Studiengebühren in D! Pro oder Contra?

Hallo,

Vorweg ich bin Student.

Ich bin für Studiengebühren und zwar aus folgenden Gründen:

- Hochschule hat mehr Geld zur Verfügung für Lehrende und Material.
(Bsp.: An meiner Hochschule werden bestimmt Fächer nicht jedes Semester angeboten, da nicht genug Geld vorhanden ist um die externen Mitarbeiter zu bezahlen.)

-Vorbeugung gegen Langzeitstudenten und "IchHabeKeineAhnungWasIchSonstMachenSoll" Studenten
(Gibt es an meiner Hochschule auch :rolleyes: )

Für 500€ in 6 Monaten hat jeder Zeit. Das sind ca, 80€ im Monat.
Sowas bekommt man an 3 Abenden Arbeit in der Kneipe, wenn überhaupt

Nicht zu vergessen, das viele Studenten ein oder zwei Praxissemester einlegen, in denen sie meistesn auch noch einen Batzen verdienen. Notfalls könnte man auch ein Urlaubssemester einlegen und ein halbes Jahr lang arbeiten.

Wie werdet Ihr die Extrakosten finanzieren?

Ich habe zewi Praxissemester + Diplomarbeit. Da ich alle in einer Firma mache (bei Diplom nicht nötig) verdiene ich damit ungefähr schon ~6000€. Zusätzlich arbeite ich in den Semesterferien, wobei ich nochmal einiges verdiene.
Damit könnte ich sogar fast 2 mal studieren. :D

gloomyslayer
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch für Studiengebühren, aber nur wenn auch entsprechende Hilfen zugesichert werden. Ich bin mit meinem Studium zwar dieses Jahr fertig, Gott sei Dank, will aber auch das die Generationen nach mir die Chance haben, den berufliche Werdegang zu gehen den sie möchten.
Als Zuhilfe meine ich aber nicht irgendwelche Dreckskredite der KfW, sondern mehr an eine Anpassung des Bafög in der Form, das die Studentwerke bis zu drittel dazulegen, als unverzinstes Darlehen. Somit kann sich der Student doch mehr auf das wesentliche konzentrieren, anstatt zu schauen "Ich brauch nen Job für Studiengebühren, dann das Studium"
 
Wie war das nochmal mit dem Recht auf Bildung...nur wer es sich leisten kann...das kann doch nicht euer Ernst sein...Bildung muss frei sein...wir können ja die 2400 Soldaten hier lassen anstatt sie in den Mittleren Osten zu schicken und mit den gesparten Millionen die fehlenden Gelder der Bildungseinrichtungen finanzieren...;)
 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,439814,00.html

Die Länder werden sich kaum an das Geld wagen
na das glaub ich nicht. wenn man sich die regelung in bawü anguckt, wo überhaupt nicht festgelegt ist, dass das geld für eine verbesserung der lehre eingesetzt werden soll, sondern die uni einfach ohne verwendungszweck bekommt...da fragt man sich doch, wieso man das so offen gelassen hat. so ists im nachhinein deutlich einfacher, der uni weniger geld zu geben.
 
Ich bin auf jeden Fall dafür. Neben allen bereits aufgeführten Argumenten, sollte man bedenken, dass der Staat wirklich nicht genug Geld hat und wenn man überlegt wofür man das verfügbare Geld ausgibt, hätte Kindergarten/Schule für mich höhere Priorität als Hochschule. Denn Menschen ohne Schulabschluß sind schlimmer dran als welche mit Schulabschluß und ohne Hochschulabschluß. Bessere Allgemeinschulen würden der Gesellschaft eher nützen als elitäre Hochschulen.
 
Moin.

Studiengebühren? Ja. Unter zwei Bedingungen:

1. Wer seine Regelstudienzeit ohne triftigen Grund (Schwangerschaft, schwere Krankheit ec...) um mehr als drei Semester überschreitet, sollte jedes weitere Semester auch bezahlen müssen!

2. Das Geld muss den Hochschulen/Universitäten uneingeschränkt und direkt überwiesen werden.

Dann bin ich auch dafür!:)
 
1. Wer seine Regelstudienzeit ohne triftigen Grund (Schwangerschaft, schwere Krankheit ec...) um mehr als drei Semester überschreitet, sollte jedes weitere Semester auch bezahlen müssen!
das ist doch jetzt schon so, dass es extra gebühren für langzeitstudenten gibt und die sind auch deutlich über 500€.
2. Das Geld muss den Hochschulen/Universitäten uneingeschränkt und direkt überwiesen werden.
und da genau liegt der hase im pfeffer begraben. das geld überweisen die studenten direkt an die uni, jedoch ist oft nicht klar, wofür das geld wirklich ausgegeben wird. es ist nur sehr vage zweckgebunden, das heißt ich als chemie-student zahle unter umständen für sachen, die mir 0 vorteil bringen. noch extremer wirds ja für die gesellschaftswissenschaftler, ein soziologie-student verursacht sehr wenig kosten für die uni, muss aber trotzdem 500€ zahlen, die dann zum großteil sehrwahrscheinlich den naturwissenschaften zu gute kommen, weil da einfach der mitarbeiter und materialeinsatz deutlich höher ist.
 
linkser schrieb:
d
und da genau liegt der hase im pfeffer begraben. das geld überweisen die studenten direkt an die uni, jedoch ist oft nicht klar, wofür das geld wirklich ausgegeben wird.
das ganze nennt man solidargemeinschaft. wenn ich dich richtig verstehe, dann soll dein geld gefaelligst nur fuer dich ausgegeben werden. naja, ich sehem das konkurrenz(um)denken hat schon stattgefunden.

gruss
 
Richtig.
Ich beschwer mich doch auch nicht das von "meinen" Steuern nicht hauptsächlich die Straße vor meinem Haus gepflegt wird. Der eine profitiert halt mehr, der andere weniger von solch einem System. Aber jeder auf seine Weise.
 
Ich bezahle pro Monat 215,- Euro Studiengebühren und für die Diplomarbeite noch mal ca. 650,- - dafür studiere ich an einer privaten FH und bin voll zufrieden. Die Vorbereitung ist so gut, das ich jede Klausur im ersten Versuch geschafft habe, ich bekomme zu Anfang jeden Semesters ein Paket mit dem gesamten Material was ich für die kommenden 6 Monate benötige und kann damit komplett alles lernen.

Jetzt bin ich im 7. Semester und werde im kommenden Jahr nach dem 8. fertig sein.

Für mich lohnen sich Studiengebühren, was ich aber auch durch die Wahl meienr FH vorher selber bestimmt habe.
 
@ Fu Manchu

Du bist ja zu beneiden! Private Bildungseinrichtungen sind qualitativ oft besser! Hier werden die Gebühren aber auch zweckgebunden eingesetzt. Das ist ganz klar ein Vorteil.

215 € kann ich mir nicht leisten! Auch 500€, zusätzlich zum Semesterticket (250€), pro Semester würden für mich das Studienaus bedeuten!

Ich werde wohl 9 Semester benötigen, da ich während des Studiums ca. 20 Std. pro Woche arbeite. Nach den Lebenshaltungskosten bleibt da nicht viel.

Dennoch bin ich für Studiengebühren nach dem Modell in BW. Das Erststudium sollte weiterhin frei sein. Von mir aus gern Regelstudienzeit + 2 Semester! Langzeitstudenten oder Vielstudierer können gern zur Kasse gebeten werden.

Dies würde den Zugang zur Bildung auch weniger wohlhabenden Menschen ermöglichen.
Das ist m.e. sehr wichtig! Belohnt wird so Leistung (Regelstudienzeit) ohne das ein Bildungsschichtensystem entsteht.

MFG
 
studiengebühren sind meiner meinung nach nur ein weiterer beweis für unser kapitalistisches system. Sie tragen dazu bei dass den sozial schwachen die möglichkeit auf bildung und gleichberechtigung genommen wird. Mit dem argument nebenher arbeiten zu gehen, ich denke das muss jeder, okay sagen wir fast jeder. Irgendwie muss man sich ja seinen lebensunterhalt finanzieren. Trotzdem find ich studiengebühren eine absolute frechheit und einfach nur unsozial in unserem ach so gleichberechtigten tollen system. pffff

mfg fire
 
Um mal die Gegenseite nachzulabern:
Das Gegenargument ist das die wirtschaftlich mies geplante Übersozialisierung so viel Geld frisst, das man nun Studiengebühren braucht.
Was stimmt nun?
 
Wer sagt denn das ein Studium kostenlos sein muss? Kindergärtenplätze sind es auch nicht. Und das fände ich wichtiger.
 
Naja, Bildung sollte kostenlos sein, damit weniger vermögende oder arme Menschen auch die Möglichkeit haben, sich ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend zu entwickeln.

Oder anders: Welche Ressourcen hat D? Nicht wirklich viele!

D muss im internationalen Wettbewerb bestehen! Wie kann es das? Massenproduktion?....Nicht mehr wirklich lange! (Lohnkosten in Osteuropa, China, Indien!)

Tja, bleiben wohl nur noch Ideen, Innovationen, Patente, also WISSEN, welches uns in Zukunft von anderen Nationen abheben kann.
Und wer steckt dahinter? Genau: Hochschulabsolventen! Dipl.-Ing., Naturwiss. etc.

Deshalb muss Bildung erreichbar bleiben! Deshalb brauchen wir ein leistungsstarkes Bildungssystem welches fördert (kostenlos) aber auch fordert (Regelstudienzeit).

Wie gesagt, Dauerstudenten oder Fachspringer dürfen gern zahlen! Ich sehe auch nicht ein, jemandem sein 19. Semester Sozialwissenschaften zu finanzieren.

MFG

ps: kostenlose Kitaplätze sind ebenso wichtig!
 
@Fu Manchu - Voll ACK! Wir sind in DE trotz "hohem" Wirtschaftswachstum nicht in der Lage uns aufgrund von irgendwelchen Argumenten ideologisch richtig zu entscheiden und müssen abwägen wo gespart wird:

-Kundergarten
-Schule
-Hochschule
-hocheitliche Aufgeben (Polizei/BW/THW...)
-Arbeitslose
-Renten
-usw.

Auch wenn ich persönlich der Meinung bin dass andere Bereiche eher bespart werden sollten als Bildung, ist es vermutlich gesellschaftlich nich tragfähig. Und wenn wir schon bei der Bildung sparen, dann bitte von oben anfangen. Menschen die ein Studium antreten tun das im Allgemeinen um höhere Positionen und somit höhere Einnahmen zu erreichen, dementsprechend wäre es nur fair von ihnen eine gewisse Eigenleistung zu erwarten. Ich fordere die Gesellschaft auch nicht meinen neuen Benz zu finanzieren!
 
lowcost80 schrieb:
um höhere Positionen und somit höhere Einnahmen zu erreichen, dementsprechend wäre es nur fair von ihnen eine gewisse Eigenleistung zu erwarten. Ich fordere die Gesellschaft auch nicht meinen neuen Benz zu finanzieren!

Mit einem höheren Einkommen ist auch ein höheres Steueraufkommen verbunden (Eigenleistung)!
Wenn jemand 4-5 Jahre studiert, dann denke ich, ist es auch gerechtfertigt, dass er dann mehr Geld verdient als z.B. ein Handwerker.
Und den Mercedes muss der Akademiker dann auch selbst bezahlen.
 
e-ding schrieb:
Mit einem höheren Einkommen ist auch ein höheres Steueraufkommen verbunden (Eigenleistung)!...

Vollkommen korrekt. Es gibt die Steuerprogression, die höhere Einkünfte auch höher besteuert. So ist also eine faire Eigenleistung und eine Abgeltung an die Gesellschaft für das Studium und das damit einhergehende höhere Einkommen gewährleistet. (Sollte es denn so laufen wie man es sich vorstellt mit Studium und hohem Gehalt ;))
 
Ich finde eher, das die Studenten weniger verdienen sollten. Manche fangen erst mit 30 an richtig zu arbeiten, da hat unsereins schon seinen Rücken kaputtgearbeitet.
Ausserdem muss jemand der Studiert hat trotzdem nicht hart arbeiten. Z.B. unsere Sesselpfurzer. Ich weiss das Sitzen anstrengend sein kann, vor allem für mehrere Stunden und dazu noch konzentrieren.
Aber die Körperliche Arbeit fehlt da einfach. Das ein Arzt gut Kohle verdient ist klar, aber Betriebswirte oder Manager finde ich persönlich überbezahlt
 
@ Freddy

Naja, lass mich raten..Du hast nicht studiert..oder?
Leistung hat nicht immer was mit körperlicher Arbeit zu tun. Heute ist es so, je nach Branche, dass ein Einsteiger nach dem Studium auch nicht wirklich viel verdient.
Was ist für Dich überbezahlt? Und wie stehst Du zu den Studiengebühren?

Werde wohl auch ein "Sesselpfurzer"! Tja, was man nicht in den Armen hat....! :p

MFG
 
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