Privathaftpflicht: Deckungssumme

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Mickey Cohen

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Hallo,

ich habe eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen. Diese hat eine Deckungssumme von 50 Mio. €.

Jetzt habe ich irgendwie Angst, dass das ein bisschen niedrig ist. Wenn ich zB. versehentlich ein passagierflugzeug zum absturz bringe, wird das wohl nicht reichen. Oder ein unfall mit einem ICE oder einen castor-transport oder eine massenkarambolage.

Einerseits fällt mir zwar kein vernünftiges szenario ein, wie ich das verursachen könnte, andererseits ist mein vertrauen in meine achtsamkeit nicht besonders hoch.

was meint ihr, sind 50 mio für eine privathaftpflicht ausreichend?

und weiterhin: wie läuft das mit der inflation? bspw. eine inflationsrate von 2% über 10 jahre hinweg würde insgesamt ca. 22% inflation bedeuten. nach 10 jahren wären also nur noch werte für ca. 41 Mio entsprechend dem jahr 2020 versichert. wird das angepasst bzw. bei den raten berücksichtigt?

danke!
 
Kannst du die Deckungssumme frei wählen? Wo willst du hin? 100 Millionen € werden dir wohl dann auch irgendwann nicht mehr reichen.

Das mit der Inflation musst du deine Versicherung fragen. Woher sollen wir das denn wissen?
 
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hätte ja sein können, dass das gewöhnlich so ist in der versicherungsbranche.

das sind "feste" tarife, bzw. sind die 50 mio. das maximum. mein versicherungsmakler hat mir ein paar empfohlen. ein anderer tarif hatte gar nur 20. mio.
 
Du kannst wohl davon ausgehen, dass 50 Millionen absolut ausreichend sind. Die 50 Millionen sind 50 Millionen zum schadenzeitpunkt, wenn das Geld dann weniger Wert ist, ist das so. Eine dynamische Anpassung der Summe findet in der PH nicht statt.
 
Ich habe eine höhere Deckungssumme wegen Umweltschäden gewählt.

Ist für mich realistischer als Castor oder Flugzeuge, da ich mit beidem wenig zu tun habe.
 
Viel interessanter finde ich eigentlich, dass sehr viele so extrem niedrige Deckungssummen bei ihrer PKW Haftpflicht abschließen.
Dann da kann man tatsächlich relativ schnell bei hohen Summen landen.
 
Mickey Cohen schrieb:
das sind "feste" tarife, bzw. sind die 50 mio. das maximum. mein versicherungsmakler hat mir ein paar empfohlen. ein anderer tarif hatte gar nur 20. mio.
Nein. Es gibt Tarife mit 60 Mio Deckungssumme. Davon ab, wenn Versicherungsunternehmen nichts größeres anbieten, kann man sich recht sicher sein, dass es langt...
 
Die Frage des TE bezieht sich auf die PH, nicht auf die Kfz Haftpflicht. In der Kfz-Haftpflicht liegt die Versicherungssumme quasi bei jedem Versicherer bei 100Mio, darauf hat man keinen großen Einfluss und kann auch keine höhere Summe vereinbaren (gibt theoretisch noch die gesetzliche mindestdeckung i. H. V. 7,5mio für personenschäden, 1,2 für Sachschäden und 500.000 für reine Vermögensschäden, das macht aber kaum einer) .
 
1. Es gibt Tarife, da wachsen die Bedingungen mit qua Updategarantie. Man hat also immer die aktuellen Leistungen.
2. Was i.d.R. konstant bleibt ist die Versicherungssumme. Die bleibt also auf den 50 Mio. Euro.
3. Diese 50 Mio. Euro sind auch statistisch "locker ausreichend". Der aktuelle "Sockelbetrag", worauf man sich so geeinigt hat, sind 10 Mio. Jemanden zu finden, der 1 Mio. Euro als ausreichend erachtet, dürfte schwierig werden, aber in den Bereichen 10 bis 50 Mio. geht das schon eher. Die Prämiendifferenzen sind aber auch überschaubar - ein Indiz dafür, dass es quasi nicht vorkommt übrigens, wenn die 5-fache Summe kaum mehr kostet. Du hast deine Entscheidung ja schon getroffen und kannst happy mit deinen 50 Mio. Euro sein.
4. Was viele vergessen ist, dass die Haftpflichtversicherer auch nicht einfach Summen zahlen auf Zuruf. Von der Entschädigung des Zeitwerts (also nicht den Neuwert einer Sache) des verursachten Schadens mal abgesehen, hast du da auch ein sog. passiven Rechtsschutz. Das heißt der Haftpflichtversicherer wehrt ggf. unberechtigte Ansprüche (im eigenenen Interesse bzw. im Interesse des Versichertenkollektivs) für Dich ab. Und dann wird ja erst festgestellt, ob und in welcher Höhe du schadenersatzpflichtig bzw. der Versicherer leistungspflichtig ist.
5. Ist dein Versicherungsmakler da, dir Fragen zu beantworten. Das ist sein Job, das ist sein Leben. :D
 
@te
Du bist ja ein ganz gefährlicher Zeitgenosse!
50 Mill. durch Dich verursachte Schäden könnten also nicht ausreichend sein? Wow.

Bedenke bitte, dass allein die Prozessführung eines Verfahrens über z. Bsp. 10.000.000€ erstinstanzlich bis zu rd. 325.000€ kosten kann (link). Stelle Dir deswegen bitte die Frage, ob die Versicherung nicht die Begleichung Deiner Schulden ablehnen wird, wenn Du nicht alle Prozessmittel ausgeschöpft haben solltest.
Da wird wohl der Gang zum Antrag Prozesskostenhilfe nicht zu vermeiden sein, mit allen Konsequenzen (Einsatz des eigenen Vermögens).

Vielleicht ist eine Rechtschutzversicherung für Dich doch besser als eine Erhöhung der Versicherungssumme für die Haftpflichtversicherung? Weltweite Deckung scheint aber deutlich teurer als nur eine für Deutschland/Europa und die Versicherungssumme weltweit liegt meist auch bei <50 Mio.€.
Solltest Dich also nicht allzu weit weg bewegen, in Deinem gefährlichen Leben ;)!

Wenn ich mir Deine möglichen Szenarien so durchlese, scheinst Du wohl ein Aktivistenleben zu führen/zu planen.
Ich befürchte, da hilft im Zweifel im ersten Anlauf auch keine Haftpflichtversicherung.
Also erst Klage des Geschädigten gegen Dich und dann Deine Klage gegen die eigene Haftpflichtversicherung!
 
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Stelle dir auch die Frage, ob dein Versicherungsunternehmen diese Summe überhaupt ohne Insolvenz aufbringen kann. Vielleicht ist eine Neugründung sogar billiger? ;)

siehe youtube: "Die Nein Sager: Die Macht der Versicherungskonzerne"
 
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Hat aber ganz schön lange gedauert bis der erste Verschwörungstheorethiker kommt.
 
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ChotHoclate schrieb:
Hat aber ganz schön lange gedauert bis der erste Verschwörungstheorethiker kommt.

Eher ein komplett Ahnungsloser wie der Markt funktioniert und für was Unternehmen wie zb die Münchner RÜCK da sind ;)
 
hier stand mist ;)
 
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Die werden die Summe eh nicht zahlen. Viel Spaß den Rechtsstreit über 3 Instanzen zu finanzieren.
 
Ja, sie werden wahrscheinlich nicht die komplette geforderte Summe zahlen und nein, einen Rechtsstreit muss man dann nicht führen. Gegen wen den? Den Anspruchsteller? Das macht dein Versicherer, gegen deinen eigenen Versicherer? Warum? Du kannst davon ausgehen, dass dein Versicherer mehr Ahnung hat welche Ansprüche dem Anspruchsteller zustehen als du oder der Anspruchsteller, auch wenn er nen Postboten (Rechtsanwalt) beauftragt hat alles abzuwickeln.
 
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Wichtiger als eine extrem hohe Deckungssumme ist meines Erachtens nach eine "Forderungsausfallversicherung" im Rahmen der privaten Haftpflicht: Die sorgt nämich dafür, dass du als Geschädigter trotzdem zu Geld kommen kannst, auch wenn dein Gegenüber keine private Haftpflichtversicherung hat und nicht zahlungsfähig ist!

Gruß,
CTN
 
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ChotHoclate schrieb:
Ja, sie werden wahrscheinlich nicht die komplette geforderte Summe zahlen und nein, einen Rechtsstreit muss man dann nicht führen. Gegen wen den? Den Anspruchsteller? Das macht dein Versicherer, gegen deinen eigenen Versicherer? Warum? Du kannst davon ausgehen, dass dein Versicherer mehr Ahnung hat welche Ansprüche dem Anspruchsteller zustehen als du oder der Anspruchsteller, auch wenn er nen Postboten (Rechtsanwalt) beauftragt hat alles abzuwickeln.

Du gegen den Versicherer. Die Versicherung wird nichts führen. Das ist keine KFZ Haftpflicht mein Lieber. Es gibt keinen Direktanspruch gegen die normale Haftpflicht.

Die wartet ab. Der Geschädigte holt sich die 50 Mio von dir. Du bettelst bei der Versicherung. Sie sagen nöööööö. Du darfst noch einmal klagen, nachdem du bereits pleite bist. Großzügigerweise vergleicht sich die Versicherung dann nach 5 Jahren Prozess auf 10k €.
 
Nö.

Die Aufgaben der Haftpflichtversicherung (Kfz als auch Privat) ist die befriedigung berechtigter Ansprüche und Abwehr unberechtigter. Sobald du den Schaden deinem Versicherer meldest ist er der Ansprechpartner des Anspruchstellers, lehnt der Haftpflichtversicherung Ansprüche ab oder kürzt diese, führt er im Zweifelsfall den Prozess.

Dafür braucht es keinen Direktanspruch "mein Lieber".
 
Mickey Cohen schrieb:
Hallo,

ich habe eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen. Diese hat eine Deckungssumme von 50 Mio. €.

Jetzt habe ich irgendwie Angst, dass das ein bisschen niedrig ist.(...)

Versicherungen verkaufen Angst, was meinst Du womit die ihre Gehälter und Glaspaläste finanzieren?

Hast Du mal recherchiert, wie oft Privathaftpflichtversicherungen hierzulande Schäden größer 50 Mio. € hätten begleichen müssen und(!) beglichen haben?

Es ist natürlich Deine Sache, aber ich persönlich würde statt einer höheren Prämie (für 100 Mio. Deckungssumme) das selbe Geld lieber in einen Lottozettel stecken. Da kommt aus rein statistischer Sicht vermutlich mehr bei rum.

(Anm: Eine private Haftpflicht ist natürlich sinnvoll um wahrscheinliche Existenzgefährdungen in einem vernünftigen Rahmen abzusichern.)
 
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