Ryzen Mini ITX System

fatblue

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Ryzen System

Wunderschönen guten Tag zusammen

Bereits im Winter 2008 habe ich hier mein Setting von der CB Community prüfen lassen (https://www.computerbase.de/forum/threads/feinschliff-fuer-core-i7-system.512439/). Da mein I7 920 System seither in die Jahre gekommen benötige ich wieder eure Hilfe. :)

Budget: ca 1300 Euro
Zweck: Ich benötige den Rechner hauptsächlich für Musikproduktion und - neuerdings - auch zum Spielen.

Am liebsten wäre es das System so "kompakt" wie möglich zu halten, jedoch nicht so kompakt, dass der Einbau oder Ausbau zur Qual wird oder ein späteres, allfälliges Übertakten nahezu ausgeschlossen ist. Bestensfalls lässt sich der Rechner über 10m (Büro - Wohnzimmer) transportieren ohne dass ich mir meinen 30 Jahren alten Rücken breche. Mein aktuelles Case ist ein Cooler Master CM 690 (https://www.heise.de/preisvergleich/cooler-master-cm-690-rc-690-kkn1-a271165.html), welches ist schlichtweg zu gross finde. Nach Möglichkeit sollten die gängigen Grafikkarten platz haben.
:freak:


Habe mit pcpartpicker folgendes zusammengestellt (https://pcpartpicker.com/list/TVpYZ8)
CPU: Ryzen 1700X (diesbezüglich bin ich mir sicher)
CPU Kühler: Alphacool Eisbaer 240 oder Corsair - H100i
Case: Bitfenix Prodigy M - insbesondere hier wäre ich für weitere Tipps dankbar
Motherboard: Gigabyte GA-AB350N-Gaming Wifi - sollte demnächst erscheinen
RAM: Corsair - Vengeance LPX 16GB (2 x 8GB) DDR4-3200 Memory Kompabilität müsste ich nach Release des Mainboards prüfen
Grafikkarte: Würde gerne auf die Vega warten, ansonsten MSI GeForce GTX 1070 Quick Silver 8G OC
Festplatte: 1x Crucial - MX300 525GB SSD; 1x Seagate - Barracuda 2TB
Netzteil: Corsair - RM550x
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Meinungen zum Gigabyte Board sind wohl sehr durchwachsen, ich würde dir raten auf die kommenden ASRock zu warten und dann zu entscheiden.
Das Prodigy M ist wie der Name schon vermuten lässt ein mATX Gehäuse und auch hier ein recht großer Vertreter, da gibt es kleinere.
Anstelle des 1700X kannst du auch den ohne X nehmen, der lässt sich beinahe gleich gut übertakten (durchschnittlich).
 
Ein Prodigy M ist 36 Liter groß. Schlecht belüftet aber wenigstens Grafikkarten bis 320mm.
Einzig die beiden Henkel oben und unten sprechen fürs Prodigy.

In dieser Größe gibts schon ATX Gehäuse!
 
Gehäuse: schon mal das Raijintek Metis angeschaut? Das ist wirklich kompakt. Bei Verwendung eines SFX NT bekommt man da GPUs bis ca 26 cm rein. Die Neueste Version hat auch eine verbesserte Kühlung durch einen zusätzlichen Lüfter an der Oberseite.

Oder eben DAN Case. Aber das kostet ...
 
Da das "Bitfenix Prodigy M" und das "BitFenix Prodigy Mini-ITX" identisch groß sind, würde ich das µATX Gehäuse, also das "Bitfenix Prodigy M", nehmen. Hier die beiden Gehäuse im direkten Vergleich: https://geizhals.at/?cmp=992406&cmp=788894
 
@ immortuos
Danke für die Antwort
Ok, werde mich mal bezüglich des neuen ASRock Mainboards informieren.
Du hast natürlich recht, das Case ist verhältnimässig gross, da gibts viel kleinere. Ich frage mich nur, ob ein "wesentlich" kleineres Gehäuse nicht zu krass zulasten der Temperatur geht.
 
Ich hab vor kurzem auf das Metis Plus (mit Lüfter oben) umgestellt und sogar meine 1070 FE reingebracht.
Netzteil hab ich jetzt allerdings das Corsair SF450, sonst wäre das nicht gegangen. Mit den Front USBs wurde es auch eng, wenigstens 1 cm kürzer als meine wär bei der Grafikkarte also zu empfehlen.

Temperaturen und Taktraten der 1070 sind im normalbereich was die Founders Edition angeht und die Kraken auf der CPU ist sowieso unterfordert.

Wenn das metis zu klein ist: das raijintek styx ist nicht viel größer und kann mATX.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ryzen System

Schreib mal ein bischen mehr zu deinem Workflow wie du produzierst. Sind dabei niedrige Latenzen wichtig oder nicht? Verwendest du komplexe Routings und lange PlugIn-Ketten mit leistungshungrigen VSTs? Hast du dies bei der Wahl der CPU überlegt? Davon hängt nämlich ab ob ein Ryzen empfehlenswert ist oder nicht.

Zum Rest der der Hardware:

Fraglich ob eine AIO Wasserkühlung für System zur Musikproduktion sinnvoll ist. So wirklich leise und gleichzeitig effektiv kühl wird es damit nicht werden. Persönlich würde ich auf einen großen Luftkühler setzen, der dann bis zu einer gewissen CPU-Temperatur mit sehr niedriger Drehzahl betrieben wird.

Brauchst du unbedingt ein Mainboard mit WIFI? Aus Erfahrung sind die WLAN Treiber am anfälligsten dafür dir die DPC-Latenz zu versauen, wodurch im Worst Case das System für ne DAW komplett unbrauchbar wird. Man kann dann zwar im Gerätemanager vorrübergehend die entsprechende Hardware deaktivieren, muß dann aber zwischenzeitlich ohne Netzwerk auskommen. Dann lieber gleich konventionelles Kabel, oder ist das bei dir unmöglich?
 
@JollyRoger2408
Danke für den Hinweis!

@HominiLupus
Das der schlecht belüftet ist wusste ich nicht, danke!

@Lupus M
Danke, nur sind diese Case für meine 2 linken Hände womöglich zu kompakt :freak:

@druckluft
Das Styx sieht sehr interessant aus, danke!

@44druckluft
Die Latenzzeiten sind wichtig, erreiche auch jetzt sehr gute. Was mein aktueller Rechner nicht Pakt sind die VSts, insbesondere Spire. Wenn ich den Rechner krass übertake, dann läuft eigentlich alles ganz gut, nur kann es dann zu Abstürzen kommen. Ich nutze FL Studio. Gemäss dem Youtube Channel von Image Line scheint der Ryzen gut abzuschneiden (https://www.youtube.com/watch?v=Iq7u-agaxlM).
Die AiO Lösung kam mir als erstens in den Sinn als ich an cool und leise dachte :). Ein Kabel verlegen kann ich leider nicht, weshalb ich auf WLan angewiesen bin.


Habe eben noch das Cougar QBX Case gesehen. Die Reviews scheinen ganz gut zu sein. Kennt einer dieses Case?
 
JA, das QBX habe ich schon benutzt, Egal, was die anderen sagen: großer Luftkühler im mITX und dazu ne Gamingkarte? Funktioniert mE nicht gut. Probiert im Cougar QBX und im Phanteks Enthoo Evolved. Das QBX ist ganz klein und witzig, aber ist meiner Meinung nach dem Metis in der Materialqualität (alles Plastik) deutlich unterlegen. Und man kriegt keine 240mm AIO rein, die ich an Deiner Stelle schon nehmen würde. Vielleicht den Arctic Liquid Freezer oder den beQuiet SilentLoop. Wenn Du spezifische Fragen zum QBX hast, nur zu.
 
also ich hatte vor ein paar Monaten auch nach einem kompakten Gehäuse gesucht, allerdings wollte ich auch möglichst wenig Kompromisse eingehen, was Kompatibilität und Kühlung angeht, weswegen Mini-ITX sofort ein No-Go war. Es wurde dann das Jonsbo U4. Leider ist es gerade (zu Recht!) völlig vergriffen.
Ist ein super Gehäuse. Unter 30L macht es selbst ITX-Gehäusen noch Konkurrenz. Es passt ganz genau ein normales ATX-Mainboard rein. Dennoch kann man mit 3-4 120mm-Lüftern auch eine ordentliche Luftkühlung integrieren. In deinem Fall geht unten neben das Netzteil kein Lüfter rein, weil dort dann deine 3,5"-HDD Platz findet. Aber dann kannst du noch zwei Lüfter vorn einbauen zusätzlich zu dem ab Werk hinten installierten. Ich habe aber statt einer Wasserkühlung bei meinem 1700X auf den Noctua NH-D15 SE-AM4 gesetzt (der passt da tatsächlich rein!).

Leise, kompakt, schick und nicht mal so teuer. Keine Kompromisse, außer vllt beim Kabelmanagement, was nun wirklich sehr begrenzt möglich ist. Wichtig ist, dass du bei dem Gehäuse nicht vergisst den CPU-8-Pin schon vorher zu verbinden. Das geht ja dank deines modularen Netzteils gut. Da kommt man sonst nämlich nur sehr schwer ran ;) Beim Noctua ist passenderweise ein sehr tiefer Schraubendreher bei, so dass du auch die oberen Schrauben vom Mainboard vernünftig reindrehen kannst.

Ich kann das Gehäuse jedenfalls wärmstens empfehlen. Wenn du also eh auf Vega warten möchtest/kannst, dann lohnt sich vielleicht auch, die Wartezeit mit auf dieses Gehäuse zu kombinieren.
 
@Rage Danke!
Das Phantek Case hatte ich auch im Visier. Kannst du was zu den Temperaturen der beiden Cases sagen?
 
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Bei nem mini-ITX System würde ich mich zunächst auf das Gehäuse festlegen. Etwas größere aber gut belüftete mini-ITX Gehäuse wären z.B.:

Fractal Design Node 304 (https://geizhals.de/fractal-design-node-304-schwarz-fd-ca-node-304-bl-a794687.html)
Fractal Design Define Nano S (https://geizhals.de/fractal-design-define-nano-s-fd-ca-def-nano-s-bk-a1381990.html)
Fractal Design Define Nano S mit Sichtfenster (https://geizhals.de/fractal-design-...htfenster-fd-ca-def-nano-s-bk-w-a1382385.html)

...sonst ein kompakteres Cooltek U2, kompakter und nen großer Tower-Kühler sowie ein 120mm Lüfter an der Rückseite finden auch Platz:
http://www.ebay.de/itm/NEW-Cooltek-...716530&hash=item2cbfdcc180:g:3x4AAOSw5cRZJ1op
http://www.ebay.de/itm/NEW-Cooltek-...7d9fdae&pid=100005&rk=2&rkt=6&sd=192197476736
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, kann ich. Nur mit AiO einigermaßen sinnvoll in beiden Fällen, Grafikkarte und Luftkühler auf dem Prozessor führte beim (Battlefield 1) spielen bei mir immer zu Temperaturen zwischen 70 und 80°C auf dem Prozessor bei einem EKL Atlas. Beim Phanteks ist aber selbst dann kaum Luft zum Atmen unter der Grafikkarte, an der Stelle würde ich eigentlich eher auf einen offenen Aufbau wie beim Fractal Design Nano S gehen, wenns mITX sein soll, und dazu ein möglichst kurzes Netzteil nehmen. Solange Du nicht spielst, sollten die Temperaturen im Phanteks und im Cougar im Prinzip eigentlich nicht bedenklich werden, aber auch nicht so besonders niedrig.

Ansonsten ist das Metis auch eine gute Wahl denke ich, ich habe im Moment das Thetis und versuche jetzt mit dem ein bisschen. Vom Cougar und vom Phanteks würde ich mittlerweile aus funktionaler Sicht Abstand nehmen.
 
@Gewürzwiesel
Fractal Design Define Nano S werde ich mir auch noch ansehen, danke!

@Rage
Ok, dann lasse ich lieber die Finger von den Beiden.
Habe eben gesehen, dass das Thetis auch kompakt ist und sogar ein ATX Mainboard Platz hätte. Die Kühlleistung bei diesem soll auch gut sein. Was ist deine Erfahrung? Danke dir!
 
Ich hab das Thetis erst seit einer Woche und hab eine neue Grafikkarte drin für den Übergang, also nichts belastbares. Habe leider keine Vergleichbarkeit. Aber rein physikalisch sollte das Thetis deutlich besser zu kühlen sein, wegen mehr Raum über der Grafikkarte und sinnvoll platzierten Gehäuselüfterplätzen.
 
Du hast ja geschrieben, dass Musikproduktion nach wie vor die Hauptanforderung ist. Bevor du dich für ein bestimmtes Gehäuse und Kühlung entscheidest, beantworte dir bitte selber die Frage wie wichtig niedrige Lautstärke beim Produzieren ist. Persönlich finde ich dabei nichts nerviger als ein hörbarer PC. Ist aber auch eine Frage der Aufstellung, wie weit er weg steht, ob unterm Tisch oder nicht, usw.
Bei vielen AIOs lassen sich zwar die Lüfter leise runterregeln (bzw gegen leise Lüfter tauschen), allerdings sinkt dann die Kühlleistung gerne mal in Bereiche, wo bei gleicher Lautstärke eine Luftkühlung effektiver ist. Sehr häufig ist auch die Pumpe deutlich raushörbar und die läßt sich nur in wenigen Fällen mit niedriger Drehzahl betreiben. Bzgl. der AIOs gibts hier und auf anderen Seiten Tests wo das ganze immer wieder Thema ist. Bitte einlesen, bevor du da eine Entscheidung triffst.
Natürlich kann man in einem kleinen Gehäuse bei der CPU Temperatur evtl Vorteile erzielen, wenn man den AIO Radiator einblasend mit Frischluft versorgt. Bei Luftkühlung muß gewährleistet sein, dass sowohl die Abwärme der CPU als auch der Grafikkarte aus dem Gehäuse geblasen werden. Willst du dabei eine niedrige Lautstärke erzielen, mußt du darauf achten, dass möglich große, langsam drehende Gehäusekühler verwendet werden und dass der Luftstrom möglichst geradlinig ohne Verwirbelungen erfolgen kann. Persönlich würde ich lieber ein etwas größeres Gehäuse auswählen, als Kompromisse bei der Lautstärke zu machen.
Wenn diese Grundvorraussetzungen erfüllt sind, kannst du dir Gedanken machen, das ganze mit einer Lüftersteuerung (z.B. die des Mainboards) zu optimieren. Also z.B. dass beim Gaming die Gehäuselüfter in Abhängigkeit von der Grafikkartentemperatur hoch gefahren werden, usw. Dafür ist evtl der eine oder andere Temperatursensor nötig. Es ist leider so, dass ein kleines Gehäuse bei leistungsstarker Hardware und niedriger Lautstärke ein bischen Planung bedeutet.

Thema CPU:

Ich kenne das von dir verlinkte Video natürlich. Grundsätzlich macht Ryzen eine sehr gute Figur, wenn du im Projekt viele parallele Spuren hast, die nicht durch komplexes Routing wie Sidechains, Busse, usw verknüpft sind und wenn die ASIO Latenz nicht zu niedrig ist.


Ich liste mal ein paar Dinge auf worauf man bei der Auswahl der CPU für DAWs achten sollte. Das ganze ist natürlich stark von der Arbeitsweise abhängig und deswegen kann man leider keine allgemeingültigen Empfehlungen geben.


- Grundsätzlich nutzen alle DAWs (auch FL Studio) Mehrkern-CPUs sehr gut aus. Parallele Spuren können in unterschiedlichen Threads und damit auf verschiedenen Kernen berechnet werden. Das gilt auch für viele Virtuelle Instrumente, die verschiedene Stimmen ebenfalls auf verschiedene Threads verteilen können. CPU-seitig bringen neben vielen Kernen HT und SMT somit massive Vorteile. Dieser Punkt spricht für Ryzen da hier viele Kerne und gute SMT-Skalierung zum unschlagbaren Preis geboten werden.

- Die längste und aufwändigste Signalflow-Kette bestimmt wieviel Singlethread Performance nötig ist um das Projekt ohne Dropouts abzuspielen. Wobei hier natürlich die druch die Plugins verursachte Rechenlast entscheidend ist und nicht unbedingt deren Anzahl, d.h. mit wenigen leistungsfordernden Plugs kann es hier bereits kritischer werden, als mit vielen 'kleinen' Plugins. Routet man eine Spur auf einen Bus, wird die Signalflowkette durch die Plugins des Busses verlängert und benötigt somit mehr Singlethread Performance. Komplizierter wird es bei FX-Bussen: Angenommen ich habe eine Spur mit ein paar Plugins, route diese auf einen Bus mit weiteren Plugins und beschicke gleichzeitig aus dieser Spur (Abgriff nach den Plugins) einen FX-Bus der wiederum auf den Bus geroutet wird, müssen alle Plugins in einem Thread und somit auf einem Kern berechnet werden. Parallelisierung ist nicht möglich, weil eben vom Signalflow Abhängigkeiten bestehen. Aber es wird ggf noch komplizierter: Route ich den Bus auf den Sidechain eines Kompressors in einer weiteren Spur, müssen dieser Kompressor und alle folgenden Plugins ebenfalls in diesem einen Thread berechnet werden, solange die Plugins die sich vor dem Kompressor befinden nicht mehr Leistung fressen als die Signalflow-Kette des Sidechains. Die Plugins die sich vor dem Kompressor befinden, können dann in einem anderen Thread berechnet werden. Bei entsprechend komplexem Signalflow vor dem Kompressor kann es natürlich auch andersrum sein, dass die Berechnung des Sidechains in einem eigenen Thread erfolgen kann.
Wenn das zu kompliziert klingt, ganz kurz formuliert: Je mehr Frickelei und Professor-Shit man mit aufwändigen Plugins in seinen Projekten betreibt umso wichtiger wird Singlethread Performance. Ggf. liegen dann ungenutzte Kerne brach, das macht dann den Unterschied zwischen angezeigter ASIO Last in der DAW und der CPU-Auslastung im Taskmanager. Ein hochtaktender 7700K mit seinem leichten IPC-Vorteil ist hier derzeit die CPU der Wahl. Bei Wahl eines Ryzens sollte darauf geachtet werden, dass dieser Notfalls mit OC möglichst hoch taktet und auch beim RAM sollte man versuchen möglichst viel rauszuholen.

- Alle Berechnungen erfolgen in DAWs in Zeitabschnitten, deren Dauer unter Windows durch die Größe des ASIO-Puffers bestimmt wird. In einem solchen Zeitabschnitt müssen alle Plugins des Projekts einmal komplett durchgerechnet werden. Je kürzer die Dauer dieses Abschnitts ist, umso niedriger sind die Latenzen bzw umso kürzer ist die Reaktionszeit des Systems mit der auf Echtzeitspiel des Benutzers eingegangen werden kann. Das ganze ist durchaus vergleichbar mit den FPS bei Games, nur dass ein Framedrop eben sofort als unschöner Knackser hörbar wird. Wird die Latenz kleiner gewählt, muss die CPU diese Berechnungen also häufiger zwischen den Algorithmen der unterschiedlichen Plugins hin und herswitchen. Die berechnete Datenmenge bleibt dabei zwar gleich, aber der Overhead nimmt schnell überproportional zu. Es muß immer auch der jeweilige Programmcode nachgeladen werden und es findet wohl auch mehr Threadswitching statt. Dadurch steigen die Anforderungen an Cache, RAM und Core-Core Verbindungen der CPU. Durch den steigenden Overhead wird es auch sehr viel schwieriger lange Signalflowketten ohne Dropouts zu berechnen, während einfache Spuren immer noch in das letzte Quäntchen brachliegender Performance eines Kerns gequetscht werden können. Sobald (nach meinem Empfinden) mittelmäßig fordernder Signalflow zum Einsatz kommt, brechen Multicore-CPUs überproportional ein. Gerade Ryzen zeigt wohl aufgrund seines CCX-Designs bei kleinen Latenzen (unterhalb 256 Samples bei 44.1KHz) deutlich stärkere Einbrüche als Intels Core i CPUs. Das legen jedenfalls sämtliche mir bekannten diesbezüglichen Tests nahe (Google --> dawbench ryzen). Das soll jetzt nicht heißen, das Ryzen prinzipiell schlechter geeignet ist, schließlich bekommt man fürs gleiche Geld schonmal eine sehr viel höhere Ausgangsperformance. In gewissen Situationen kann sie bei DAWs aber nicht genutzt werden und bei entsprechenden Anforderungen kann(!) ein 7700K druchaus die leistungsfähigere Lösung mit dem besseren Preisleistungsverhältnis sein.
Will man eine CPU die das beste aus beiden Welten bietet, kommt man derzeit um Intels HEDT Plattformen (X99 und X299) nicht herum, wobei man hier zwingend übertakten sollte damit nicht teilweise die selben Nachteile wie für Ryzen gelten. Logischerweise wird es dabei bei allen Komponenten überproportional teuer, die Boards kosten mehr, man benötigt Quadchannel Memory, leistungsfähigere(s) Kühlung und Netzteil. Intels x299 Plattform ist sowieso noch viel zu neu um sie abschliessend zu beurteilen und es wird noch den einen oder anderen Monat dauern bis die Kinderkrankheiten beseitigt sind.


Im verlinkten Video sieht man übrigens beim ersten Test mit einem realen Projekt schön, wie der Ryzen nur wenig besser performt als der hochgetaktete 3770K (80% vs 100% ASIO-Last). Das entspricht in keiner Weise seinem Rohleistungspotenzial. Würde man dort die Latenz von 512 bzw 1024 Samples weiter absenken dürfte sich die Auslastung mindestens angleichen, wenn nicht gar der 3770K im Vorteil wäre. Ob solche Sitauationen auftreten ist letztlich aber eine Frage wie man in seinen Projekten arbeitet. Das kannst nur du selber beantworten.

Mal das Gaming aussen vor gelassen sehen deine Wahlmöglichkeiten zusammengefasst so aus:

Bist du bereit zu übertakten solltest du die Entscheidung zwischen Ryzen 1700 und 7700K treffen. Ohne OC würde ich noch den Ryzen 1600X und den Ryzen 1700X mit in die Auswahl nehmen.
 
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Zum Thetis vielleicht noch: da benutze ich gerade einen BeQuiet Dark Rock Pro 3 auf einem Untervolteten (Offset -0.0875V) R7 1700 (allerdings nur mit dem Mittellüfter im Moment), beim Battlefield 1 spielen bin ich auf jeden Fall unter 65°C, kann gerne mal nachmessen wenns Dich interessiert.
 
@druckluft
Wow, da kennt sich einer aus :). Muss dir gestehen, dass ich das Ganze nicht so aus der technischen Sicht kenne, aber soviel kann ich sagen: VSts nutze ich (je nach Projekt) viele. Frickelei und Professor-Shit hingegen mache ich kaum:D, bzw. ist eher die Ausnahme. Ich habe früher sehr viel mit Samples gearbeitet, erst als ich nach Jahren vermehrt VSTs genutzt habe, ist mir aufgefallen, dass je nach VST die CPU Last ins unermässliche steigt und nix mehr geht.

@Rage
Kannst du mir sagen welche Grafikkarte (zwecks Länge) und Mainboard du nutzt?

Ich weiss eure Hilfe sehr zu schätzen.

Habe langsam das Gefühl, dass ich nicht einen PC sondern ein Grundstück kaufe, wenn ich an die investierte Zeit denke... :freak:
 
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Ich benutze eine HD 7870 von XFX, die ist etwa 24cm lang. Ins Gehäuse gehen etwa 28cm Grafikkarte rein, wenn das Netzteil entsprechend kurz (entsprechend niedrig wegen aufrechtem Einbau) ist, ich verwende ein 14cm kurzes CoolerMaster G450. Vom Boden aus bis zu meinem Grafikkartenslot sind 18cm, das ist krasse Obergrenze fürs Netzteil, weil dann ja auch noch die Kabel dazukommen. Als Mainboard benutze ich ein Asus Prime B350 Plus, war aber auch Early Adopter und habe zum Launch für den R7 1700 370€ und für das Mainboard 115€ bezahlt, heute würde ich vermutlich das Asus Prime X370 Plus nehmen, das gabs letztens mit Cashback auch nochmal günstiger.
 
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