Also meine Erziehung war etwas hart im Sinne von psychischer Art.
Es gab keine Schläge, nur wenn ich wirklich Mist gebaut habe. Zum Beispiel erinner ich mich daran, 3 Stunden zu spät vom Nachhauseweg aus der Schule den Hintern versohlt (2-3 Klapse) bekommen zu haben, einfach deshalb weil meine Mutter sich Sorgen gemacht hat und meine Oma in Alarmbereitschaft gesetzt hat (wohnte auf dem Nachhauseweg zwischen Schule und Elternhaus) mein Vater von der Arbeit kam und dann nach mir gesucht haben.
Hatte damals in der Schule einen "Ökokurs" und bin daraufhin mal mit ein paar Schulkameraden los und wir haben die Umwelt gesäubert

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Ich muss sagen, das hat mir einiges gelehrt im Bezug auf Angst (im Sinne,dass meine Eltern Angst um mich hatten) , Respekt (du musst hören was deine Eltern sagen), Gruppenzwang (nicht alles was die Anderen tun ist richtig und gut und du sollst es nicht nachmachen). Von daher kann ich sagen: Kein Problem für mich.
Anders sah es jedoch mit geistigem Terror aus. Ich spare mir das hier als Hobby-Psychologe auszuführen, nur wenn man sein Kind einem ständigen Druck aussetzt, ohne Belohnungssystem, ohne Freiraum und eigenem Raum, so engt man sein Kind zu sehr ein. Der Leidensdruck steigt ins unermessliche. Das zu kontrollieren ist aber sehr sehr schwer. Meines erachtens ist aber dieser seelische Schaden viel bedeutungsvoller als eben der oben genannte Klapps wegen Fehlverhaltens.
Wie hier schonmal erwähnt wurde, ich bin nicht für Schläge, aber wenn ich siebenmal dem Kind sagen muss, dass es z.B. nicht an den Schrank gehen soll, so setz ich das beim nächstenmal weg. Und danach nochmal ein Stück weiter, immer mit dem Blickkontakt und einem: Nein.
Ist dann immer noch nicht Ruhe vor den Schrank stellen , Arme verschränken, böser Blick. Meist ist dann auch Ruhe.
Ist nicht Ruhe und das Kind geht an den Schrank, sieht einen an, als wolle es sagen: "Ich tue es trotzdem!" so denke ich ist ein Klapps auf den Hintern gerechtfertigt und muss auch sein. Um eben Grenzen zu setzen: Du darfst dir was erlauben, aber irgendwann hat dein Handeln auch Konsequenzen.
Den Schrank deswegen wegzustellen, ihn abzusperren oder sonstwie zu verändern sehe ich bei Zeiten nicht ein, das Kind wächst in meine Welt hinein. Ich muss mich anpassen und das Kind auch, allerdings würde ich mein Leben nicht komplett umkrempeln nur um ihm seinen Willen zu lassen. Da zählt der Spruch: Solange du die Füße unter meinem Tisch hast....
Es ist ja nicht so, dass das Kind keinen Freiraum hätte oder in der Entwicklung zurückgeworfen wird, es ist halt eine klare Grenze. Ich würde halt auch bevorzugen meinem Kind einen Klaps zu geben bevor es in den Kohlegrill hineingreift, aus welchen Gründen auch immer.