Open World Spiele – Freiheit oder Überforderung?

Sandro_Suchti

Lt. Commander
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Freunde, ich würde gerne über etwas mit euch sprechen. In den letzten Jahren erleben Open World Spiele einen regelrechten Boom. Titel wie The Witcher 3, Elden Ring, Ghost of Tsushima oder Zelda: Breath of the Wild stehen sinnbildlich für diese Freiheit, sich scheinbar endlos in riesigen Welten zu bewegen. Die Möglichkeiten wirken schier grenzenlos, das Konzept erfreut sich großer Beliebtheit und wird von Spielern sowie Entwicklern gefeiert.

Trotzdem merke ich bei mir: Ich werde mit Open World Spielen oft nicht so richtig warm. Was viele als Vorteile sehen – die große Freiheit, das sich Verlieren dürfen – ist für mich oftmals eher eine Überforderung. Ich "brauche" eine klar geführte Story, eine Minimap, Quests, die ich abarbeiten kann, einen roten Faden. Für mich gibt es kaum etwas Befriedigenderes, als strukturierte Aufgaben abzukreuzen und die stetige Progression deutlich zu spüren. Die alten linearen Spiele mögen gradlinig gewesen sein, vielleicht sogar stumpf – aber ich persönlich habe sie irgendwie sicherer und fesselnder empfunden. Für mich gab es nämlich klare Ziele, auch wenn diese von anderen definiert wurden. Und ja, diese Ziele mögen sich über viele Spiele und Entwickler wiederholt haben, und wenn es nur das gleiche Schema war.

Deshalb meine Frage in die Runde: Was fasziniert euch an Open World Spielen so sehr? Braucht es wirklich diese maximale Freiheit, oder geht dabei nicht auch etwas vom erzählerischen Fokus und der Immersion verloren? Vielleicht übersehe ich ja Aspekte, die mir einen Zugang zu Open World Konzepten ermöglichen. Ich bin gespannt auf eure Blickwinkel und Erfahrungen – gerade, weil ich meinen eigenen Horizont gerne erweitern würde, immerhin gibt es da draußen so viele Spiele die von Millionen von Menschen über Jahre hinweg gefeiert werden, und ich sitze dann da und denke mir: "Schon wieder Open World...", aber vielleicht ist auch gerade das der Fehler?


Was meint ihr?
 
Es ist schwierig, da ich mit Open World oft Probleme hatte, gleichzeitig aber auch hunderte Stunden in manchen Titeln verbracht habe (tausende wenn ich MMORPGs dazu zaehle).

Ein Problem ist der Einstieg. Open World Spiele haben oft diesen Moment, an dem sich die Karte oeffnet und man als Spieler erst einmal erschlagen ist. Man sieht im Grunde die hunderten benoetigten Spielstunden vor einem.

Ein anderes Problem ist schlicht das Gamedesign. Wenn die Welt wie aus dem Zufallsgenerator aussieht, die Quests, Gegner und Dungeons total generisch sind, artet das auch wieder in Arbeit aus. Das ist auch das Problem der meisten modernen Open World Titel, da Open World als verkaufsstarkes Buzzword funktioniert. Spiele muessen heutzutage scheinbar Open World sein, egal wie leer, hohl und repetitiv sie sind.

Open World funktioniert, wenn die Welt alleine Geschichten erzaehlen kann. Wenn ich mir mit meiner Figur etwas eigenes schaffen kann. Guter Gameplayloop natuerlich vorrausgesetzt.
 
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