SSD für Tansania?

Dreadslayer

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen

Ich habe den Auftrag erhalten, für eine Schule in Tansania einen kleinen Server zusammen zu bauen. Dieser wird voraussichtlich als 2G/3G-Router und kleiner Datenserver verwendet werden. Ich tendiere dazu, eine SSD anstatt eine HDD zuverbauen, aus folgenden Gründen:

- Beschädigungsgefahr bei Transport (durch Flugturbulenzen, etc.)
- Rel. hohe Umgebungstemperatur am Betriebsstandort (bis zu 35°C)
- Regelmässiges Herauf- und Herunterfahren des Gerätes
- Problemloser Langzeitbetrieb wahrscheinlicher als bei HDD (?)

Ist diese Argumentation nachvollziehbar? Wenn ja, so bin ich mir nicht sicher, welche SSD optimal für diesen Zweck wäre. Ist eine Enterprise SSD notwendig? Der Preis spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Vielen Dank und Gruss
Dread

Edit: Eine USV/UPS steht zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe ein Problem in der konstanten Energieversorgung. In solchen Ländern fällt mal gern der Strom aus - auch mehrmals am Tag.
Inwieweit das heutige SSDs (besser) verkraften weiß ich nicht.
 
USV mit einplanen, dann ist auch die Redundanz zum Teil gewährleistet.
Langzeittests mit SSDs sind ja leider rar :/
 
@pstreiter: Ein USV/UPS steht zum Glück zur Verfügung. Habe ich vergessen zu erwähnen, sorry.
 
Dazu stellt man ja auch eine USV zum Server um die Stromschwankungen und Abbrüche zu kompensieren.
Mit der SSD erstmal keine Schlechte Idee. Würde auf alle Fälle eine der Intel oder HP Enterprise SSD nehmen. Mit Huawei hatten wir in der Firma so unsere Probleme.
 
...wenn Geld eine untergeordnete Rolle spielt, dann auf jeden Fall eine Enterprise SSD mit Stützkondensatoren, gerade auch wegen den maroden Energieversorgung! Man kann ja auch nicht mal eben vorbeischaun und die SSD austauschen....
 
Raid einrichten wäre für nen möglichen Ausfall natürlich auch wünschenswert ...
 
Du kannst dir mal die Samsung SM843T ansehen. Sind Businessclass SSDs mit Stützkondensatoren die auch für Datacenter zugelassen sind.

Es gäbe auch die Möglichkeit über einen Raidcontroller ein RAID1 zwischen HDD und SSD einzurichten um eine Notfallabsicherung zu machen.

Das Problem ist und bleibt natürlich, dass mit jedem zusätzlichen Teil eine Fehlerquelle dazu kommt.
 
Klingt nach einem Job für nen Raspberry Pi mit dem OS auf einer SD-Karte und einem USB-Stick/einer externen HDD falls größere Datenmengen benötigt werden. Das Ding braucht wenig Strom und kann daher mit einer preiswerten USB-Powerbank (als "USV-Ersatz") betrieben werden. Fällt der Strom aus, hat das Ding dann trotzdem noch für 5-10 Stunden (je nach Kapazität des Akkus) Strom, die Powerbank lässt sich auch leicht austauschen wenns mal nicht mehr geht.

Aber zur SSD-Frage: Ich würde auch keine HDD nutzen, Flashspeicher ist deutlich robuster als Festplatten. Einen Sturz nehmen die Dinger dir nicht übel, die Temperaturen sind auch kein Problem und zuverlässig arbeiten sie inzwischen ja auch. Dazu kommt, dass auch Schmutz (Sand, Staub, anderer Dreck) einer SSD weniger Schaden zufügt als einer HDD. Hab mal einen Kundenrechner unter den Fingern gehabt, der ein Jahr in Tunesien, in Wüstennähe, eingesetzt wurde. Die Festplatte hat offenbar ein paar mikroskopisch kleine Sandkörner gefressen, was einen qualvollen Exitus der darauf gespeicherten Daten bedeutete.
 
- Beschädigungsgefahr bei Transport (durch Flugturbulenzen, etc.)
Glaube, die Beschädigungen treten eher beim Transport vom und zum Flugzeug auf. Erschütterungen, die so stark sind, das eine HDD beschädigt werden kann, würden ja auch das Flugzeug gefährden. Habe mich für eine 2,5''-HDD entschieden (da die erheblich weniger stoßempfindlich sind) für einen Transport eines Mini-PCs nach Afrika per Flugzeug. Habe dick (einlagig flächendeckend auf allen Seiten) mit Luftfolienbeutelpacks alles umhüllt (nicht mit "Knallpapier"-Folie). Wenn ich sowas nicht zu Hand habe, nehme ich Luftballons, die nur ein bißchen aufgeblasen werden. (Äußerst niedrigen Druck im Frachtraum des Flugzeugs beachten.)

Betriebsttemperaturen von ca. 40 Grad Celsius sollen für HDDs wegen Lagerschmierung optimal sein. Einfach an Lüfter (und Gehäuse mit Luftfilter für wartungsfreien Betrieb) denken.

Zu den zwei restlichen Punkten enthalte ich mich.
Ergänzung ()

pstreiter schrieb:
Ich sehe ein Problem in der konstanten Energieversorgung. In solchen Ländern fällt mal gern der Strom aus - auch mehrmals am Tag.
Inwieweit das heutige SSDs (besser) verkraften weiß ich nicht.

Das bestätige ich (von Kenia).

Unbedingt Überspannungsschutz vorsehen wegen Spannungsspitzen wenn Strom wieder kommt.

Nachtrag: USV ist ja schon vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beschädigungsgefahr bei Transport (durch Flugturbulenzen, etc.)
Is wohl eher unwahrscheinlich, bevor die HDD kaputt geht reißt dir wohl eher der CPU Kühler ab. (Oder is sie während dem Flug in Betrieb?)

Rel. hohe Umgebungstemperatur am Betriebsstandort (bis zu 35°C)
Ich wohnte unterm Dach, da war es an heißen Sonnentagen dank direkter Sonneneinstrahlung aufs Dachfenster gut und gerne 35°+ drin. Kein Problem für die Platten

- Regelmässiges Herauf- und Herunterfahren des Gerätes
- Problemloser Langzeitbetrieb wahrscheinlicher als bei HDD (?)
Hier liegt der Vorteil, dass keine Beweglichen Teile verbaut wurden. Somit sollte dann eine SSD keinen Verschleiß haben und somit länger funktionstüchtig bleiben, theoretisch! ;) Minderwertige Bauteile / Streuung der Bauteile machen solche Aussagen eben immer etwas problematisch.

Wenn der Preis wirklich untergeordnet is, würde ich auf ne qulitativ Hochwertige SSD setzen.
 
Luftpolsterfolie für Luftfracht ist so ziemlich das Schlechteste was man machen kann. Meistens hat der Frachtraum keinen Druckausgleich. Die Folie dehnt sich extrem aus. Das führt zu mechanischer Beschädigung.
 
Herzlichen Dank an alle für die vielen Antworten.

Gibt es für diesen Zweck relevante Unterschiede zwischen einer Samsung SM843T und Intel S3700?

@hxe1990 Raid ist leider schlecht möglich, da das Gerät geringstmögliche Masse haben sollte (Dimensionen, nicht Gewicht, CH-Deutsch kennt kein Eszett). Post ist keine Option, somit muss das Gerät in den Reisekoffer passen und wenn möglich in Tz nicht allzu sehr in den Kontrollen auffallen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegen eine SSD spräche nur Platzangebot und Preis, in allen anderen Belangen ist sie jeder Magnetplatte meilenweit überlegen meiner Meinung nach, mal abgesehen davon das es ein wahrer Segen ist wenn man an der Kiste mal arbeiten muß.

Es kommt natürlich auf das Last-Szenario und vor allem das Schreibvolumen an, ob hier eine SSD langfristig gut überleben kann und ob man mit einer Consumer-, Workstation oder Enterprise-SSD wenn ich mal einen Nutzungszeitraum von fünf Jahren 24/7 annehme. Denke die Intel DC S3500 könnte da gut passen -> http://www.intel.com/content/dam/www/public/us/en/documents/product-briefs/ssd-dc-s3500-brief.pdf
 
Ja der Preis ist der Unterschied und die TBW (Terabytes Written)
 
Dreadslayer schrieb:
Herzlichen Dank an alle für die vielen Antworten.
Gibt es für diesen Zweck relevante Unterschiede zwischen einer Samsung SM843T und Intel S3700?

Ich würde meinen vor allem der Support, der ist bei Intel über alle Zweifel erhaben, Stichwort Vorabaustausch binnen 24h (wird wohl in Tansania nicht unbedingt klappen, mit Samsung aber noch weniger)
 
Also ich bezweifle bei beiden Herstellern, dass man in Tansania brauchbaren Service bekommt.
 
Also Transport als Beschädigungsquelle für eine HDD würd ich mal aussen vor lassen .

Wenn man überlegt wie Schiffe in einem Sturm auf und ab wanken und was es da für Schläge gibt ... da sind Luftturbulenzen nen Lacher gegen .
 
Dreadslayer schrieb:
... und wenn möglich in Tz nicht allzu sehr in den Kontrollen auffallen...
Für Kenia kann ich sagen, dass ich bei der kenianischen Botschaft in Berlin angerufen habe und gefragt habe, was ich bei der Einfuhr eines gebrauchten PCs der im Land bleiben soll, zu beachten habe. Ich bekam zu Auskunft: Computer dürfen zollfrei eingeführt werden. Man sollte die aber auf jeden Fall anmelden, da die auf dem Durchleuchtungsbild sofort gesehen werden (um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen). Meine Frau hat bei der Einreise die korrekt (in Bezug auf den PC) ausgefüllte Zollanmeldung (also dieser DIN A5-Zettel, der im Flugzeug verteilt wird) abgegeben und wurde ohne Beanstandung/Kontrolle durchgewunken.

Kenne noch den selbst miterlebten Korruptionsfall (selbes Land): "Fünzig Euro, sonst müssen wir alle Koffer aufmachen." Am Ende blieben für 10 oder 20 EUR die Koffer zu.

Habe das PC-Gehäuse Tacens Philus (ca. 4-4,5 kg samt Netzteil, Mainboard, DVD-Brenner, 2,5''-HDD) und einen Dell 1904-Monitor (ca. 4,5 kg) im 70cm-Trolley untergebracht. Oben verklinkte (oder sehr ähnliche) Luftpolsterfolie hat keine Schäden angerichtet. Im Trolley war noch Platz für 2 Paar Wanderschuhe, 20 Handy-Ladergeräte, alle nötigen Kabel, viel Schokolade ... Damenschuhe, Kindersandalen.
 
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