NAS Synology, DIY oder ?

Daniel.t

Lt. Junior Grade
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347
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einer NAS Lösung. Anwendungsfall:
Hauptzweck: RAW Video Footage + RAW Fotos + Photoshop Dateien + Lightroom Kataloge auf dem NAS sichern.
Von überall drauf zugreifen können auch mal vom Iphone um bspw. auch mal auf Musik zugreifen und streamen zu können.
Plex für Transcoding finde ich interessant wird aber nicht akut benötigt.

Zuerst wollte ich zum Synology 220+ greifen, dann kam die Erkenntnis, dass ich auf lange Sicht mehr Bays brauche. Dann dachte ich an einen gebrauchten 918+ (um die 400€). Und jetzt bin ich bei einem Eigenbau gelandet (mit Unraid als System).

Der Zusammenbau (370€ ohne Festplatten) wäre wie folgt:

Mainboard+CPU: ASrock J5040
RAM: 8 GB Crucial
SSD / USB : SanDisk Extreme Pro 128 GB um keinen der 4 Sata Ports zu belegen eine USB Lösung für Unraid
DC Wandler+Netzteil: Pico PSU 90
Festplatten: 4x WD Red oder Seagate Ironwolf
Gehäuse: Fractal Design Node 304

Nach mehrstündiger Recherche trau ich es mir zu Unraid mit Tutorials einzurichten, der Aufwand alles zum Laufen zu bringen schreckt mich aber dennoch ein wenig ab. Vor allem beim Thema Fernzugriff (VPN, Reverse Proxys, DNS usw. usf.). Eine Out of the Box Lösung ist lukrativ, aber da finde ich, dass der Preis, dafür was es ist und was es letzten Endes macht/machen kann zu hoch.

Was denkt ihr und wozu würdet ihr tendieren?

Danke und schöne Grüße.
 
Zuletzt bearbeitet: (Links hinzugefügt)
Wie viel Speicherplatz benötigst du denn? Selbst ein 2 Bay NAS kann ja problemlos 20+ TB bereitstellen.

Eigenbau ist preislich natürlich am attraktivsten aber ich persönlich habe mich für ein Modell von Synology entschieden da NAS ein Thema für mich ist das einfach zuverlässig funktionieren soll ohne dass ich mir zu viele Gedanken machen muss. Basteln kann ich anderen Systemen.

Natürlich kommt man beim Eigenbau auch irgendwann zu einem Punkt wo es einfach funktioniert und läuft aber zumindest für mich ist es trotzdem nicht genau das gleiche.

Letztlich hat beides seine Vor- und Nachteile und die Entscheidung fällt mir deinen Anforderungen und den Präferenzen.
 
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Die Anlaufleistung pro HDD musst du mit 20 Watt kalkulieren. Die 90 Watt Pico ist zu klein dimensioniert. Dazu musst du damit rechnen, dass beim Booten keine Energiesparfunktion greift. Also mit grob 25-30 Watt für Board inkl. CPU Plus 80 Watt HDD und falls du mal eine fünfte willst? -> be quiet Pure Power 11 300 Watt würde ich nehmen. Zu dem machen manche Systeme mit dem Teil Probleme. Mein Athlon 5350 mochte die 90 Watt Variante nicht, die 160er lief. Fehler an beiden durch Kreuztest ausgeschlossen. Es ist absolut veraltet und daher in der Effizienz von den meisten heutigen NTs zu schlagen. Und falls es doch Pico sein muss, dann nimm wenn die neueste Version, die mit 160 Watt. Die hat auch Stecker für 2x 2 SATA direkt auf dem PCB. Und ist von allen Picos am effizientesten.
 
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Ein DIY NAS ist mit Sicherheit die günstigste Lösung - ohne Zeit zu berechnen. Ich würde klar dazu raten wenn du a) Vorkenntisse in nicht geringen Umfang hast und b) wenn du die Zeit hast dich da durchzubeißen. Weil a) ist notwendig um Probleme zu lösen die nur so ungefähr in Guides oder Posts behandelt werden und b) ist nötig weil es nicht auf Anhieb klappen wird, irgendetwas schießt immer quer und das mühselig rauszufinden kostet nun mal Zeit. Und wenn du nur an irgendeiner Stelle einen Punkt zuviel setzt manchmal sogar sehr viel Zeit. Der Bonus bei der Art ist das du verstehst was das NAS macht und keine irren Wünsche hast und hast aber trotzdem ein recht mächtiges Werkzeug.

Hast du den ersten Absatz gelesen und die geringsten Zweifel? Dann kauf dir "gefälligst" ein Fertig-NAS. ;), das Zeug liegt sonst nur im Schrank wie die anderen 321 Bastelprojekte.

Das war jetzt etwas provokativ, sry, aber wenn du etwas willst das wirklich so unklompiziert wie irgend möglich ist dann ist DIY nichts über das du nachdenken solltest.
 
Selbstbau ist flexibler wenn du mal mehr machen willst als 'nur' NAS oder mehr Speicherplatz benötigst. Aber wie du richtig erkannt hast: Das bedeutet auch mehr Aufwand nicht nur bei der Einrichtung sondern auch an Wartung.

Zugriff von 'überall' ist so ein Thema... am besten nur per VPN egal ob Fertig-NAS oder Eigenbau, weil sonst kommt irgend eine Ransomware daher und verschlüsselt dir alles. Das hatten wir vor zwei Wochen erst bei QNAP, da sind auch hier im Forum einige User mit verschlüsselten Netzlaufwerken eingetrudelt.


Ansonsten hast du ein etwas schlechtes Timing, nach den News zu Chia (Kryptowährung die Speicher nutzt) sind vergangene Wochen auch hier in Deutschland die Preise für große HDDs durch die Decke gegangen.
Mitte April konnte man eine Toshiba Enterprise Capacity 14TB für 250€ kaufen, aktuell kostet die 350€ und Tendenz steigend. Bei Seagate und WD sieht das ähnlich aus.


Ansonsten solltest du bei den Kosten auch die Stromkosten berücksichtigen - wenn man eine TCO Rechnung (Total Cost of Ownership) auf z.B. 5 Jahre macht dann sind je 10W Idle-Verbrauch im Jahr ~25€ oder auf 5 Jahre dann ~125€.


PS: Ich hatte mich allen potentiellen Nachteilen zum Trotz für den Eigenbau entschieden. Allerdings besitze ich auch eine QNAP 4-Bay auf die meine Datensicherung drauf kommt.
 
Daniel.t schrieb:
Was denkt ihr und wozu würdet ihr tendieren?
Das musst ja letztendlich du wissen, wieviel Aufpreis dir es wert ist, dass du nicht selber Zeit und Hirnschmalz investieren musst. Wenns effektiv um die von dir genannten Alternativen geht, dann würde ich jederzeit die DS918+ nehmen, weil 30 € Aufpreis für eine Out of the box Lösung es wohl Wert sind, zumal du die Kosten für Unraid unterschlägst.
 
Hab mich selbst auch für ein Synology entschieden, nachdem ich schon ewig gewartet hatte. Im Nachhinein hätte ich es wohl früher machen sollen. Absolut zufrieden, die Teile sind einfach dafür gemacht und man merkt auch das Synology etwas davon versteht.
Wenn man sich ansieht was die Dinger nebenher noch können ist der Preis schon in Ordnung.
 
Danke für die schnellen und vor allem vielen Antworten.
Christian1297 schrieb:
Wie viel Speicherplatz benötigst du denn? Selbst ein 2 Bay NAS kann ja problemlos 20+ TB bereitstellen.
Aktuell sind es so 7 TB die voll sind. Wie kommst du auf 20+ TB?
Wenn ich von beispielsweise 2x 14 Tb Festplatten ausgehe, kann ich ja effektiv nur 14 nutzen? Außerdem ist der Preis pro Festplatte dann höher.

beercarrier schrieb:
Hast du den ersten Absatz gelesen und die geringsten Zweifel? Dann kauf dir "gefälligst" ein Fertig-NAS. ;), das Zeug liegt sonst nur im Schrank wie die anderen 321 Bastelprojekte.
Ja, das klingt einleuchtend und tatsächlich tendiere ich innerlich zum Fertig System :)
Rickmer schrieb:
Zugriff von 'überall' ist so ein Thema... am besten nur per VPN egal ob Fertig-NAS oder Eigenbau, weil sonst kommt irgend eine Ransomware daher und verschlüsselt dir alles.
Wie läuft es dann mit beispielsweise Musik Zugriff vom Iphone aufs NAS, das geht dann nicht ohne weiteres oder? Oder kann ich mir dafür ein Share einrichten, welches nicht über VPN läuft und bin immer noch relativ sicher? Das mit den Festplattenpreisen lief tatsächlich nicht so gut...

Wäre die 918+ dann die beste Möglichkeit? Finde die Bedienung bei Synology einfacher als bei QNAP, zumindest was ich bis jetzt gesehen habe.
 
Daniel.t schrieb:
Wie läuft es dann mit beispielsweise Musik Zugriff vom Iphone aufs NAS
Mit der App „DS Audio“ und der Synology Audio Station, oder per DLNA.
 
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Ich habe einen Eigenbau hier neben mir stehen der deinem Vorschlag recht ähnlich ist (J4205) und bin soweit sehr zufrieden.
Ausschlaggebend für mich war erstmal der Preis (wurde hier als Gesamtset im Forum für <100 angeboten) und ich was haben wollte worauf Container laufen was meine alte DS212+ einfach nicht konnte
Nach einigen Überlegungen habe ich mich für OMV als OS entschieden, weil kostnix(Unraid) und hat ein Linux Unterbau(TrueNAS), das ist zwar längst nicht so schön wie DSM, aber nach dem Einrichten interessiert mich die Weboberfläche eigentlich erstmal nicht mehr.
Wie @beercarrier aber schon richtig schreibt, muss man Zeit und Lust für ein solches Projekt mitbringen, bis alles nach deinen Bedürfnissen läuft.

Wenn der Preisunterschied zwischen Eigenbau und DS918+ tatsächlich nur ~30€ sind nimm die Fertiglösung!
 
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Ich baue mir meine Datengräber selber, insofern kann ich getrost sagen: Eigenbau ist teurer. Warum? Man investiert in vernünftige Hardware. Man ist aber auch flexibler, was nachträgliche Änderungen/Erweiterungen angeht.

Deinem Bauvorschlag nach zu urteilen, bist Du eher jemand, für den ein Fertigteil die bessere Lösung wäre, denn die Vorteile des Eigenbaus nutzt Du nicht. Somit hast Du lediglich die Nachteile, die ggf. durch ungenügendes Wissen um Härten des Servers entstehen. Deine ausgesuchte Hardware ist nicht besser als die der Fertiggerätze, somit kannst Du das Risiko der Software besser auf die Hersteller der Fertiggeräte abwälzen, die sich ein wenig länger mit der Absicherung der Dienste beschäftigt haben.

Die gewonnene Zeit kannst Du in die Absicherung der Infrastruktur rund um das NAS stecken.
 
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  • DIY, aber statt dem J5040 ein Ryzen APU und ein ATX Board.
  • Als Gehäuse ein Cooler Master N300, das ist gut für 8 HDDs. (Die Fractal Design haben hängende HDDs, und die Halterungen schwingen u.U.)
  • Als OS dann TrueNAS, am besten mit > 16GB RAM.
  • HDDs <10GB machen keinen Sinn mehr.
 
Twostone schrieb:
Eigenbau ist teurer.
Würde ich so nur unterschreiben wenn man alles als Neuware kauft. Aber einen (undervolteten) Xeon E3 mit einem H/B Board bekommt man teils sehr preiswert ohne die Stromrechnung übermäßig in die Höhe zu treiben.
 
Stimmt. Eine Alternative ist ein gebrauchter Server. Da kommt man oft günsiger weg als mit Selbstbau.
 
Ich hatte schon ein Eigenbau und bin wieder bei Synology gelandet. Gibt Apps für iOS und Android, man muss sich über nichts Gedanken machen und für mich das wichtigste das Backup System von Synology ist einfach super.
 
Daniel.t schrieb:
Wenn ich von beispielsweise 2x 14 Tb Festplatten ausgehe, kann ich ja effektiv nur 14 nutzen?
Nee, dann kannst du 28 TB nutzen. Außer, du willst ein RAID-1 aufsetzen, was du bisher aber soweit ich weiß nicht als Anforderung genannt hast. Da wäre die Frage: Benötigst du RAID-1?

Und bevor du jetzt sagst "Na klar, als Backup": RAID-1 ist KEIN Backup.
 
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Hab damals auch überlegt und mich dann letztendlich für eine Synology DS215j entschieden. War eine gute Wahl. Das Ding läuft einwandfrei und ich musste nie wirklich viel Zeit reinstecken.

Du möchtest 4 WD Platten einbauen.
Warum? Aus meiner Sicht macht ein Raid für zuhause keinen Sinn. Kostet nur viel Geld, Lärm und erhöht den Stromverbrauch.
Evtl. reicht dir sogar ein 2-bay-NAS. Da passen z. B. relativ günstig 2x12TB rein, also 24TB insgesamt. Als Backup brauchst du dann nochmals USB-Platten.
Bei den Platten solltest du dich bald entscheiden, weil die gerade im Preis steigen.
 
By the Way. Es gibt auch noch andere Brauchbare alternativen zu Synology oder Qnap: Asustor

https://geizhals.de/?cmp=1860795&cmp=1860770&cmp=2085812&cmp=2085818

Prinzipiell ist der Gedanke zu einem Selbstbaunas nie verkehrt, allerdings musst du, wie bereits mehrfach erwähnt, entsprechend viel Zeit für die Einrichtung investieren. Da sollte man gut abwiegen ob man das wirklich braucht oder man nicht mit einer fertigen Lösung am Ende glücklicher ist.
 
Wer bissel was lernen will und wer sich nicht in den Käfig namens syno/qnap sperren lassen will: selbst bauen.
Wie angemerkt wird das nicht perfekt sein, und um Eigeninitiative wird man nicht drumrum kommen.
Wenn einem das nicht liegt oder man schlicht nicht die Zeit dazu hat, dann kann man Fertig gucken, erkauft das aber mit mehr Kosten und weniger Freiheiten.
 
.... wenn man „Sklave seiner IT“ sonn- und feiertags als „Freiheit“ sieht. Eine Freiheit erkauft man sich immer mit dem Aufgeben einer anderen Freiheit. Ich fahre eine Mischung, aber auch das ist ein Kompromiss (Xpenology). Aber auch hier läuft nicht jede Hardware in allen Konstellationen und durch manchmal neue zu entwickelnde Bootloader kann etwas dauern, bis man die nächste DSM Version einspielen kann (nie Auotupdate einschalten!), daher sollte es nicht direkt im Internet hängen (sollte es sowieso nicht).
 
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