Selbstbau NAS - welche "Leistung" notwendig?

p4z1f1st

Commander
Registriert
Apr. 2017
Beiträge
2.245
Hallo liebe Community,

als erstes: Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin (eigentlich heißt das Unterforum ja "DESKTOP-Computer: Kaufberatung") - falls ich hier falsch bin würde ich einen Mod bitten es an die richtige Stelle zu verschieben.

Es geht mir darum, dass ich mir eine eigene NAS mit FreeNAS (als reines Datengrab / Filme-Streaming übers LAN) aufbauen wollte und ich mir unsicher bin, was für eine "Leistung" hinter dem Grundgerüst stecken sollte / muss.

Als CPU wollte ich einen Raven Ridge oder Picasso auf AM4-Basis holen.
Da stellt sich schon direkt die erste Frage: Reicht ein Athlon 200GE oder sollte ich doch gleich einen Ryzen 3 3200G holen?
Grundlegend ist "Decoding-Leistung" nicht notwendig, da ich im Falle des Media-Streamings eh über den AppleTV 4K decodieren lasse - d.h. der ATV zieht sich einfach nur die Datei und die darauf befindliche Streaming-App (Infuse Pro) decodiert das dann über den ATV-Chip selbst.
Dann geht es direkt weiter mit Plattform (JEGLICHES ITX-Board mit den für mich wichtigen Anschlüssen / Schnittstellen) oder sollte es da doch ein "anständiges" für 90-100€ sein?
RAM 4GB genug? Oder doch lieber 8GB? Oder gar 16?

Das geht weiter und weiter, bis ich am Ende bei gut und gerne 400-500€ OHNE Festplatten landen kann...
 
Raider heißt jetzt Twix FreeNAS heißt jetzt TrueNAS - bzw. ab Mitte 2020.

Wenn du kein Transcoding oder Verschlüsselung brauchst, wird der 200GE sicherlich ausreichen. Alternativ wäre für 5€ mehr auch ein Athlon 3000G zu bekommen - minimal schneller und übertaktbar. Kommt allerdings natürlich auch noch drauf an welchen RAID Modus (falls überhaupt) du betreiben willst. Das kann natürlich auch noch mal CPU Leistung kosten.
Beim RAM würde ich einfach mit 1x4 oder 1x8GB anfangen. Lässt sich dann ja noch problemlos aufrüsten.

Aber was spricht gegen ein 150-200€ NAS von Synology oder Qnap?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SkullKid, p4z1f1st und CooperakaTigger
Hätte ich erwähnen sollen.

Ich habe aktuell ein TS-228 von QNAP und wollte auf ein 3er oder 4er vergrößern.

Dann kam mir eben die Idee, ob nicht ein Eigenbau-NAS mit Platz für nochmal mehr 3,5"-HDDs eine "funktionalere" Lösung wäre.

Gedanke war "gleich teuer, aber besser aufrüstbar".

ein 5er/6er NAS kostet ja auch gleich 500€+
 
Wenn du auf FreeNas setzen willst dann müsstest du schon etwas mehr Ram einplanen.
OMV hingegen kommt locker mit 2GB für dein vorhaben zurecht.
Zudem solltest du genau wissen was du willst ....als pures Datengrab reicht sogar ein Pi aus oder auch eine Cpu- onboard lösung.


Soll er 24/7 laufen ?
Sie siehts mit Stromkosten aus ?
Ziehst du Vm´s in betracht ?
Welches Dateisystem soll verwendet werden ? ZFS ?
Wie siehts aus mit Datenscherheit ?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: p4z1f1st
Also dafuer brauchst du quasi keine Leistung. In meienr Signatur siehst du die Hardware meines NAS, ein alter i5 und 8GB RAM. Damit betreibe ich zwei 8TB Festplatten mit BTRF und Verschluesselung. Der i5 langweilt sich die meiste Zeit total. Selbst wenn ich Baackups mache (Gleichzeitig auff eine Interne Platte und ueber SSH, beides jeweils auch wieder Veerschluesselt), hat der i5 noch ne Menge Ressourcen uebrig. Wenn du also einfach nur ein NAS als Netzwerklaufwerk moechtest, hast du mit einem modernen Athlon oder Ryzen 3 mehr als genug Leistung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: p4z1f1st
DenMCX schrieb:
ein 5er/6er NAS kostet ja auch gleich 500€+
Ja, aber wie schließt du an dein ITX Mainboard 5 (oder mehr) Platten an? Dann müsstest du dir auch wieder eine SATA Controller Karte kaufen. Dann landest du auch wieder in ähnlichen Preisregionen.

Grundsätzlich hast du natürlich Recht: Das Selbstbau System ist einfacher und besser aufrüstbar. Aber auch da gibt's Grenzen. Vor allem wenn's dann irgendwann heißt: Mehr als 4 Platten und mehr CPU Leistung.
Dann bist du mit dem Ryzen 3400G am Limit, weil der PCIe Slot mit 'nem SATA Controller belegt ist. Also könnte man dann 2022 auf AM5 (oder wie auch immer es heißen wird) gehen, braucht dann ein neues Board, neuen DDR5 RAM, neue CPU.

Ich würde sagen: Bei deinen (quasi nicht vorhandenen) Anforderungen macht's keinen wirklichen Unterschied ob nun Selbstbau oder Fertiggerät.

glotzkowski schrieb:
Wenn du auf FreeNas setzen willst dann müsstest du schon etwas mehr Ram einplanen.
Nicht wirklich. Vielleicht in Enterprise Umgebungen. Wir haben im Büro ein FreeNAS mit 1x 8TB und 2GB RAM. Wird im Extremfall von 3-4 Personen genutzt, keine Verschlüsselung und nix. Es ist einfach nur eine stupide Datenablage und die Performance lastet das Gigabit Netzwerk vollständig aus.
Bei den aktuellen Preisen sollte man aber natürlich gleich etwas mehr nehmen. Macht ja beim Gesamtpreis keinen nennenswerten Unterschied.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: p4z1f1st
Also, ich hab hier einen Pentium G4560t (die runtergrehte Version vom 4560) und das Ding ist meist im Idle. Eigentlich reicht für Dein Vorhaben schon ein Celeron J oder Pentium J-Prozessor... oder halt irgendwas älteres. Du brauchst für FreeNAS (oder wie das jetzt/bald heißt) aber auf jeden Fall 8 Gigabyte RAM. Ich würde das Teil nicht zu klein planen: Nimm ein (günstiges) ATX-Gehäuse und ein normales ATX-Board und schon hast Du auch genug SATA-Plätze... und nein, es muss kein Board für 100 Euro sein. Die Last auf so einem System ist normalerweise recht gering.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: p4z1f1st
Ich habe bis voriges Jahr 16 Platen im Selbstbau mit OMV gehabt. Lief top.

Aber dazu muss man sich auch die frage stellen. Möchte man denn das bei jeder kleinsten aktivität die komplette Kiste anspringt ?
Entscheident ist das BS und welches Dateisystem man wählt. Und ob Die Datensicherheit egal ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: p4z1f1st
Alles was nicht ins RAM passt muss von den Datenträgern geholt werden. Dazu gehören auch Verzeichnisse^^
Natürlich läuft ein NAS für ein paar Filmchen auch mit 4GB.
Aber es wird runder je mehr Speicher man drinne hat, besonders wenn Speicher preiswert ist.

Bei mir im NAS steckt übrigens ein uralter Haswell i3 mit echten zwei Kernen.
Völlig ausreichend. Dafür sind 32GB RAM verbaut, weil dann die Transferleistung auch beim Speichern von vielen kleinen Dateien nicht sofort zusammenbricht, sondern erst wenn die 32GB voll sind, und auch Dateien wenn man sie anspielt vorausgeladen werden bzw. mehrfach abspielt eher aus dem RAM als von den (doch eher langsamen) Platten kommen :-)

Ach ja ...
Ich persönlich würde das Board nicht nach der Anzahl der SATA-Anschlüsse auswählen, sondern die gleich in externe Gehäuse (wie z.b. Lian Li EX 503) packen. Dann kann man den Server praktisch endlos skalieren von der Menge des Speichers her.

Also als Beispiel ... 3 externe Gehäuse, zwei mit Platten voll und eins leer, und wenn dann wieder eine Erweiterung ansteht das 3. mit Platten füllen, den Inhalt vom "kleinsten" auf das neue Kopieren, und die Platten aus dem kleinsten Entfernen und verkaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: tidus1979 und p4z1f1st
Soll er 24/7 laufen ?
Idealerweise per "Zeitplan" - tagsüber (Arbeitszeiten) aus und dann ab einer bestimmten Uhrzeit anspringen und wieder runterfahren.

Sie siehts mit Stromkosten aus ?
Sind "vernachlässigbar".

Ziehst du Vm´s in betracht ?
Nein.

Welches Dateisystem soll verwendet werden ? ZFS ?
Puh, darüber habe ich mir natürlich noch keine Gedanken gemacht.

Wie siehts aus mit Datenscherheit ?
Keine Verschlüsselung o.ä.

Aktuell wäre die Idee (bzgl. des SATA-Controllers) ein Gehäuse für max. 6 Platten angedacht.
 
HisN schrieb:
Alles was nicht ins RAM passt muss von den Datenträgern geholt werden. Dazu gehören auch Verzeichnisse^^
Natürlich läuft ein NAS für ein paar Filmchen auch mit 4GB.
Aber es wird runder je mehr Speicher man drinne hat, besonders wenn Speicher preiswert ist.

Bei mir im NAS steckt übrigens ein uralter Haswell i3 mit echten zwei Kernen.
Völlig ausreichend. Dafür sind 32GB RAM verbaut, weil dann die Transferleistung auch beim Speichern von vielen kleinen Dateien nicht sofort zusammenbricht, sondern erst wenn die 32GB voll sind :-)

Ach ja ...
Ich persönlich würde das Board nicht nach der Anzahl der SATA-Anschlüsse auswählen, sondern die gleich in externe Gehäuse (wie z.b. Lian Li EX 503) packen. Dann kann man den Server praktisch endlos skalieren von der Menge des Speichers her.

Also ich hab bei 8GB ohne Vm´s nie mehr geschafft als 20% Auslastung vom Ram selbst mit Swap-off :)
Weiss nicht wie es in der Hinsicht bei FreeNas aussieht :/

also bei einem Lian Li ist er dann preislicht komplett raus :)
Ergänzung ()

DenMCX schrieb:
Welches Dateisystem soll verwendet werden ? ZFS ?
Puh, darüber habe ich mir natürlich noch keine Gedanken gemacht.

dann würde ich dir echt empfehlen mal ein blick ins FreeNas Forum zu werfen...denn das ist grundlegend und entscheidend, danach richtet sich auch dein Ram verbrauch. FreeNas ist da sehr sehr hungrig.

Aus meiner sicht würde FreeNas nur in betracht gezogen werden wenn du mit ZFS Btrfs Raid Vm´s liebäugelst.

Für dein vorhaben kann ich dir nur OMV ans Herz legen ...einsteigerfreundlicher und nicht so Ressourcen intensiv.

Probier es aus mit einer alten Kiste ...und stock dann nach und nach auf ... Probier dich erstmal aus ...


Und wenn du Linux kenntnisse hast ....dann umgehe FreeNas oder OMV und setz gleich auf Proxmox ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: p4z1f1st
glotzkowski schrieb:
Also ich hab bei 8GB ohne Vm´s nie mehr geschafft als 20% Auslastung vom Ram selbst mit Swap-off :)
Weiss nicht wie es in der Hinsicht bei FreeNas aussieht :/

Ach komm schon, Du weißt genau wie ich das jedes moderne Betriebssystem sein RAM vollständig und bis zum letzten bisschen ausschöpft. Du musst nur richtig hinschauen. Das vorhandene RAM wird als Datenträger-Cache benutzt. Dafür ist es PERFEKT in einem File-Server.

taskmanagerxxsx7.jpg


Sollte auch auf jedem Linx-basiertem OS so sein, wenn Du "free" in die Console tippst, siehst Du das nach einer gewissen Laufzeit das komplette RAM als Datenträgercache benutzt ist.
Deshalb: Alles was im RAM liegt, muss nicht von der Platte geholt werden. Selbst so simple Sachen wie Verzeichnisse anzeigen gehen schneller, wenn die Verzeichnisse schon im RAM liegen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tidus1979 und rocketworm
Mein Qnap TS-431P hat eine popeligen 1,7Ghz Dualcore ARM CPU und 1GB RAM drinnen.
Reicht trotzdem aus um ein Raid 5 mit 4x3TB Platten zu nutzen und an der Gigabit Schnittstellen-Kapazität Daten zu lesen und schreiben.
Auch große 4K Videos am Rechner anschauen die auf dem NAS gespeichert sind geht prima.

Soviel zu den Anforderungen. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: abchecker
glotzkowski schrieb:
FreeNas ist da sehr sehr hungrig
Im Kontext von ZFS wird immer wieder gerne behauptet, man brauche tonnenweise RAM. Nutzt man Deduplizierung, dann stimmt diese Aussage. Ansonsten nur bedingt. Moderne Betriebssystem nutzen den vorhandenen RAM "intelligent" als Cache, genauso wie ZFS. Ist mehr RAM da, wird mehr genutzt, damit alles flinker ist. Bei weniger RAM wird einfach weniger benutzt. Wird nicht viel auf Daten zugegriffen, muss auch nichts im Cache gespeichert werden. Kommt immer alles auf die Nutzung und die erwartete/benötigte Leistung an.
 
DenMCX schrieb:
Es geht mir darum, dass ich mir eine eigene NAS mit FreeNAS (als reines Datengrab / Filme-Streaming übers LAN)

Ein FHD-Filmchen anschauen, und schon sind 8GB RAM voll, wenn das Filmchen im Cache gehalten wird.
Also kann schon eine Datei das RAM füllen. Müssen gar nicht "viele" sein.

Sind nur 4GB vorhanden muss z.b. beim Scrubben durch einen Film immer und immer wieder nachgeladen werden von der Platte. Es wird nie aufhören wenn der Film größer als 4GB ist, während die Platten bei "genug" RAM spätestens dann aufhören zu arbeiten, wenn jeder Teil des Filmes einmal geladen wurde, und dann kann man Scrubben so viel wie man will ... die Platten brauchen nicht liefern, kommt alles aus dem RAM.

Interessant wird es dann bei Filmchen die 32 oder 60GB Dateigröße mit sich bringen^^
Da kann ja logischerweise nur ein ganz kleines Fenster im RAM gehalten werden und Scrollen durch den Film ist entsprechend etwas zäher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tidus1979
HisN schrieb:
Ein FHD-Filmchen anschauen, und schon sind 8GB RAM voll, wenn das Filmchen im Cache gehalten wird.
Also kann schon eine Datei das RAM füllen. Müssen gar nicht "viele" sein.

Sind nur 4GB vorhanden muss z.b. beim Scrubben durch einen Film immer und immer wieder nachgeladen werden von der Platte. Es wird nie aufhören wenn der Film größer als 4GB ist.

Von welchem BS sprichst du ;) ?
Hatte selbst bei 50GB Files ohne Encoden nie Probleme bei 8 GB... bei einem puren Datengrab ohne Ansprüche reichen 4-8 GB locker.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: abchecker
Ich hab auch nie etwas von Problemen erzählt wenn Du genau hinschaust.
Ich sage nur: Mehr RAM = schneller. Und ich hab erklärt warum. Damit es auch jeder versteht^^
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: glotzkowski
HisN schrieb:
Ich hab auch nie etwas von Problemen erzählt wenn Du genau hinschaust.
Ich sage nur: Mehr RAM = schneller. Und ich hab erklärt warum. Damit es auch jeder versteht^^

Aber was soll bei einem Datengrab schneller werden:D:streicheln:

Ich bin nach 8 Jahren von einer all in one nas Lösung weg und Setze eher auf Sicherheit und Dezentrale 3Nas Lösung. Wurde aber hier im Thread nicht nach gefragt...von daher ...LG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: abchecker
Zurück
Oben