News Spritz: Lesen mit bis zu 1.000 Wörtern pro Minute

Wenn man Zeug ließt, welches inhaltlich so flach ist, dass man derart schnell durch den Text kommt, sollte man sich fragen, ob man nicht doch etwas anderes lesen sollte.
 
Ich finde das absolut nicht herausragend. Und wer liest bitteschön nur mit 200WPM? Das ist schon fast in dem Bereich schnellerer Tippgeschwindigkeit!

Ich schaue nicht auf einzelne Wörter, ich schaue gleich auf eine ganze Zeile, dieses System behindert mich mehr beim Lesen, als dass es hilft. Und wie Piktogramm schon schreibt, sollte der Flaschenhals der Inhalt des Textes sein, und nicht die Geschwindigkeit, mit der man Wörter anschauen kann …
 
@ e-Laurin

Dafür übst du ja zunächst auf geringerer Geschwindigkeit. Das Problem ist, dass man in der Schule – und danach i.d.R. erst recht – nicht lernt, wie man effektiv ließt. Das einzige, das man mir in der Schule beigebracht hat, ist, ein Wort Buchstabe für Buchstabe zu lesen. Damit braucht man ewig.

Da ich schneller lesen wollte, habe ich Google befragt, und es gibt Tausende Ergebnisse zum Thema "schneller lesen". Durch nur wenige, sehr einfache Übungen habe ich gelernt, Wörter als Ganzes wahrzunehmen. Ich habe kein Problem damit, Wörter wie das von dir genannte mit einem Blick zu erfassen. Bei längeren Wörtern wird es auch nur problematisch, wenn nicht durchgekoppelt wird.
 
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Fasyx schrieb:
Als Student liest man doch sowieso niemals sondern schaut überall drüber um den Kontext zu erfassen. Geht schneller und effizienter.

Sprich bitte nur für dich und/oder deinen Studiengang.
 
Die Lesegeschwindigkeit ist auch abhängig von der Komplexität der Satzkonstruktionen - und da bietet die deutsche Grammatik wesentlich mehr Möglichkeiten als die englische, Sätze zu konstruieren, welche die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Leser überschreiten (was oft nicht unbedingt für einen guten Stil spricht).
Und der Inhalt selbst ist natürlich ebenso wichtig.

Aber bei einfachen Texten kann ich es mir gut vorstellen.
 
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Erstmal faszinierend, dass und wie das funktioniert. An der Uni hätte ich das glaube ich manchmal ganz gut gebrauchen können. Wobei, mit Markieren und Notizen machen ist dann ja nix... Für eine Erstlektüre um sich einen Überblick zu verschaffen ist das aber bestimmt gut.

Einen Roman z.B. möchte ich damit aber nicht lesen.

Und wenn ich mir das noch ein paar mal ansehe, bekomme ich das Gefühl, dass das nach 5 Minuten bestimmt ganz schön anstrengend ist. Man bekommt die Wörter regelrecht eingehämmert. Bzw. ist es wie ein Rennen durch die Wörter. Wenn "normales "Lesen Laufen ist, dann ist Lesen mit Spritz ein permanenter Sprint. Auf die Dauer bestimmt nicht minder anstrengend wie Lesen bisher. Würde mich mal interessieren, was Linguisten, Neurologen, etc. dazu meinen.
 
Und wie verwendet man das nun produktiv im Alltag? Soll ich mir jetzt bei jedem News-Artikel ne QR-Code große Fläche ansehen, wo dann die Wörter nur so durch rasen? Vielleicht muss ich auch einen Satz zwei oder drei Mal lesen um ihn zu verstehen... Vielleicht sind mir einige Wörter nicht bekannt (speziell bei Technik) und vielleicht wird mit Abkürzungen nur so um sich geworfen, dass es gar nicht mehr möglich ist mitzukommen (bspw. NVIDIAs TWIMTBP). Sorry, als Studie, Prototyp oder gar kleiner Gag vielleicht ganz nett, für den Alltag (News, Artikel, Tests, Bücher(!), Zeitung (!), ...) vollkommen hirnrissig. Gibts dann ähnlich den Media Playern einen "Zurückspulknopf", falls man ein Wort mal nicht erfassen konnte?

Realisierung auf einer Smart Watch? Find ich noch hirnrissiger. Man stelle sich nur ein Wort wie Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz vor (ok, Grenzfall) oder andere längere Wörter vor, da wirds allein mit dem Platz schon ein wenig eng.

PS: Die Idee selbst find ich gut und die 400 WPM auf der Homepage sind auch kein Problem. Aber 200 WPM sind schon arg wenig, wenn ich mir überlege, dass ich 600 WPM mit der Tastatur schreiben kann und im freien Schreiben immer noch zu langsam bin, dass ich gedanklich immer wieder anhalten muss.
 
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Zeckenbiss schrieb:
Das einzige, das man mir in der Schule beigebracht hat, ist, ein Wort Buchstabe für Buchstabe zu lesen. Damit braucht man ewig.

Natürlich. Wer aber Unmengen an Filmen und Serien mit Untertiteln konsumiert hat, gewöhnt sich einen anderen Lesestil an.

Das hilft mir auch am meisten bei der Lesegeschwindigkeit – schöne Happen in Untertitelform. Keine Dreizeiler, nicht zu lang, dann lässt sich das schön auf einen Blick erfassen. Viel schneller als es mit Spritz und ähnlichem Unfug je möglich wäre.

Spritz ist ein Workaround für Leute, die einfach nicht richtig lesen. Verbessert die Situation (aber auch nur bei einfachen Texten), aber geht das Grundproblem nicht an.
 
Mit diversen Speed-Reading Techniken kann man seine Lesegeschwindigkeit auch vervielfachen. Das revolutionäre an dieser Idee ist, dass man auch ohne Speed Reading Skills sehr schnell große Informationsmengen scannen und behalten kann.
Mein Feiertags-Buch lese ich vorerst ganz gerne langsam.
 
Das Ding ist an sich super, aber ich hab so meine Bedenken obs dann nicht bald ne "Burn-out-präventiv-Zusatzzahlung" bei Krankenkassen gibt :D
 
Yuuri schrieb:
600 WPM mit der Tastatur schreiben

Äh nein, Zeichen, nicht Wörter. ;) Kleiner Unterschied. Aber je nach Länge der Wörter und wie sehr man da schummelt, sind 130+ wpm definitiv möglich, je nach Tagesform komme ich derzeit auch auf 700+ Zeichen die Minute.

Aber ja, wie ich auch geschrieben habe, mit 200WPM lesen ist einfach nur lächerlich langsam.
 
Sherman123 schrieb:
Das revolutionäre an dieser Idee ist, dass man auch ohne Speed Reading Skills sehr schnell große Informationsmengen scannen und behalten kann.

Bist du dir da mit dem Behalten so sicher? Ich würde genau das jetzt eher anzweifeln. Weiß es aber nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass man sich damit gut einzelne Sätze merken kann. Aber z.B. "Geschichten"... größere "Sinnzusammenhänge"... weiß nicht?

Edit: Du benutzt schon das Wort "scannen" anstatt lesen, was ich eine sehr interessante Wortwahl in der Hinsicht finde.
 
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@Yuuri

Du kannst 10 Wörter pro Sekunde schreiben? Mit dir würde ich nur ungern ein Büro teilen, falls du öfter längere Texte schreiben musst. ;)
 
1.000 Wörter pro Minute werden gelesen. Und wie viel vom Inhalt wird verstanden? Schnell zu sein, muss nichts heißen. Viel wichtiger ist doch, auch den Inhalt zu verstehen.
 
Mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren, wieviel Wörter ein durchschnittlicher Mensch in der Minute redet. Bei Romanen und ähnlicher Literatur brauch ich auch nicht schneller lesen, als wenn man mir die Geschichte erzählen würde. Andernfalls entfaltet sich bei mir das Vorstellungsvermögen nur unzureichend, weil ich eher damit beschäftigt bin den Sinn der Worte zu erfassen. (Ihr kennt das bestimmt, wenn die Freundin mal wieder total schnell, etwas total Unwichtiges erzählt und man kaum folgen kann, wer da wieder mit wem und warum rumgemacht hat. :)) Bei Fachthemen sieht es schon wieder anders aus.
 
Alte Technik und schon längst überholt. Es gibt schon längst Techniken, die wesentlich schneller arbeiten.
Was mir spontan einfällt wäre Quantum Speed Reading. Ich habe einen Prof. schon live erlebt, der innerhalb von ein paar Sekunden die wesentlichen Inhalte einer ganzen Bachelor-Arbeit aufzählen konnte, obwohl er die Seiten lediglich im Schnellflug für meine Verhältnisse überflogen hat.
 
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