Polizeigewalt und Rassismus

DerOlf schrieb:
Aber Gewalt ausserhalb eines Einsatzes? ... an der eigenen Dienststelle und von Leuten, die nicht gerade "arbeiten lassen"?
Ich zitier mal dich.
Wie kommt ihr auf einen Angriff auf ein Polizeirevier, selbst in der Bild steht:
Allerdings ist die Zeil nicht erst seit Corona nachts kein guter Ort. Schon in den letzten Jahren kam es zwischen Konstabler- und Hauptwache (die beiden Plätze, die die Zeil am Anfang und Ende begrenzen) immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Die Hauptwache ist keine (Polizei-)Wachstation.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptwache_(Frankfurt_am_Main)

Ein anderer, nicht ganz so tendenziöser, Artikel dazu:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-m...n-polizisten-mit-wurfgeschossen-17030652.html

Davon abgesehen, Gewalt gegen Polizisten ist genauso falsch wie gegen andere Menschen auch.
 
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dieterz1 schrieb:
und trotzdem will außer der dämlichen Bildzeitung niemand darüber berichten?

Meine Frau ist im Pressumfeld unterwegs. Und da gilt im Allgemeinen, dass BILD in Deutschland ein Medium ist, das überdurchschnittlich gut informiert ist und überdurchschnittlich vollständig informiert.

Das ausgerechnet ein Medium wie der Spiegel so einen guten Ruf hat geht noch bis in die Zeit des Krieges zwischen Spiegel und Strauß zurück; ansonsten ist eher der Spiegel das Schundblattt. Viel mehr als BILD. Und das nicht erst seit Relotius. Egal, wo man beim Spiegel nachssieht: unter ein ganz dünnen journalistischen Schicht kommt unsaubere Arbeit zum Vorschein (vor zwei Tagen erst wieder).

Ich würde nie BILD lesen, weil mir der Stil nicht gefällt. Aber diese ewige direkte und indirekte Mobbing, dass BILD schlechter als andere deutsche Zeitungen sei, stört mich gewaltig.

Der Stil ist halt anders.
 
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IHEA1234 schrieb:
Aber diese ewige direkte und indirekte Mobbing, dass BILD schlechter als andere deutsche Zeitungen sei, stört mich gewaltig.
Der Stil ist nicht anders, sondern extrem reißerisch und tendenziös.

Ein relativ aktuelles Beispiel:
Da gab es einen Polizeieinsatz an einer Autobahnbrücke ... zur Sicherheit wurde (wie üblich) der Verkehr am Einsatzort gestoppt. Das Ergebnis ist (wie meistens) ein Stau gewesen ... und manchmal gibt es bei Staus eben Menschen, die das Stauende zu spät sehen. Das geschah in diesem Fall auch.
Alles in allem also ein vermeidbarer aber relativ normaler Auffahrunfall an einem Stauende.

Bild titelte zu dem "Horrorcrash", dass dieser "durch Autobahnhasser verursacht" worden wäre.
Der Anlass für den Polizeieinsatz waren Menschen, die Plakate an Autobahnbrücken aufhängen wollten. Einer dieser Leute hat sich wohl auch in Richtung Fahrbahn abgeseilt ... aber da stand der Verkehr schon.
Diese Taten waren also nicht ursächlich für den Stau und damit auch nicht ursächlich für den Unfall, der aus dem allseits bekannten Grund "Unaufmerksamkeit" bzw. "nicht der Situation angepasstes Fahren" zu stande kam.
Der Unfall hätte an JEDEM Stauende stattfinden können .. .statt Autobahnhassern brauchts dafür nämlich nur EINEN Menschen, der nicht gut genug aufpasst.
Der Ablauf wurde im Artikel dann sogar beschrieben ... aber der Schuldige war eben von Anfang an klar ... es war laut Bild nicht ein abgelenkter/schlafender Autofahrer, sondern ein paar Krawall-Ökos. Der eigentliche Unfallverursacher wurde fast als Opfer dargestellt.

Und DAS ist meiner meinung nach mehr als einfach nur ein anderer Stil ... das ist Meinungsmache übelster Sorte (nicht direkt mit Falschinfrmationen, aber mit Fehlinterpretationen).
Und das ist nicht der einzige Fall, den Bild brutal verdreht hat, um irgendwas reißerisches auf die Titelseite setzen zu können.
 
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@IHEA1234 Deine Aussagen kann ich so nicht unwidersprochen stehen lassen und hätte gerne die Quellen dafür gesehen, dass diese Zeitung ein "überdurchschnittliches" Medium sein soll.

Sie ist mit Abstand führend bei Verstößen gegen den deutschen Pressekodex.
Bild ist deutscher Rügen-Meister - statista

Sie hat es geschafft, alleine zwischen dem 8. und 10.9.2020 ganze fünf Rügen zu sammeln.
Presserat spricht fünf Rügen gegen Bild und bild.de aus - meedia.de

Und bei Facebook ist sie in Sachen Falschmeldungen ebenfalls mit dabei.
Welche deutsche Nachrichtenseite verbreitet die meisten Falschmeldungen bei Facebook? - netzpolitik.org

Als qualitativ guten Journalismus kann man das nicht bezeichnen! Übrigens hatte ich sie als unbedarfter Jugendlicher selbst gelesen und erlaube mir deshalb, über sie urteilen zu dürfen. Guten Journalismus zeichnet mehr aus, als nur einen akzeptablen Sportteil zu führen.

Zum Spiegel sei gesagt, dass Transparenz positiv zu bewerten ist. Der Reporter Moreno, der den Relotius-Skandal aufdeckte, arbeitet ebenfalls beim Spiegel und sie sind von sich aus damit an die Öffentlichkeit gegangen. Die kritische RAF-Geschichte von 1993 ist auf die gleiche Aufklärungskommission zurückzuführen, die auch die Fälschungen von Relotius aufgearbeitet hatte. Vielleicht war der Spiegel dabei mit sich selbst überkritisch vorgegangen, das zeigt aber, dass er sich -im Gegensatz zur BILD- mit den eigenen Fehlern beschäftigt.
 
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DerOlf schrieb:
Ein relativ aktuelles Beispiel:
Da gab es einen Polizeieinsatz an einere Autobahnbrücke ...
...
Bild ttelte zu dem "Horrorcrash", dass dieser durch Autobahnhasser verursacht worden wäre.
...
Irreführende Berichterstattung gibt es überall.
Ein anderes Beispiel:
In der Tagesschau (!) wurde vor längerer Zeit über das Thema "Tempo 130 auf Autobahnen" berichtet.
Anscheinend - so meine Vermutung - sollte in dem Bericht Stimmung gegen das Schnellfahren gemacht werden, denn es wurde ein zusammengeflicktes Bild gezeigt, auf der ein Fahrradunfall und eine Autobahn zu sehen waren.

Frage: Wie viele Fahrradunfälle ereignen sich auf der Autobahn?
 
dieterz1 schrieb:
Irreführende Berichterstattung gibt es überall.
Das macht es bei Bild in wie fern besser?
"Alle machen das" ist eine beschissene Legitimation für falsches Handeln.

Es gibt haufenweise Zeitungen in Deutschland, die sich Mühe geben, zu informieren. BILD gibt sich da eventuell auch Mühe, aber dahinter steckt eine zu gut erkennbare politische Agenda.

Fakt bleibt, dass nicht Andere sondern Bild den Rügenmeister geben.

BILD ist OK, als erste Informationsquelle (und gleiches gilt für jedes Erzeugnis der deutschen Presselandschaft).
Man sollte aber in seiner Meinungsbildung eher nicht auf BILD-Niveau bleiben (den Umfragen zufolge macht das ja auch niemand ... ;) ).
 
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DerOlf schrieb:
Der Anlass für den Polizeieinsatz waren Menschen, die Plakate an Autobahnbrücken aufhängen wollten. Einer dieser Leute hat sich wohl auch in Richtung Fahrbahn abgeseilt ... aber da stand der Verkehr schon.

Du meinst den Vorfall bei Idstein?
Liest sich selbst bei der linken TAZ so als wären die Abseiler dafür verantwortlich, dass die Polizei den Verkehr zum stehen brachte:

"Am Morgen seilten sich bei Idstein mehrere Umweltschützer von einer Brücke über der A3 ab, um gegen den Ausbau der A49 zu demonstrieren. Die Beamten sperrten daraufhin [!] beide Fahrspuren zwischen Idstein und Bad Camberg. Es bildeten sich kilometerlange Staus in beide Richtungen. [...] Auf [die Umweltaktivisten] kommen Anzeigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu."
https://taz.de/Schwerverletzter-bei-Unfall-auf-der-A3/!5719717/

Woher hast du die Information mit dem schon stehenden Verkehr?

Aber selbst wenn das nur eine "übliche" Maßnahme "zur Sicherheit" des Polizeieinsatzes war bevor sich irgendwer überhaupt erst abseilen konnte, sind die Aktivisten trotzdem vollständig ursächlich für den Polizeieinsatz, den Stau und damit auch den Unfall - und das leichtfertig!
Anzeige und Bild-Titel sind also vollständig berechtigt.
 
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Ich finde es gut, dass Du den Vorfall hinterfragt hast. Deshalb habe ich selbst auch nochmal nachgeforscht, aber den besagten Bild-Artikel ausgelassen, weil er kostenpflichtig ist und es mir das Geld nicht wert ist.

Die erste Erkenntnis: Die Aktivisten bedauern den Auffahrunfall, wollen aber nicht alleine die Verantwortung dafür übernehmen. hessenschau

Die zweite Erkenntnis: Genau genommen gab es zwei Stauungen. Zuerst entstand ein Stau in Länge von 8 km, weil sich die Aktivisten an der Brücke abseilten und die Polizei den Autobahnverkehr deswegen stoppte. Infolge dessen kam es zu dem schweren Auffahrunfall. Anschließend bildete sich ein Stau in Länge von über 15 km. Presseportal

Bei solchen Auffahrunfällen ist fast immer mangelnde Aufmerksamkeit und/oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache, die letzten Endes zum Unfall führen. Deswegen heißt es zum Abschluss der Untersuchungen nicht selten, es wäre eine Verkettung unglücklicher Umstände gewesen, wobei die Angeklagten allerdings durch ihr fahrlässiges Handeln die Gefährdung anderer Menschen in Kauf genommen hätten.

Das es aber nicht bei einer einzelnen Aktion blieb und diese Aktivisten oder Mitstreiter von ihnen weiterhin Abseilaktionen von Autobahnbrücken in den aktiven Verkehr eingegriffen haben, ist es mehr als angemessen, dass Polizei und Staatsanwaltsschaft sich hier zum Handeln veranlasst sahen und sehen. Bild

Sachlich ist die Überschrift des (kostenpflichtigen) Artikels von oben mit "Wie Autobahn-Gegner Horror-Crash verursachten" jetzt trotzdem nicht korrekt, weil die Aktivisten erstens nicht alleine für den Unfall verantwortlich sind und zweitens -bei allem Respekt für die Unfallopfer (Fahrer im künstlichen Koma und weitere Verletzte)- der besagte Unfall im Vergleich zu den anderen Auffahrunfällen in der Vergangenheit nicht so außergewöhnlich schrecklich ist, dass er die horrormäßige Bezeichnung verdient hat. D.h., die Anzeige ist berechtigt, die Überschrift dagegen nicht.
 
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Derjenige, der aufgefahren ist, trifft der Meinung einer hier ja wohl keinerlei Schuld. Komisch das hunderte es schafften ohne Unfall durch den Stau zu kommen. Die Bildüberschrift ist schlicht falsch. Die haben eben nicht den Unfall direktkausal verursacht. Das wäre der Fall gewesen, wenn sie unmittelbar durch das abseilen jemanden derart irritiert hätten bzw. abgelenkt, dass dieser bedingt dadurch den Unfall unweigerlich auslösen musste. ISt hier aber nicht der Fall. Sie haben fahrlässig gehandelt und dazu beigetragen, aber ganz sicher sind sie nicht die Verursacher. Verursacher ist und bleibt der unaufmerksame Fahrer.
 
Kaboooom schrieb:
Woher hast du die Information mit dem schon stehenden Verkehr?
Die Formulierung "auf das Stauende aufgefahren" war doch recht eindeutig (so stand es in dem BILD-Artikel).

"Stau" bedeutet für mich stehender oder zumindest stark verlangsamter Verkehr ... also ging ich davon aus, dass der Verkehr zum Unfallzeitpunkt schon stand.

Faktisch sind die Aktivisten für den Stau mitverantwortlich gewesen (und deswegen werden sie auch belangt werden). Der Unfall hätte aber auch an jedem anderen Stauende in der gleichen Weise passieren können (tatsächlich sind Auffahrunfälle an Stauenden OHNE die Beteiligung von Umweltaktivisten nicht gerade selten).

Die Schuld für diesen "Horrorcrash" liegt zu einem sehr großen Teil beim Auffahrenden ... eine Mitschuld der Aktivisten habe ich nicht ausgeschlossen.
Ich habe lediglich postuliert, dass BILD in diesem Fall Unsinn verzapft hat, denn die Überschrift ist schlicht und ergreifend falsch gewesen. Im Artikel findet man sogar alle Infos, die man braucht, um das zu erkennen ... also war es seitens BILD sogar eine wissentliche Falschaussage.

Mein Verdacht: Wären die Umweltaktivisten nicht gewesen, dann hätte BILD über diesen Unfall nichts geschrieben (oder nur eine Randnotiz).
Ergänzung ()

Pym schrieb:
D.h., die Anzeige ist berechtigt, die Überschrift dagegen nicht.
So sehe ich das auch. Die Anzeige bezieht sich aber wohl auch nicht auf den Unfall, sondern lediglich auf einen gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr .... das hat Auswirkungen auf "Strafmaß" bzw. "Streitwert".
Es dürfte auch schwierig werden, den Unfall DIREKT auf die Aktivitäten der Umweltschützer zurückzuführen ... wenn der Verkehr zum Unfallzeitpunkt schon Kilometerweit gestaut war, dann hat der Aufgefahrene wahrscheinich nicht wissen können, WARUM dort ein Stau ist ... er hätte den Stau aber sehen UND angemessen darauf reagieren müssen.
Ergänzung ()

Aber was hat das ganze eigentlich mit Polizeigewalt oder Rassimus zu tun?
Es war von mir nur als Beispiel für die mMn miserable jounalistische Arbeit von BILD gedacht.
 
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SE. schrieb:
Die Hauptwache ist keine (Polizei-)Wachstation.
Danke für die Info, das wusste ich nicht.

In Bielefeld gibts auch eine "Hauptwache" (heißt offiziell anders, wird aber meist "Hauptache" genannt ... bei einigen Linken heißt es einfach "Bullenkloster" ) ... und in der ist neben einer Dienststelle ("Wache West") das Polizeipräsidium untergebracht. Ich habe das wohl übergeneralisiert. Mein Fehler.


Ich frage mich bei den Angriffen auf Polizisten, was eigentlich mit den jungen Männern los ist ... Samenkoller vielleicht?

Ich hätte gerne mal ein Stetement von einem Beteiligten gelesen ... einfach weil ich gerne wissen will, was solche Menschen zu Gewalt treibt. Recht es dafür aus, dass die Polizei irgendwen festhält?

Wer keinen Scheiß baut, der kann der Polizei doch ganz neutral begegnen, solange die nur ihre Arbeit erledigt (z.B. Streits schlichten oder bei Bedarf/Verdacht eben Personalien feststellen). Wenn man einfach mitspielt (was z.B. mit Drogen in der Tasche schwer fallen kann), dann ist der Spuk relativ schnell vorbei und man kann weiterziehen.
Wer sich mit der Polizei anlegt, der macht sich das Leben doch nur unnötig schwerer.
 
DerOlf schrieb:
Ich frage mich bei den Angriffen auf Polizisten, was eigentlich mit den jungen Männern los ist ... Samenkoller vielleicht?
Fragst du dich das wirklich?
Ich kenne jetzt keine Studien (und bin gerade zu faul zum suchen), vermutlich ist es das übliche; Grenzen austesten, Krawall-Tourismus, plus mannigfaltige politische Hintergründe und Enthemmung (z.B. durch Substanz-Abusus) wären Erklärungen die mir spontan einfielen.

Es sind nicht nur „junge Männer“ sondern auch ältere Menschen (m/w/d 30+) die sich so verhalten. Bei mir im Kiez (oder umliegend) ist zwar ab und zu „was los“ – allerdings sind die Provokateure oft gezielt angereist um (hier) Stress zu machen. Solche Vorkommnisse werden in der Regel ziemlich schnell von Einsatzkräften geregelt und wirken (medial) dramatischer als es (eigentlich) ist, wenn darüber berichtet wird. Taugt eben für Click-Bait.

Meine Wahrnehmung ist natürlich nicht vollständig, da ich da auch nur von „außen“ drauf schaue und nicht dabei bin.
 
SE. schrieb:
Fragst du dich das wirklich?
Ja, das frage ich mich wirklich.

Egal was ich genommen hatte, oder wo ich war, ich habe mich nie dazu gedrungen gefühlt, jemandem Gewalt anzutun (oder auch nur anzudrohen). Auch die geringe Wahrscheinichkeit, erwischt zu werden (wenn man das nicht in seiner heimatstadt macht) konnte daran nie etwas ändern.
In Sprechchöre einstimmen ... OK ... aber Steine und Flaschen nach anderen Menschen werfen ... NO WAY.

Erklären kann ich mir das natürlich auch, und ich komme dabe auf ähnliche Erklärungen, wie du.
Verstehen kommt dabei aber leider nicht zustande. Aber eventuell gibts da auch einfach nichts zum verstehen.
 
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DerOlf schrieb:
Aber eventuell gibts da auch einfach nichts zum verstehen.
Ist wohl so. Ich hab mal noch etwas nachgelesen, das Wenige was ich finden konnte entsprach soweit meinen Vermutungen. Verdrängt hatte ich, dass gewalttätige Erfahrungen der späteren Täter in z.B. der Kindheit wohl auch zu gelebter Gewalt im späteren Leben führen können. Der „gewalttätige“ Peek ist wohl bei Jungs/Männern mit circa Anfang zwanzig.

Ich hatte nie den Drang irgendwem Gewalt anzutun, da geht es mir ähnlich wie dir. Irgendwie konnte ich sowas immer anders ausleben, vielleicht lags am entspannten Umfeld, keine Ahnung.
 
Gewalt, in seinen verschiedenen Formen (z.B. häusliche Gewalt), ist ja eigentlich nichts Neues.
Ungewöhnlich ist jedoch die Gewalt, die sich immer mehr GEZIELT gegen die POLIZEI richtet.
Da schwingt manchmal wieder das Thema "Rassismus" mit. In diesem Fall aber nicht "Rassismus VON Polizisten", sondern "Rassismus GEGEN die Polizei".
Diese Sichtweise wird nach meinem Geschmack viel zu selten beleuchtet.
Es ist leider so, dass in manchen Stadtvierteln der DEUTSCHE Polizist, der DEUTSCHE Rechtsstaat, ein grundsätzliches Feindbild darstellt.

Es gibt natürlich auch viele andere Ursachen, ohne Frage.
 
Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass das alles junge Männer sind, die in ihrer Jugend zu viel Gewalt erlebt haben und nun mal die Sau rauslassen. Wahrscheinlicher ist, dass die ein grundsätzliches Problem mit Regeln und Autorität haben. Da Deutschland für seine lasche Durchsetzung der Gesetze weltweit bekannt ist (ausgenommen natürlich es geht um Geld), ist eine Abschreckung nicht vorhanden.
Wie oft habe ich jetzt schon gelesen: "Von insertNumberHere Chaoten 5 festgenommen und am nächsten Tag entlassen."
Wenn ich der Polizeipräsident wäre, hätte ich die Regierung schon längst angezählt, aber eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Es kann nicht die Dauerlösung sein, unsere Polizisten an der Front verrecken zu lassen, gewisse Stadtteile von arabischen Clans zu meiden und das letzte bisschen Vertrauen mit stasi-ähnlichen Untersuchungen bei Polizeibeamten zu verspielen.
 
dieterz1 schrieb:
Da schwingt manchmal wieder das Thema "Rassismus" mit. In diesem Fall aber nicht "Rassismus VON Polizisten", sondern "Rassismus GEGEN die Polizei".
Verstehe ich nicht. Gehst du davon aus das Polizisten aus dem genannten Grund attackiert werden? Worauf basiert diese Annahme, deinem Bauchgefühl oder gibts eine seriöse Quelle?
Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund bei der Polizei ist nicht so hoch, max. 32,5% Einstellungen in B in 2019, alle anderen Bundesländer haben geringe Anteile.
https://mediendienst-integration.de/artikel/die-polizei-wird-vielfaeltiger.html

Das es Rassismus und Rechtsextremismus bei der Polizei gibt bzw. geben muss steht außer Frage.

downforze schrieb:
Polizisten an der Front verrecken
Was ist die Front und wo verrecken Polizisten? Eine Quellenangabe wäre nett.
Die Tötungsdelikte sind gering, ganz nüchtern betrachtet, wenn auch nicht weniger schlimm für Hinterbliebene.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt_gegen_Polizisten
downforze schrieb:
(...)arabischen Clans(...)
Sind wie alle organisierten Kriminellen ein Problem das bekämpft wird.
Die im Wikipedia-Link aufgelisteten Tötungsdelikte von Polizeibeamten in D wurden (mehrheitlich) von Menschen ohne Migrationshintergrund begangen, falls du darauf argumentativ abzielst.
 
downforze schrieb:
Da Deutschland für seine lasche Durchsetzung der Gesetze weltweit bekannt ist (ausgenommen natürlich es geht um Geld), ist eine Abschreckung nicht vorhanden.
Da stimme ich dir uneingeschränkt zu.
Ein wenig Hoffnung macht mir jedoch, dass die ersten Urteile bzgl. der Krawalle in Stuttgart gefällt wurden und diese sehr drastisch zu scheinen sein. Leider wird die zweite Instanz es wieder einkassieren, aufweichen und dem Täter wahrscheonlich noch einen Schadensersatz zugestehen für seine zerütteten Gefühle aufgrund des Urteils der ersten Instanz (/ironieoff).
 
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SE. schrieb:
Sind wie alle organisierten Kriminellen ein Problem das bekämpft wird.
Ich sehe da gar nicht, dass da irgendwas bekämpft wird. Es wird immer schlimmer.
" Seit 2018 ist nun „Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen §§ 114, 115 StGB“ in der deutschen Polizeiliche Kriminalstatistik erfasst. Von 2018 auf 2019 stiegen die hier erfassten Anzeigen von 11.704 auf 14.919 an"
Was wird da besser?

SE. schrieb:
Die im Wikipedia-Link aufgelisteten Tötungsdelikte von Polizeibeamten in D wurden (mehrheitlich) von Menschen ohne Migrationshintergrund begangen, falls du darauf argumentativ abzielst.
Mit verrecken war hängen lassen gemeint und nicht explizit Tötungsdelikte gegen Polizisten.
Mehrheitlich ohne Migrationshintergrund und doch mit 31,5% ein viel zu hoher Anteil, gemessen an der Gesamtbevölkerung.

Nach §114 und 115 sieht es so aus, tolle Entwicklung; wird super "bekämpft":

"Entwicklung der Fallzahlen

Das Bundeskriminalamt (BKA) weist im „Bundeslagebild Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2018“ darauf hin, dass die Fälle von „Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt“ gegenüber dem Vorjahr um 39,9 % angestiegen sind (2017: 24.419 Fälle, 2018: 34.168 Fälle). Die Fälle von Landfriedensbruch sind um 47,8 % angestiegen, was sich mit den beim G20-Gipfel 2017 begangenen Straftaten erklärt, die zeitverzögert in die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) eingeflossen sind

..

Herkunft der Tatverdächtigen
Der Anteil der deutschen Tatverdächtigen bei „Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt“ liegt bei 68,5 %, der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei 31,5 %; davon halten sich 95,7 % mit Erlaubnis in Deutschland auf, die sich in 25,2 % Asylbewerber, 3,9 % Schutz-/Asylberechtigte und Kontingentflüchtlinge, 7,0 % Geduldete und 59,6 % mit sonstigem erlaubten Aufenthalt aufteilen. Nach ihrer Staatsangehörigkeit untergliedern sie sich in 10,2 % Polen, 9,4 % Türken, 6,2 % Syrer, 5,8 % Afghanen, 3,9 % Rumänen, 3,3 % Nigerianer, 3,3 % Marokkaner und 2,5 % Algerier. Der höchste Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger besteht in Berlin und beträgt 41,3 %.
Noch mehr als bei „Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt“ ist der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen beispielsweise bei „Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen“ mit 31,8 % überrepräsentiert, darunter bei „Widerstand“ mit 31,6 % und bei „tätlicher Angriff“ mit 32,2 %."
vdz.org

Die Front: Streifenpolizisten

Quellenangabe:
Plasberg - eine weibliche Polizistin, war irgendwann Anfang 2019. Die beschrieb sehr plausibel, wie die Polizei hängen gelassen wird und wie sie und ihre Kollegen mangels Ausstattung und Personal diverse Viertel meiden.

Dieses Geschreie nach "Quelle" in jedem Thread nervt auch irgendwie. Es muss nicht jeder allgemein gültige Satz mit einer wissenschaftlichen Quelle belegt werden. Einfach mal Will, Maischberger, Plasberg und Illner bei den entsprechenden Themen verfolgen. Da spricht nämlich die Basis und nicht die gefilterte Statistik.
 
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