Netzwerkschrank für Neubau

BeedManic

Lt. Commander
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Hallo in die Runde,

wir stecken mitten im Hausbau, die Elektrik wird diese Woche fertig.
Zählerschrank und Unterverteilung habe ich schon, jetzt benötige ich noch einen Netzwerkschrank, damit ich die ganzen Kabel einführen kann und diese vorerst aufgeräumt sind, wenn der Estrich kommt.
Ich habe 27 Dosen (11 duplex, 5 einfach) und bereits 2 24er Patchfelder (Link).
Jetzt bräuchte ich noch einen Wandschrank dazu, in den die beiden Patchfelder sollen, dazu ein 24 oder 48 Port Switch (falls jemand Empfehlungen hat, gerne mitteilen), Fritzbox (ca. 1HE, Link), NAS (ca. 4HE, Link) und ein Sat-IP Server (ca. 1HE, Link).
Das würde dann in etwa so aussehen (falls jemand Vorschläge zur besseren anordnung hat, auch gerne mitteilen):
Netzwerkschrank.PNG
Meine Recherchen ergaben folgende Konfiguration:
Intellinet 711968 15HE Wandschrank hellgrau, 600mm tief
2x Intellinet Fachboden 2HE 483x250mm bis 25kg Frontm. grau
Intellinet Erdungskit 300mm Länge 4xErdnungskabel+Montagekit

Leider habe ich so gut wie keine Bewertungen gefunden. Hat jemand Erfahrungen mit den Komponenten oder andere Empfehlungen?
Montageort ist ein nicht geheizter Keller, die Temperaturen sollten also keine Rolle spielen, für den Fall der Fälle wäre es trotzdem schön, wenn es einen passenden Lüfter zum Gehäuse gibt.
 
Da die Patchfelder schon vorhanden sind, erspare ich mir die Empfehlung von Varianten mit Keystone-Modulen.

Für besseres Kabelmanagement könnte man evtl. noch 1-2 Kabelführungspanel hinzufügen, weil bei dir ja schon einige Kabel zusammenkommen. Geht natürlich auch ganz banal mit Kabelbindern, aber so sähe so ein Panel aus:


Enoc_Kabelfuehrungspanel_1HE_19_Hybrid_m_5Buegel_sw_CPH_01_S.jpg


Was den Switch angeht sollte es mindestens ein Smart Managed, Web Managed oder dergleichen sein. Das sind quasi Zwitter zwischen Layer2 (Standard) und Layer3 (Profi) Switches und bieten VLANs, IGMP, QoS und dergleichen, aber eben kein (Inter-VLAN-)Routing wie ein vollwertiger L3-Switch, der aber auch ne Ecke mehr kostet. Generell solltest du VLANs im Hinterkopf behalten oder bereits von Anfang an einplanen - zB nach Bedarf separate VLANs für Hausautomatisierung, Gastgeräte, Kinder, Büro, Werkstatt, etc. . Dann benötigst du jedoch noch ein Gerät, das zwischen diesen VLANs routen kann (kann die Fritzbox nicht). D.h. es würde noch ein entsprechender LAN-Router hinzukommen (zB MikroTik, EdgeRouter) oder eben doch ein L3-Switch, der besagtes Inter-VLAN-Routing beherrscht.

Alles in allem kommt es aber auch auf dein KnowHow und deine Fähigkeiten im Netzwerkbereich an. Das was Otto Normal von Netzwerken weiß, beschränkt sich auf 08/15 Setups mit einer Fritzbox (o.ä.) und bestenfalls einem dummen 15€ Switch ca. 2,57% der tatsächlichen Netzwerkwelt....
 
Das Wissen ist vorhanden, nur etwas eingerostet, bekomme ich aber hin.
Habe vor 10 Jahren Fachinformatiker für Systemintegration gelernt, es hat mich nach der Ausbildung jedoch in eine andere Richtung verschlagen.
Smart oder Web Managed auf jeden Fall, Layer 3 wird wohl etwas übertrieben sein.
 
Was ist bzgl. WLAN vorhanden/geplant?
Ubiquiti hätte da gute APs. Wenn du dazu einen Ubiquiti Switch nimmst, dann wäre die Konfiguration über Unifi ziemlich komfortabel.
Vielleicht sogar später noch ein USG von Ubiquiti mit einem Modem (z. B. DrayTek Vigor130 oder was zu deinem Internetanschluss passt).
 
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Entweder die Fritzbox ins Wohnzimmer stellen und vorerst das WLAN darüber betreiben (über eine Duplex-Dose DSL aus dem Keller hoch zur Fritzbox und über einen LAN-Port wieder runter zum Switch) oder im Keller lassen und schauen wie es läuft und ggf. mit APs (PoE) erweitern. Später soll ggf. einer in die Garage und ins Gartenhaus kommen (Leerrohre vorhanden).

Habe jetzt mal die Filter gesetzt, von denen ich denke, dass es passt:
Liste
Der ZyXEL GS1900 sollte ungefähr passen, gibt es mit 24 und 48 Ports.
 
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Ich hab eine Schrank von 19Power. Sind etwas teurer, dafür aber auch schon fertig zusammengebaut. Gibt auch massig Zubehör dafür, allerdings auch das manchmal etwas teurer;)

https://www.19power.de/19-wandschranke.html
 
Das stimmt, die sind etwas teurer. Der Zusammenbau sollte aber kein Problem darstellen ;)
 
APs bzw. PoE sind ein gutes Stichwort. Du solltest entweder einen PoE-Switch einplanen oder genug Platz bzw. evtl. einen zusätzlichen Regalboden für PoE-Injektoren einplanen, wenn neben dem SAT-IP nicht schon genug Platz vorhanden ist.

Was das WLAN im allgemeinen angeht, würde ich von vornherein auf ausreichend viele Access Points setzen. Es ist irgendwie sinnfrei, einen kompletten Netzwerkschrank mit potentiell einem 48er Switch einzuplanen, aber dafür dann unnötig am WLAN zu sparen. 1-2x UAP AC Pro von Ubiquiti (~130€) würden das WLAN deutlich aufwerten gegenüber einer Fritzbox. Vor allem da du ein Haus baust und ein AP somit ohne großen Aufwand extrem gut zu positionieren ist, mit Unterputzkabeln und allem drum und dran. Nicht zuletzt geht es auch um die Erweiterbarkeit des WLANs oder gar die Austauschbarkeit des Routers. Immerhin reden wir bei dir von einer angestaubten Fritzbox 7390. Es ist davon auszugehen, dass sie eher früher als später ausgetauscht wird, oder etwa nicht? Also lieber gleich APs einplanen und dann ist der Router-Tausch im Netzwerkschrank nur umstöpseln und DHCP, etc. konfigurieren, fertig.

Bezüglich Layer3-Switch und übertrieben angeht: Das kannst nur du beurteilen. Wenn du dann eben doch mal mit VLANs arbeitest und dir einfach einen Multi-LAN-Router dazustellst, wirst du im worst case den 1 Gbit/s Flaschenhals zwischen den VLANs verfluchen. Ein L3-Switch mit Inter-VLAN-Routing verswitcht die VLANs vollständig ohne diesen Flaschenhals. Inwiefern das für dich relevant ist oder noch werden wird, kannst nur du beurteilen. Im worst case kann man später natürlich auch den/die Switches austauschen, aber sollte das schon absehbar sein, ist es fraglich ob man dann jetzt schon sparen sollte - schließlich fällt der Aufpreis bei den Dimensionen eines Hausbaus kaum noch ins Gewicht, oder? ;)
Ergänzung ()

Nachtrag: Ich vermute übrigens, dass ein 24er Switch bei dir ausreichen würde. Zwar hast du theoretisch schon durch die Dosen 27 Ports belegt, aber ich vermute stark, dass du in der Praxis nicht alle 27 Ports nutzen wirst. Meistens plant man bei Dosen bzw. Ports ja eher großzügig - zB im Bad - und am Ende werden tatsächlich aber nur ca. 80% davon tatsächlich verwendet. Zur Not kann man später noch einen kleineren Switch dazustellen, der dann beispielsweise eben die Ports mit wenig Bandbreitenanforderung bedient (zB. im Bad, o.ä.). Kombiniert mit PoE kann dieser dann auch gleich den/die PoE-Injektoren des/der AP(s) ersetzen. Zwar entsteht durch den Switch-Uplink theoretisch ein Flaschenhals, aber da es sich ja eher um die Low-Speed-Ports handelt, sollte das zu vernachlässigen sein. Die Alternative wäre sonst ein 48er Switch, der zur Hälfte leer ist..
 
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Ansonsten würde ich, sofern planungstechnisch noch möglich, mir je Stockwerk an einem möglichst zentralen Punkt eine Netzwerkdose in die Decke setzen lassen. Wir sind gerade in unseren Neubau eingezogen, und jeweils exakt in der Mitte des Hauses hängt in jedem Stockwerk ein UniFi-Acces Point (UniFi AP AC Pro) an der Decke. Strom kommt über PoE, dementsprechend reicht die Netzwerkdose, mehr braucht es da nicht. Ne bessere WLAN-Verbindung (für alles was nicht über LAN läuft) gibt es nicht. Da kommt meiner Meinung nach keine FritzBox mit (die ich bis kurz vor dem Umzug übrigens auch hatte, und die wahrlich nicht schlecht ist).

So schaut das ganze dann in Natura aus, und auf den weiteren Bildern sieht man die Position der APs je Stockwerk.

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Hab ich genauso gemacht, die Dosen sind vorgesehen. Dann werd ich das auch direkt so machen und 2 APs installieren.
Den Schrank werde ich dann erstmal so bestellen, denke der wird schon passen. Habt ihr eine direkte Empfehlung für einen Switch? Ich denke auch, dass der 24er reichen würde. Wird zwar noch 4-5 Monate dauern (je nach dem wie fleißig ich bin ;)), aber viel wird sich da vermutlich nicht tun.

@flo222 was hast du für ein Gehäuse, wenn ich fragen darf? Dein Setup sieht lt. Signatur ja ähnlich aus.
 
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BeedManic schrieb:
Habt ihr eine direkte Empfehlung für einen Switch? Ich denke auch, dass der 24er reichen würde. Wird zwar noch 4-5 Monate dauern (je nach dem wie fleißig ich bin ;)), aber viel wird sich da vermutlich nicht tun.

@flo222 was hast du für ein Gehäuse, wenn ich fragen darf? Dein Setup sieht lt. Signatur ja ähnlich aus.

Ich hab einen 24er Switch von UniFi, aber ohne PoE, da arbeite ich mit den Injektoren. Sind nur die beiden APs die das benötigen. Den Cloud Key hab ich über ein normales Netzteil angeschlossen. Ich hab alles auf UniFi umgestellt, und macht wirklich Spaß was man damit so alles einstellen kann.

Ich hab aktuell noch ein Regal im HWR stehen, wo der Switch, das USG und der Cloud Key und der NAS stehen. Bin auch noch auf der Suche nach einem vernünftigen Gehäuse. Deswegen hab ich hier so interessiert mitgelesen. Im Moment tendiere ich zu dem hier: https://smile.amazon.de/gp/product/B001GDPZ0A/ref=ox_sc_saved_title_5?smid=A3JWKAKR8XB7XF&psc=1
 
a) ich würde keinen Wandschrank kaufen, da finde ich das Arbeiten bescheiden und der Tiefe eh nicht erhältlich
b) ich habe einen 600x600 Schrank auf Rollen/Gestell (ohne montierte Rückwand)
3) da es nur sehr wenige Server Gehäuse gibt die dann da reinpassen würde ich heute einen 600x800 (BxT) nehmen
 
@flo222 der wäre mir zu Flach. Falls das NAS mal die Grätsche macht, soll vll. ein 19" NAS kommen, da könnte es bei 450mm eng werden.
@XN04113 ein richtigen Server werde ich wohl nie benötigen, daher werden wohl 600mm reichen.

Edit:
Schrank ist bestellt. Die Idee mit dem "normalen" Switch und PoE-Injektoren werde ich wohl auch weiter verfolgen. Sind immerhin 200€ Unterschied und ein Injektor kostet ca. 15€.
 
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BeedManic schrieb:
ein Injektor kostet ca. 15€
Je nach PoE-Gerät ist sogar schon ein Injektor im Lieferumfang enthalten. So findet man beispielsweise im Karton eines UAP AC Lite/LR/Pro von Ubiquiti bereits einen passenden Injektor, ein klassisches Netzteil sucht man in der Packung vergeblich.
Ergänzung ()

UAP AC Lite
UAP AC LR
UAP AC Pro

Ich rate übrigens zum Lite oder zum Pro. Der LR mag durch den Namen "Long Range" verlockend klingen, aber da die Sendeleistung gesetzlich reglementiert ist, kann er nicht wirklich longer rangen als die anderen beiden. Der Unterschied zum Lite liegt dann lediglich in der höheren 2,4 GHz Geschwindigkeit, aber dennoch der langsameren 5 GHz Geschwindigkeit im Vergleich zum Pro. Also entweder den Lite nehmen, wenn der ausreicht, oder gleich zum Pro greifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Hinweis, werde die Pro nehmen.
 
Beim LR kann die Sendeleistung über die Auswahl eines anderen Landes (z. B. USA, Vietnam) auch über die gesetzlich erlaubten 20dB erhöht werden (bis 24dB). Man darf es halt nicht ;)
Ich mache das mit den Injektoren auch so, d. h. ein Switch ohne PoE + Injektoren. Das spart einiges.
 
Raijin schrieb:
Da die Patchfelder schon vorhanden sind, erspare ich mir die Empfehlung von Varianten mit Keystone-Modulen.

Darf ich fragen warum mit Keystone-Module? Stehe gerade nämlich auch vor dem Hausbau und der Überlegung mit einem Netzwerkschrank ;-)
Einfach weil die einfacher zu verarbeiten sind? Oder gibt es noch andere spezielle Gründe?
Weil vom Preis ist das Patchpanel mit Keystone fast doppelt so teuer wie ein normales.
 
R4v3ncl4w schrieb:
Darf ich fragen warum mit Keystone-Module? Stehe gerade nämlich auch vor dem Hausbau und der Überlegung mit einem Netzwerkschrank ;-)
Einfach weil die einfacher zu verarbeiten sind? Oder gibt es noch andere spezielle Gründe?
Weil vom Preis ist das Patchpanel mit Keystone fast doppelt so teuer wie ein normales.

Ist definitiv leichter zu verarbeiten als normale Patchpanels mit Auflegewerkzeug. Schau dir mal auf YouTube an wie das geht, ist mit Keystone super leicht. Falls Du Interesse an 11 Keystone-Modulen hast (10 davon sind noch originalverpackt), kannst Dich gerne melden. Ich hab diese hier noch rumliegen. Uns wurde damals nämlich von der Hausfirma gesagt, die verdrahten nur die Dose, aber jetzt wurde alles gemacht, inkl. RJ45-Stecker direkt am Verlegekabel (nicht ideal) und ich hab die Module noch rumliegen, brauch das gleiche aber nun als Kupplung.
 
flo222 schrieb:
So schaut das ganze dann in Natura aus

Ich würde bei Deckenmontage immer ein kleines Keystone Modul in das Unterputzoch setzen lassen, dann kann man den AP quasi über dem Loch positionieren und unsichtbar mit einem kurzen Patchkabel anschließen. Also komplett ohne Dose.

Zwecks Keystone im allgemeinen:
Ich kenne keinen Elektriker/Netzwerkinstallateur der beruflich häufig Keystones verwendet. Die Jungs machen das aber eben häufig auch nur auf (Neu-)Baustellen.
Keystones sind ideal für Leute die sich kein LSA zutrauen wollen oder Verteiler wo nur wenige Kabel zusammen kommen. Auch wenn man extrem wenig Platz hat sind sie gut geeignet.


flo222 schrieb:
aber jetzt wurde alles gemacht, inkl. RJ45-Stecker direkt am Verlegekabel (nicht ideal)
ich würd die runter machen und die Keystone Module setzen oder auflegen (lassen).
 
Keystone hat auch den Vorteil, das man alle Kabel mit den Modulen versehen kann, aber nur die welche man benötigt ins Panel einklickt. Braucht man andere, einfach umstecken.
Zudem bekommt man die Kabel so auch aus dem 19" Rack raus wenn man das tauschen will :-)
 
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