Mountpunkt versehentlich gelöscht

micha.meier

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Guten Morgen zusammen,

ich habe folgendes Problem:

Ich habe anscheinend in geistiger Umnachtung meine Daten auf einer 1TB Festplatte (Hitachi) geschrottet. Diese war in einem Linux Sat-Receiver DM900 unter „ /media/hdd “ gemountet. Ich habe aus versehen den ganzen Mount-Punkt „ /media “ über das Enigma2 Plugin eCommander gelöscht. Nachdem ich meinen trotteligen Fehler bemerkt habe, legte ich den Mount-Ordner mit mkdir „ /media “ wieder neu an und habe die HDD wieder nach dem alten Muster in „ /media/hdd “ eingehängt. Erst später bemerkte ich, dass die ursprüngliche Ordnerstruktur auf der Festplatte mit rund 200GB Daten nicht mehr vorhanden war. Auf der Festplatte erstellte das Dreambox-System DreamOS/Enigma2 automatisch die Ordner „ movie “ und „ System Volume Information “.

Als erstes habe ich daraufhin die HDD aus der Dreambox entfernt und unter Knoppix mit Testdisk ein dd.image erzeugt. Testdisk zeigt mir die Platte als ext3 an, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass es sich um ext4 handelt. Ein „deep search“ der „cylinder analyse“ scheint meine Vermutung auf dem Bild1 zu bestätigen. Ich habe noch zwei weitere Bilder hinzugefügt.

Ein „Datenrettung versuchen“ mit gparted brachte mir nach 48 Stunden die Meldung auf Bild4.

Ich klammere mich an einem verzweifelten Versuch, die Daten mit der über 18 Jahre angelegten Ordnerstruktur wiederherzustellen. Meine Kenntnisse in diesem Bereich sind leider nicht die Besten und hoffe auf eine Hilfe.
 

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Hi,

18 Jahre lang Daten gesammelt, die dir wichtig sind, und es gibt keine Sicherung davon?

VG,
Mad
 
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Nur durch das Löschen eines Mountpoints unter Linux werden keine Daten entfernt. Ich fürchte, du hast nicht den Mountpoint gelöscht, sondern den Mountpoint samt Inhalt. Also nicht "umount /media/hdd" sondern eher sowas wie "rm -R /media/hdd". So vermute ich zumindest ganz stark.
Den Bereich einfach wieder zu mounten reicht da nicht aus.
Was Datenrettung ansich angeht, bin ich leider nicht gut aufgestellt.
Viellecht hat ja jemand anders eine Idee wie Du nochmal rankommst, aber mit einem einfachen "mount" wird's nicht getan sein.

Grüße
Cunhell
 
am einfachsten wäre es, die daten aus dem backup zurück zu spielen ;-)
 
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Leider kein Backup vorhanden

Auch wenn ich Datensicherung im Freundes-/Bekanntenkreis immer wieder predige, habe ich höchstwahrscheinlich aus Arroganz und Bequemlichkeit auf eine Solche verzichtet. Ein unverzeihlicher Fehler. Mir war nicht bewusst, dass ein Löschen des Mount-Punktes rekursiv ist.
 
OK als erstes Mal: Finger weg von der Platte damit du dir nicht noch mehr kaputt machst als schon ist.
Mounte die Platte read-only und clone sie dann auf eine andere, auf der du dann arbeiten kannst.

Dann kannst du dich mal hier durcharbeiten:
https://unix.stackexchange.com/questions/80270/unix-linux-undelete-recover-deleted-files

Wenn ich deinen ersten Post richtig verstehe hast du eine "Datenrettung" mit GParted versucht, aber GParted sucht meines Wissens nur nach "verlorenen" Partitionen (die zwar vorhanden sind, aber in der Partitionstabelle fehlen), das ist ja aber gar nicht dein Problem. Dein Problem ist, dass Dateien gelöscht wurden und nicht die gesamte Partition.

Nur eine Sache vorweg: Das ist keine 5 Minuten Aufgabe. Professionelle Datenrettung kostet nicht umsonst ein halbes Vermögen.
 
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micha.meier schrieb:
Nachdem ich meinen trotteligen Fehler bemerkt habe, legte ich den Mount-Ordner mit mkdir „ /media “ wieder neu an und habe die HDD wieder nach dem alten Muster in „ /media/hdd “ eingehängt.
Nach dem bemerkten Fehler hätte dann wenigstens der Schritt des Wiedereinbindens unterbleiben müssen. Weil dadurch (zusätzliche) Schreibvorgänge auf die betroffene HDD ausgeführt werden, die dann erst dafür sorgen, dass Daten endgültig überschrieben werden.

Erst später bemerkte ich, dass die ursprüngliche Ordnerstruktur auf der Festplatte mit rund 200GB Daten nicht mehr vorhanden war.
Wie "weit später"? Minuten, Stunden, Tage, Wochen?

Auf der Festplatte erstellte das Dreambox-System DreamOS/Enigma2 automatisch die Ordner „ movie “ und „ System Volume Information “.
Ja, nur sind es ja nicht alleine die Ordner, vor allem ist es eine Formatierung mittels ext3, die über DreamOS durchgeführt wird/wurde! Und ein ext3-Formatieren über eine ursprüngliche ext4-Formatierung ist für eine Datenrettung ehemals auf ext4 gelegener Daten eine sehr schlechte Voraussetzung.

Als erstes habe ich daraufhin die HDD aus der Dreambox entfernt
Naja, das hast Du so ziemlich als letztes gemacht, hättest es aber sofort machen müssen, nachdem Du den ersten Fehler bemerkt hattest. Vor allem dann, wenn Du weißt, kein Backup der Daten zu haben.

und unter Knoppix mit Testdisk ein dd.image erzeugt. Testdisk zeigt mir die Platte als ext3 an, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass es sich um ext4 handelt.
ext4 war es vielleicht vor der ganzen Aktion.

Ein „Datenrettung versuchen“ mit gparted brachte mir nach 48 Stunden die Meldung auf Bild4.
Versuch es mal mit ddrescue via Caine Live. Als Ziel muss eine leere weitere Festplatte zur Verfügung stehen, auf die gefundene Daten geschrieben werden.
 
Madman1209 schrieb:
Hi,

18 Jahre lang Daten gesammelt, die dir wichtig sind, und es gibt keine Sicherung davon?

VG,
Mad
Es gibt auch Daten, die nicht so wichtig sind, dass man dafür ein Backup macht. Dennoch könnte es von Interesse sein, diese Daten zu retten, wenn es möglich ist.

Ich habe ein recht grosse MP3-Sammlung. Die habe ich seit über 20 Jahren. Davon habe ich kein Backup. Falls mir die Festplatte hops geht, dann ist es halt so und ich muss die Sammlung wieder neu anlegen. Meine Fotos habe ich auf 3 Festplatten verteilt (also zwei mal komplettes Backup), da ich hier keine Möglichkeit habe, die Daten anderweitig erneut zu beschaffen.
 
Hi,

entweder die Daten sind wichtig und nicht wiederzubeschaffen, dann habe ich eine Sicherung. Oder sie sind nicht wichtig oder leicht wiederzubeschaffen, dann brauche ich keines. Das ist ein Fakt. Wer das nicht einhält zahlt Lehrgeld.

Im ersten Absatz sagst du A, im zweiten B. Lies es mal selber.

VG,
Mad
 
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