Tomislav2007 schrieb:
Als Hartz4 Empfänger leistest du mit deinen Nebeneinkünften eher einen Beitrag zur Schwarzarbeit.
Das würde passen ... wenn ich nicht jeden Cent, der reinkommt, beim Amt angeben würde ... oder ist für dich alles Schwarzarbeit, was vom Amt aufgestockt wird oder vom Einkommen unter dem Steuerfreibetrag bleibt?
In dem Fall solltest du dir mal Gedanken über deine Definition von Schwarzarbeit machen ... unsere Gesetzgebung ist da eigentlich ziemlich eindeutig.
Was hat deine Musiknachhilfe mit deiner Bildung zu tun ? Was hast du noch einmal studiert ? Mathematik und was war noch das andere ? Psychologie ? Deine sehr gute Bildung die du nicht nutzt ist verschwendete Bildung.
Ob es dir nun passt oder nicht ... auch für Musik ist letztlich Bildung nötig. Ich habe Musik zwar nicht studiert, trotzdem aber viel Freizeit in meine Fähigkeiten und Kenntnisse investiert ... eigentlich ist das ein Hobby, welches ich nie zum Beruf machen wollte, weil man davon einfach nur schlecht leben kann (und nebenbei ist es auchnoch nicht gerade billig). Nur Bewerbungen schreiben ist mir nicht genug ... ich will etwas sinnvolles mit meiner Zeit tun ... und mit Musik verdiene ich immerhin mehr Geld, als mit Bewerbungen. Ich wünschte es wäre nicht so ... aber bis sich etwas ergibt, werde ich nicht einfach untätig auf Antworten warten, sondern versuche mir eben selbst einen Job zu stricken, von dem ich OHNE Amt zumindest leben kann. Freizeit für die Arbeitssuche bleibt mir momentan genug (vormittags will z.B. niemand Privatunterricht). Und sollte sich eine Stelle ergeben, dann werde ich meinen Unterricht natürlich zeitlich darauf abstimmen (oder komplett damit aufhören - eigentlich ist das mehr eine notgebohrene Überangslösung, ein Provisorium ... seit mittelerweile 3 Jahren).
Ich gebe Nachhilfe in Mathe, Deutsch, Englisch ... Auftragslage ist momentan nicht so besonders rosig. trotz Werbung gibt es nur wenig Anfragen. Und das ist kein Gejammer, sondern einfach mal Fakt. Wer Dienstleistugen anbietet, der ist eben darauf angewiesen, dass jemand diese Dienstleistung auch in Anspruch nimmt.
Ich kann die Leute ja schlecht zwingen.
Super, zwei oder waren es drei abgeschlossene Studien und du kommst in etwa auf den Verdienst eines besseren Hilfsarbeiters, es gibt Menschen die würden für deine Bildung/Abschlüsse einen Arm abgeben.
Ich finde das auch total geil ... du glaubst hoffentlich nicht wirklich, dass mir das Spass macht.
Mathe bis zum Bachelor, und Master in Pädagogik ... im alten Studiensystem (prä-Bologna) ware das nur ein Studium gewesen (Dipl.-Päd. mit Mathe als NF im Grundstudium)
Ich nutze meine Bildung nicht? woher willst du das eigentlich wissen? ... ich verdiene damit momentan nur nicht so viel Geld wie du mit deiner.
Essen und Bekleidung sind so billig das es kaum billiger geht, ein Auto hat nichts mit Lebenshaltungskosten zu tun, wohnen ist in der Tat teurer geworden, aber wenn man eine Wohnung außerhalb der Ballungsgebiete sucht geht es
Da steckt ein Widerspruch drin. Erst schreibst du, dass ein Auto nicht zu den Lebenshaltungskosten gehört ... aber da, wo man billig wohnen kann, ist ein Auto dann schon extrem praktisch ... ÖPNV aufm Land kannste vergessen (hier zumindest).
Und das bedeutet doch, dass dort, wo man billig wohnt, ein Auto tatsächlich zu den Lebenshaltungskosten gehören kann. Tatsächlich gehört das Auto für viele Menschen genauso zu den monatlichen Fixkosten, wie Wohnen, Essen und Kleidung.
Wer das nicht glauben will, der soll mal versuchen, seinen Pendleralltag OHNE Auto zu bewältigen.
Die meisten Menschen haben wohl nichtmal Bock, darüber nachzudenken.
Natürlich kann ich die Schuld dafür bei mir finden ... aber was bitte ändert das an der Situation?
Ich kann nur versuchen, aus dem, was nunmal da ist, etwas zu machen, von dem ich leben kann.
Und mit meiner Bildung hat es bisher eben nicht so funktioniert ... ehrlich gesagt ... der Tausch eines Armes gegen meine Bildung ist ein sehr schlechtes Geschäft ... denn ein gesunder Arm ist weitaus mehr wert, als JEDE noch so tolle Bildung.
Ich würde meine Bildung jederzeit gegen eine solide handwerkliche oder kaufmännische Ausbildung tauschen ... aber das liegt wohl mehr an meinen bisherigen Erfahrungen am Arbeitsmarkt.
_killy_ schrieb:
Hättest du jetzt Verbrauchskosten a la Strom benannt -> ja, der ist wirklich teurer im Vergleich zu früher.
Das sehe ich als Bestandteil des Wohnens ... in DE ist so'n Winter ohne Licht und Heizung einfach keine Alternative. Ich habe allerdings schon geahnt, dass das nicht so selbstverständlich ist.
Mal davon abgesehen: Ist euch eigentlich aufgefallen, dass ihr einen
nationalen Vergleich über die Zeit (ich sprach von der
Entwicklung der letzten paar Jahrzehnte in Deutschland), mit einem
internatioalen Gegenwartsvergleich gekontert habt?
Macht das für euch irgendeinen Sinn, ausser dass es euch in den Kram passt?
Wenn schon international, dann aber bitte auch mit Daten über die Entwicklung der letzten paar Jahrzehnte ... sonst ist das wieder nur der alte Äpfel-Birnen-Vergleich.