Je weiter du dich vom Mikro entfernst, desto mehr Raum wird mit aufgenommen. Ungewünschte Anteile wie etwa das Gebrabbel vom Nebenmann, der surrende Deckenfluter, der rasenmähende Nachbar oder schlichtweg die hallig-dumpfe Raumakustik treten umso stärker hervor, je weiter du dich von der Membran wegbewegst. Auch 50cm sind für saubere Sprachaufnahmen eigentlich schon zu viel. Das Maximum würde ich eher bei 30cm ansetzen, gerade bei schlechter Raumakustik.
Bei 50cm fällt der Bassanteil der Stimme schon deutlich ab und man hört, wie der (nicht speziell auf die Akustik ausgelegte) Raum das Klangbild negativ beinträchtigt.
Hier ein mal praktisch im Extremfall illustriert:
https://www.youtube.com/watch?v=G4YaauwZj3Q
Ein Ansteckmikro mit Nierencharakteristik(!) ist meist die beste Möglichkeit, um störende Umwelteinflüsse auszublenden. Solche Ansteck-/Lavalier-Mikros kannst du auch recht unauffällig an den Kragen klemmen.
Mögliche Konstellation: 2x
Audio-Technica Pro 70 +
Focusrite Scarlett 2i2 /
Steinberg UR22 MK2 (oder so günstig wie möglich:
Behringer U-Phoria UMC22).
Die verlinkten "Billig"-Ansteckmikros sind für den Preis super. Allerdings gibts die soweit ich weiß nur mit Kugelcharakteristik, was angesichts der gewünschten Isolation der Sprache ein deutlicher Nachteil ist.
Eine mögliche Alternative wäre ein Richtrohrmikro / Boom Mic mit Supernierencharakteristik. Die werden in der Videoproduktion häufiger eingesetzt und geben beim Abstand etwas mehr Spielraum. Klingen dafür jedoch auch recht dünn. Gerade die günstigen Mikros, die obendrein auch noch ein sehr hohes Eigenrauschen mitbringen. Gute Einsteiger-Mikros wären zum Beispiel das
Rode VideoMic (
Pro) oder
Audio-Technica AT 875 R. Als "Soundkarte" dann am besten ein Audio-Interface wie etwa das Focusrite Scarlett 2i2 oder Steinberg UR22. Wenns vom Budget her eng wird, dann auch hier vielleicht wieder ein Behringer U-Phoria UMC202. Die Rodes (wie auch sämtliche Lavalier mit Klinke) kann man prinzipiell auch direkt an sein Handy oder seine Kamera hängen. Da muss man dann allerdings schauen, wie gut bzw. schlecht die Qualität des Eingangs ist.
Hängt aber alles auch davon ab, was du nun konkret vor hast. Ohne die Arbeitsumgebung zu kennen, kann man eigentlich keine konkreten Empfehlungen nennen.
Ich hoffe mal, dass es sich bei deiner im ersten Post aufgeführten Umschreibung nicht um einen Euphemismus für plumpes Lets Play handelt