RAID immer sinnvoll?

SavageSkull schrieb:
Wenn dir die verbesserte Verfügbarkeit nicht so wichtig ist, wie der summierte Speicherplatz, dann nutze JBOD und nicht RAID0.

Nilson schrieb:
Wenn dir die Verfügbarkeit der Daten wichtig ist: Kauf zwei 6+ TB Platte. Dann hast du trotz der veranschlagten 4 TB noch Luft.
Ist dir die Verfügbarkeit nicht wichtig, kauf nur eine und lass die zweite Bay einfach leer.
Wäre es eigentlich möglich, erst einmal einen Datenträger zu besorgen und zu bespielen und im Laufe des Jahres den zweiten und dann ein RAID1 nachträglich zu bilden (ohne alles neu aufzusetzen)? Ist nicht ganz elegant, würde mir aber mehr Spielraum beim Speicherplatz innerhalb des Kostenrahmens geben.

Fortatus schrieb:
Die Realität zeigt einfach, dass gerade unbedarfte Nicht-Tech-Nerds, die hier im Forum später nach Hilfe fragen und mit Fast-Insider-Joke-Antwortem wie "Backup einspielen" und "Du hast sicher ein Backup, ooder?" abgespeist werden, kein Backup haben.
Ich trage auf der Arbeit einmal die Woche mehrere Backup-Datenträger hin und her, von daher ist mir die Wichtigkeit durchaus bewusst. Deshalb habe ich auch nochmal explizit nach RAID fragen wollen, weil die Redundanz der Daten innerhalb des NAS aus meiner Sicht keine zusätzliche Sicherheit bietet. Ein Restore wäre bei Ausfall einer Platte halt nur einfacher.
Ich würde ein Backup so realisieren, dass ich die ~2TB Bilder, Dokumente, Musik, Videos, die aktuell anliegen auf zwei 1TB WD-Red Platten sichere (laufen aktuell in einer uralten Linkstation, die kaum als NAS bezeichnet werden kann) sowie auf einer 2TB WD-Blue Platte, die ich hier habe. Da sind keine Daten dabei, ohne die ich nicht leben könnte, aber die Familienbilder bspw. sind natürlich ein gewisser Schatz.

SavageSkull schrieb:
Warum jetzt kein Selbstbau NAS? Ich baue gerade (bzw warte auf Teile) ein Unraid Server.
Der Selbstbau wäre auf Basis meines Arbeitsrechners (s. Signatur). Leider passen ins aktuelle Gehäuse keine 3,5"-Platten und das System wäre kaum so effizient wie eine Fertiglösung. Im finanziell besten Fall muss ich nur die neuen Platten kaufen, alles in einen alten Midi-Tower packen, das TFX-Netzteil provisorisch anschrauben und einen Stellplatz finden. Neben den Router passt es nicht (und würde den Haussegen gefährden) und im Rest des Hauses müsste ich Powerline verwenden. Das überträgt hier aber maximal 40MBit/s und ist für mich keine Dauerlösung.
Der Selbstbau ist nicht vom Tisch, aber nicht so elegant wie die Fertiglösung.
 
@SavageSkull
Für mich ist ein NAS, das immer online ist, live. D.h. Raid1 ist notwendig, um nicht später Bitrot als "Master" ins Backup zu spielen.

Dann kommt ein zusätzliches Raid1 um Bitrot im Backup zu erkennen.

Und schließlich eine einsame Festplatte, Band o.ä. als Notnagel Offsite, wenn alles abfackelt.

Und manchen wird das noch nicht paranoif genug sein.

Als Bald-Ex-Student muss ich sagen: Ich weiss, wie wichtig Backups sind, aber manche (viele) Daten sind bei mir ohne Backup oder mit uralt Backup.
Weil ich mir die Kapazität schlicht nicht leisten kann und noch keine einfache Lösung habe, 3 Systeme mit Dualboot (Linux,Win) und verschiedenen Dateisystemen inkrementell auf eine externe Platte zu kopieren.

Aber ich weiss um das Risiko und gehe es bewusst ein. Lebenswichtig sind bei mir die Rauchmelder und die Krankenversicherung, alles andere ist Luxus. ;)

@Boimler RAID1 bietet schon mehr Sicherheit, aber gegen andere Bedrohungsszenarien.
Auch Sicherheit gegen eine längere Downtime ist Sicherheit. ;)


Ich wunderte mich auch, weil deine Frage nicht als typische Laien-Frage daher kam, aber RAID0 bei mir halt alle Alarm-Glocken klingeln lässt.

Am Ende muss die Lösung zu den persönlichen Möglichkeiten und Prioritäten passen.
Dann scheint es mir zum X-Y-Problem zu werden: Statt nach konkreten Konfigurationen zu fragen, solltest du vllt sagen, wo welche Daten bei dir liegen und welches Risiko du zu tragen bereit bist.
Dann kann man dir abseits von RAID und NAS sagen, was eine gute Lösung wäre.

Je mehr technischer Sachverstand vorhanden ist, desto eher kann man vorgefertigte Lösungen gegen massgeschneiderte Lösungen ersetzen.
 
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mal ganz ehrlich, wie viele Daten sind wirklich "extrem wichtig"?
wie viel davon ist "statisch"?
und wie viel muss tatsächlich regelmäßig gesichert werden und ändert sich auch regelmäßig?
usw. usf.

Scans von Geburtsurkunden, wichtige Versicherungen usw. ändern sich quasi nicht, Backup, auf BD gebrannt und (zusätzlich verschlüsselt) auf dem OneDrive.
bei mir reicht das auch noch für die wirklich wichtigen Fotos und Videos.

auf dem JBOD liegen Terrabyte an TV Sendungen, die die Vu+ da abgelegt hat und die darauf warten, irgendwann mal gesehen zu werden. Ja, wenn die futsch sind, dann wird man genau in dem Moment sagen: "so ein Mist, die Directors Cut Version von Das Boot wollten wir doch gerade morgen Abend (Wetter soll schlecht werden) gucken", so what?!?

und ja, die 400GB "handgerippten" FLAC von über 1000 CDs habe ich nur einmal im Backup und keine 3-2-1 Folge. Und wenn die Platte am Mac Mini abraucht, dann müsste ich die nochmal nach ALAC konvertieren. Selbst wenn die neu gerippt werden müssten, sterben würde daran niemand.

ich halte die Geschichten von Bitrot als "übertriebene Phobie". Als "verkappter Verschwörungstheoretiker" könnte man auch vermuten, dass das eine Erfindung der Industrie ist ;)
jede HDD arbeitet mit mehrstufigen Prüfsummen Systemen. Lesefehler kommen immer mal vor und MÜSSEN erkannt werden (können). Kommen sie gehäuft vor, ist das auch an den SMART Parametern zu erkennen.

vielleicht liege ich falsch und wenn mich das jetzt 40 Jahre nachdem mir meine erste HDD (5MB (kein Tippfehler), MFM, 5.1/4", volle Bauhöhe, Shugart-Bus, selbstgebaute Erweiterung um dem Ding buffered step beizubringen, was der AT unbedingt gebraucht hat) gekauft habe tatsächlich selber mal heimsuchen sollte, rede ich anders. Aber ich(!) halte es für (nahezu) ausgeschlossen, dass in meinem privaten Datenbestand Daten unbemerkt "kippen" und auf das Backup übertragen werden.
die Erklärungen von @Fortatus dazu sind ja auch "unlogisch". Wie soll ein RAID1 bei Bitrot helfen? Im Gegenteil, es ist dann nicht bekannt was richtig und was falsch ist. Wenn man es ganz genau nimmt, dann VERRINGERT man da sogar die Datensicherheit, weil die Daten futsch sind, wenn eine von zwei Platten solche Symptome zeigt -> doppelte Ausfallwahrscheinlichkeit, muss man mal drüber nachdenken....

aber wie gesagt, für die paar GB wirklich wichtiger Daten muss ich nicht den ganzen Aufriss machen, das geht mMn auch wesentlich einfacher.
 
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@Mickey Mouse Bitte Checksummen und Raid1 bei modernen FS wie Btrfs und ZFS nachschlagen.
Diese FS sind standardmässig mit Checksumme, aber wenn Bitrot in einem Block ohne Spiegelung aka RAID1 o.ä auftritt, weiß das System nicht, welcher Bit geflippt ist.
Mit RAID1 vergleichen diese FS automatisch die gespiegelten Kopien, berechnen die Checksumme für beide und erkennen so die intakte Kopie und die beschädigte Kopie. Dann werden die beschädigten Daten automatisch beim "Scrub" mit den Korrekten überschrieben.

Ohne RAID1 bleibt nur die Meldung, dass die Daten beschädigt wurden, ohne automatische Reparatur.
 
Fortatus schrieb:
Bitte Checksummen und Raid1 bei modernen FS wie Btrfs und ZFS nachschlagen.
Das ist aber ein Feature des Dateisystems, nicht des RAIDs. Und um Daten über Prüfsummen zu vergleichen brauche ich auch kein btrfs oder ZFS. Das ist ggf. nur nicht so bequem oder schnell.
 
@Nilson Ist ein Software-RAID kein RAID? Beide FS - ZFS und Btrfs - nennen die Spiegelung jeweils RAID. So tief drin bin ich ehrlich gesagt nicht, ob es einen Streit zwischen HW-RAID und SW-RAID gibt, was ein "echter" RAID ist.

Es heißt dort jedenfalls RAID-Z1 bzw klassisch RAID1.
 
Fortatus schrieb:
Dann scheint es mir zum X-Y-Problem zu werden: Statt nach konkreten Konfigurationen zu fragen, solltest du vllt sagen, wo welche Daten bei dir liegen und welches Risiko du zu tragen bereit bist.
Dann kann man dir abseits von RAID und NAS sagen, was eine gute Lösung wäre.

Je mehr technischer Sachverstand vorhanden ist, desto eher kann man vorgefertigte Lösungen gegen massgeschneiderte Lösungen ersetzen.

Da ist natürlich etwas dran. Ich sage mal, warum ich die Daten sichern möchte, wie wichtig sie mir sind und was ich machen möchte:

1. Anlass: Aktuell sind die verschiedenen Speicherlösungen sehr durcheinander bei mir. Ich möchte also eine zentrale Ablage für Bilder, Dokumente, Musik und Videos, die wir besitzen und auf die ich im Haus (nicht online) zuverlässig zugreifen kann.

2. Wichtigkeit: Ich möchte meine Daten gegen fremden Zugriff sichern, also verschlüsseltes NAS. Ob ich die Backups verschlüssele, weiß ich noch nicht, da ich damit keine Erfahrung habe. Backups wären bei mir immer externe Festplatten, die ich im Schließschrank ablege. Außer Haus wäre dann die nächste Stufe. Ich habe keine Daten, ohne die ich nicht leben kann. Meine Musiksammlung von vor 15 Jahren darf gerne sterben, das Hochzeitsvideo eher nicht. Mein Arbeitsmaterial ist überschaubar und liegt ansonsten auch in der Cloud.

3. Funktionen: Ablage von Handydateien (bspw. Bilder) im NAS, Sicherung meiner Clouddaten (OneDrive) für den Fall eines Internetausfalls, zentraler Speicher für alle Daten von meiner Frau und mir, Wiedergabe von Medien auf dem Fernseher und anderen Endgeräten.

In meinen Augen wäre eine Fertiglösung, auch aus den oben genannten Gründen, gerade besser. Ich gestehe, dass meine Frage zum RAID eher finanziell motiviert ist, da ich beim RAID1 den doppelten Speicherbedarf hätte.
 
Fortatus schrieb:
Es heißt dort jedenfalls RAID-Z1 bzw klassisch RAID1.
RAID-Z(1) und RAID1 sind nicht synonym. RAID-Z1 ist eine Unterart des RAID1 wenn du es so willst. Es erweitert die Eigenschaften von RAID1 (auf zwei Platten die gleichen Daten) um Zusatzfeatures wie Prüfsummen, Snapshots etc.
 
Es soll User geben, deren Hobby es ist, Backups von Backups von Backups . . . usw. zu erstellen und dabei RAID und Backup durcheinanderbringen. Lasst sie machen; oder wie der alte Fritz seinerzeit richtig bemerkte: "Jedem Tierchen sein Pläsierchen."

Schon allein wie sie JBOD und RAID0 durcheinanderwürfeln; einfach nicht zu verstehen. Bei JBOD werden beide Platten nacheinander vollgeschrieben, unabhängig davon, wie groß sie sind. Bei einem RAID0 werden beide Platten gleichmäßig vollgeschrieben, der Speicherplatz richtet sich dabei nach dem der kleineren Platte. Der übrigbleibende Speicherplatz der größeren Platte bleibt dabei unberücksichtigt. JBOD hätte den Vorteil, dass man beim Sterben einer der Platten wenigstens den Inhalt der noch lebenden Platte auslesen könnte, was bei einem RAID0 nicht möglich ist.

Kurz ein Vergleich, obwohl Vergleiche immer hinken:
Stell zwei Gefäße nebeneinander und verbinde sie im unteren Bereich mit einem Schlauch. Dann fülle in das erste Gefäß Wasser ein; beide Gefäße werden sich gleichmäßig mit Wasser füllen (RAID0).

Verbindest Du beide Gefäße im oberen Bereich mit einem Schlauch und füllst in das erste Gefäß Wasser rein, füllt sich zunächst das erste Gefäß mit Wasser und erst, wenn es voll ist und überläuft, füllt sich das zweite Gefäß (JBOD). Comprende?

Aber macht mal ruhig weiter . . . ich habe meinen Spaß beim Lesen.:smokin:
 
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omavoss schrieb:
JBOD hätte den Vorteil, dass man beim Sterben einer der Platten wenigstens den Inhalt der noch lebenden Platte auslesen könnte,
Das wird zwar immer als Vorteil von JBOD hingestellt, aber so wirklich einen praktischen Nutzen ha ich mir da noch nicht erschließen können.
Ein Teil der Daten ist trotzdem weg und muss aus dem Backup wiederhergestellt werden. Dann kann ich auch gleich ins Backup schauen, wenn ich eine Datei brauche.
Wenn mein Backup zu alt ist, muss ich Glück haben, dass meine Datei nicht auf der falschen Platte lag und auf Glück sollte man sich eh nicht verlassen.
Es mag sein, dass es großen Systemen schneller geht das JBOD zu reparieren als das komplette Backup wiederherzustellen, aber ist das wirklich eine praktische Anwendung?
 
Fortatus schrieb:
@Mickey Mouse Bitte Checksummen und Raid1 bei modernen FS wie Btrfs und ZFS nachschlagen.
mir ist klar, was diese FS machen
Fortatus schrieb:
Diese FS sind standardmässig mit Checksumme, aber wenn Bitrot in einem Block ohne Spiegelung aka RAID1 o.ä auftritt, weiß das System nicht, welcher Bit geflippt ist.
mir ist unklar, wie eine handelsübliche Platte mit all ihren internen Prüfsummen überhaupt falsche Daten liefern kann, ohne es zu bemerken.
es gibt ja Leute, die stellen sich vor, die Schreib/Leseköpfe würden direkt die Nulle und Einsen vom SATA Kabel auf die Platten schreiben, dem ist ja nicht so. Die Daten werden in ein anderes Format umgerechnet (NRZ), damit auch bei einem Block voller Nullen der Takt gehalten werden kann usw.

alle "virtuellen Probleme" die du beschreibst, basieren auf der Annahme, dass eine Platte unbemerkt falsche Daten liefert!
das ist aus meiner Sicht und Erfahrung (meine Studentenzeit liegt jetzt über 30 Jahre zurück) schlicht unrealistisch, auf jeden Fall im privaten Umfeld.

es ist etwas völlig anderes, wenn wir z.B. über USB Stick oder SD Karten reden!

Fortatus schrieb:
Mit RAID1 vergleichen diese FS automatisch die gespiegelten Kopien, berechnen die Checksumme für beide und erkennen so die intakte Kopie und die beschädigte Kopie. Dann werden die beschädigten Daten automatisch beim "Scrub" mit den Korrekten überschrieben.
hast du eine Statistik, wie oft das bei dir schon vorgekommen ist?
meine Meinung dazu: FALLS es jemals zu solch einem Fehler beim Scrub kommen sollte, dann sollte der auf keinen Fall automatisch korrigiert, sondern die betroffene Platte augenblicklich stillgelegt werden!

Fortatus schrieb:
Ohne RAID1 bleibt nur die Meldung, dass die Daten beschädigt wurden, ohne automatische Reparatur.
die Frage ist, ob es jemals zu diesem Fall kommt?
und selbst wenn, gäbe es doch viel intelligentere Lösungen als mit RAID1 50% des Platzes zu vergeuden!

selbst WENN es zu diesem Fall kommen sollte, dann wird man in der Praxis die Daten zu einem anderen Zeitpunkt, z.B. nach einer leichten Temperatur Änderung doch noch korrekt lesen können. Falls nicht, hat man monatelang seine SMART Parameter ignoriert ;)
 
Wie sieht es eigentlich mit der Geschwindigkeit bei RAID-Verbünden aus? Das war für mich eher die Gretchenfrage, weil RAID1 als schneller beschrieben wird. In meinem Anwendungsfall hängt alles per Kabel an der Fritzbox mit 1Gbit. Bei den üblichen Zugriffsgeschwindigkeiten wären die paar Prozent durch RAID1 dann wohl eher vernachlässigbar. Selbst Zugriffe von zwei Usern gleichzeitig müssten da noch machbar sein.
 
Fortatus schrieb:
Ist RAID0 keine RAID-Konfiguration?
genaugenommen ist RAID 0 kein RAID. Denn das R steht für Redundant und genau das hat ein RAID 0 nicht.
Die korrekte Bezeichnung lautet "Striping"

Boimler schrieb:
Wie sieht es eigentlich mit der Geschwindigkeit bei RAID-Verbünden aus?
Ein einfaches RAID1 ist nicht erwähnenswert langsamer als eine einzelne HDD.
RAID wird erst "langsam" wenn Paritätsdaten berechnet werden müssen. Da spielt dann die Rechenpower mit rein. Hat man genug Rechenpower, sind diese RAID Modi i.d.R. aber schneller, weil die Daten verteilt geschrieben werden.

Generell ist RAID1 im NAS für Heimanwender ja nur eine Kostenfrage.
Solange du 18TB Gesamtkapazität nicht überschreitest, kannst du im 2 Bay NAS einfach eine zweite HDD im RAID1 dazu packen.

RAID1 schützt aber eben nur gegen HDD Ausfall. Es schützt nicht gegen löschen, verschlüsseln, Feuer, Hochwasser oder einen anderen NAS Totalausfall.
Ein RAID1 ist besser als nichts, aber eine solide Backupstrategie ist hier anzuraten.

Wenn du schon einen RasPi hast, würde ich das Backup dort erledigen... Vorausgesetzt der Pi hat 1Gbit/s LAN.
Wenn der Pi andere Passwörter nutzt und halbwegs ordentlich zugenagelt ist, dann ist das schon recht sicher.
Wichtig ist, dass kein User auf das NAS UND auf das Backup schreiben kann. Entweder oder.
 
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wie gesagt, das meiste sind "virtuelle Probleme", die man sich ausdenken kann, die aber wenig Praxis relevant sind.

nehmen wir die Geschwindigkeit!
was "brauchst" du? Maximalen sequentiellen Durchsatz oder geringe Latenz?
ersteres wäre z.B. bei Laden einer riesigen Datei für den Videoschnitt interessant. Arbeiten aber zwei Leute gleichzeitig "auf dem NAS" aber unterschiedlichen Dateien, dann kommt es auf andere Dinge an.

beim RAID0 (du schreibst RAID1, das ist aufgrund des Oberhemds immer langsamer) werden ja Blöcke alternierend auf Disk1 und Disk2 abgelegt. Beide Disks können (entsprechende HW vorausgesetzt) gleichzeitig gelesen werden und man hat theoretisch eine höhere Geschwindigkeit. Um den Overheadprojektor aber auch hier zu reduzieren, müssen die Blöcke entsprechend groß sein, man will ja nicht ein Bit hier und das nächste dahin schreiben.
jetzt kann es dir passieren, dass du dadurch in der Praxis sogar deutlich langsamer bist als ohne RAID, weil "Nutzer A darauf warten muss, bis die "Fülldaten" von Nutzer B gelesen wurden (weil immer ganze Blöcke transferiert werden)", obwohl Nutzer B nur ein Byte wirklich braucht.

mache dir Gedanken, wie du eine vernünftige, auf die jeweiligen Daten passende Backup Strategie umsetzen kannst und gut ist. Ein 08/15 Setup geht immer, ein zu 100% auf Videoschnitt (lesen&schreiben) optimiertes System ist subjektiv-optimal für Film Archive (nur ein einziges Mal schreiben) usw. usf.
da macht es überhaupt keinen Sinn, sich große Gedanken zu machen.

ein Schwank aus meiner Studienzeit aus der Vorlesung "Betriebssystem" zu Speicherverwaltung:
a) best fit: es wird ein freier Speicherbereich gesucht, der am besten zur Anforderung passt
b) worst fit: es wird der größte freie Speicherbereich genommen
c) first fit: es wird einfach der erste freie Block genommen, der groß genug ist

bei a) kommt es zu immer mehr immer kleiner werdenden freien Blöcken, die nicht mehr verwendet werden können. b) lässt die größten Blöcke übrig, man braucht aber eine Liste der verfügbaren Blöcke und ihrer Größe. c) ist mit großem Abstand am einfachsten, schnellsten, wenigsten Aufwand und wird (wurde früher) daher genutzt.
die Informatiker zerbrechen sich aber immer noch die Köpfe darüber, nur weil man es so schön diskutieren kann ;)
 
Fortatus schrieb:
Hä?

Ist RAID0 keine RAID-Konfiguration?

Streng genommen nein.
Ergänzung ()

@Boimler

Was sind denn deine Erwartungen an ein RAID? Ein RAID kann sinnvoll sein - aber nur, wenn man es auch sinnvoll einsetzt bzw. einem die Verfügbarkeit wichtig ist.

Was du mit nem RAID1 machen könntest, wären Scrubs. Dabei werden die Daten auf jeder HDD geprüft und falls diese nicht aus dem ECC der HDD korrigiert werden können, werden diese aus der Redundanz der anderen HDD wiederhergestellt. Hierbei stellt sich dann die Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass die HDD einen Sektor nicht selbst wiederherstellen kann über den ECC. Möglich ist hier generell vieles, wie wahrscheinlich es ist, ist aber eine andere Sache. Hier kommt es dann auch darauf an, wie wichtig dir die Daten sind.

Ohne RAID bzw. Scrubs wäre es gut, das externe Backup mit Prüfsummen anzulegen. Dafür bräuchtest du am besten eine Backup-Software, die das automatisiert handhabt.

RAID1 kann die Lesegeschwindigkeit erhöhen, aber bei zwei Personen wird das nur für Medienwiederhabe nicht groß in's Gewicht fallen.
 
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Danke für die ausführlichen Rückmeldungen. Ich denke, ich werde im NAS ein RAID1 nutzen, um einfach eine zusätzliche Ausfallsicherheit zu schaffen. Der Fall, dass eine Platte den Geist aufgibt, ist in meinen Augen doch etwas wahrscheinlicher als die anderen Szenarien, für die man dann echte Backups braucht. Ist natürlich alles relativ und am Ende ist der Teufel ein Eichhörnchen, aber finanziell ist der Ausfall einer Platte in beiden Fällen das gleiche Szenario, nur dass ein RAID1 dann noch weiter arbeiten kann.
 
Raid kann auch ein Nachteil sein weil immer alle Platten gleichzeitig in Betrieb sind wenn Daten geschrieben und gelesen werden. Die Lese- und Schreibgeschwindigkeit ist zwar höher als bei einer einzelnen Festplatte aber es wird auch lauter und verbraucht etwas mehr Strom.
Zudem wenn mehrere Platten auf einmal kaputt gehen, können je nach Raidlevel alle Daten futsch sein.

Bei einem Eingebau, wenn du z.B. Unraid als NAS Verwendest ist das etwas anders. Du kannst dort bis zu 2 Disks als Parity Disks bestimmen und Daten können beim Verlust von bis zu 2 Platten rekonstruiert werden.

Aber selbst wenn mehr Platten auf einmal defekt wären, sind die Daten auf den Platten die nicht defekt sind weiterhin vorhanden.

Beim Schreiben auf das NAS werden auch mehrere Platten genutzt um gleichzeitig die Parität neu zu schreiben. (sofern du nicht auf ein Cachelaufwerk schreibst)

Aber beim lesen vom NAS wird immer die eine Platte genutzt auf der die Daten liegen. Somit dreht nicht immer das ganze NAS Hoch. (sofern du nicht vom Cache liest)

Für deinen usecase sicherlich nicht so relevant aber ich wollte das mit meinen 8 Platten nicht. Daher hab ich mich für Eigenbau mit Unraid entschieden.
 
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dermatu schrieb:
Für deinen usecase sicherlich nicht so relevant aber ich wollte das mit meinen 8 Platten nicht. Daher hab ich mich für Eigenbau mit Unraid entschieden.
Ich denke, dass ich jetzt doch einen Eigenbau aufbaue. Es ist billiger und besser aufrüstbar, falls ich doch mal mehr Speicher brauche und lässt mir die Möglichkeit in der Zukunft andere RAID-Level auszuprobieren. Für meine Zwecke reicht wahrscheinlich OMV. Ist Unraid eigentlich kostenpflichtig? Habe mich bisher nur mit TrueNAS und OMV auseinandergesetzt.

Welche Stromversorgung nutzt du bei 8 Platten? Ich finde es sehr schwer ein Netzteil im Bereich ~200W zu finden, das für den x86-Unterbau und zwei bis drei Platten nicht overpowered ist. Die neuen SystemPower von bequiet fangen ja leider erst bei 400W an.
 
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