Seit wann gibt es den Begriff Flagship Killer? Auf welches Gerät war er ursprünglich bezogen? Was waren zu der Zeit die Flagships und wie waren diese im Vergleich?
Der Begriff "Flagship Killer" wurde maßgeblich vom chinesischen Hersteller
OnePlus geprägt und kam mit der Veröffentlichung ihres ersten Smartphones, dem
OnePlus One, im April 2014 auf.
Das
OnePlus One war das Gerät, auf das der Begriff ursprünglich bezogen war. OnePlus bewarb es aggressiv als "Flaggschiff-Killer", da es High-End-Spezifikationen zu einem deutlich niedrigeren Preis als die etablierten Flaggschiffe der damaligen Zeit bot.
Zu dieser Zeit (Frühjahr 2014) waren die dominierenden Flaggschiffe auf dem Markt unter anderem:
- Samsung Galaxy S5: Dieses Gerät war Samsungs Top-Modell und bot eine solide Leistung, eine gute Kamera und war wasser- und staubdicht. Es war jedoch auch preislich im oberen Segment angesiedelt.
- HTC One (M8): Bekannt für sein Premium-Design aus Metall und seine BoomSound-Stereo-Lautsprecher.
- Sony Xperia Z2: Ein weiteres Premium-Smartphone mit Fokus auf Design und Kamera, ebenfalls wasserdicht.
- LG G3: Auffällig war sein fast randloses Display und die hohe Auflösung (QHD).
- iPhone 5s: Apples aktuelles iPhone bot eine ausgezeichnete Performance, ein hochwertiges Design und ein etabliertes Ökosystem.
Wie war das OnePlus One im Vergleich?
Das OnePlus One zeichnete sich durch folgende Punkte aus, die es zu einem "Flagship Killer" machten:
- Leistung: Es war mit dem damals topaktuellen Qualcomm Snapdragon 801 Prozessor ausgestattet, genau wie viele der teureren Flaggschiffe. Zudem verfügte es über 3 GB RAM, was zu dieser Zeit ein Vorteil gegenüber vielen Konkurrenten war (z.B. hatte das Galaxy S5 2 GB RAM).
- Display: Es hatte ein großes 5,5-Zoll-Full-HD-Display (1920 x 1080 Pixel), das eine scharfe Darstellung bot und mit den Displays der damaligen Flaggschiffe mithalten konnte.
- Kamera: Die 13-Megapixel-Hauptkamera mit Sony-Sensor lieferte ordentliche Ergebnisse, auch wenn sie nicht ganz an die besten Kameras der Flaggschiffe heranreichte.
- Software: Es lief mit CyanogenMod, einer sehr beliebten und anpassbaren Android-Version, die von vielen Nutzern als reiner und leistungsfähiger als die Hersteller-Oberflächen der Konkurrenz angesehen wurde.
- Preis: Der entscheidende Faktor war der Preis. Das OnePlus One wurde für 269 € (16 GB) bzw. 299 € (64 GB) angeboten, während die Flaggschiffe der etablierten Hersteller oft das Doppelte oder mehr kosteten (in der Regel 600-800 €).
Kurz gesagt, das OnePlus One bot eine nahezu Flaggschiff-würdige Ausstattung zu einem Mittelklasse-Preis, wodurch es sich den Ruf als "Flagship Killer" verdiente. Es zeigte, dass es möglich war, High-End-Technologie zu einem erschwinglicheren Preis anzubieten und setzte die etablierten Hersteller unter Druck.