Sozialrassismus in Deutschland

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andiac

Gast
Das Thema Rassismus wird besonders in Deutschland, aber eigentlich auf der ganzen Welt ja gerne fast ausschließlich mit den Unterschieden der jeweiligen Herkunft in Verbindung gebracht.
Ich denke aber, dass gerade in Industriestaaten wie Deutschland eine ganz andere Komponente sehr deutlich zum Tragen kommt. Diese Komponente hat ihre Ursache meiner Meinung nach in der übertriebenen Leistungsgesellschaft, in der nur der Mensch wirklich vollwertig ist (und behandelt wird), der den übertriebenen Leistungsgedanken in sich trägt und einen gewissen Status erreicht hat.

Ich finde, jeder Mensch sollte als Mensch vollständig akzeptiert sein und als solcher ohne Abstriche menschenwürdig behandelt werden. Ganz gleich, ob er sich diesem Denken unterwirft oder nicht, und ganz gleich welchen Status er inne hat.
So sieht es ja auch das Grundgesetz. Dennoch sieht der Alltag in Deutschland ganz anders aus.

Mich würde interessieren, wie ihr darüber denkt, und welche Vorschläge ihr vielleicht hättet, an diesem Zustand etwas zu verändern.
 
Also ich bin darauf noch nicht gestoßen. In meinem Bekanntschaftskreis spielt es für niemanden eine Rolle welchen Sozialen Status ein Mensch hat. Sei er Arbeitslos oder gut Verdiener.
Zum Thema Sozialstaat hat jeder eine eindeutige Meinung: Jeder hat/sollte haben das Recht auf ein Existensminimum. Egal woher er kommt.

In sofern kann weder ich noch mein Bekanntenkreis etwas mit Sozialrassismus anfangen. Das Wort an sich lese ich auch gerade das erste mal. Trotz das ich aktiv die Nachrichten verfolge.
 
Ließ mal den Stern.
Ich weiß, wies ist. Aber der Ausdruck Sozialrassismus stört mich extrem.
Solange nämlich allgemein Hochqualifizierte Arbeitskräfte Deutschland verlassen, nicht nur Migranten, dann stimmt im Sozial-Gefüge und Arbeitsgefüge allgemein etwas nicht.

Das hat im übrigen nichts mit Leistung zu tun, wobei, doch, auch.... wir sind in Deutschland ein hochentwickelter Industrie-Staat, in dem Schuel und Bildung eklatante Bedeutung haben. Das ist einer der Punkte, an denen Integrationswille gefordert ist und der wird leider teils nicht gezeigt. Zugleich stellt man in Deutschland dann die Integrierten aber auf die gleiche Stufe. Wer soll denn da noch bleiben.
Hinzu kommt die Tatsache, dass, ob man will oder nicht, das muss gesagt werden dürfen, muslimische Familien in der Regel nur untereinander oder sogar noch ausländisch heiraten und ihre Ehepartner ohne Bildung, oder aber ohne Sprachenkenntnis nach Deutschland bringen und die es hier dann auch nicht lernen.

Das ist Tatsache.
Aber ich erwarte Integration und ein faires Bildungsverhalten genauso von Deutschen und mag auch da Menschen nicht, die sich nicht bilden wollen, aber dann nach mehr Harz-4 und Gleichberechtigung brüllen.

So vage deine Formulierungen auch sein mögen und so heftig meine Kritik auch ist.
In einem Punkt gebe ich dir Recht: Man muss die Menschen akzeptieren, aber nicht ohne Abstriche. Denn sobald wir unsere Kultur zu Gunsten dieser Akzeptanz und Toleranz aufgeben, kann das nicht richtig sein.

PS: Ich hab dazu gestern nen Bericht gesehen, in dem eine gut integrierte Muslimin mit deutschem Pass in den Libanon entführt wurde (von ihrem Ehemann) und nun nicht mehr dort wegkommt, weil die Deutsche Botschaft und der Staat keine Möglichkeit haben, sich gegen die rechtliche Richtigkeit des Ausreiseverbots (durch den Ehemann verhängt) zur Wehr zu setzen.
 
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an sich auf jeden Fall ein Thema, bei dem Diskussions- und Handlungsbedarf besteht!
Allerdings ist der Terminus Sozialrassismus ziemlich irreführend. Sozial schwache Menschen bilden ja keine "Rasse" (was für ein grässliches Wort) für sich, genauso wenig die Gutverdienenden.
Du kannst aber davon ausgehen, dass sich auf diesem Gebiet im Handumdrehen so ziemlich gar nichts ändern wird. Entgegen aller Verkündungen und "Reformen" ist die Bildung nämlich immer noch vom Elternhaus und somit von dessen Geld- und Sozialsituation abhängig. Manchmal ist es traurig zu sehen, dass es auf der Hauptschule (liegt neben dem Gymnasium, das ich besuchen darf) einige helle Köpfe gibt, die dank ihrem Umfeld (meist sozial schwach) auf dem "Hauptschulniveau" hängen bleiben.

Umgekehrt an Gymnasien: dort gibt es auch Leute, die doch relativ wenig in der Birne haben und sich 'nen Dreck um die Schule scheren. Diese werden jedoch meistens von ihren sozialen Kontakten (z.B. eben in der Schule) "oben gehalten".

Ich glaube, dass man auch aus Hauptschülern weitaus mehr herausholen kann, wenn sie einfach in einem anderen Umfeld lernen. Um es überspitzt auszudrücken z.B. in einem schulischen Umfeld, in dem nicht zählt, wer die stärkeren Freunde hat oder wer am frühesten schon die krassesten Drogen ausprobiert hat, etc.

(Wie gesagt, es ist überspitzt ausgedrückt, ich hoffe ihr versteht was ich damit sagen möchte!)
 
PPS: Wenn man das Wort nun verändert stellt... nämlich als Rassismus in Richtung "sozial weniger angesehen", so deckt es sich teils auch noch. Aber dann ist immer noch das Problem vorhanden, dass man Bildungsunwilligkeit immer noch teils honoriert und das passt auch nicht.
 
Ich hab das Wort schon öfters gelesen und gehört.
Dass du (@ Nivek) in deinem Bekanntenkreis solche Erfahrungen nicht gemacht hast, spricht für deinen Bekanntenkreis.
Aber ich finde auch, gerade bei Themen wie Hartz4 o.ä. wird doch deutlich, was ich mit dem Begriff u.a. meine.
Da hört man immer wieder Meinungen wie: "Wer nicht arbeitet, soll auch kein Geld haben, etc."
Auch wenn diese Meinungen als extrem eingestuft werden mögen. Es gibt sie doch häufiger als man annehmen möchte. Das ist jedenfalls meine Lebenserfahrung.
Auch Politiker sind davon oft nicht weit entfernt.
Eine Hartz4-Erhöhung um 5€ beispielsweise empfinde ich als Verhöhnung der Empfänger. Zumal verschiedene Institute schon ausgerechnet haben, dass der aktuelle Satz für´s gesunde Leben nichtmal ausreichend ist.
Auf der anderen Seite haben wir ein paar extrem reiche Menschen. Und diese Schere zwischen Arm und Reich ist in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter auseinander geklafft.
Irgendwo hakt es also in unserem Denken und folglich im System.

@ MichiSauer

Bildung ist eigentlich wichtig. Da stimme ich dir zu. Allerdings bin ich der Meinung, dass unser Schulsystem zu sehr bevormundet. Ich bin der Meinung, der Schüler sollte (je nach Alter) mehr Mitbestimmungsrecht erhalten, was er lernen möchte, und was nicht.
Ich mein, wir haben es wohl alle erlebt. Wie oft haben wir uns gefragt, wofür das gut sein soll, was wir gerade lernen mussten. Und wie oft haben wir in unserem späteren Leben festgestellt, dass wir tatsächlich kaum etwas vom Schulstoff für unseren weiteren Weg gebraucht haben.
Deshalb kann ich zumindest die Jugendlichen verstehen, die aus den gerade genannten Gründen "Bildung" z.T. verweigern.

@ areku

"Toll...die Diskriminierung anderer Klassen gibt es seit dem Mittelalter."

Also wenn es Diskriminierungen anderer Klassen vor dem Mittelalter nicht gegeben hat, dann ist die Menschheit ohne diese doch extrem lange ausgekommen. Aufgrunddessen behaupte ich mal, wird es auch ohne Diskriminierung gehen.
Davon abgesehen kann sich nur etwas ändern, wenn wir drüber reden.
Danke also für den Versuch meinen Thread komplett ad absurdum zu führen. Du hast damit deine eigene Argumentation ins Abseits gestellt. ;)
 
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An sich stimme ich, dass jedem Menschen ein Existenzminimum gewährt muss, wenn er denn selbst bereit ist, etwas dafür zu tun!
Sprich: wer sich bemüht, Arbeit zu finden oder aus Krankheitsgründen nicht mehr kann, der verdient in meinen Augen eine Unterstützung wie Hartz IV. Jeder andere, der selbst sagt "Arbeit ist scheiße!", der soll gefälligst sehen wie er über die Runden kommt! Wer den Staat verhöhnt ("Arbeit ist scheiße!" ; denn der Staat beruht numal auf der Arbeit jedes Einzelnen), der hat auch keine Hilfe von selbigem zu erwarten!

Ist natürlich die Frage; wie ermittelt man das "Bemühen" eines Hartz IV - Empfängers ?
 
@Reigninblood: Genau das ist das Problem!
Dieses Bemühen einzustufen wurde so viel ich weiß mal erprobt, mit der Anzahl der Bewerbungen usw.
Aber auch das lässt sich nun mal fälschen.
Und dann gibts auch wieder solche, die eine solche Regelung als diskriminierend gegenüber den Betroffenen beschimpfen, und dann wird schon gar nichts daraus :(
 
"Sozialrassismus" halte ich für einen ziemlich unglücklichen Begriff. Denn "Rassismus" bedeutet eine Unterscheidung verschiedener Menschen anhand biologischer oder evtl. auch kultureller Faktoren. Und das ist ja im von dir beschriebenen "Sozialrassismus" gerade nicht der Fall.

Es ist auch inhaltlich etwas komplizierter, da nicht nur "die Reichen" "die Armen" verachten, sondern das ganze auch umgekehrt funktioniert.

Deine Forderungen nach menschenwürdiger Behandlung etc. pp. sind recht diffus. Was muss ich mir darunter vorstellen? Denn, verglichen mit Zeiten der Sklaverei, wird heutzutage jeder Mensch in den westlichen Gesellschaften ziemlich menschlich behandelt. Solltest du auf die Degradierungsmechanismen der Arbeitslosenämter anspielen, das halte ich ebenfalls für deutlich verbesserungswürdig.

Falls du dich in Richtung Grundeinkommen (was ja auch in die Richtung geht) einlesen möchtest, empfehle ich Götz W. Werner und evtl. Philippe van Parijs (englisch, philosophischer).
 
Graishak schrieb:
Ih. Er hat das Wort "Rasse" in den Mund genommen. Wie politisch inkorrekt. Wieso gibt es eigentlich den Begriff "Hunderassen" noch? Widerwärtig.

Bei Menschen spricht man von Ethnien. Nicht weil es politisch inkorrekt ist, Rasse zu verwenden, sondern naturwissenschaftlich schlicht falsch. Die genetische Diversität zwischen verschiedenen Ethnien ist deutlich geringer als die zwischen bspw. verschiedenen Hunderassen.
 
Auf der anderen Seite haben wir ein paar extrem Reiche Menschen. Und diese Schere zwischen Arm und Reich ist in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter auseinander geklafft.
Wir hatten ca. 120 Jahre lang eine Wohlstandmehrung. Von ca. 1870 bis 1990. Das vergessen bei all dem Geschimpfe leider viele Leute. Leider - so ist meine persönliche Befürchtung - haben sich nun über lange Dauer extreme Großkonzerne herausgebildet. Es gibt extrem starke Lobbygruppen und diese sind zu großen Teilen bemühten, sich nur selbst mit Wohlstand zu reproduzieren. Aber ein "Unten und Oben" gab es schon immer und das war im Mittelalter oder vor dem 19. Jahrhundert noch weit, weit schlimmer.

Ich verstehe nicht so ganz, ob es dir um sowas wie Sozialprestige und Vorurteile oder um Antisemitismus geht.
Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sind in JEDEM Land vorhanden. Das hat unter anderem was mit Sozialisation und Gewohnheit zu tun. Man versucht in dieser mittlerweile viel zu schnellen und Komplexen Welt an Gewohnheiten und Mustern festzuhalten. Das sind spezielle Verhaltensweisen, Bräuche, Traditionen und Insiderwissen, über das "Ausländer" eben nicht oder zumindest nur bedingt verfügen können.
Also fallen viele bereits in der Grundschule auf die Nase, weil sie unter Umständen nicht einmal unsere Sprache fehlerfrei teilen.

Dass viele deutsche Fachkräfte aus Deutschland weg ziehen mag stimmen. Aber keiner spricht von denen, die mit mehr Erfahrung im Gepäck nach vielen Jahren wiederkehren. Es ist alles meist ziemlich oberflächlich beleuchtet in den Medien.

Grüsse nach Frankfurt zur kritischen Linken :D
 
Ich glaube man muß das feiner unterscheiden.
Ich denke, Menschen, die sich an unserem Sozialsystem beteiligen, die (nach ihren Fähigkeiten) einen Beitrag leisten, werden von dem Groß der Gesellschaft anerkannt. Das kann auch ein Mensch sein, der aufgrund von Krankheit,etc. keinen Beitrag mehr leistet.
Leider gibt es auch Schmarotzer, die völlig zu Recht diskriminiert werden. (In der Natur wird so etwas als Parasit oder Schmarotzer bezeichnet). Auch wenn das GG es anders sieht. Wer nicht will, soll auch nicht dürfen! Das war meine Meinung!
Es ist dann eben wie überall, das gerade die Schlechten in Errinnerung bleiben und das Klischee des Sozialhilfeempfängers/Asylbewerbers oder was auch immer trüben. Letztlich verursacht doch das die schlechten Perspektiven der unteren Schcht! Dort wird keine Qualität vermutet. Und wer welche liefert, muß ein Betrüger sein!
Das es auch noch ein paar Verstrahlte gibt, die rassistisch oder sonstwie nicht dem Groß angehören ist leider ein Fakt und sehr schade. Wir können aber auch nicht auf ihre Mittel zurückgreifen und sie beseitigen, sonst wären wir ja genauso schlecht wie die auch!

Da werden wir nichts dran ändern, Es gibt keine perfekte Welt, obwohl die Ziele schon jedes Kindergartenkind einsieht. Scheinbar verlernen Einige im laufe des Alters diese Einsicht..
 
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Die Aufstiegschancen für einen schlecht gebildeten Hartz4 Empfänger sehe ich in diesem Land als extrem gering an. Wem die passenden Scheine fehlen, der zieht immer die Arschkarte. Wenn dann die Überlegung kommt: "Wieso einen schlecht bezahlten Job annehmen, der mich nur frustriert, wenn der Staat genauso viel Geld locker macht, ohne das ich arbeiten gehe?" dann kann ich das gut nachvollziehen.

Das "fördern und fordern"- Prinzip ist in meinen Augen nur eine Floskel der Politik. Wenn Leuten, die ganz unten sind, tatsächlich eine gute Perspektive ermöglicht werden würde, hätten wir erheblich weniger "Sozialschmarotzer", davon bin ich überzeugt.

Von mir aus kann jeder machen was er will! Ich verurteile niemanden, der keinen Bock hat eine Arbeit anzunehmen, die ihm aufs Auge gedrückt wird.
 
wenn in deutschland schon akademiker den weg zu hartz-4 aufsuchen, dann muss die politik eingreifen. sonst zaehlt nur noch der blanke profit der firmen und konzerne und wohin das führt, erleben wir ja gerade.
 
Akzeptanz und Respekt müssen sich verdient bzw. erarbeitet werden und sind keine von Gott (oder wem auch immer) gegebenen Eigenschaften.

Wer sich also bemüht, akzeptiert und respektiert zu werden, der wird auch zwangsläufig akzeptiert, während Leute, die durch ihre Taten das Gegenteil zeigen, eben auch nicht akzeptiert werden.

Das gilt für das Bestehen in der Gesellschaft genau so wie für den Arbeitsmarkt, die Familie usw.


Ich persönlich finde, um Bezug auf den Eröffnungspost zu nehmen, jeder soll tun und lassen, was er möchte. Wenn jemand nicht arbeiten mag, kein Problem. Das kann ich akzeptieren - solange er der Allgemeinheit kein Geld kostet, also vom eigenen Geld lebt oder was auch immer.

Gleichwohl muss natürlich auch gesagt werden, dass nicht alle Menschen gleich sind. Manche sind stärker, andere flinker. Manche sind klüger, andere dafür freundlicher.
Jeder Mensch hat Vor- und Nachteile, es macht keinen Sinn, zwanghaft alle gleich machen zu wollen, denn der Mensch lebt auch von den Unterschieden und der Individualität. Die Leistungsgesellschaft ist die logische Konsequenz daraus - wer besser ist, möchte das zeigen und dafür natürlich auch (besser) belohnt werden.
 
@Buddy83: i.d.R. hat aber jeder Erwachsene in Deutschland ein Schulsystem angefangen und meist auch bis zum Ende durchlaufen. Also hätte jeder von diesen die Chance gehabt, sich aus dem schlecht ausgebildet Dilemma zu befreien. Aber auch als Erwachsener kann man sich noch bilden: VHS, Weiterbildungen (auch vom Amt) sind nur 2 Möglichkeiten. Nur, wenn man nicht will, dann kommt man da nicht raus. Einfach ist es zugegeben nicht. Die, die was erreicht haben, haben es aber auch nicht geschenkt bekommen. Also nur Fair.

Klar, das aus einem Hartz4ler nur sehr selten ein Topverdiener wird, aber eine durchschnittliche Arbeit, die auch durchaus angesehen ist, kann jeder mit Wille erreichen.

Aber es ist ab einem bestimmten Punkt leichter sich zurückzulehnen un der Dinge zu harren die da kommen.

@C3rone: Gutes Statement, dito!
 
@ Robert Alpha

"Und dann gibts auch wieder solche, die eine solche Regelung als diskriminierend gegenüber den Betroffenen beschimpfen"

Das kann ich auch verstehen. Versetz dich mal in die Situation eines wirklich psychisch Kranken, der nun beim Sozialamt sitzt und dem Beamten erklären muss, warum er nicht arbeiten kann. Das fühlt sich mit Sicherheit u.U. extrem menschenunwürdig an. Und da kann dann nur noch ein ärztliches Attest helfen, was ja auch gefordert wird. Allerdings wird dem nicht "blind" vertraut. Es wird ihm garnicht vertraut. Man muss dann nämlich zu einem sogenannten Amtsarzt, der dann seine eigene Diagnose stellt.

@ kraligor

"Solltest du auf die Degradierungsmechanismen der Arbeitslosenämter anspielen, das halte ich ebenfalls für deutlich verbesserungswürdig."

U.a. will ich darauf anspielen. Ich hab´s ja hier gerade schon etwas erläutert.

@ Zwirbelkatz

"Ich verstehe nicht so ganz, ob es dir um sowas wie Sozialprestige und Vorurteile oder um Antisemitismus geht. "

Mir geht es um beides, bzw u.a. um die Unterscheidung der beiden Themen.
Denn der Begriff "Sozialrassismus" stammt ja nicht von mir und kann in der Tat sehr irreführend sein.

@ c3rone

"Akzeptanz und Respekt müssen sich verdient bzw. erarbeitet werden und sind keine von Gott (oder wem auch immer) gegebenen Eigenschaften."

Genau das ist der Grundfehler, den viele in ihrem Denken verhaftet haben.
Denn einen Menschen "erziehst" du nur menschenwürdig, wenn du ihn ohne wenn und aber akzeptierst. Natürlich sollte das zuallererst die Aufgabe von Mutter und Vater sein. Und wenn diese ihre Aufgabe gut erfüllen, dann wird es auch keine größeren Probleme mit ihrem "Zögling" geben.
Leider aber versagen in dem Punkt viele Eltern in unseren Breitengraden (auch in anderen) genau deshalb, weil sie schon bei ihren eigenen Kindern so denken und handeln, wie du es gerade beschrieben hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
C3rone schrieb:
Gleichwohl muss natürlich auch gesagt werden, dass nicht alle Menschen gleich sind. Manche sind stärker, andere flinker. Manche sind klüger, andere dafür freundlicher.
Jeder Mensch hat Vor- und Nachteile, es macht keinen Sinn, zwanghaft alle gleich machen zu wollen, denn der Mensch lebt auch von den Unterschieden und der Individualität. Die Leistungsgesellschaft ist die logische Konsequenz daraus - wer besser ist, möchte das zeigen und dafür natürlich auch (besser) belohnt werden.

Eigentlich hat in der Geschichte unserer liberalen Gesellschaft nie jemand konstatiert, dass alle Menschen gleich seien (was ja schon die Definition des Liberalismus grundsätzlich ausschließt). Es dürfte von dem geflügelten Satz "Alle Menschen sind gleich." ein beliebtes Missverständnis ausgehen, in dem Sinne, dass er zu wörtlich verstanden wird. Eigentlich sollte ein "-berechtigt" angehangen werden. Denn natürlich ist jeder Mensch höchst individuell, aber es stehen (idealerweise) jedem Menschen dieselben Rechte zu.
 
John Connor schrieb:
Gleichwohl muss natürlich auch gesagt werden, dass nicht alle Menschen gleich sind. Manche sind stärker, andere flinker. Manche sind klüger, andere dafür freundlicher.
Jeder Mensch hat Vor- und Nachteile, es macht keinen Sinn, zwanghaft alle gleich machen zu wollen, denn der Mensch lebt auch von den Unterschieden und der Individualität. Die Leistungsgesellschaft ist die logische Konsequenz daraus - wer besser ist, möchte das zeigen und dafür natürlich auch (besser) belohnt werden.

Schön gesagt.

wenn in deutschland schon akademiker den weg zu hartz-4 aufsuchen, dann muss die politik eingreifen.
Die Arbeitslosenquote von Akademikern liegt bei ca. 5%. Ich weiß ja nicht, auf welche Polemik du hier aus bist. Das ist bitte als wertfreie Frage zu verstehen.
 
Akademiker.. wenn so viele Leute Geschichte studieren wollen und es da nicht genug Arbeitsplätze gibt. Was soll die Politik machen? Es ist zwar schön scheiße mehrere Jahre zu studieren nur um dann zum Arbeitsamt gehen zu müssen.
Aber es gibt Leute die verfolgen karrieretechnisch nur ihre Interessen und studieren was ihnen am meisten Spaß macht. dann muss man etwaige Konsequenzen tragen und darf nicht meckern. Oder am besten noch, während des Studiums sich über diese ganzen Spießer lustig machen die BWL oder Maschinenbau studieren.
 
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