News „National-Routing“-Pläne der Telekom in der Kritik

Ich halte die Pläne nicht für durchführbar und auch nicht sonderlich hilfreich. Im Endeffekt würde das ja bedeuten das jedes Datenpaket aufgemacht werden muss um den Empfänger festzustellen, dann muss abgeglichen werden wo der Empfänger sitzt und dann entsprechend "umgeleitet" werden. Ich glaube nicht das das den Datentransfer sicher macht. Viele grosse und wichtige Anbieter sitzen nun mal in den USA, man würde also nur einen geringen Teil überhaupt erfassen. Dazu kommt das die Telekom auch in den USA arbeitet, heisst die USA hat direkten Zugriff auf alle amerikanischen Server der Telekom. Wer garantiert den das die USA , wie sonst auch, einfach sagen das sie komplett Zugriff brauchen ansonsten darf die T-Kom in den USA auch nicht mehr anbieten?
Das einzig positive an der Sache istdas irgendjemand mal darüber in der Öffentlichkeit redet und wenigsten so tut als könnte man was machen.
 
Der eigentliche Skandal ist doch, dass den Briten KEINERLEI Konsequenzen drohen trotz ausleuchten der EU Mitgliedsstaaten. Mein Segen hat die T-Com.

Da mein Beitrag noch nicht freigeschaltet ist, hier noch nen Edit:

Ich glaube Vodafone (UK Anbieter) wird da nicht mit machen, somit also auch nicht KD... Andererseits: Vodafone ist mir als RZ Betreiber eh relativ unbekannt. Interessant wird das ganze dann mit den CDN Anbietern, LVL3 bietet der NSA ja auch Zugriff.. egal in welchem Land ;(
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Beiträge zusammengeführt)
Was soll es bringen, wenn man deutschen Traffic nur in Deutschland routet? Technisch gesehen sollte das sowieso schon längst der Fall sein, da so meist kürzere Latenzen möglich sind.
Seitdem z.B. Liberty Global Unitymedia gekauft hat, bzw. seitdem Unitymedia auf das Netz/Routing von Liberty Global umgestellt wird, hat sich meine Latenz zu den meisten deutschen Diensten verdoppelt (von knapp 11-12 ms auf durchschnittlich 22-24ms). So weit ich weiß läuft das Routing von UPC (Österreich) sehr ähnlich. Teilweise wurden sinnvolle Anbindungen am De-Cix einfach abgeschaltet!

Nun aber aus Sicht des Datenschutzes: Was soll ein Routing in Deutschland bringen, wenn der De-Cix z.B. Daten raus gibt und dort der meiste Internetverkehr der Welt abläuft (bezogen auf den größten Internetknotenpunkt). Die Mitarbeiter des De-Cix, die daran beteiligt sind Verbindungen für Geheimdienste herszustellen, sind echte Marionetten.
 
shookon3 schrieb:
was soll das routen *im eigenen land* bewirken wenn die ganzen tollen geheimdienste sowieso vollen zugriff auf frankfurt haben?
Sicherlich finden sich Mittel und Wege, auch hier an die Daten zu gelangen, aber mal andersherum: Was soll das Routen *über den Ozean* bewirken?
 
Die Begriffe "im eigenen Land" und "auf eigenem Boden", oder "National Routing" sind sicherlich dehnbar.
 
F_GXdx schrieb:
Laut Fefe betreiben "alle anderen Provider" in Deutschland sowieso national routing. Ob es stimmt?

Vodafone Routet bei mir nicht immer national, gelegentlich werden Pakete zu Deutschen Servern über AMS-IX (Amsterdam) geroutet. Ich kann Fefes Behauptung also nicht unterstützen.


Ich finde es gut, dass überhaupt etwas passiert. Auch wenn ein "DeutschlandNet" sicher nicht optimal ist, hilft es ja vielleicht, dass Bewegung in die Sache kommt.
 
und wie wirkt es sich nun auf die reaktionszeit/ping sowie die auslastung des deutschen netzes aus, wenn die telekom anfängt alles in den "deutschen grenzen" zu halten?
 
Ein Email ist eine Postkarte - jeder kann sie lesen.

An dieser Tatsache ändert sich nichts, nur weil sie im Inland herumgeschickt wird. Die Änderung, die stattfinden muß, muß in den Köpfen der Nutzer stattfinden: Eine Postkarte ist kein Einschreibebrief...
 
Forum-Fraggle schrieb:
Das Schengenabkommen auf das Internet zu übertragen würde allerdings alles wieder kaputtmachen. Denn dann hat England auch wieder Zugriff. Und was die machen, hat man ja gesehen.
Was Frankfurt betrifft, die USA haben daheim abgehört, nicht hier im Inland. Das ist ja auch einfacher. Der BND selber hat relativ wenig preisgegeben, wie mittlerweile ja bekannt ist.

Stimmt nicht, die Britten sind nicht im Schengen Abkommen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schengener_Abkommen ) sie "kooperieren" nur.



Ich halte die Pläne nicht für durchführbar und auch nicht sonderlich hilfreich. Im Endeffekt würde das ja bedeuten das jedes Datenpaket aufgemacht werden muss um den Empfänger festzustellen, dann muss abgeglichen werden wo der Empfänger sitzt und dann entsprechend "umgeleitet" werden.

Ist so auch nur bedingt richtig. Jedes Datenpaket wird ja schon "aufgemacht", sonst wäre es ja nicht adressierbar. Jetzt zu unterscheiden ob die IP in Deutschland ist oder in Amerika, und entsprechend das Paket zu routen ist jetzt nicht schwer, und auch keine veringerung des Datenschutzes.

Was ich eher interessant finde ist die Frage was mit der .de Domain passiert. Nicht jede .de Domain muss ja in Deutschland gehostet sein. Damit das aber für den Endanwender durchschaubar bleibt wäre es aber notwendig, das alles was auf .de endet auch hier steht.

Ansonsten finde ich das immerhin ein Anfang. Besser als sich hinzustellen und zu sagen "Ist halt so."

Viele Grüße

Jesaa
 
SGS2/3Fanboy schrieb:
In meinen augen versuchen die damit wieder Kunden anzulocken da viele abhauen(abgehauen sind) wegen der Drosselungssache.
Wenn es doch klappt freue ich mich für die telekom
Warum? Wenn die anderen nicht mitmachen, wird das nicht klappen. Und wenn die anderen mitmachen, muß man nicht zur Telekom.

Gucky10 schrieb:
Ich halte die Pläne nicht für durchführbar und auch nicht sonderlich hilfreich. Im Endeffekt würde das ja bedeuten das jedes Datenpaket aufgemacht werden muss um den Empfänger festzustellen, dann muss abgeglichen werden wo der Empfänger sitzt und dann entsprechend "umgeleitet" werden.
Quatsch. Wenn Du jemanden anrufst, wird anhand der Vorwahl auch das Gespräch direkt in die jeweilige Stadt geroutet. Dazu muß nicht das Gespräch erst angehört werden. Im übertragenem Sinne. Ebenso ist es bei Datenpakete. Sie haben einen Header, in dem steht, wo es hin soll. der muß aber sowieso gelesen werden, damit das Paket ankommt.

dMopp schrieb:
Ich glaube Vodafone (UK Anbieter) wird da nicht mit machen, somit also auch nicht KD... Andererseits: Vodafone ist mir als RZ Betreiber eh relativ unbekannt. Interessant wird das ganze dann mit den CDN Anbietern, LVL3 bietet der NSA ja auch Zugriff.. egal in welchem Land ;(
Wenn sie nicht mitmachen, bringt es auch nichts, weil Vodafon oder KD Empfänger ja dan auch ihre an sie gerichteten Mails, selbst wenn sie von Telekomkunden kommen, über die Welt geroutet erhalten.

fatony schrieb:
und wie wirkt es sich nun auf die reaktionszeit/ping sowie die auslastung des deutschen netzes aus, wenn die telekom anfängt alles in den "deutschen grenzen" zu halten?

Ich kann mir vorstellen, daß dies der eigentliche Grund ist. Es könnte sich positiv auswirken, weil gezielt geroutet wird und dadurch die Daten nicht u.U. mehrfach über deutsche Leitungen kommen (also als Vorteil für die Anbieter). Dazu dürften die Pingzeiten kürzen werden.

Jesaa schrieb:
Stimmt nicht, die Britten sind nicht im Schengen Abkommen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schengener_Abkommen ) sie "kooperieren" nur.
Danke für den Hinweis. Ich hatte auch den Artikel an der Stelle falsch verstanden, weil ich dachte England sei dann im Europarouting dabei. Das sollen sie aber ja anscheinend nicht.
 
wenn es ernst gemeint wäre , wäre dies sehr gut.

Was Fehlt ist die treibende kraft von der EU,
das man z.b. dienste wie Google (suche) auf EU Server selbst hostet und dies in den markt reindrückt.
sobald ein gutes Grundgerüst vorhanden wäre, braucht kein normaler bürger mehr die us server
 
@Sebbi: Also offiziell darf der BND doch nur Infos über ausländische Daten liefern. Die kann er dann der NSA weitergeben. Also wären die deutschen Emails in so einem Fall eigentlich sicher. Wenn nicht wieder irgendwo was unter der Hand läuft, von dem wir nichts wissen (was ich fast befürchte".

@Cr4y: Ja das dacht ich mir auch. Ist doch logisch, dass die Telekom damit auch wirtschaftliche Interessen verfolgt. (So wie die NSA auch. Da ist doch garantiert Wirtschaftsspionage mit dabei.)

@topic: Also ich fürchte wirklich, dass das Vorhaben im Sand verläuft. Es gibt einfach zuviele Leute, die ihre Email bei Google, Microsoft, Yahoo und co. haben. Da müsste dann schon ein Gesetz her, dass den Anbietern vorschreibt, keine Daten in die USA zu übermitteln und in Deutschland Server zu betreiben. So ein Gesetz ist wohl kaum durchzukriegen.
 
Also bin nicht der Große Schreiber, hab zwar viele technische Posts... aber ich finde das Vorhaben absurd. Wozu was technisch umgehen dass sowieso irgendwie technisch ausgehebelt wird ? 1=1
 
Schlimmer als keine Sicherheit, und man weiß darum, ist vermeintliche Sicherheit.
Hier denkt man es ist sicher und schickt Baupläne ua. per Mail, welche dann doch abgesaugt und dem nächstbesten US-Konzern auf den Schreibtisch gelegt werden.
Ich denke Bosch, Daimler usw. werden so naiv nicht sein, aber überzeugt bin ich nicht davon.
 
Sowas absolut lächerliches, selbst wenn ich es technisch umsetzen könnte......

E-Mail-Provider in Deutschland sind (ab einer Zahl von 10000 Vertragskunden) verpflichtet, Technik zur
E-Mail-Überwachung vorzuhalten, dies regelt seit 2005 die Telekommunikations-Überwachungsverordnung (TKÜV) gemäß § 88 TKG.


 
Soweit ist es also bei der Telekom gekommen, das sie sich auf Kosten eines Skandals profilieren möchten, wo doch jeder weiß das die heren Absichten nichts Wert sind.

Wir alle haben die Telekom und deren Wertschätzung des Kunden kennengelernt und wissen, das dieser geldgeile Verein nichts macht, wenn es nicht massiv selbst dabei verdienen kann.

In diesem Falle ist es wohl das Image das aufgehübscht werden MUSS, nachden sie es in jüngster Vergangenheit selbst massiv beschädigt haben.

Diese Art von Positiv-PR bereitet einem ja wirklich schon Brechreiz :kotz:
Mal ganz davon abgesehen, dass das Vorhaben einfach nur lächerlich ist.
 
Meiner Meinung noch eine reine PR-Maßnahme der Telekom. Die Leute von der Telekom wissen genau, dass dieses Konzept kaum realisierbar ist und wollen lediglich ihr angekratztes Image wieder etwas aufpolieren, indem sie den Eindruck erwecken tatsächlich etwas unternehmen zu wollen.
 
Luxuspur schrieb:
dies liese sich nur durch Gesetze verhindern, bei der die BRD bereit wäre die Notfalls mit Waffengewalt auch durchzusetzen!
Welche Gesetze? Was ist BRD? Die Gewalt welcher Waffen? Gewalt gegen wen?
Nun, DE CIX (und Zugriffe ausländischer Geheimdienste darauf) ist weit vom Kern des Problems entfernt.

Zur Telekom:
Nicht dass ich deren "Initiative" schlechtreden möchte, aber wer glaubt, dass damit etwas erreicht werden kann, glaubt auch an den Weihnachtsmann oder Superman.
 
Man könnte es auch übertreiben...

Routing an deutsche IPs nur über Deutschland
.de nur mit deutschen IPs möglich
Zuerst wird vom Provider-DNS die entsprechende IP ermittelt, sollte diese nicht in Deutschland liegen, so wird direkt eine Antwort an den Client/Browser geschickt welche nochmal explizit nachfragt ob man sich im klaren ist, dass die Daten ins Ausland gehen.
Dann hat man innerhalb einer Woche nen Aufstand von mindestens 40 Millionen Bürgern. Sicherheit ja auf jeden Fall, komfort dafür aufgeben? Sche*piep* auf Sicherheit...
Ist doch der Grund warum keiner wirklich reagiert, denn wirklich nützliche Gegenmaßnahmen würden in irgend einer Form immer einen Komfortnachteil ergeben und sei es nur das die Amerikaner und Engländer angepisst sind.
 
Wieso wird hier ständig behauptet, dass das technisch nicht realisierbar ist oder dass es nichts bringt? Es ist sogar sehr leicht realisierbar, allerdings könnte es zu Performanceeinbrüchen kommen. Funktionieren würde es auch, bis auf die Hostingproblematik die ja schon angesprochen wurde.

Natürlich wird es an der Unsicherheit von Mails nichts grundsätzliches ändern, aber das ist doch nebensächlich, wenn damit das allgemeine Abhören ein wenig erschwert wird. Außerdem sind dann die Lauscher hauptsächlich innerhalb Deutschlands zu suchen und nicht mehr im Ausland wo man sowieso keinen zu fassen bekommt.
 
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