Selbstgebautes NAS für Medien-Streaming - Offene Fragen

JADEN'

Lt. Commander
Registriert
Okt. 2010
Beiträge
1.354
Hallo!

Wie bereits im Titel beschrieben bitte ich um Tipps zur Kaufberatung eines NAS (Selbstbau) + zusätzlicher Programme für die einwandfreie Bedienung desselben im Heimnetzwerk.
[HowTo] NAS bauen und einrichten für Anfänger habe ich gelesen, jedoch sind noch einige Fragen offen, die ich geklärt wissen möchte.

Geräte im Netzwerk:
- nicht smarter TV
- Smart TV Philips
- Smart TV (Samsung) mit Chromecast
- iPad Air
- Samsung Galaxy Note 10.1
- Galaxy S6
- diverse PCs und NBs mit Windows OS

Komponenten:

Mainboard +CPU:ASRock Q1900-ITX - 75,41€
Arbeitsspeicher:Kingston ValueRAM DIMM 4GB, DDR3-1600 - 21,00€
Gehäuse:Sharkoon QB One, Mini-ITX - 35,43€
Festplatte:Western Digital WD Red 3TB, 3.5", SATA 6Gb/s (WD30EFRX) - 110,63€
Netzteil:be quiet! System Power 7 300W ATX 2.31 (BN140) - 30,93€

Fragen bzgl. Konfiguration und "Machbarkeit von Funktionen":

- Verbrauchsarmes System -> Im Grunde sind die Komponenten keine großen Stromfresser, jedoch möchten wir, dass das Gerät auch im betriebsfreien Zustand sehr wenig Energie benötigt.
Wake-On-Lan sollte gegeben sein, um das Gerät aus einem Energiesparmodus zu holen. Mithilfe der Energiesparoptionen könnte man dieses dann doch auch nach einiger Zeit, sofern es nicht benutzt wird, auch wieder in den Energiesparmodus schicken.

- Streaming -> Streaming an Fernseher, Tablets etc. (.mkv, .mp4, mp3. Dafür sollte es bestimmte Programme oder Apps geben, um dieses zu ermöglichen. Ein Fernseher ist kein Smart-TV, weshalb wir dort einen Chromecast installieren würden, um von dem aus zu streamen.

- Steuerung -> Steuerung des Medien-Streaming. Inwiefern kann man dies steuern bzw. wie steuert man dies? Den Chromecast, der an einen nicht smarten TV angeschlossen ist, kann man mithilfe des Handys steuern. An einem smarten TV sollte man einfach mithilfe der Fernbedienung dies machen können, oder?

- Betriebssystem-> Windows oder Linux? Mit Windows kenne ich mich aus, weshalb die Ersteinrichtung erstmal unproblematisch wäre. Wie schauts bei Linux aus? Wäre dies das sinnvollere System und wenn ja, weshalb?

- Recording des TV-Programms-> Besteht die Möglichkeit dazu? Und wenn ja, wie? TV-karte kaufen, einstecken und dvon da aus mit einem entsprechenden Programm Aufnahmen zu starten wäre zzwar aufwendig, aber zumindest vielleicht machbar.

- Von Unterwegs auf Dateien zugreifen-> Über VPN? Weitere Geräte dafür notwendig?

Ich persönlich hatte mich schon einmal mit Plex auseinandergesetzt, bin mir aber nicht sicher, ob es auch noch andere, gute Alternativen dazu gibt.
 
Zuletzt bearbeitet: (Titel)
Als Software könntest du auch Xpenology nutzen. Dann hast du die Oberfläche der Synology DiskStation. Die ist sehr einfach zu bedienen. Hardware sieht ansonsten gut aus.

Als Streaming Client sollte dein Fernseher DLNA unterstützen. Dann kannst du direkt streamen, aber ich würde einen Raspberry Pi2 mit OpenElec nehmen. Den kannst du dann auch über dein Handy steuern oder du kaufst dir noch einen FLIRC.

Dann bist du auf der ganz sicheren Seite :) ...

TV Karten: Kaufen, einstecken und TVHeadEnd installieren. Danach streamt man quasi das Fernsehsignal auf seine Clients ..
 
Kommt für dich kein fertiges System in Frage ?
Ich meine, alles was du vorhast, kann ein Gerät von Synology und Co. ebenfalls.

Ich nutze eine DS114 mit einer 4 TB WD Red eingebaut.
Streaming an alle Geräte funzt extrem gut und seit 6 Monaten problemlos.
Neustart des Servers nur durch Updates bedingt.
Ansonsten schläft er und wenn Daten gefordert werden, wacht er auf und tut seine Arbeit.

Mittlerweile habe ich ein bisschen probiert - externe Verbindung und so weiter.
 
@Engelsen: Vielen, vielen Dank für die Infos! Einer der Fernseher unterstützt sehr wahrscheinlich kein DLNA, weshalb ich dort das ganze via Chromecast lösen möchte. Sollte prinzipiell kein problem sein soweit ich weiß.

@umax1980: Vielen, vielen Dank auch für deine Infos!Die Komponenten bei selbstgebauten Systemen sind bedeutend leistungsfähiger. Ein neues Mainboard kann ich einfach bestellen und einbauen anstatt ein neues NAS zu kaufen. Dazu kommt, dass ich nach ein paar Monaten eine weitere 3TB HDD einbauen möchte, um diese entsprechend zu sichern.
Synology DiskStation DS214+, 2x Gb LAN
kostet 243€ Ist seinen Preis bestimmt wert, jedoch muss ich da noch Festplatten dazukaufen!
-> Betriebssystem: Windows oder Linux?
 
Ich habe hier einen "kleinen" Linux Server. Ubuntu Server 14.04 LTS, Samba Server, Minidlna. Läuft wunderbar.

Theoretisch reicht auch ein Raspberry Pi 2 als NAS, aber der bricht bei mehr als einem Gerät und Full HD wohl zusammen:D.

Habe als clienten 1 Firetv Stick, 1 Raspberry Pi 2,2 Smart TV's, mehrere Handys etc.

Vielleicht etwas überdimensioniert für deine Zwecke, aber auch mit kleiner Hardware geht das. Und du hast gute Erweitungerungsmöglichkeiten was Festplatten etc. angeht. Und auch die Möglichkeit sowas wie Owncloud umzusetzen.

Zugriff von außen über VPN oder per Plex etc mit Dynamic DNS.
 
eine WD RED hat in solch einem System absolut gar nix zu suchen, nimm eine WD green oder blue. Die Red gibt SMART Fehler verzögert aus, damit (billig) NAS Controller sie nicht sofort aus dem RAID Verbund schmeißen.

warum kein "fertiges" NAS?

und wenn, dann würde ich eine dieser NAS Distributionen nehmen (da bin ich aber nicht auf dem aktuellen Stand).
Nur als Beispiel:
ich hatte mal einen Linux Rechner hauptsächlich als NAS. Da hatte ich auch den Smart-Monitor so konfiguriert, dass er jede Nacht einen Schnell- und jedes Wochenende einen Intensiv-Test gemacht hat. Nur hat der das Ergebnis an root als email verschickt und ich habe mich lange nicht als root eingeloggt. Als dann eine Platte gestorben ist und beim RAID rebuild die zweite, habe ich aus den noch zu rettenden Datei Fragmenten die in etwas einen Monat alten Mails gefunden, die das kommende Ableben der Platten angekündigt haben.
Das sind eben so die Kleinigkeiten, absolut keine Raketenwissenschaft, aber man muss halt daran denken, wenn man alles selber konfiguriert. Es nutzt ja auch nichts wenn man mit Mails überflutet wird (jedesmal wenn die Temperatur um 1° gestiegen ist ;) ) und dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.

Eine NAS Distribution oder eben ein fertiges NAS hat alle diese Dinge (es gibt ja noch tausend mehr) mit "vernünftigen" Werten vorkonfiguriert, bzw. fragt dich beim Einrichten einmal nach den variablen Dingen (z.B. email Adresse) ab.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitat entfernt)
Bei Nas4free kannst du quasi 0 machen ausser halt die NAS Funktionalität alles andere ist nicht möglich.
( Die haben zwar eine Virtualisierungsgeschichte theoretisch, aber das ist selbst mir als IT'ler zu fummelig! )

Desweiteren habe ich mal testweise einfach mal Nas4free neuinstalliert auf dem Stick ohne die Config zu sichern.

Ergebnis das Raid war kaputt und die Daten futsch. Also ich hatte vorm "Spielen" natürlich ein Backup gemacht, aber Nas4free ist bei dem Test gnadenlos durchgefallen. OpenMediavault hingegen hat bei einer Neuinstallation die Konfig sofort erkannt und das Raidsystem von alleine eingebunden.

OMV hat halt den Nachteil, dass du eine Platte dafür brauchst die du dann selbst nicht ins Raidsystem nehmen kannst. ( Eine kleine SSD würde sich dort anbieten ) Nas4free rennt halt vom USB Stick das wäre der Vorteil von Nas4free, dein Spielkram mit Tv Karte kannst du dann aber nicht realisieren. Bei OMV sollte das gehen da liegt ein komplettes Debian drunter. ( Leider nur Debian 7 aber sollte reichen )
 
Zuletzt bearbeitet:
statt einer TV Karte würde ich eh immer einen "richtigen" Sat Receiver wie die Vu+ Solo2/Duo2 im Netzwerk einbinden!
 
Mickey Mouse schrieb:
eine WD RED hat in solch einem System absolut gar nix zu suchen, nimm eine WD green oder blue. Die Red gibt SMART Fehler verzögert aus, damit (billig) NAS Controller sie nicht sofort aus dem RAID Verbund schmeißen.
Hast Du Belege für diese Behauptung? Bei meinen Red 3TB kommen die S.M.A.R.T. Werte sofort raus, wenn ich sie mit smartctl auslese und die Red ist als 24/7 zugelassene HDD genau passen, die Green oder Blue, die es nur als 1TB oder neu als SSHD in 4TB gibt, sind das nicht. Die Red hat nur einen ab Werk kürzer eingestelllten Timeout wenn sie auf einen problematischen Sektor trifft, dann versucht sie nur 7s lang den doch noch zu lesen, die Green versucht es 14s. Die Red hat aber TLER, was eben bedeutet, dass man den Timeout einstellen kann, nicht mehr (außer das er ab Werk kürzer eingestellt ist) und nicht weniger! Das wird gemacht, damit sie eben nicht auf einem RAID Verbund fliegt, nur weil ein Sektor nicht gelesen werden kann, denn die RAID Controller haben meist einen Timeout von 8s voreingestellt. Das ist der Unterschied und hat mit dem Auslesen der S.M.A.R.T. nichts zu tun!
 
Das richtige OS scheint wohl die Millionenfrage zu sein. Da muss ich mich nochmal einlesen!
Mir ist bewusst, dass ich bei fertigen System alles direkt nutzen kann, jedoch habe zumindest ich auch meinen Spaß an der Einrichtung, dem Tüfteln etc. , weshalb mich der Zeitaufwand dabei nicht stört.
NAS4Free ist erst einmal keine Option.

OMV (Open Media Vault) klingt interessant
Xpenology, wobei es dort fragwürdig ist, ob überhaupt installierbar und wie lange noch lauffähig, da abgekupfert von Synology
Windows + Plex, aber da wäre die Frage nach den Energiesparmodifikationen interessant. In den Nas-Distributionen gibt es dafür meist eigene Optionen, bzw. diese sind dafür auch ausgelegt.

@Holt: Für mich ist auch klar, dass es eine HDD sein muss, die für Dauerbetrieb geeignet ist. Danke, dass du das nochmal unterstützt. Wenns allein um die WD Red geht, könnte ich auch eine Seagate nehmen. Ist sogar ~2 Euronen günstiger :)
 
Ob WD Red oder Seagate NAS ist egal, die tun sich da nichts, die Seagate ist ein wenig schneller weil sie 5900rpm hat statt der 5400rpm der WD Red. OMV habe ich übrigens auf meinem HP N54L laufen, allerdings brauche ich den nur als Storageserver und nutze ihn nicht als Medienzentrale. Zu beachten ist bei OMV, dass es nicht die Platte im Netz freigibt, auf der es installiert wurden, es wäre also noch eine kleine HDD / SSD oder z.B. ein ScanDisk Extreme USB3 Sticks als OS Laufwerk zu empfehlen.

Außerdem würde ich keinen Server 24/7 ohne ECC RAM betreiben, das musst Du aber selbst wissen, zumal Systeme für ECC RAM entsprechend teuer sind. Die früher so beliebten und damals oft sogar günstiger als Selbstbaurechner zu habenden Microserver wie der HP N54L, dessen Nachfolger HP Microserver G8 oder den Dell PowerEdge T20 und entweder schon ausgelaufen oder deutlich teurer geworden.
 
OMV rennt nicht auf einem USB Stick es sei denn sie haben das bei der letzten Version geändert. Wäre aber sowieso nicht zu empfehlen, bei Nas4free wird das System in den RAM geladen und läuft von dort ohne Zugriffe mehr auf dem Stick. Bei OMV würde immer wieder gelesen und geschrieben weden die normalen USB Sticks sind dafür nicht ausgelegt. ( Ich vermute der Sandisk schon, kann ich aber nicht beurteilen. )

Vor einem Jahr lies sich der USB Stick nicht als Installationsquelle angeben für OMV.
Und der ECC Speicher ist für das ZFS Dateisystem wichtig => NAS4free! Bei normalen Softwareraid bei OMV wenn man nicht die ZFS Erweiterung nutzt ist es natürlich schön, aber nicht zwingend.

Dadurch das OMV z.B. von einer kleinen SSD starten müsste verlierst du halt einen SATA Platz. Bei einem System mit nur 4 SATA Steckern wäre also nur ein Raidsystem mit 3 Platten zu realisieren. Bei einem Raid 5 fällt eine raus für die Parität, sprich. 3 x 2 TB Platten => ~3,6 TB real nutzbar inkl. Formatierung . Das sollte einem im vornherein klar sein.

Alternativ ginge auch Windows ( Ja schlagt mich! ) , aber bitte finger weg von den Datenpools von Windows 8 das ist Schrott. ( Datenrate mies², keine Fehlerbenachrichtigung das eine Platte aus dem Raid gefallen ist und solche Scherze / Wiederaufnahme ins Raid nicht ohne Probleme möglich. 1,8 TB noch frei laut Anzeige aber Windows kann nix mehr drauf schreiben weil 2 der Platten voll waren und nur eine leer, aber Windows zu blöde für die Neuverteilung war. )

Aktuell kann ich http://snapraid.sourceforge.net empfehlen , dass verwaltet die Parity als Datei direkt auf den jeweiligen Festplatten, sprich die Platten können im Fall der Fälle normal ausgelesen werden unabhängig vom OS und der Software.
 
Die SanDisk Extreme haben einen SSD Controller verbaut, die können schon etwas mehr ab und SanDisk ist ein NAND Hersteller, die werden nicht in ihre besten Sticks so miese NAND Qualitäten verbauen, wie es bei viele USB Sticks leider üblich ist. Außerdem ist bei dem das Removable Media Bit nicht gesetzt, aber ich glaube das interessiert Linux nicht, sondern nur Windows. Und bei meinem HP N54L gibt es einen internen USB Port mit A-Buchse den man im BIOS so einstellen kann, dass die Sticks dort drin als interne LW erkannt werden, die Buchse ist aber offiziell für den Anschluss eines 5¼" Bandlaufwerkes.

Bzgl. ECC-RAM muss das jeder für sich entscheiden, es sind ja auch seine Daten, aber RAM Fehler sind nicht so selten wie viele User glauben, google hat dazu mal eine Analyse gemacht, die nutzen aber ECC RAM und was dort als correctable errors auftaucht, bleibt ohne ECC RAM natürlich unentdeckt und führt ggf. zu einem Problem:
Also im Alter von 10 bis 18 Monaten traten oft erst die ersten Fehler auf, daher ist es eben auch durchaus sinnvoll den RAM Test nicht nur am Anfang einmal zu machen, sondern auch mal zu wiederholen, spätestens wenn sich denn mal Probleme zeigen.

Auch von Microsoft gibt es eine Analyse zu Hardwarefehlern:
 
Mickey Mouse schrieb:
eine WD RED hat in solch einem System absolut gar nix zu suchen, nimm eine WD green oder blue. Die Red gibt SMART Fehler verzögert aus, damit (billig) NAS Controller sie nicht sofort aus dem RAID Verbund schmeißen.

Das würde mich jetzt doch auch sehr wundern. Vor allem, was soll es denn bringen, die SMART Werte verzögert auszugeben? Dann wirft der Controller sie eben um Zeitspanne x verzögert später raus (bzw. kennzeichnet sie als defekt und zum Tauschen) wo soll da der Vorteil sein?

Was Holt schon gesagt hat, ist ja dass die WD Red TLER (Time Limited Error Correction) hat, damit nicht die Platte selbst unendlich lange versucht, einen Fehler zu korrigieren, sondern dies nach 7 Sekunden an den RAID Controller übergibt. Das ist eine Einstellung, die auch bei Enterprise Platten so gemacht wird - also nicht speziell in der WD Red für billige NAS Controller, sondern für alle RAID Controller, inklusive der ganz teuren.

Jedenfalls ist eine WD Green sicher nicht die bessere Lösung für ein 24/7 NAS System, weil die für 24/7 nicht gedacht ist, im Gegensatz zur WD Red. Wenn, dann könnte man eine echte Enterprise Platte als bessere Lösung empfehlen, aber der Aufpreis dürfte für so ein kleines Heim-NAS bestimmt nicht nötig sein (v.a. weil man dann wahrscheinlich einen SAS Controller bräuchte)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
das mit SMART war war Blödsinn von mir und einfach so rausgerutscht, "normale" Lese/Schreibfehler werden verzögert bzw. werden von der Platte mehr Re-Tries gemacht, damit eben billige RAID Controller nicht gleich kollabieren. Jedes "normale" OS (egal ob Windows, Mac OS-X oder Linux) gibt der Platte genug Wiederholungen, so dass das absolut kein Problem ist.

Eine RED hat in einem normalen Rechner keinen Mehrwert!
auch eine Green ist für 24/7 geeignet.
Als ich mir meine DS213 gekauft habe, wurde mir vom Händler (der Kauf ging über die Firma, das war ein reiner IT Dienstleister der seine verkaufte HW auch selber warten muss) explizit empfohlen KEINE Red zu nehmen, weil die viel zu viele Probleme macht. Man kann ja auch z.B. bei Blackblaze sehen. dass die RED nicht gerade besonders ausfallsicher sind.
 
Das ist mit dem Verzögern der Lese- Schreibfehler ist genauso ein Blödsinn, ich habe doch schon erklärt, dass der Timeout bei der Red ab Werk 7s und einstellbar ist, bei der Green ist er 14s und nicht einstellbar. Verzögert werden die Fehler also nicht bei der Red sondern bei der Green gemeldet, die versucht es nämlich in Werkseinstellung doppelt so lange ob die den Sektor nicht doch noch Lesen kann. Die Red hat auch für jeden normalen Rechner den Mehrwert von 3 statt 2 Jahren Garantie und das man mit dem offiziell für die Red freigegebene "WD5741 utility" den LLC Timer einstellen (auf max. 300s) kann, das geht bei den Green wohl auch mit WDIDLE3, aber das Tool ist nicht offiziell für die Green freigegeben.

Die Green ist nicht für 24/7 freigegeben! Ob eine Platte geeignet, sieht man dann erst an den Ausfallraten nach einigen Jahren, die gehen ja nicht nach 24 oder 48 Stunden kaputt weil sie nicht geeignet sind, aber eben nach 2 oder 3 Jahren dann vielleicht doch. Zwar haben die alten Green aus der Zeit bevor die Red erschienen ist, haben auch Dauerbetrieb gut überstanden, aber das waren eben auch ganz andere HDDs als die aktuellen Green die man heute bekommt, das vergessen viele User und auch viele Händler leider immer wieder.

Die HDD Hersteller (außer HGST, die haben immer sehr hochwertige aber meist auch hochpreisige HDDs gebaut die alle 24/7 Zulassung und Vibrationssenoren hatten) haben alle in den letzten Jahren zunehmend billige Desktopmodelle eingeführt und die sind eben gerade gut genug für den zugedachten Zweck, damit sie eben billig sein können. Schau Dir die Modelle von Toshiba an:

toshiba_festplatten-png.503023


Die Toshiba MG Reihe ist nicht gerade günstig, verträgt aber eben Dauerlast wie auch im Datenblatt steht nicht nur 24/7 zu laufen, sondern wirklich 24/7 zu arbeiten:
Die darf man also die ganze Zeit mit Arbeit quälen, dafür ist die gemacht.
Die 4TB Version kostet aber über 300€, also fast 2,5 mal so viel wie die einfach MD 4TB, wer glaubt er würde das gleiche dafür bekommenn und bei der MG Toshiba nur unnötig mehr Geld in den Rachen werfen, der soll hinterher nicht die HDD beschuldigen, wenn er falsch lag. Es gilt immer noch: You get what you pay for!

Von WD kenne ich so eine Aussage nicht, aber Seagate schreibt zur Nutzung:
Die 20.000 Stunden nach denen z.B. viele User die eine Seagate Barracuda im Dauerbetrieb nutzen dann ihre erhöhten Ausfallraten haben, wären danach erst nach über 8 Jahren, erreicht gewesen, wäre die Nutzung als Desktopplatte wie es Seagate vorgesehen hat erfolgt.

Und zum Workload steht dort:
Workload-Belastung
Der Einfluss der Workload auf die Zuverlässigkeit ist etwas schwerer verständlich.

Per Definition ist die primäre Funktion von HDDs das Speichern und Abrufen von Daten, wobei Hunderte von Gbits an Daten auf jedem Quadratzoll an Speicheroberfläche aufbewahrt werden. Sie können Daten bei anhaltenden Datenraten in der Größenordnung von 200 MB/s oder mehr aufzeichnen und abrufen.

Um diese hohe Aufzeichnungsdichte und einen hohen Datendurchsatz zu erreichen, werden magnetische Lese- und Schreibkomponenten physisch mehrere Nanometer (1 nm = 0,001 μm) von schnell rotierenden Medien gehalten. Das ist eine komplexe technische Designaufgabe, die erfordert, dass Festplatten für eine bestimmte Arbeitsumgebung entwickelt, getestet und klassifiziert werden, die unter anderem durch den Bereich der Nutzungsdauer und der Benutzer-Workload charakterisiert wird.

Workload ist ein technischer Begriff, mit dem die Größe der Arbeitsbelastung definiert wird, der die Festplatte beim Normalbetrieb ausgesetzt ist. Beispielsweise könnte Festplatte A täglich mehrere GB an Daten lesen und schreiben, während Festplatte B täglich mehrere hundert GB liest und schreibt. In diesem Fall würden wir sagen, das Festplatte B unter viel höherer Workload-Belastung arbeitet.
Um eine Vorstellung zu bekommen, wie viel Workload zu viel ist, betrachten wir drei typische Szenarien (Festplatten A, B und C):

Betrachten wir eine Seagate Constellation ES.3 HDD mit 4 TB. Diese Festplatte ist zu einer anhaltenden Datenübertragungsrate von 175 MB/s fähig. Stellen wir uns drei dieser Festplatten vor, die alle unter ähnlichen Bedingungen arbeiten (und mit demselben Server). Die erste Festplatte (Festplatte A) überträgt stetig 5 MB/s (oder durchschnittlich 158 TB/Jahr), während die zweite (Festplatte B) 10 MB/s (durchschnittlich 315 TB/Jahr) überträgt. Die dritte Festplatte schließlich (Festplatte C) überträgt in diesem Beispiel 100 MB/s (durchschnittlich 3.150 TB/Jahr).

Aus den obigen Szenarien ist einfach zu erkennen, dass Festplatte B einer 2× höheren Workload-Belastung ausgesetzt ist als Festplatte A und dass Festplatte C eine 20× höhere Workload-Belastung als Festplatte A hat.

Unter Annahme einer linearen Abhängigkeit würden die nächsten vernünftigen Schlussfolgerungen annehmen, dass Festplatte B eine 2× höhere Ausfallrate als Festplatte A hat und Festplatte C eine 20× höhere Ausfallrate als Festplatte A. Seagate-Daten legen jedoch nahe, dass die Annahme einer linearen Skalierung der Ausfallrate mit Workload falsch ist.

Jahre an Forschung und Experimenten ermöglichten Technikern von Seagate, die komplexen Effekte von Workload auf Festplattenzuverlässigkeit zu verstehen und die folgenden Schlüsse zu ziehen:

•Jeder HDD-Typ hat eine sichere Workload-Schwelle, die jetzt als das Limit für die Workload-Rate (WRL) definiert wird.
•Solange die Workload das WRL nicht überschreitet, hat die Workload-Belastung sehr wenig bis gar keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit und die Ausfallrate dieses Produkts.
•Wird das WRL überschritten, beginnt die Zuverlässigkeit dieses Produkts nachzulassen.
Man sollte diese Workload Ratings also beachten, sonst wird man mit erhöten Ausfallraten bestraft und das geht nicht linear.
 
weil die Green so lange versucht selber zu korrigieren, schmeißen einige billig RAID Controller sie raus. In einem "normalen" Rechner mit einem "normalen" OS (egal ob das dann dahinter ein Software RAID aufbaut oder nicht) macht eine RED keinen Sinn, das hab eich doch gesagt?!?
 
Wie groß schätzt Du die Chance ein, das ein problematischer Sektor noch nach mehr als 7s, was bei 5400rpm immerhin rund 630 Versuchen ergibt, bei den nächsten 630 Versuchen doch noch korrekt gelesen werden kann? Wenn man diese hoch einschätzt, dann greift man zur Green oder stellt die TLER der Red eben mit einem Tool mit dem Namen WDTLER ein, dann unterscheiden sich beide in der Hinsicht nicht mehr.

Mit selbst zu korrigieren hat das auch nichts zu tun, soweit ich weiß, werden weder bei der Red noch bei der Green problematische Sektoren nicht automatisch durch Reservesektoren ersetzt, wenn es doch noch gelungen ist die Daten zu lesen, es gibt aber Platten die das machen.
 
du verdrehst die Tatsachen!

WARUM sollte man bei einem normalen Controller eine RED einsetzen?
WARUM sollte man mehr Geld für eine Platte zahlen, um sie dann mit einem zweifelhaften Tool auf den Stand der Standard-Platte zu bringen?

welche VORTEILE bietet die RED? Sie mi einem Tool "auf normal" stellen zu können sehe ich nicht als Vorteil an, eher einen Nachteil um das tun zu müssen.
 
Zurück
Oben