News Schweizer Politiker lässt sich auswerten

KnolleJupp schrieb:
Es zeugt natürlich von einem großen Misstrauen gegenüber der Obrigkeit wenn gleich vom Schlimmsten ausgegengen wird, der gläserne Bürger, unfrei und einzig der Willkür ausgeliefert.

Keine Technik die je erfunden wurde führte nicht zu einem Missbrauch bis man Abstand davon genommen hat (und trotzdem wiederholt sich vieles immer wieder). Es liegt in der Natur des Menschen. Das Vertrauen in die Obrigkeit sollte sich langsam erschöpft haben wenn man auch nur ein bisschen Interesse an Geschichte hat.
 
Genauso stellt man sich das doch vor, ein vernünftiges Tool um diese ganzen Daten sichtbar machen.

Hier wird nur gezeigt wann und wo eine Kommunikation stattfindet, natürlich wird auch das Was gespeichert. Aber das ist verständlicherweise nicht veröffentlicht worden.^^

Und auch Internetverkehr abseits von sozialen-netzwerken können sichtbar sein.
 
1984 lässt Grüßen. Schon krass, wie gläsern man ist. Hoffen die bald vom Schreibtisch aus Menschen festnehmen zu könnnen? Potentiell ist jeder ein Straftäter, dann ist der nächste, logische Schritt eine totale Überwachung. Wenn man sogar sagen kann wann einer eine email geschrieben hat lässt sich diese doch auch aufrufen...echt erschreckend...
 
Respekt an den Politiker :)

Kenne selbst ein paar Damen, welcher die Meinung haben, dass sie nix zu verstecken haben. Hab dann mal das Smartphone von denen genommen und gesagt ich schaue mal nach :) Nach ca. 2 Sec in der Hand -> Schreianfall, was geht dich das an!
Gegenfrage dann: "Du hast ja nix zu verstecken" :)
 
Hierbei sollte man auch noch im Hinterkopf behalten, dass sich sowas in der Schweiz

a) "schnell" wieder Rückgängig machen lässt (Volksentscheid).

b) sich sowas nur mit Zustimmung des Volkes eingeführt werden konnte (da Gesetze vom Volk binnen einer gewissen Frist kassiert werden können)

c) Die Herausgabe von Daten dort wesentlich strengeren Richtlinien unterliegt als hier und anderswo. Demnach verwundert es nicht, dass dort die Aufklärungsrate trotz VDS geringer ist als hier ohne. Denn da muss schon einiges passieren damit ein Richter der Herausgabe von solchen Daten zustimmt. (also nicht abgenicke a la FISA).
 
KnolleJupp schrieb:
Die Frage ist nicht wer was mit den Daten alles machen könnte, sondern was tatsächlich damit passiert. [...]

Ich sehe das anders, wenn man vor allem aktuelle Themen wie Heartbleed und NSA berücksichtigt.
Hier muss man also sehr wohl von dem möglichen, bzw. schlimmsten Fall ausgehen, was passieren könnte. (danach ist es zu spät)

Für mich erscheint auch ganz wichtig zu unterscheiden was wir wollen oder dulden können.
"Ich habe nichts zu verbergen", wäre also bei der "dulden"-Kategorie.
Wenn nun darauf aufbauend Vorratsdatenspeicherung ausgebaut wird ;) gilt das in ein paar Jahren als "Normal" und darauf wird wieder einmal versucht das zu toppen, z.B. Kameras vor jeder Haustür (als Grund dann hier: wegen Einbrüche^^).
Das wäre dann zu dieser Zeit vielleicht auch wieder zu "dulden" (da die VDS hier wie beschrieben schon "Standard" ist)
... in darauf folgenden Jahren kommen dann Kameras auch ins Haus, da denkt man dann wohl nach dem Motto "Hauptsache das Bad und Schlafzimmer bleibt noch privat".
Das ist gerade nicht eines der besten Beispiele dazu, aber so zur Verdeutlichung, was ich damit aussagen will, hilft vielleicht dem einen oder anderem.
~> Es ist also nicht nur wichtig was zurzeit möglich wäre, sondern auch wohin sich das entwickeln kann.

Auch die Werbeplattform Facebook z.B. erlaubt sich im Laufe der Zeit einige Dinge, die halt einfach geduldet, bzw. hingenommen werden und nach und nach wird es immer schlimmer.
Jedoch weil sich das so langsam und allmählich verschlimmert, nehmen es wohl die meisten einfach nicht so wahr.

Deshalb die Sachen lieber gleich richtig angehen/klären, damit in der Zukunft nicht etwas Schlimmes auf uns zu kommt.
 
@.[o_o].

Nach dem gleichen Motto hätte man anodazumal die Entdeckung des Feuers verhindert, wer weiß schon was böse Leute damit anstellen und ist es erst mal normal sein Essen zu braten, dann duldet man das auch beim Familienmitglied das nicht gleich hören will... Oder das Internet an sich, immerhin wäre ohne dies die Diskussion um eine VDS gar nicht entstanden.
Ich verstehe die Bedenken an der VDS und ähnlichen Projekten, aber die Gründe dagegen sind meist nicht wirklich schlüssig. Nicht das es die Gründe dafür je gewesen wären...
 
Die Daten werden doch sowieso gesammelt. Ob das die Bundesregierung nun auch macht oder nur Google und Facebook ist doch Hupe. Viel viel viel wichtiger sind die Fragen wer darauf zugreifen kann, wer darauf zugreifen darf, wie man diese Daten von Missbrauch schützt und wie lange sie gespeichert werden.

Ich bin auch ein großer Gegner der VDS. Aber nicht grundsätzlich, sondern die bisherigen Modelle sind einfach nicht konsequent durchdacht.
 
TrueAzrael schrieb:
Ich verstehe die Bedenken an der VDS und ähnlichen Projekten, aber die Gründe dagegen sind meist nicht wirklich schlüssig. Nicht das es die Gründe dafür je gewesen wären...

Mal sehen:

Die VDS bringt nichts... Das wurde nun schon wie oft bewiesen. Was bringt es mir zu wissen das ich heute mit Person X telefoniert habe und morgen mach ich ein auf Breivik?

Á propos Breivik, Dänemark hat auch die VDS und was hat es nun gebracht?
 
Nur noch kurz zur Info:
Da in der Schweiz die Richtlienien zur Herausgabe der Daten so hoch sind, sind in den letzten ein paar Personen ermordet worden, die wohl durch eine raschere Herausgabe (nicht auf den Richter warten) wohl geortet hätten werden können. Das ist halt der Nachteil der strengen "Nutzungsbedingungen".
Zum Googeln: Fall Lucie z.B.

Edit:
http://www.tagesanzeiger.ch/dossiers/panorama/dossier2.html?dossier_id=1322
 
Zuletzt bearbeitet: (Quelle hinzugefügt)
_CH_K_1991_ schrieb:
paar Personen ermordet worden, die wohl durch eine raschere [...] Fall Lucie z.B.

Und was genau hätte da Vorratsdatenspeicherung gebracht?
Ortung von Vermissten (da existiert ja eine Begründung) schnell zu machen ist sinnvoll. Aber das hat IMHO nichts mit verdachtsunabhängiger VDS zu tun.

Schau, das Grundproblem ist der Generalverdacht, der widerspricht der Unschuldsvermutung.
Die Statistiken zeigen, dass die Verbrechensaufklärungsrate durch VDS nicht steigt. Verbrechen werden dadurch auch nicht verhindert (wie/warum auch) - und selbst wenn, schöne neue Welt Minority Report...
 
das denke ich auch, was hätte die vorratsdatenspeicherung gebracht? im fall von lucie b. war es nämlich so, dass es zu lange gedauert hat, bis die handydaten endlich rausgerückt wurden und die probleme des mörders waren den behörden bewusst. was nützt also die vorratsdatenspeicherung, wenn es am ende nicht daran lag, sonderm am vollzug.
 
Ich sehe die befristete Vorratsspeicherung so langsam etwas gemässigter. In der Schweiz ist es eher durch die Politik der USA aufgezwungen, wie ich annehme. Zu befürchten hat kaum jemand etwas deswegen.
Solange der Datenschutz konsequent umgesetzt wird, kann man damit leben.
* Besser so als über 20 Jahre von Herr & Frau Nachbar 'Unbekannt' die Damenbesuche und sonstige Aktivitäten ausgespäht und notiert zu haben.
 
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