HerrDrachen schrieb:
Wie gesagt, in der Psychiatrie tut sich wenig, was neue Medikamente anbelangt.
Dann gibt es dort entweder keinen lukrativen Markt oder ein sichtbarer Fortschritt ist genauso schwierig wie z.B. bei Medikamenten gegnen Alzheimer oder Demenz.
Die x86-kompatibele CPU-Entwicklung steht (aus Sicht der Konsumenten) nahezu still, weil Intel nicht kann und AMD nicht will. Und wenn man ehrlich ist und nicht zufällig eines der wenigen Programme nutzt, dass von massiv paralleler Ausführung profitiert, schon ein paar Jahre länger.
HerrDrachen schrieb:
Ich will halt wissen, warum der Fortschritt in der Informatik viel schneller ist, als
in anderen Bereichen.
U.U. weil man CPUs und sonstige HW meist einfach, nahezu ungeprüft auf den Markt werfen kann, SW ist fast nur noch Bananensoftware.
Bis Biotechnologie-Medikamente schon nur (erfolgreich) durch die klinischen Studien (Phase 1-3) sind, vergehen Jahre. Wenn nicht, hat man sowas "tolles" wie damal Contergan.
Wenn ich mir eine neue Programmiersprache ausdenke, ist die halt mit ein paar hundert Stunden erdacht und der zugehörige Compiler implementiert. Bietet sie in der Praxis genügend Vorteil, wird sie genutzt und Bugs beim Kunden behoben.
Denke ich mir ein neues Medikament aus, wird das aber noch lange nicht genutzt und >>50% von dem, was man sich dort ausdenkt, erreicht nie Marktreife, verbrät aber vorher Milliarden an Forschungsgeldern (und nicht nur ein paar hundert Stunden eines Einzelkämpfers, bis der erste Compiler-Prototyp funktioniert).
HerrDrachen schrieb:
Vor 20 Jahren war das Internet langsam und nicht so entwickelt wie heute!
Das galt allenfalls für Privatanwender. Heute verstopfen die Privatenwender mit ihrem Video-Zeugs die Leitungen.
HerrDrachen schrieb:
Die Software hat sich auch stark weiter entwickelt.
Auf den Druchbruch von massiv paralleler Software in allen Bereichen (insb. im Heimbereich) wartet nicht nur Intel seit >15 Jahren. Ob man moderne UI-Phantasien als Fortschritt oder nicht doch eher als Rückschirtt bezeichnen will, muss jeder für sich entscheiden.
Wo aber Forschung und Experiment (oft auf Hobby-Basis) nichts kosten, kommen viel eher mal brauchbare Zufallsprodukt heraus wie dort, wo die Forschung massive Geldmittel kostet und die Zulassung für die breite Masse dann neben viel Geld auch nochmal Jahre in Anspruch nimmt.
KI ist heutzutage immer noch ein kleiner Bereich, genauso wie Biotechnologie in der Medizin nicht alles ablösen kann und wird.
Gentechnisch personalisierte Medizin war vor 5-10 Jahren noch nicht realisierbar. Crisper/Cas ist erst sei ca. 2012 bekannt
https://de.wikipedia.org/wiki/CRISPR/Cas-Methode
und hat seitdem in der Forschung/Entwicklung zu massivem Fortschritt geführt. Egal, ob in der Biomedizin oder in anderen Bereichen.
HerrDrachen schrieb:
Und ich wollte halt fragen, woran das liegt?
Vermutlich genau daran: "Ich kenne mich nur in der Softwareentwicklung wirklich aus, von anderen Bereichen verstehe ich leider nicht soviel."
Ach so, ich verstehe von Biotechnologie auch nicht wirklich viel, aber nicht erst seit Corona gehen diese Dinge immer wieder durch die Presse.
HerrDrachen schrieb:
außerdem gib es auch in der Softwareentwicklung ständig neue und andere Möglichkeiten Code zu schreiben!
Das mag für Dich als SW-Entwickler lustig und interessant sein, für den Anwender ist das völlig irrelevant.
Genauso wie alle biotechnologisch hergestellten Wirkstoffe/Medikament zum Glück für die (gesunde) Öffentlichkeit irrelevant sind. Bis dann halt mal jemand eine Krankheit bekommt, die ohne diesen Fortschritt vor 5 Jahre noch nicht heilbar war. Da ist es auch egal, ob die SW, mit der die Pruduktionsanlegen gesteuet werden, mit C oder Rust geschrieben wurde und ob die Anlagen per Windows XP Terminal oder Tablet bedient wird.