Neues NAS als DYI?

landu89

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Hallo zusammen,

ich nutze aktuell eine Synology DS1817+ mit 8 HDDs. Ich spiele nun mit dem Gedanken, mir ein eigenes NAS zu bauen – als Basis würde ich TrueNAS verwenden.

Da ich seit Ewigkeiten bei Synology unterwegs bin und noch keine Erfahrung mit DIY-NAS-Systemen habe, würde ich mich sehr über euren Input freuen.

Als Gehäuse habe ich das Jonsbo N5 ins Auge gefasst, da ich hier die Möglichkeit habe, bis zu 12 Laufwerke zu installieren und somit auch für die Zukunft genug Puffer vorhanden wäre.

Die geplanten Komponenten wären:
  • Jonsbo N5
  • ASRock Rack X570D4U
  • Ryzen 5 5600
  • 2× 32 GB ECC DDR4-3200
  • LSI 9300-8i (refurb.)
  • Seasonic Focus GX 650W
  • 2 x Samsung 980 Pro 250GB (gespiegelt für das OS)
Jetzt stellen sich für mich ein paar Fragen:

  1. Ist dieses System überhaupt für einen 24/7-Dauerbetrieb vorgesehen, oder würdet ihr andere Komponenten empfehlen?
  2. Ich habe aktuell ein SHR bei meiner Synology laufen. Ein einfaches Umstecken der Platten wird nicht funktionieren, daher müsste ich mir zunächst neue HDDs kaufen, um die Daten zu migrieren. Ziel wäre es, die bisherigen Platten später im neuen System weiterzuverwenden. Wie würdet ihr hier vorgehen?
Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps!

Viele Grüße
 
landu89 schrieb:
Ein einfaches Umstecken der Platten wird nicht funktionieren, daher müsste ich mir zunächst neue HDDs kaufen, um die Daten zu migrieren.
Oder man spielt direkt das Backup auf das DIY NAS...
 
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Sykehouse schrieb:
Oder man spielt direkt das Backup auf das DIY NAS...
Wie denn, wenn das noch keine Platten hat? Klar kann man aus dem vorhandenen Verbund vllt. eine lösen, aber das kann ja gerade bei großem Datentransfer heikel sein, wenn man dabei vllt. die Redundanz temporär aufs Spiel setzt.

landu89 schrieb:
  1. Ist dieses System überhaupt für einen 24/7-Dauerbetrieb vorgesehen, oder würdet ihr andere Komponenten empfehlen?
Für DIY sieht das schon sehr in Ordnung aus. Meins besteht aus noch mehr Consumer Ware und hat keinen ECC RAM ;) Das Netzteil könnte mit 650W schon ein bisschen überdimensioniert sein, wenn du nicht über 20 Platten damit versorgen willst oder andere Projekte an Board kommen wie lokale GPTs, die dann eine beefy GPU brauchen. Das musst du aber wissen, was das in Zukunft leisten soll. Das Gehäuse ist eine schöne Wahl, da ist mein Silverstone DS380 deutlich unbequemer zum basteln, hat aber auch nur ein drittel gebraucht gekostet 😁

landu89 schrieb:
  1. Ich habe aktuell ein SHR bei meiner Synology laufen. Ein einfaches Umstecken der Platten wird nicht funktionieren, daher müsste ich mir zunächst neue HDDs kaufen, um die Daten zu migrieren. Ziel wäre es, die bisherigen Platten später im neuen System weiterzuverwenden. Wie würdet ihr hier vorgehen?
Ich würde neue Platten kaufen. Wenn du aus deinem SHR eine Platte raus nimmst, um vom alten aufs neue NAS zu kopieren und dir dann die Quell-Festplatte abraucht (und das ist bei hoher Last wahrscheinlicher, als im Leerlauf), dann wird Datenwiederherstellung teuer. Wenn du jetzt 2x 4TB als SHR hast könntest du dir z.B. 2x 8TB holen für dein DIY-NAS als neues Raid1 (o.ä.) und deine 2x 4TB nach der Migration als Raid0 (zusammen dann 8TB) Backup für dein Raid1 einsetzen oder was auch immer du dir ausdenkst. Wenn du dir ein Gehäuse für 12 Platten holst wirst du ja scheinbar in Zukunft auch einiges zu archivieren haben ;)
 
Ich verstehe nicht so ganz, was du mit dem LSI willst. Das Board hat doch schon acht SATA-Ports. Vier weitere könnte man doch leicht per Adapter nachrüsten.

Also das System wird so schon ganz gut was aus der Leitung ziehen. Da könnte man zumindest hier etwas sparen.

Warum man so ne teure SSD nur für das OS braucht, erschließt sich mir auch nicht so ganz.
 
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landu89 schrieb:
Da ich seit Ewigkeiten bei Synology unterwegs bin und noch keine Erfahrung mit DIY-NAS-Systemen habe, würde ich mich sehr über euren Input freuen.
Ich würde erstmal 3 Nummern kleiner anfangen. Hast Du keine gebrauchten PC Teile? Vielleicht sagst Du ja doch, wenn das Ding da steht und Du mit TrueNAS hantierst, dass alles 💩 ist.
 
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Truenas braucht nur 16GB fürs Bootlaufwerk, mehr ist Verschwendung und so direkt dann auch nicht nutzbar.
 
Unabhängig von der Laufzeit und der Größe der alten HDDs würde ich eher auf neue, größere und weniger setzen. Dein alten Synology-NAS kannst du dann immer noch für das Backup zeitgesteuert einsetzen.

Dein System wird aber schon einen bestimmten Idle-Verbrauch haben, was du aber aufgrund der Größe wissen wirst. Das 650-W-Netzteil halte ich für übertrieben.
 
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landu89 schrieb:
Da ich seit Ewigkeiten bei Synology unterwegs bin und noch keine Erfahrung mit DIY-NAS-Systemen habe, würde ich mich sehr über euren Input freuen.
Wenn du dich an den goldenen Käfig gewöhnt hast mit all seinem Komfort und Features würde ich einen großen Bogen darum machen mich von 0 auf 100 in eine DIY Backup Lösung zu stürzen.
 
landu89 schrieb:
Ist dieses System überhaupt für einen 24/7-Dauerbetrieb vorgesehen, oder würdet ihr andere Komponenten empfehlen?
Das Mainboard ist ja ein Server Mainboard, daher in jedem Falle geeignet.
Der Prozessor ist zwar ein Consumer Produkt aber aus Erfahrung würde ich sagen macht denen das auch nichts aus.
ECC Speicher ist auch super, zu defekten kann es, unabhängign der Laufzeit, sowieso immer kommen.

landu89 schrieb:
ich nutze aktuell eine Synology DS1817+ mit 8 HDDs
Wie groß sind denn die Platten aktuell vielleicht lässt sich durch neue große Platten der SATA Controller wegsparen und hast du aktuell ein Backup?

Sonst könnte man das Synology als Backup weiter nutzen :)

landu89 schrieb:
Seasonic Focus GX 650W
Wo bekommst du das her?
Gibt es soweit ich das sehe garnicht mehr wirklich zu kaufen:
https://geizhals.de/seasonic-focus-gx-650w-atx-2-4-focus-gx-650-a2119971.html

Ich würde wohl das Vertex kaufen:
https://geizhals.de/seasonic-vertex-gx-750-750w-atx-3-0-vertex-gx-750-a2818675.html

Netzteil würde ich ausreichend dimensioniert kaufen das es nicht laut wird, wobei das natürlich durch die Festplatten eh nicht leise ist.

landu89 schrieb:
LSI 9300-8i (refurb.)
Wie schon gesagt wurde, ist das notwendig bei der Vielzahl an Anschlüssen des Mainboards?

landu89 schrieb:
Samsung 980 Pro 250GB
Sicher das es die mit so wenig Speicher gibt, kann ich nicht finden:

https://geizhals.de/samsung-980-pro-m-2-v36717.html


Vielleicht wäre das eine alternative:
https://geizhals.de/western-digital-red-sn700-nvme-nas-ssd-1dwpd-250gb-wds250g1r0c-a2609955.html

Auch nicht professionell da kein Power Loss protection aber habe gute Erfahrung bis jetzt :D

Hochwertiger wäre diese, dafür aber auch deutlich teurer:
https://geizhals.de/kingston-dc600m...e-ssd-1dwpd-480gb-sedc600m-480g-a2947000.html

Ich denke es kommt auch drauf an ob man ZFS oder so benutzen möchte ob das überhaupt Sinn macht.
 
SFFox schrieb:
Wie denn, wenn das noch keine Platten hat?
Ich vermute mal,die Frage spiele darauf an, dass ja eigentlich ein richtiges Backup vorhanden sein sollte.
Dann kann man die Platten aus dem Syno nehmen , platt machen und die Daten dann aus dem Backup wiederherstellen.

Gibt es denn eine Backup?
Wenn nein, dann würde ich empfehlen, das Truenas mit neuen Platten einzurichten, dann die Daten zu migrieren und dann das Syno als reines Backup-System für das Truenas konfigurieren.
 
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landu89 schrieb:
Ich habe aktuell ein SHR bei meiner Synology laufen.
Kannst du auch behalten, wenn du Xpenology nutzt (bspw Auxxxilium Loader). Aber die Loader bleiben immer ein bisschen Bastelarbeit, aber ein Board mit IPMI ist da eine ideale Vorraussetzung für. Mache das seit 10 Jahren.
 
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Danke erst einmal für die zahlreichen Antworten.

Aktuell sichere ich die wichtigsten Daten – wirklich nur die allerwichtigsten – auf eine SSD und zusätzlich verschlüsselt in die Cloud.

Auf die ganze Idee bin ich gekommen, weil mir derzeit eine Festplatte in der Synology als defekt angezeigt wird und ich nur eine Redundanz von einer HDD habe. Entsprechend bin ich gerade etwas am Schwitzen, bis morgen Abend die neue Festplatte kommt und ich den Speicher wieder reparieren kann.

Meine Überlegung ist, die Synology künftig als reines Backup-System zu nutzen, also vielleicht einmal pro Woche oder einmal im Monat ein Backup zu ziehen – da bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Aktuell habe ich 5 × 12 TB und 3 × 16 TB verbaut.

Die LSI 9300-8i Karte war gedacht, um später bis zu 12 Laufwerke einbinden zu können. Gibt es hier eventuell auch andere Möglichkeiten?

Momentan nutze ich als Server einen Minisforum MS01. Eventuell könnte dieser im Zuge des Umstiegs auch ersetzt werden – den Gedanken hatte ich zumindest schon.

Weil es hier auch angesprochen wurde: „Wenn du dich an den goldenen Käfig gewöhnt hast mit all seinem Komfort und Features, würde ich einen großen Bogen darum machen, mich von 0 auf 100 in eine DIY-Backup-Lösung zu stürzen.“
Warum eigentlich? Synology war damals einfach die bequemste Lösung. Ich sehe aktuell nicht, was an einer DIY-Lösung so verkehrt sein sollte. Klar, am Anfang gibt es einiges an Einarbeitung, aber wenn einmal alles läuft, sollte es doch eigentlich problemlos durchlaufen, oder nicht?
 
Lass RAID-Controller bzw. HBA einfach weg. Nehme stattdessen lieber PCIe oder M.2 NVME Controllerkarten mit ASM1166. RAID-Controller bzw. HBA brauchen zu viel Strom.
 
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landu89 schrieb:
Klar, am Anfang gibt es einiges an Einarbeitung, aber wenn einmal alles läuft, sollte es doch eigentlich problemlos durchlaufen, oder nicht?
Bis dahin musst du aber erst einmal kommen, wie es andere User schon angesprochen haben. Wenn es dann eingerichtet ist und deine Lernkurve erhöht wurde, kannst du ein Résumé machen, ob sich das gelohnt hat. Ob es langfristig sicher wird, als dein out of the box, von Synology, muss man sehen, da dir Synology schon einiges erleichtert hat, aber unter einer bestimmten Abhängigkeit. Auch die Verwendung von DSM auf einer anderen Hardware ist kein Problem, wie bereits beschrieben. Wenn du mit deiner Synology zufrieden warst, wäre das mein Tipp für dich, um an mehr Leistung zu kommen. Die Synology Gängelungen werden auch gleich behoben.

Ich würde auch erst einmal versuchen, das System auf einer alten Hardware nachzustellen. TrueNAS macht einiges anders und hat teilweise verwirrende Einstellungen, erst recht für Anfänger. Auch bei Docker gibt es ein paar Unterschiede, welche nicht ganz in Ordnung sind, aber die wenigsten User betreffen werden.

Ein ultimatives NAS-OS gibt es nicht, alle haben ihre Vorteile, aber auch einige Nachteile!
 
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@landu89 Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du mal schreiben würdest, was mit dem NAS gemacht werden soll bzw. was deine Anforderungen sind. :)
 
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Bedenke auch: Selbst ein Intel N100 hat schon die 4fache Leistung gegenüber dem C2538 in deiner 1817+.

Nicht, dass du dich mit der Leistung und dem Verbrauch überwirfst. Generell hielt ich die Intel-CPUs aufgrund der monolithischen Bauweise für sparsamer. Wenn es nur um die Leistung geht, dann eher AMD, aber dann auch richtig und nicht mit der Einstiegs-CPU.
 
Ich habe gerade im Keller nachgesehen und festgestellt, dass ich noch ein Fujitsu D3417-B11 / GS3 mit Xeon-Prozessor und 32 GB ECC-RAM liegen habe. Könnte ich dieses nicht in das Jonsbo N5 Gehäuse einbauen und mit TrueNAS bespielen? Falls mir das System zusagt, könnte ich die Hardware später upgraden, ohne etwas an den Platten ändern zu müssen?


Das aktuelle NAS ist mir ab und zu einfach zu langsam (Zugriff über Weboberfläche) Außerdem möchte ich für den Fall der Fälle ein nahezu identisches Backup haben – daraus ist die Idee grundsätzlich entstanden.

Eventuell wird es nur ein reines „Datengrab“. Viele der Aufgaben, die früher die Synology übernommen hat, wie z. B. DS Photo, übernimmt inzwischen mein Minisforum. DS Photo wurde beispielsweise durch Immich ersetzt.
 
landu89 schrieb:
Könnte ich dieses nicht in das Jonsbo N5 Gehäuse einbauen und mit TrueNAS bespielen?
Warum nicht? Schau dir das doch aber erst einmal im jetzigen Gehäuse an, ob es überhaupt etwas für dich ist.
Mehr HDDs, Pools und Co, sind im späteren Einsatz ja kein Problem.

landu89 schrieb:
Außerdem möchte ich für den Fall der Fälle ein nahezu identisches Backup haben – daraus ist die Idee grundsätzlich entstanden.
Das ist nicht wirklich ein Grund für mich. Das können noch viel ältere Geräte, auch von Synology.

landu89 schrieb:
Eventuell wird es nur ein reines „Datengrab“. Viele der Aufgaben, die früher die Synology übernommen hat, wie z. B. DS Photo, übernimmt inzwischen mein Minisforum.
Dann wäre dein neuer Server wohl übertrieben. Selbst dein alte DS macht das zuverlässig. Auf das Webif muss man dazu auch nicht.
 
landu89 schrieb:
Ich habe gerade im Keller nachgesehen und festgestellt, dass ich noch ein Fujitsu D3417-B11 / GS3 mit Xeon-Prozessor und 32 GB ECC-RAM liegen habe.

Ist doch optimal. Die Mainboards von Fujitsu sind auch sehr sparsam (was dann aber eh nicht so wichtig ist, wenn das Teil nur bei Bedarf läuft).


landu89 schrieb:
Könnte ich dieses nicht in das Jonsbo N5 Gehäuse einbauen und mit TrueNAS bespielen?

Klar.

landu89 schrieb:
Falls mir das System zusagt, könnte ich die Hardware später upgraden, ohne etwas an den Platten ändern zu müssen?

Ja. Der Pool ist ja unabhängig von der Hardware. Du kannst theoretisch alles austauschen, das OS neu installieren, deine Konfigurationsdatei laden, den Pool importieren - und alles ist so wie vorher.
 
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