eine einzige Clientel versammelt. Nämlich rechtsextreme bis rechtsradikale, bei denen ständig das 19. Jahrhundert anruft und seine Ideologie zurückfordert.

Auf der anderen Seite, haben wir die Techgiganten die mit ihrer unglaublichen Marktmacht da schon sehr entschiedene Eingriffe in die Meinungsbildung (nicht Freiheit) nehmen können. Die Frage ist: wo hört es auf? Werden demnächst auch harmlosere Sachen wie Fridays For Future verbannt? Oder die nächsten Terminbekanntgaben für Events einer den Plattformen nicht mehr genehmen Partei (z.B. von Grünen oder eher linken Parteien)? Allerdings muss man sich auch an die Spielregeln eines Dienstleisters halten, sonst stellt der seinen Dienst einfach ein.

Unterm Strich finde ich die Sperrungen und Löschungen richtig, da in meinen Augen die dort propagierten Inhalte und Meinungen wertlos sind. Die Gefahr ist nur, dass die Grenzen, ab wann solche Sperrungen erfolgen willkürlich verschoben werden können.

Allerdings um meinen Punkt an einem anderen Beispiel deutlich zu machen: ich beäuge Impfkritiker sehr kritisch und kann eigentlich nur die Nase rümpfen und halte deren Argument der Körperlichen unversehrtheit für substanzloses Gejammere, aber ich möchte trotzdem nicht, dass z.B. geimpfte Menschen Privilegien bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: chartmix und iSight2TheBlind
Kündigungsfristen nicht eingehalten?

Irgendwann ist es bei Verstössen mit der First zuende.

Allerdings verstehe ich Amazon auch nicht ganz, die Natur des Benutzergruppe ist doch ziemlich offensichtlich.
 
Das ist eine Machtdemonstration an den neuen Präsidenten und seine Vizepräsidentin.
Diese hat schon laut ausgesprochen, dass ihr diese Big Tech Companies zu groß sind, zuviel Macht haben und sie regulieren will.

She called for action from the Justice Department.
“We need a president who has the guts to appoint an attorney general who will take on these huge monopolies,” Ms. Harris said.
“The tech companies have got to be regulated in a way that we can ensure and the American consumer can be certain that their privacy is not being compromised,” Harris told the New York Times. She was evasive, though, when asked whether tech giants should be splintered.
Vielleicht nicht ganz zu Unrecht:
Besonders deutlich hat dies Amazon in diesen Tagen vorgeführt: Der Gigant von Jeff Bezos warf den Twitter-Konkurrenten Parler ohne Einspruchsmöglichkeiten und ohne transparentes Verfahren von den Servern des Cloud-Anbieters AWS. Parler ging offline, hat seither Schwierigkeiten, einen neuen Dienstleister zu finden – wohl auch, weil niemand Lust hat, sich mit Amazon und den anderen großen Konzernen anzulegen.

https://www.nytimes.com/2020/08/20/technology/kamala-harris-ties-to-big-tech.html
https://www.marketwatch.com/story/kamala-harris-is-a-friend-not-foe-of-big-tech-2020-08-12
https://www.achgut.com/artikel/der_internet_putsch
https://www.berliner-zeitung.de/pol...-grad-wende-von-merkel-bei-hassrede-li.132070


Parler ist ein Bauernopfer, welches zur passenden Zeit fällig wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
SavageSkull schrieb:
Verträge bilden einen Rahmen, den beide Seiten zu erfüllen haben. Wer immer nur auf weiter klickt, bei der Installation darf sich nachher nicht wundern, wenn das Kleingedruckte einem nachher einen Strick dreht.
Da gibt es noch einen kleinen Haken: die US-Verfassung!

Du kannst zwar alles in deine AGB reinschreiben, dass heißt aber noch lange nicht, dass diese vom Gesetz gedeckt sind.
 
Joe Biden hat die ganze Vorwahlzeit bereits mit eindeutiger Aussage zu diesem Thema formuliert - hier 17. Januar 2020. Es geht hier also nicht um Machtdemonstration der neuen Administration, sondern einem bereits lange schwelenden Prozess in Amerika - die BigTech verhalten sich vorweggreifend. Gemäß dem Motto: "Wenn wir hier selber anfangen und ein wenig Alibi machen werden wir nicht staatlich reguliert oder sogar zerschlagen!" Wichtig ist nur zu verstehen, dass für die Demokraten und Republikaner BigTech ein Problem ist, weil es dann Monopole gibt und das nichts mit kapitalistischer Marktwirtschaft zu tun hat und deshalb gehandelt wird von beiden Seiten. Nicht wegen Gutmenschentum oder Schutz der Bevölkerung vor Datenausverkauf.
The Communications Decency Act is over 20 years old, but lawmakers on both sides of the aisle have started to seek changes to the law as a remedy for all kinds of problems they have with platforms and moderation.
Quelle: https://www.theverge.com/2020/1/17/...section-230-communications-decency-act-revoke
 
flappes schrieb:
Du kannst zwar alles in deine AGB reinschreiben, dass heißt aber noch lange nicht, dass diese vom Gesetz gedeckt sind.
Deshalb kann auch der Kongress oder Senat nicht so einfach regulieren - die Legislative und Exekutive sind eingeschränkt. Die Firmen allerdings nicht! Viel läuft über Terms-Of-Services und Goodwill - zusammen mit Anwälten. Das Rechtssystem ist allerdings anders aufgebaut als in Deutschland und basiert auf Fällen.
 
Cpt.Yesterday schrieb:
Du kannst doch nicht erwarten, dass sich jemand von selber informiert. Lieber Abends sich vor den TV zu hocken, damit man sich schön berieseln lassen kann.


xammu schrieb:
Das ist eine Machtdemonstration an den neuen Präsidenten und seine Vizepräsidentin.
Diese hat schon laut ausgesprochen, dass ihr diese Big Tech Companies zu groß sind, zuviel Macht haben und sie regulieren will.



Vielleicht nicht ganz zu Unrecht:


https://www.nytimes.com/2020/08/20/technology/kamala-harris-ties-to-big-tech.html
https://www.marketwatch.com/story/kamala-harris-is-a-friend-not-foe-of-big-tech-2020-08-12
https://www.achgut.com/artikel/der_internet_putsch
https://www.berliner-zeitung.de/pol...-grad-wende-von-merkel-bei-hassrede-li.132070


Parler ist ein Bauernopfer, welches zur passenden Zeit fällig wurde.

Wenigstens gibt es noch ein paar Leute, die das noch erkennen. Hier geht es weder um Links oder Rechts. Es geht hier um Machtpräsentation und genau deswegen ist es wichtig, dass wir endlich ("Die Völker der Erde") endlich es so sehen wie es ist. Nicht Trump ist ein Angriff auf die Demokratie, sondern diese Unternehmen. Bist du nicht meiner Meinung, schalte ich dir das Unternehmen ab... nachdem jetzt alle in die Cloud gewandert sind, wird das spannend.
Die Vorgehensweise der Vergangenheit, werden sich wiederholen. Sie sind nur an die vorhandene Technik angepasst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: crypto.andy und Cpt.Yesterday
Die eine Seite ist:
Amazon als Ankläger Richter und Henker in einem widerspricht jeder Idee von einem Rechtsstaat. Wenn ein Dienst auf Amazon ausgerichtet ist kann er vermutlich auch nicht so einfach wo anders gehostet werden.

Die andere Seite ist:
Hier in Österreich wird versucht Hasspostings usw. Rechtsstaatlich durch entsprechende Gesetze beizukommen. Das wiederrum Ruft die EU auf den Plan die das als EU Rechtswidrige ansieht weil dabei offenbar die "Rechte" von Unternehmen in der EU beschnitten werden. (Wenn sie von einem Österreichischen Gericht zum Löschen von Postings aufgerufen werden können)
 
@xammu Inwiefern Machtdemonstration?

Anders als Trump ist Biden nicht twittersüchtig und wird wohl kein Problem damit haben eine Pressekonferenz einzuberufen, wenn er etwas zu sagen hat.
Davon abgesehen ist er auch nicht für die ständige Behauptung von Unwahrheiten bekannt, wie es Donald Trump ist - so dass eigentlich gar keine Gefahr besteht, dass man Biden irgendwo bannen würde.

Also warum Machtdemonstration?
Du meinst, weil Amazon, Google, Apple und Facebook die Möglichkeit haben jemanden rauszuwerfen?

Und wie genau soll das nun irgendwie positiv auf die kommende Regierung wirken, wenn diese großen Firmen das so deutlich demonstrieren?
Wenn die neue Regierung solche Firmen regulieren will dann wäre es doch keine Machtdemonstration jetzt einen Grund zu zeigen warum sie reguliert werden sollten, dann wäre es doch eigentlich viel schlauer gewesen die Füße still zu halten.

Das was du "Machtdemonstration" nennst müsste man bei deiner Definition doch eigentlich "Zu-viel-Macht-Demonstration" nennen und das wäre für die Firmen jetzt mit der kommenden Regierung eigentlich gefährlich.

Ich sehe es dagegen so, dass jemandem bei diesen Firmen endlich ein Rückgrat gewachsen ist und sie Hassrede nicht weiter dulden.

(By the way: Twitter kickt aktuell massenweise Bots, Trolle und far-right Accounts sowie Qanon-Anhänger... und Republikaner beschweren sich öffentlich, dass sie von einem auf den anderen Tag 20.000 (oder ähnliche Zahlen) Follower auf Twitter verloren haben. Vielleicht fällt denen auch noch auf warum solche Beschwerden in dem Kontext eher peinlich sind)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DKK007, chartmix, Hirtec und eine weitere Person
Lächerlich das ganze.
Ob die Policy nun verletzt wurde oder nicht, es sind ganz klar politisch motivierte Aktionen.

Das heißt nicht, das ich hetze oder dergleichen gutheiße.

Dem Image von Amazon kann sowas nicht gut tun.

Was is das nächste, "der is zu links , internet gekündigt" ?(oberflächlicher Vergleich)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: crypto.andy und Cpt.Yesterday
Hallo zusammen,

über nicht wenige hier kann ich mich wirklich nur Wundern. Was der Orangene macht, ist nicht eine Meinung kund zu tun. Seine Meinungsfreiheit ist keineswegs betroffen. Vielmehr wird ihm die Möglichkeit von Gewaltaufrufen, Gewaltunterstützung, Verfassungsbruch genommen. All dies ist im übrigen schon nach geltendem Recht verboten, neben den Nutzungsregeln! Und diese Gesetze wiederum erlaubte Einschränkungen der Meinungsfreiheit somit darstellen.

Was Twitter und Co. machen, ist also nichts anderes als geltendes Recht durchzusetzen. Wozu sie im übrigen im Zuge der Störerhaftung sowieso verpflichtet sind und das nicht erst seit dieser aktuellen Sache. Tatsächlich hätten die Dienste schon viel früher Einschreiten müssen. Und hier kann man sehr wohl auch Ableiten, daß sie es auch aus eigenem Interesse gemacht haben und nicht nur weil es gegen Gesetze / Verfassung verstossen hat. Das muß man klar so Sagen.

Es ändert aber am Ende nichts. Noch dazu ist dies was die Herren Trump und Co. von sich geben, keinesfalls eine Meinungsäußerung. Sondern Kreationen von Lügen über Lügen zwecks Manipulierung ihrer Anhänger. Rudy Guiliani hat sogar Deutsche Firmen als Mithelfer beim Wahlbetrug aufgezählt! Venezuela hat natürlich auch noch mitgeholfen, Guiliani hat Chavez aus dem Grab geholt. Ernsthaft, wie manche da noch ernsthaft an irgend etwas von diesen Claqueren Glauben können, wird mir immer ein Rätsel bleiben.

@ Forlorn
Forlorn schrieb:
Wichtig ist nur zu verstehen, dass für die Demokraten und Republikaner BigTech ein Problem ist, weil es dann Monopole gibt und das nichts mit kapitalistischer Marktwirtschaft zu tun hat und deshalb gehandelt wird von beiden Seiten. Nicht wegen Gutmenschentum oder Schutz der Bevölkerung vor Datenausverkauf.
Ich stimme dir zu. Keine Frage. Es ändert aber nichts daran, daß diese Maßnahme schon lange fällig war. In meinen Augen waren das auch keine Meinungsäußerungen von Trump bzw. die Sachen wie mit der angeblich gefakten Wahl fallen in meinen Augen nicht unter "Meinungsäußerung". Nicht mehr, nachdem über 50 Gerichtsurteile besagten, daß es keinen Wahlbetrug gab.

So long...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: DKK007 und Forlorn
iSight2TheBlind schrieb:
Da jetzt eine Verschwörungstheorie raus zu machen, dass Amazon Parler nur wegen Geld von Twitter gelöscht hat ignoriert VERDAMMT NOCH MAL DEN TEIL, WO PARLER EIN HATE-SPEECH-NETZWERK IST UND NUR EXISTIERT WEIL MAN AUF TWITTER KONSEQUENZEN FÜRCHTEN MUSS, WENN MAN ZU GEWALT AUFRUFT!!!

Um des Arguments willen, nehmen wir den CAPS-TEIL mal als halbwes gesetzt an. Man muss nämlich auf Twitter Konsequenzen für Aufrufe zur Gewalt nur bei dediziertem Lagergeruch fürchten. Die Problematik ist die, dass die Zensur einseitig ist.

Rechtsorientierte Propaganda auf Parler wird restirktiert.

Twitter hingegen lässt diesen symapthischen jungen Mann (Ali Dawah), der wiederholt Exekutionen für Apostaten in einem Sharia-regierten Staat propagiert (Apostasie im Islam) und andere aus derselben Kategorie weiter tiradieren - absolut konsequenzenlos seitens AWS.

Meine Kritik hier liegt am Maß, mit dem gemessen wird. Das eine wird als einseitig zensurwürdig klassifizert, das andere nicht. Und EXAKT DAS ist das Problem.

Und nur zur Klarstellung: Ich bin ein Verfechter absoluter Meinungsfreiheit. Ich vertrete die Position, das beide - der Ultrarechte genauso wie der salafistische Islamist - ihren Bullshit propagieren dürfen sollen.

Warum? Weil ich der Überzeugung bin, dass Menschen prinzipiell die Fähigkeit haben, objektive Wahrheiten im Sinne moralischer Werte und Pflichten eruieren zu können.

Was hier hingegen passiert, ist Folgendes:

Es wird bejubelt, dass Techgiganten wie Amazon, Apple, Youtube oder Google nahezu unilateral-autokratisch bestimmen können, was Teil des Internets sein darf und was nicht.

Es wird solange bejubelt, solange das gemaßregelt wird, zu dem man selbst in Opposition steht.

Bis man selbst - als möglicherweise moderat links denkender Mensch - von der weiter links angesiedelten Extremen für deine Überzeugungen als wahlweise rassistisch, homo-, islamophob oder misogynistisch etc. abgekanzelt wirst.

Mal sehen, wie lange man dann noch zu applaudieren bereit ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
dalini schrieb:
Bist du nicht meiner Meinung, schalte ich dir das Unternehmen ab...

Es ist einfach schade, dass man auf solche Kommentare nicht angemessen reagieren kann.
Es geht bei der Sperrung von Parler nicht um Meinungen sondern um ein Netzwerk welches explizit ins Leben gerufen wurde um unduldbare Äußerungen zu veröffentlichen die die Grenzen der Meinungsfreiheit selbst in den USA übertreten und in anderen Netzwerken als Hassrede etc. gesperrt würden.
Ein Netzwerk in dem der Angriff auf das Capitol organisiert wurde und während Trump immer wieder behauptete er sah wie tausende Muslime in New Jersey jubelten als das WTC einstürzte (was nicht der Wahrheit entspricht) ist Parler der Ort wo der Sturm auf das Capitol bejubelt wurde.

Und um auf meinen ersten Satz zurückzukommen: Eigentlich müsste man auf solche Behauptungen mit Beispielen reagieren, also beispielsweise indem man demjenigen der so einen Kommentar geschrieben hat vorwirft er würde den Teufel anbeten, im Keller Kinder vergewaltigen und dann töten und essen um durch ihr Blut länger zu leben oder ganz einfach zum Lynchen des Kommentators aufrufen.

Einfach so damit diese Kommentatoren erkennen, dass genau (!) das die Sachen sind die bei Parler (und 4chan, 8kun sowie vergleichbaren Plattformen) geschrieben werden.
Dass es Sachen sind die mit einer Meinung einfach nichts mehr zu tun haben, dass es Behauptungen sind die ihr Ziel entmenschlichen und zu Hass und Gewalt ihnen gegenüber aufrufen.

Dass ich das nicht tue sondern nur als hypothetische Veranschaulichung umschreibe liegt neben Anstand auch ganz einfach daran, dass es gesetzeswidrig wäre und Computerbase natürlich auch obendrein vom Hausrecht Gebrauch machen würde um diese Kommentare zu löschen.

Gesetzeswidrig sind solche Kommentare auch (/sogar) in den USA und da Parler nicht gelöscht hat musste dann eben Amazon (bzw. Twitter etc.) vom Hausrecht gebrauch machen.
Apple hat Parler sogar einen Tag Zeit gegeben um Änderungen umzusetzen und eine echte Moderation einzuführen - da nichts passierte und wahrscheinlich nicht einmal eine Absicht diese Forderungen umzusetzen erkennbar war, wurden sie auch aus dem Appstore entfernt.

Aber da ich oben 4chan/8kun erwähnt habe - da könnte Parler doch mal anfragen, diese Kloaken des Internets haben sicher noch ein paar Hostingkapazitäten frei.
 
Hallo zusammen,

@ Kalorean
Kalorean schrieb:
Rechtsorientierte Propaganda auf Parler wird restirktiert.
Wem willst du diesen Bären bitte Aufbinden? Dir selbst? Grundgütiger! Parler gibt es vor allem, weil gewisses Gedankengut dort frei kund getan werden kann. Im Verhältnis wird dort genau solches Gedankengut quasi Null unterbunden. Du solltest dich besser mal damit befassen, wann überhaupt etwas unterbunden wird auf Parler. Aber das weist du ja selbst.
Kalorean schrieb:
Twitter hingegen lässt diesen symapthischen jungen Mann (Ali Dawah), der wiederholt Exekutionen für Apostaten in einem Sharia-regierten Staat propagiert (Apostasie im Islam) und andere aus derselben Kategorie weiter tiradieren - absolut konsequenzenlos seitens AWS.
Der gute Mann ist aber nicht Präsident eines demokratischen Landes und ruft nicht zur Gewalt im eigenen Land auf, noch zum Stürmen des eigenen Parlaments, weil ihm die Wahl nicht so gelegen kommt, wie man es gerne hätte! Aber auch dies ist dir schon selbst klar. Diese Person bzw. diesen Fall hier überhaupt in Relation zu Setzen erscheint mir reichlich krude. Gelinde ausgedrückt.
Kalorean schrieb:
Und nur zur Klarstellung: Ich bin ein Verfechter absoluter Meinungsfreiheit. Ich vertrete die Position, das beide - der Ultrarechte genauso wie der salafistische Islamist - ihren Bullshit propagieren dürfen sollen.
Wenn es denn eine Meinung ist, dann ja. Aber nicht wenn es um Lügen, Gewaltaufrufe- / Verherrlichung oder Verfassungsbrüche etc. geht im jeweilig eigenen Land. Und bei solcherlei handelt es sich bei einem Präsidenten von Amerika eben nicht um eine Meinungsäußerung, so einfach ist das.
Kalorean schrieb:
Weil ich der Überzeugung bin, dass Menschen prinzipiell die Fähigkeit haben, objektive Wahrheiten im Sinne moralischer Werte und Pflichten eruieren zu können.
Jetzt hast du dir aber ganz schön selbst ein Bein gestellt. Der Punkt ist, der besagte Präsident, um den es dir im Kern geht, äußert auf den entsprechenden Plattformen keine Wahrheiten, jedenfalls keine um welche es aktuell geht, welche aktuell Auslöser seiner Sperren sind. Viele seiner sogenannten Wahrheiten sind höchstrichterlich zigfach widerlegt! In deinem Slang "höchstrichterlich als Lügen Eruiert"!

Im übrigen kann man nur jemandem moralische Werte und Pflichten attestieren, der solche hat und auch hoch hält.

So long....
 
Zuletzt bearbeitet:
IBISXI schrieb:
Meinungen können können nicht Demokratiefeindlich sein.

Taten schon.

Gerade durch Zensur und Verbote entstehen Pulverfässer.

Das ist so naiv. Natürlich können Meinungen demokratiefeindlich sein. Guck dir doch die Geschichte an: Juden, Sklaven in Amerika, Indianer etc.

Dem allen ging der Gedanke, die Meinung voran: die sind weniger wert.

Ich kann es nicht mehr hören, dass dadurch Pulverfässer entstehen, wenn man diesen Meinungen die Plattform nimmt. Das umgekehrte ist der Fall. Gibt Rassisten eine große Plattform und du sagst damit dem Rest der Gesellschaft: das ist ok Ordnung, was die sagen/denken und Zack wächst dieses Gedankengut und irgendwann bleibt es nicht mehr nur bei der Meinung.

Guck dir einfach die Geschichte an. Rassisstisches/fremdenfeindliches Gedankengut verdient und darf keine große Plattform haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DKK007, chartmix und iSight2TheBlind
Kalorean schrieb:
überlanges Zitat entfernt
Die Regeln sollten für alle gleichermaßen gelten und einheitlich ausgelegt werden. Das ist gar keine Frage und tatsächlich ein Problem, das schon sehr lange besteht. Das hat aus meiner Sicht aber weniger mit zweierlei Maß als vielmehr mit der Trägheit von Big Tech zu tun. Parler wurde jetzt eben aufs Korn genommen, weil die dort kursierenden verfassungsfeindlichen Gedanken am 06.01. verfassungsfeindliche Taten nach sich zogen (schöne Grüße an den Vorposter IBISXI, Taten fallen nicht einfach vom Himmel, sie erfahren eine Herleitung durch Gedanken), die Menschenleben gekostet haben. Dann verfällt Big Tech eben ganz urplötzlich in den akuten Firefighting Modus. Man will sich ja nicht mit Todesopfern in Verbindung bringen lassen.

Also ja: da liegt leider noch ganz viel im Argen. Genau die Moderationsfunktion, die von Parler verlangt wurde, ist bei Twitter, Facebook und Co. ewige Zeiten unterrepräsentiert gewesen...und ist es auch jetzt noch.

Ich stehe auch für maximale Meinungsfreiheit ein. Bis zu dem Punkt, an dem erkennbar ist, dass das geäußerte Gedankengut eine Gefahr für unsere Demokratie darstellt. Letzteres schlägt ersteres. Immer. Ich bin froh, dass man sich nicht auf die Straße stellen darf, um lauthals darüber zu schwadronieren, dass AH völlig recht hatte und die jüdische Bevölkerung noch viel zu gut weggekommen ist. Oder dass ich meine konstruierten Theorien darüber ablassen darf, warum der Holocaust gar nicht stattgefunden hat. "Fake News!"

Denn genau da unterschätzt Du imho wie geschickt und boshaft Propaganda sein kann. Ich mag Deinen letzten Absatz sehr. Genau so würde ich mir die Welt und die Menschheit wünschen. Leider zeigt sich tagtäglich, dass das erst einmal ein hehrer Wunsch bleibt. In der Realität fällt dieses Gedankengut auf fruchtbaren Boden. Wie wäre es sonst zum Sturm auf das Kapitol gekommen? Berichten nicht seit Wochen alle etablierten Medien, dass die Betrugsvorwürfe absolut haltlos sind? Haben sich nicht Dutzende Gerichte mit dem Vorwurf des Wahlbetrugs beschäftigt? Haben diese Richter, u.a. auch Richter, die DT aufgrund ihrer konservativen, eher republikanisch geprägten Grundeinstellung ganz bewusst auf Lebenszeit berufen hat, die Vorwürfe bislang nicht einstimmig zurückgewiesen? Wissen die Teilnehmer dieser Aktion nicht, dass Gewalt falsch ist? Die sogenannte "Zensur", wie sie einige Foristen hier (aus meiner Sicht) unzutreffend nennen, hat erst nach dem Sturm stattgefunden. Die Accounts wurden erst danach suspended. Trotzdem ist es genau dazu gekommen. Wären die Menschen mehrheitlich in der Lage Bullshit von Fakten zu unterscheiden, wäre es nicht zum Sturm aufs Kapitol gekommen. Genau genommen wäre es schon deswegen nicht dazu gekommen, weil in solch einer Welt DT nie zum POTUS gewählt worden wäre.

Dennoch stimme ich zu, dass es keine gute Idee ist, das Parler-Klientel dauerhaft auszusperren und mundtot zu machen. Das potenziert die Gefahr auf lange Sicht eher noch und widerspricht tatsächlich dem grundsätzlichen Recht auf Meinungsfreiheit (solange die Gesetze eingehalten werden). Deshalb: wenn Parler eine strengere Moderation einführt, sollten sie das Netzwerk natürlich wieder öffnen dürfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: DKK007, McLovin14 und iSight2TheBlind
duckycopper schrieb:
Gibt Rassisten eine große Plattform und du sagst damit dem Rest der Gesellschaft: das ist ok Ordnung, was die sagen/denken und Zack wächst dieses Gedankengut und irgendwann bleibt es nicht mehr nur bei der Meinung.

Wer entscheidet das es Rassisten sind? Du? Amazon?

Eben nicht.
Rechtlich unterliegt die Meinungsfreiheit der Gesetzgebung.
(dort ist festgelegt was innerhalb und außerhalb der Meinungsfreiheit liegt)

Ein Problem ist, das alle rechts der Mitte als Rechtsextreme oder Rassisten bezeichnet werden.
Normale (gemäßigte) Rechte scheint es auch in Deutschland nicht zu geben.
Die werden von den Medien und "moralisch Überlegenen" ruck zuck in die Schmuddelecke bugsiert.

Diese Plattform ist nicht das Problem.

Hetze, Wiederbetätigung, Verstöße gegen das Verbotsgesetz, Anstiftung zum Rassenhass, sind alles Straftaten.
Gegen solche Leute gibt es eine Handhabe.

Wenn jemand hetzt oder bedenkliches Gedankengut verbreitet muss gegen die Person, nicht die Plattform vorgegangen werden.
Die bedenklichen Posts müssen gelöscht werden und IP Adresse im gegebenen Fall an die Behörde weitergegeben werden.
Erst wenn das nicht gemacht wird sollte ein Dienst gesperrt werden.

Die Meinungsfreiheit ist ein wertvolles Gut.
Wenn die mal weg ist, lebst Du in einem totalitären Regime.

Beim Sturm auf auf das Kapitol haben sich "übriggebliebene" verschiedenster Couleur versammelt.
(QAnon, Trump Fans, Antifa, Proud Boys, Waffennarren und einfache Idioten)

Das ist kein Problem einer Gesinnung oder Plattform.
Schuld hat der, der öffentlich dazu aufgerufen hat.
Wir wissen wen ich meine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Zurück
Oben