neue Festplatte, E/A-Gerätefehler

3rz

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Wunderschönen guten Abend.

Ich habe ein Problem, das sich sicherlich in wenigen Minuten lösen lässt, aber leider nicht von mir alleine.

Folgende Sachlage: Neue Festplatte gekauft, mit dem Ziel darauf ein Betriebssystem zu installieren und dadurch die aktuelle Platte abzulösen.
Ausgepackt, angesteckt, hochgefahren, ein Blick in die Datenträgerverwaltung; die Festplatte will natürlich erst initialisiert werden.
Ein Versuch mit MBR zu initialisieren spuckt aber leider sofort einen Fehler aus.
"Die Anforderung konnte wegen eines E/A-Gerätefehlers nicht ausgeführt werden."

Aus reinem Interesse versucht mit GPT zu initialisieren und es scheint zu funktionieren. Wieder rein aus Kuriosität einfach mal auf "Zu MBR-Datenträger konvertieren" geklickt und es klappt. Interessant. Eine NTFS-Formatierung scheitert jedoch in beiden Fällen.
Das Dateisystem bleibt dann im Endeffekt RAW und ich kann damit natürlich nichts anfangen.

Nach dem Hochfahren wurde die Festplatte erkannt und auch ein entsprechender Treiber installiert. Sie ist also im Geräte-Manager unter einem korrekten Namen zu sehen.
Im BIOS wird sie ebenfalls erkannt. AHCI ist aktiv.

Ich habe sowohl andere Datenkabel als auch Steckplätze ausprobiert. Andere Geräte funktionieren damit einwandfrei.


Bei der Festplatte handelt es sich um eine WD Blue 1TB. Angeblich neu. Sieht auch so aus und hört sich auch so an.
Das Mainboard ist ein etwas älteres Gigabyte GA-78LMT-S2P mit Award Modular Bios v6.00PG.


Ich gehe mittlerweile fast schon von einer defekten Platte aus. Wie seht ihr das?
 

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Sehe ich auch so. Rückgabe.
 
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Die Platte hat einen Schwebenden Sektoren und Schwebende Sektoren sind Sektoren deren Daten nicht mehr zur ECC passen die hinter jedem Sektor steht und mit deren Hilfe auch nicht mehr korrigiert werden können. Da die korrekten Daten nicht mehr feststellbar sind, gibt die Platte statt falscher Daten einen Lesefehler als Antwort wenn man versucht diese zu lesen. Das kann auch anderen Gründe als defekte Oberflächen haben, z.B. einen Stromausfall während eines Schreibvorgang der dazu führt, dass eben nicht die ganze Daten plus der neuen ECC geschrieben wurden, immerhin gab es bei 34 Einschaltungen ganz 16 unerwartete Spannungsabbrüche (Ausschaltungsabrüche, Attribut C0, Rohwert) oder wegen eines Stoßes oder Vibrationen ist der Kopf beim Schreiben aus der Spur gekommen und hat Daten auf der Nachbarspur überschrieben. Auch arbeiten HDDs nicht 100%ig und die Hersteller geben die Fehlerhäufigkeit auch in Form der UBER an, wobei eine UBER von 1:10^14 bedeutet, dass je 10^14 gelesener Bits was etwa 12TB gelesener Daten entspricht, ein Lesefehler und damit schwebender Sektor im Rahmen der Erwartungen liegt.

Die Controller merken sich die schwebenden Sektoren und prüfen die Daten nach dem erneuten Schreiben auf diese Sektoren, dann verschwinden diese einfach oder werden eben durch Reservesektoren ersetzt. Wird nach dem Überschreiben also kein (zusätzlicher) Reservesektor belegt, so war eben kein HW Fehler der Oberfläche die Ursache.

Wenn das mit dem 34 Einschaltungen und 16 Ausschaltungsabrüchen nicht stimmen kann, dann prüfe mal ob da nicht ein Problem mit dem Netzteil oder dem Kabel der Spannungsversorgung, ggf. auch der Backplane sofern eine vorhanden ist, vorliegt. Molex auf SATA Adapter machen leider auch gerne mal Probleme, wenn so einer verwendet wird, probiere man einen nativen SATA Anschluss oder Netzteil, ggf. von einem anderen Strang des Netzteils.
 
3rz schrieb:
Folgende Sachlage: Neue Festplatte gekauft, mit dem Ziel darauf ein Betriebssystem zu installieren und dadurch die aktuelle Platte abzulösen.
Willst du dir wirklich im Jahr 2018 noch die Qualen selbst zufügen einen Computer mit einer SSD losen Betriebssystem Installation zu verwenden?
 
Vor allem sollte man wissen, dass es unnötig bis kontraproduktiv ist die Platte vor der Installation von Windows die Platte zu formatieren, denn dies übernimmt der Installer von Windows selbst und der wählt auch die korrekte Art der Partitionierung, denn MBR passt zwar für so ein altes System mit BIOS statt UEFI, aber bei einem UEFI hängt es dann von der Einstellung ab ob MBR oder GPT erforderlich ist und wenn das künftige Systemlaufwerk die falsche Art der Partitionierung hat, dann wird es entweder gar nicht als Installationsziel angezeigt, man kann Windows dort nicht installieren oder der Bootloader landet (unbemerkt) auf einer anderen Platte. Um letzeres zu vermeiden sollte man alle anderen HDDs und SSDs auch vor der Installation abklemmen.
 
Abgesehen davon, dass ich die Platte wieder zurueck geben wuerde wenn sie selbiges Verhalten auch an/in einem anderen Geraet zu Tage legt.

@3rz
Warum hat Deine C:\ eigentlich auch einen gelben "Vorsichtspunkt"? Ist Die schon am Sterben oder ist es eher was anderes?

BFF
 
Die S.M.A.R.T. Werte hängen doch nicht vom Geräte ab an dem sie hängt, jedenfalls nicht in dem Sinne das sie beim Auslesen an einem anderen Gerät anderes aussehen würde. Der schwebende Sektor verschwinden wenn er überschrieben wird, wenn nicht und es einen wiederzugewiesen Sektor gibt, dann würde ich die Platte zurückschicken.
 
iamunknown schrieb:
Willst du dir wirklich im Jahr 2018 noch die Qualen selbst zufügen einen Computer mit einer SSD losen Betriebssystem Installation zu verwenden?
Ich bin wohl etwas masochistisch veranlagt.
Nein, Scherz.
Ein derartiges Upgrade wäre meiner Meinung nach erst bei einer vollständigen Systemerneuerung sinnvoll, die vorerst jedoch nicht geplant ist. Ich bin mir nämlich nicht ganz sicher, ob eine SSD bei SATA II einen 'rentablen' Geschwindigkeitsvorteil bringen würde.

BFF schrieb:
Warum hat Deine C:\ eigentlich auch einen gelben "Vorsichtspunkt"? Ist Die schon am Sterben oder ist es eher was anderes?
Die C: ist bereits einige Jahre alt und hat fast 33k Betriebsstunden hinter sich, jedoch in einem anderen PC. Die Abnutzung sieht man ihr an und deshalb soll sie ja auch ausgetauscht bzw. gar nicht erst in diesem PC verwendet werden.

Holt schrieb:
Vor allem sollte man wissen, dass es unnötig bis kontraproduktiv ist die Platte vor der Installation von Windows die Platte zu formatieren, denn dies übernimmt der Installer von Windows selbst und der wählt auch die korrekte Art der Partitionierung [...]
Ich habe es in meiner Beschreibung zwar nicht erwähnt, aber das habe natürlich auch ausprobiert. Die Festplatte wurde dann als "Nicht zugewiesener Speicherplatz" angezeigt und konnte weder partitioniert noch formatiert werden.
Bild mit Fehlermeldung im Anhang (nicht mein Bild, aber identisch).


Sofern die Info niemanden von euch auf eine neue Idee bringt, werde ich die Platte umtauschen.

Außerdem vielen Dank für die unfassbar schnellen und konstruktiven Antworten.
 

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@ TE

Ganz sicher bin ich nicht ABER,
da gibts Verkäufer die WOLLEN NICHT das andere auf Ihre alten Daten zugreifen können. Die Lösung kurz und schmerzlos für den Verkäufer, einen FactorySecureErase anstoßen und nach ca. 5 Minuten abbrechen.

Resultat: Die Platte will gar nix mehr machen. Lösung ist -> den FactorySecureErase zu Ende führen, hatte ich auch schon mal, auch bei ner 1TB Platte, zum Glück waren genügend Sekundäre-PCs am Start.

Deine Lösung sieht so aus:

https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/festplatten/parted-magic/

Das auf nen USB-Stick brezeln und starten, das ICON "ERASE DISK" ist interessant für Dich,
damit läßt sich eine erneuter FactorySecureErase starten.

Bei ca. 100MB/s dauert das 3 h/Stunden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
3rz schrieb:
Ich bin mir nämlich nicht ganz sicher, ob eine SSD bei SATA II einen 'rentablen' Geschwindigkeitsvorteil bringen würde.
Doch ist es, denn der größte Vorteil einer SSD ist die geringe Zugriffszeit und die Fähigkeit parallele Zugriffe wirklich parallel auszuführen, nicht die maximalen Transferraten. Die werden sowieso nur bei langen oder vielen parallelen Zugriffen ausgereizt, aber so lange Zugriffe kommen gerade beim Systemlaufwerk selten vor. Mit SATA 3Gb/s statt 6Gb/s hat man vielleicht 10% weniger Performance von der SSD, also immer noch viel mehr als bei einer HDD.
3rz schrieb:
Bild mit Fehlermeldung im Anhang (nicht mein Bild, aber identisch).
Das ist eine Fehlermeldung die nicht von einem Fehler der Platte kommt, sondern davon das diese mit der falschen Art der Partitionierung versehen ist. Es reicht nicht alle Partitionen zu löschen um dieses Problem zu beheben, denn der Installer erkennt den leeren Container für die Partitionen der eben nach GPT oder MBR Art ist. Da hilft nur die ganzen Partitionierungsinformationen zu löschen, was man mit
DISKPART bei der Installation ausführen kann.

Klemme die alten Platte ab, boote Dein Windowsinstallationsmedium und drücke dabei mehrfach die Tastenkombination Shift+F10, um eine Eingabeaufforderung zu öffnen, dann gib dort folgende Befehle ein:

  • diskpart
  • list disk
  • select disk x (x steht für die Nummer des Laufwerks aus list disk, die richtige Platte sollte an der Kapazität zu erkennen sein, sonst andere Platten besser vorher abklemmen um Datenverlust zu vermeiden, vor einer Windowsinstallation sowieso damit nicht der Bootloader dort landet)
  • detail disk (um sicher zu gehen die richtige Platte ausgewählt zu haben)
  • clean (clean löscht alle Partitionierungsinformationen, clean all überschreibt alles mit 00 und dauert entsprechend länger, man kann danach auch nichts mehr wiederherstellen)
  • exit
Lass danach den Installer die Platte einrichten, dann sollte Windows dort installiert werden können.
 
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Holt schrieb:
Doch ist es, denn der größte Vorteil einer SSD ist die geringe Zugriffszeit und die Fähigkeit parallele Zugriffe wirklich parallel auszuführen, nicht die maximalen Transferraten. Die werden sowieso nur bei langen oder vielen parallelen Zugriffen ausgereizt, aber so lange Zugriffe kommen gerade beim Systemlaufwerk selten vor. Mit SATA 3Gb/s statt 6Gb/s hat man vielleicht 10% weniger Performance von der SSD, also immer noch viel mehr als bei einer HDD.
Das klingt tatsächlich überzeugend. Ich werde es in naher Zukunft wohl in Betracht ziehen - aber erst mal muss diese komische Festplatte zum Laufen gebracht werden.

Holt schrieb:
Das ist eine Fehlermeldung die nicht von einem Fehler der Platte kommt, sondern davon das diese mit der falschen Art der Partitionierung versehen ist. Es reicht nicht alle Partitionen zu löschen um dieses Problem zu beheben, denn der Installer erkennt den leeren Container für die Partitionen der eben nach GPT oder MBR Art ist. Da hilft nur die ganzen Partitionierungsinformationen zu löschen, was man mit DISKPART bei der Installation ausführen kann.
Diskpart wurde ebenfalls mehrmals von mir benutzt. Es war aber egal ob ich damit gecleant habe oder nicht; die 'Fehlermeldung' war immer dieselbe.
Außerdem hat ein Versuch die leere Platte mit Diskpart zu mbr zu konvertieren immer einen CRC-Datenfehler ausgespuckt.

emeraldmine schrieb:
Deine Lösung sieht so aus:

https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/festplatten/parted-magic/

Das auf nen USB-Stick brezeln und starten, das ICON "ERASE DISK" ist interessant für Dich,
damit läßt sich eine erneuter FactorySecureErase starten.
Parted Magic habe ich tatsächlich auch schon ausprobiert, allerdings mit dem Vorhaben damit zu partitionieren. Ans vollständige Erasen habe ich jedoch noch nicht gedacht. Teste ich mal heute Abend!


Ich fahre jetzt aber erst mal zum Händler und hole eine neue Platte... Sollte das Erasen funktionieren, habe ich halt zwei davon. Gibt Schlimmeres.
 
3rz schrieb:
Außerdem hat ein Versuch die leere Platte mit Diskpart zu mbr zu konvertieren
Wozu willst Du das denn machen? Überlasse dem Installer von Windows die Initialisierung der Platte.
 
Holt schrieb:
Wozu willst Du das denn machen? Überlasse dem Installer von Windows die Initialisierung der Platte.
Wenn ich es dem Installer überlasse, kommt das, was man auf dem Foto in Post #9 sieht.
Es scheint einfach in jedem Fall ein dead end zu sein.
 
Sicher dass du ein Clean im Diskpart aufgerufen hattest und danach das Setup gestartet wurde ohne weitere Aktionen mit der Platte?
 
3rz schrieb:
Wenn ich es dem Installer überlasse, kommt das, was man auf dem Foto in Post #9 sieht.
Das sollte bei einer nagelneuen Platte nicht passieren, kann aber passieren wenn man sie vorher partitioniert. War die HDD um die es hier geht wirklich nagelneu oder schon aus Vorbesitz bzw. ein Rückläufer?
 
iamunknown schrieb:
Sicher dass du ein Clean im Diskpart aufgerufen hattest und danach das Setup gestartet wurde ohne weitere Aktionen mit der Platte?
Absolut sicher.

Holt schrieb:
Das sollte bei einer nagelneuen Platte nicht passieren, kann aber passieren wenn man sie vorher partitioniert. War die HDD um die es hier geht wirklich nagelneu oder schon aus Vorbesitz bzw. ein Rückläufer?
Ich habe die Festplatte bei Amazon für den Preis einer neuen Festplatte erworben. Sie war dicht in einer antistatischen Hülle verpackt und Aussehen, Geruch und Lärmerzeugung deuteten ebenfalls klar auf ein neues Produkt hin. Ob sie im Endeffekt aber tatsächlich neu war, kann ich nicht sagen.

Mittlerweile habe ich den Vorschlag von @emeraldmine ausprobiert und die Platte mit Erase Disk löschen lassen. Das Tool hat jedoch nach Abschluss des Vorgangs (2~2.5h) einen Fehler ausgespuckt.
"The drive's current state is preventing this script from completing the erase command"
Irgendwie will sie gar nichts mit sich machen lassen, weswegen ich auch versuchen werde sie zurückzuschicken.

In der Zwischenzeit habe ich außerdem noch eine andere, identische, Festplatte gekauft. Diesmal jedoch nicht bei Amazon, sondern beim lokalen Media Markt.
Ohne auch nur irgendwas anderes an der Hardware zu verändern, habe ich die Platte angeschlossen, die Windows-installations-DVD ins Laufwerk gelegt, gebootet und ohne Probleme das Betriebssystem erfolgreich aufgespielt.
Das Ziel wurde somit also erreicht, wenn auch über gewisse Umwege.

Vielen Dank noch mal an alle Helfer!
 
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