Stuttgart 21 / Proteste allgegenwärtig ...

Wie steht ihr zum Bauprojekt "Stuttgart 21"?

  • Ich bin für "Stuttgart 21".

    Stimmen: 327 48,2%
  • Mir ist es egal, ob gebaut wird.

    Stimmen: 119 17,6%
  • Ich bin gegen "Stuttgart 21".

    Stimmen: 232 34,2%

  • Umfrageteilnehmer
    678
Alles ist relativ - auch die Polizei hätte gehen können...

Ist ja nicht so, als wollten die Leute die Polizisten in der Luft zerreissen - kann sich aber natürlich noch ändern wenn man es auf die Spitze treibt.

C3rone schrieb:
Ich weiß nicht, was Kindern in Deutschland gelehrt wird, aber in den USA lernt man schon früh, dass man Polizisten mit Respekt behandelt und sie auf keinen Fall angreift - selbst wenn sie sich im Unrecht befinden sollten.

Funktioniert scheinbar auch ganz gut - die Ergebnisse sind in der Todesstatistik der Polizei auch gut ablesbar^^ Vergleiche mit anderen Ländern tun hier aber nichts zur Sache und wir müssen uns wirklich nicht immer an den schlechtesten Beispielen orientieren. Aber wenn es sein muss, dann bitte - unsere Polizei sollte beten, dass die Proteste nicht so ausarten wie es zB. in Frankreich gewesen ist ( damit wäre keiner Seite wirklich geholfen... ).

alan_Shore schrieb:
Für mich steht nur eines fest. Die Leute hätten viel früher auf die Strasse gehen müssen. Das Projekt ist schon Jahre in der Planung gewesen. Jetzt wo alles rechtskräftig genehmigt ist, ist es nunmal zu spät.

In geheimer Planung... zumindest was die Kosten und Risiken angeht ;)
So etwas wie "rechtskräftig" gibt es in diesem Land übrigens nicht wie man an anderen Beispielen gut ablesen kann ( Abschaltung der AKWs usw. ).

Was die Proteste an sich angeht, es geht nicht mehr alleine um S21, die Menschen sind es leid, dass die Politik immer alles alleine gegen sie entscheidet...
 
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Jetzt aber! Warum soll die Polizei gehen? Hier wird ein Bauvorhaben durchgeführt welches rechtkräftig genehmigt ist und da hat jetzt niemand mehr was zu wollen und wenn der Bauträger seine Arbeit machen will ist dass notfalls mit der Polizei durchzusetzen!

Rechtskräftig im Sinne der Landesbauvorschirften schon! Und es geht natürlich nur um S21. Wie ich geschrieben habe für die wichtigen dinge die zur Zeit abgehen sehe ich niemanden auf der Strasse.

Es gab genügend Möglichkeiten sich dagegen zu wehren, dass hat aber, zumindest nicht Öffentlichkeitswirksam, keiner gemacht. Jetzt wo die Bagger rollen, ist es nunmal zu spät.

Ich finde dieses Projekt auch schwachsinnig und nunnötig, jetzt die Sache aber weiterhin zu verteuern, weil 100 Polizisten rumstehen müssen und wichtigeren Dingen wie der Personensuche nicht nachgehen können, ist nicht Sinn der Sache.

Ich möchte denjenigen sehen, der ein geliebte Person vermisst und gesagt bekommt:"Sorry, wir müssen die Baustelle in Stuttgart bewachen und können leider keine groß angelegte Suchaktione starten. Bitte haben sie Verständnis!"

Hallooo! Gehts noch?!
 
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Mit "gehen" war zurückziehen gemeint... und das versteht man normalerweise unter Deeskalation. Für dich übersetzt ist Deeskalation das Gegenteil von dem was man jetzt erreicht hat.

Es gab keine Möglichkeiten sich zu wehren bis man die Fakten kannte ( alle kennt man immer noch nicht... ) und versucht hat man es schon seit Jahren ohne Ergebnis.

alan_Shore schrieb:
Jetzt aber! Warum soll die Polizei gehen? Hier wird ein Bauvorhaben durchgeführt Ich möchte denjenigen sehen, der ein geliebte Person vermisst und gesagt bekommt:"Sorry, wir müssen die Baustelle in Stuttgart bewachen und können leider keine groß angelegte Suchaktione starten. Bitte haben sie Verständnis!

Guter Einwand, aber wo wären wir jetzt, wenn es in den letzten 2000 Jahren keine Proteste gegeben hätte ?
 
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s.0.s schrieb:
Die Demonstranten haben anscheinend einen Teilerfolg erzielt. S21 ist zumindest bis März 2011 gestoppt.

Edit: Der Abriss des Südflügels natürlich. Nicht komplett.
Nach dem was ich (im TV) gehört habe, wurde nur eine Bauvorhaben gestoppt, was eh erst für später geplant war.

alan_Shore schrieb:
Ich habe jetzt nicht alles gelesen.

Für mich steht nur eines fest. Die Leute hätten viel früher auf die Strasse gehen müssen. Das Projekt ist schon Jahre in der Planung gewesen. Jetzt wo alles rechtskräftig genehmigt ist, ist es nunmal zu spät.
Eine solche Argumentation inkl. entsprechender Argumente, die dagegen sprechen, hatten wir jetzt schon gefühlte 20 mal in dem Thread...

Mal im Ernst. Für die wirklich wichtigen Dinge geht keiner auf die Strasse. Was Rösler, Merkel und Co. treiben ist Demonstrationswürdig!

Gesundheitsreform, der Ausstieg aus dem Atomaustieg und der damit verbundene Kniefall vor den Energiekonzernen sowie die peinliche Diskussion über die Erhöhung der HArz4-Beiträge, sind nur ein paar Beispiele.
Da hast du recht. Wobei es wegen des Atomausstiegs Demos gab. Und was hat's gebraucht? Nichts. Was interessieren Politiker auch friedliche Demos.

Ansonsten sehe ich es ganz nüchtern....Polizisten hat man zu respektieren und wer auf ein z.B. "aufhören" , "stehen bleiben" oder sonstwas von einem Polizisten nicht reagiert, muss damit rechnen eins auf den Deckel zu bekommen. So einfach ist das.
Wenn jeder danach handeln würde, hätten wir heut noch ne Mauer mitten durch Deutschland :rolleyes:
Stichwort: ziviler Ungehorsam
 
Hi

ne, ich glaub, das haben die Entscheidungsträger gewußt:

http://www.stuttgarter-nachrichten....aus.ed3bc962-03d9-4dd3-a1b9-dc7d7deadb83.html

Eine Baumfällung ist evtl. nicht rechtens,
dann haben sie schnell den Platz unter Polizeieinsatz räumen lassen

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720844,00.html

scheiss auf die Demo und Freitag die Bäume gefällt, die sonst evtl. da auf
Lebzeiten gestanden hätten.

So paßt die Geschichte auch schön zusammen auch das Polizeibeamte
auf Deeskalationskurs vermummt zur Demo kommen wie auf dem Bild
zu sehen und den Einsatzzeitpunkt noch vorher schnell verschieben,
die Zeit drückt ja.

Warte mal die Woche ab, da werden mehr als zwei den Hut nehmen dürfen.

Cu
 
C3rone schrieb:
Jap, wer an Polizisten zerrt und schlägt, der muss doch damit rechnen, dass ein Schlagstock zurück kommt?

... im Ernst jetzt (du selbst hälst doch so etwas sicher nicht für Gerechtfertigt: Zerren= Schlagstock)? Und vielleich haben die Bullen zu erst gezerrt und Schlaggestockt. Vielleicht haben die Demonstranten eher eine Schutzhaltung einegenommen.
 
@nicoc
Ja, vielleicht vielleicht vielleicht. Was aber ohne Zweifel ist, dass die Demonstranten sich respektlos gegenüber der Polizei (pardon, Bullen) verhalten haben, die Aufrufe der Polizei ignoriert und belächelt haben und am Ende noch handgreiflich geworden sind (zumindest in Einzelfällen). Und ganz sicher befand sich kein einziger der Demonstranten im Recht, da sie sich illegal auf Baugrund aufgehalten haben.
Wenn die Polizei hier nicht durchgegriffen hätte, dann hätte sie sich vollends zur Witzfigur gemacht.

Es wäre noch schöner, wenn der undisziplinierte Pöbel dem Staate ungestraft auf der Nase rumtanzen kann.
 
Robo32 schrieb:
Mit "gehen" war zurückziehen gemeint... und das versteht man normalerweise unter Deeskalation. Für dich übersetzt ist Deeskalation das Gegenteil von dem was man jetzt erreicht hat.

Die Polizei, als Vertreter des Staates, soll also vor Leuten zurückweichen, nur weil diese das mit Gewalt durchsetzen?

Bist du dir sicher, dass das sinnvoll wäre? Vielleicht möchte die Polizei ja nächstes Mal auch nicht zu einem Banküberfall kommen, weil dort ja Bewaffnete sind und man sicher besser zurückzieht (= gleich in der Wache bleibt)? Denk deine Aussage mal bitte zu Ende.


Es gab keine Möglichkeiten sich zu wehren bis man die Fakten kannte ( alle kennt man immer noch nicht... ) und versucht hat man es schon seit Jahren ohne Ergebnis.

Das hält doch sonst auch niemanden ab. Bei jedem Großprojekt gibt es von Anfang an Demonstrationen - spätestens, als diese Unterschriftenaktion verweigert wurde, hätte man zehntausende Leute auf die Straße bringen können. Das war aber wann? 1997?

Es gab mehrere Ansatzpunkte, um zu demonstrieren, um direkt zu sagen "seht, gestern gab es aus unserer Sicht diese und diese unfaire Verfahrensweise". Wenn aber begonnen wird, alles wegzureissen und weitere Millionen in das Projekt geflossen sind, ist es einfach zu spät.


Guter Einwand, aber wo wären wir jetzt, wenn es in den letzten 2000 Jahren keine Proteste gegeben hätte ?

Was passiert, wenn man wegen jedem Mist protestiert, zeigen z.B. Griechenland, Spanien oder Griechenland (rein auf Europa bezogen), während man in den wirtschaftlich stärksten Staaten wie z.B. Deutschland, Schweiz, Schweden, Österreich eben nicht wegen jeder Sache alles lahmlegt.

@ SheepShaver

Da kann ich dir zustimmen und das Video noch mal als Anhaltspunkte dafür angeben;
http://www.youtube.com/verify_age?next_url=http://www.youtube.com/watch?v=W1UYd5LDQXA
 
Zuletzt bearbeitet:
... ich bin nach wie vor Erschrocken darüber wie manche hier die Polizei verteidigen (Georg lässt Grüßen). Dafür scheinen einige Polizisten die Sache offensichtlich etwas selbstkritischer zu sehen (Hinweis von @longi). Das lässt Hoffen.
 
das kann man genauso von der anderen Seite sehen:
"... ich bin nach wie vor Erschrocken darüber wie manche hier die Demonstranten verteidigen."

Es gibt zwei Seiten und beide Seiten sehen sich im Recht.
Und so werden wir uns ständig im Kreis drehen... und drehen ... und drehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitat des direkten Vorposter entfernt)
... ja, richtig, kann man auch aus der Sicht sehen. Das eine Schluß folgert einen Polizeistaat und das andere einen Staat in dem Bürger das Recht haben gegen Entscheidungen von Politikern auf zu begehren. Naja, es wurde ja schon von einigen gefordert das Demonstrationsverbot aus zu hebeln, was einem Verbot gleich käme. Solange aber die Mehrheit gegen S21 ist, drehen wir uns Gottseidank in die richtige Richtung.
 
Hi

die Seite gibts ja wirklich, http://www.kritische-polizisten.de/

Die sprechen sogar über mutmaßliche Provokateure.

Vermutlich kamen diese zu spät, da der Einsatz ja vorverlegt wurde (von 15.00 auf 10.00 Uhr) und die Pressemitteilung über Pflastersteinwürfe erst durch die Medien ging und dann
zurückgezogen werden mußte.
Evtl. kam dadurch eine Sondereinheit Pflastersteine offensichtlich zu spät nach Stuttgart.

Sowas geht vermutlich nicht ohne Grund durch die Medien durch eine Presseerklärung.

Cu
 
nicoc schrieb:
Solange aber die Mehrheit gegen S21 ist, drehen wir uns Gottseidank in die richtige Richtung.
Und Gott sei Dank ist dem nicht so.


Und zwischen einem Polizeistaat und einem Rechtsstaat, in dem die Einhaltung von Gesetzen im Notfall mit Polizeigewalt durchgesetzt wird, besteht noch ein meilenweiter Unterschied, aber ist dir wohl in deiner blinden Wut gegen die "Bullen" entgangen.
 
SheepShaver schrieb:
Und Gott sei Dank ist dem nicht so.

Wie meinst Du das? Die aktuellen Umfragen belegen sowohl für das Land Baden-Württemberg als auch für Stuttgart, dass eine Mehrheit gegen das Projekt Stuttgart 21 ist.
 
Ich habe irgendwo den Satz gehört: "Stuttgart 21 spaltet die Nation"
Da schau sich mal einer das Ergebnis der Umfrage an :)
Ich als nicht-Stuttgarter kann es schlecht beurteilen was dort vorsich geht und wo das Für.-und Wider liegt.
Man entnimmt alles den Medien und jeder beschuldigt jeden. Wie immer. Und keiner war es am Ende ...
 
Robo32 schrieb:
Guter Einwand, aber wo wären wir jetzt, wenn es in den letzten 2000 Jahren keine Proteste gegeben hätte ?

Protest des Protestes Willen? Mir kommt es jedenfalls langsam schon so vor.
Vor allem da man sicher sein kann, dass es keinen Baustopp geben wird.
Ich finde diese Demonstrationen nutzlos, sie hätte um Jahre früher kommen müssen.
Aber dafür kann man jetzt auf der Demo seine politische Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen.
Is ja auch nicht unbedingt schlecht.


aspro schrieb:
Wenn jeder danach handeln würde, hätten wir heut noch ne Mauer mitten durch Deutschland :rolleyes:
Stichwort: ziviler Ungehorsam

Ja, zivilier ungehorsam ist gut. In einem Unrechtsstaat. Dort ging es um Befreiung, hier in der BRD ehr weniger.
 
Widerstand artikulierte sich bereits recht deutlich 1996 bei der Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl, als der Grüne (!) Rezzo Schlauch mit fast 40% Stimmen nur äußerst knapp unterlag. Zentrales Wahlkampfthema für Schlauch: Stuttgart 21. Das Thema war somit ständig präsent und barg Protestpotential. Von "zu spät" kann daher keine Rede sein.

Hier schön ausführlich: http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2005/2216/pdf/OB_Wahl_aktuell_05_02_15_als_PDF_Vorlage.pdf, darin S. 55-58, 68-72 sowie S. 156:
Neben den Innenstadtbezirken schnitt Schlauch in Plieningen (48,9 Prozent) und Vaihingen (43,3 Prozent) besonders gut ab, wo sich der Protest gegen Stuttgart 21 und die Neue Messe am stärksten artikulierte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur leider was kann der gute Herr Mappus und seine CDU denn nun tun? Was gibts für Alternativen?
Baut er weiter wird er von der Opposition zerissen und verliert (möglicher Weise) haufenweise Wählerstimmen.
Gibts ein Baustopp wird er (möglicherweise) auch von der Opposition zerissen und verliert zusätzlich auch noch Wählerstimmen der S21-Befürworter.
Und um Politik gehts hier schon lange. Das eigentliche Thema S21 zählt doch nur noch zu einem Drittel. Wenn überhaupt.

Abgesehen von den ganzen Problemen find ich es einfach super, dass endlich mal wieder was "Großes" in Deutschland gebaut wird.
 
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