Monero - CPU Mining

Nureinnickname! schrieb:
Gibt bei weitem schlimmeres als Mining
Wenn man den absoluten Energieverbrauch betrachtet, aber wenn man es in Verhältnis zum Nutzen setzt? Gut, da kann man den Nutzen von Unterhaltung hinterfragen, aber dies gilt dann auch für Radio und Fernsehen. Wo will man da die Grenzen ziehen?
 
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@Holt: Du bringst es auf den Punkt. Warum dann also ausgerechnet eine willkürliche Grenze beim Mining ziehen? Nur weil das Thema immer wieder gerne von einigen Nachrichten-Portalen in schlecht recherchierten Beiträgen als Click-Magnet verwendet wird? Das es auch anders geht zeigt z. B. ein erst heute auf BTC-ECHO veröffentlichter Artikel: CoinShares-Studie: Bitcoin Mining speist sich zu 77 Prozent aus Ökostrom.
Der ganze Artikel ist (m. M. n.) sehr lesenswert, doch besonders die aufgestellte These der Autoren dieser Studie ist interessant:
Die Autoren wagen eine noch steilere These: Bitcoin Mining ist sogar förderlich für den Ausbau von erneuerbaren Energien. Denn Bitcoin Mining nutzt überschüssige Energie aus dem Stromnetz und unterstützt daher die Profitabilität des Stromnetzes. Da eine konstante Nachfrage besteht, fördert das Mining so die Entwicklung erneuerbarer Energien.
Das abschließende Fazit:
Ob die Autoren mit dieser These recht behalten, bleibt abzuwarten. Man muss aber anerkennen, dass das Bitcoin Mining unter dem Strich keine unnötige Belastung für die Umwelt darstellt. Vielmehr ist es der notwendige Prozess, um etwa 70 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung vor Angriffen zu schützen. Ein Nutzen, der den Energieaufwand zweifelsfrei rechtfertigt.
Und bevor es mir gleich einer vorweg nimmt: Da es sich hierbei um eine Bitcoin- bzw. Krypto-Newsseite handelt ist es nicht verwunderlich, dass sich positiv zu diesem Thema geäußert wird. Doch genau so ist es nicht verwunderlich, dass sich traditionelle Nachrichtenseiten negativ zu diesem Thema äußern, da sich alle gegenseitig kopieren und es derzeit einfach "in" ist dieses Thema breitzutreten. Von daher sollte man sich - wie bei jedem Thema - immer beide Seiten (kritisch) anhören und sich erst dann eine Meinung bilden bevor man die Heugabeln rausholt und die Fackeln anzündet.
 
Was unser Stromnetz braucht sind nicht mehr Verbraucher sondern mehr Speicherkapazität. Dann könnte man die "überschüssige" Energie der Erneuerbaren aufnehmen und über einen längeren Zeitraum einspeisen, womit man die Kohlekraftwerke tatsächlich weiter drosseln könnte.
Diese 77% Ökostrom hören sich soweit erst mal toll an, aber er wird meist dort verbraucht, wo der Ausbau der Erneuerbaren Energien gar nicht weiter finanziert werden muss weil sie bereits ihren Vollausbau erreicht hat. Norwegen und Island zum Beispiel. Bei Island mag das Banane sein was den Strom verbrät, aber zumindest im Falle Norwegen könnte man die Energie im europäischen Netz besser gebrauchen, um die oben genannten Kohlekraftwerke weiter drosseln zu können.
Da, wo der Ausbau wirklich benötigt wird ist der Strom viel zu teuer, als das sich Mining lohnen würde. Dort werden also keine Miningfarmen gebaut um die Energiewende Quer zu finanzieren.
Und China schert sich energetisch einen Dreck ob nun gemined wird oder nicht, die bauen die Erneuerbaren so oder so exzessiv aus, weil ihnen keine andere Wahl bleibt.
Unterm Strich bleibt also festzuhalten:
Die Miningfarmen fallen wie Heuschrecken über Regionen her, wo Energie ohnehin schon günstig ist weil sie regenerativ gewonnen wird und schmähen teure Regionen, wo diese Finanzierung benötigt wird.
Stattdessen verbrauchen sie Energie, die über Netzverteilung anderswo den CO² Ausstoß verringern könnte.
Ich halte diese Aussage daher für Augenwischerei, um Mining ein bisschen grün anzumalen.
Die beste Energie ist die, die man nicht verbraucht.
 
Phoenixz schrieb:
CoinShares ist eine Crypto Investmentfirma, die sind sicher nicht als neutral anzusehen und die These das Mining den Ökostrom fördern würde, halte ich für gewagt, es ist ja nicht so als würde der Ökostrom ohne Mining nicht auch ausgebaut werden. Die Aussage "Bitcoin Mining nutzt überschüssige Energie aus dem Stromnetz" halte ich für komplett daneben, denn die Hardware der Farmen ist teuer und muss 24/7 laufen, erzeugt damit also eine konstante Last und zwar auch dann wenn kein Ökostrom erzeugt wird, damit wird überall wo der Ökostrom nicht aus Wasserkraft gewonnen wird, dann die Notwendigkeit Strom aus grundlastfähigen Kraftwerken wie Kohle- oder Atomkraftwerken erhöht.

Seltsam finde ich auch diese Aussage:
Demnach investieren große Mining-Farmen aktuell weniger in China, als vielmehr in Länder wie den USA, Kanada und Russland. Denn dort bestehen häufig bessere Bedingungen (schnelleres Internet, niedrigere Temperaturen, bessere Regulierung).
Seit wann wollen die Minder denn eine bessere Regulierung? Einer der Punkt der den Kryptofans so gefällt ist doch gerade der Punkt den Regulierungen durch Regierungen zu entgehen. Für seriöse halte ich diese Studie nicht.

Kosten / Nutzen ist bei den Cryptos und gerade dem Bitcoin mies, denn wenn man die als Währungen betrachten will, so muss man sie eben mit anderen Währungen vergleichen und da schneiden sie in auch im Hinblick auf den Energieverbrauch mies ab, Visa kann 1 Millionen Transaktion mit dem gleichen Energiebedarf einer Bitcoin Transaktion ausführen und das geht obendrein auch noch schneller. Um den Bogen zu meinem letzten Post zu spannen, so müsste man dann immer die Effizienz einer Technologie mit der einer anderen Technologie die das gleiche macht vergleichen und da eben die ineffizientere Technologie als Energieverschwendung vermeiden. So verbrauchen die Flachbildschirme im Vergleich zu alten Röhrenmonitoren deutlich weniger Strom und haben sich ja zum Glück auch sehr schnell durchgesetzt, wenn auch vor allem wegen anderer Vorteile als nur der Effizienz, aber es sind eben zwei Technologien die im Grunde das Gleiche machen, nämlich ein Bild anzuzeigen und passen daher gut in diese Betrachtung.
 
Phoenixz schrieb:
Der ganze Artikel ist (m. M. n.) sehr lesenswert, doch besonders die aufgestellte These der Autoren dieser Studie ist interessant:
Man kann nun ohne zu Hinterfragen einer Studie von CoinShares - eine Firma deren komplettes Geschäftsmodell auf die Spekulation mit Kryptowährungen ausgerichtet ist - glaubt. Eine, die im wesentlichen auf "Strommenge * Strommix = Ökologisch" basiert.

Oder man arbeitet wissenschaftlich, sucht sich eine renommierte Quelle die auch Verweise zu verschiedener Primärliteratur enthält und informiert sich daraus. Das ergibt dann ein anderes Bild:
- S. Foteinis, „Bitcoin’s alarming carbon footprint“, Nature, Bd. 554, Nr. 7691, S. 169–169, Feb. 2018 [Online]. Available: http://dx.doi.org/10.1038/d41586-018-01625-x
- Becker, J., Breuker, D., Heide, T., Holler, J., Rauer, H. P., & Böhme, R. (2012). Geld stinkt, Bitcoin auch-Eine Ökobilanz der BitcoinBlock Chain. In GI-Jahrestagung (pp. 39-50). Available: http://subs.emis.de/LNI/Proceedings/Proceedings208/39.pdf
- P. Giungato, R. Rana, A. Tarabella, and C. Tricase, “Current Trends in Sustainability of Bitcoins and Related Blockchain Technology,” Sustainability, vol. 9, no. 12, p. 2214, Nov. 2017 [Online]. Available: http://dx.doi.org/10.3390/su9122214
 
Kanibal schrieb:
Man kann nun ohne zu Hinterfragen einer Studie von CoinShares - eine Firma deren komplettes Geschäftsmodell auf die Spekulation mit Kryptowährungen ausgerichtet ist - glaubt.
Nein, genau das sollte man nicht (und ja, ich habe deinen Sarkasmus in der Aussage verstanden). Eigentlich hatte ich gehofft genau das mit meinem letzten Absatz deutlich zum Ausdruck zu bringen. Aber genauso wenig sollte man, ohne zu hinterfragen, einer einzig anderen Quelle blind vertrauen, auch nicht bei den von dir genannten Quellen. Genau wie CoinShares gute Gründe haben kann für Kryptowährungen zu schreiben können diese auch gute Gründe haben gegen Kryptowährungen zu schreiben. Für eine kritische Betrachtung eines Themas ist es wichtig sich auch mit den Gegenargumenten zu befassen. Nur so ist eine kritische und vollständige Betrachtung eines Themas möglich. Ansonsten neigt man irgendwann dazu sich nur noch mit Inhalten zu befassen, die seine eigene Haltung bestätigen und klammert gekonnt andere Inhalte vollständig aus. Dies ist übrigens auch ein bekanntes psychologisches Phänomen: "Confirmation Bias". Doch da sich die Diskussion leider schon zu weit vom eigentlichen Topic entfernt bin ich an dieser Stelle auch raus.
 
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Phoenixz schrieb:
Ansonsten neigt man irgendwann dazu sich nur noch mit Inhalten zu befassen, die seine eigene Haltung bestätigen und klammert gekonnt andere Inhalte vollständig aus.
Das ist richtig und gerade für Investoren sehr gefährlich.
 
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