Technischer Fortschritt in der Informatik

HerrDrachen

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Hallo,

ich wollte fragen, warum der Fortschritt in der Informatik größer oder sogar sehr viel größer ist
als in anderen Bereichen/Studiengängen?

Es ist ja so, dass die CPU's und GPU's alle 24 Monate doppelt so schnell werden....
außerdem gib es auch in der Softwareentwicklung ständig neue und andere Möglichkeiten
Code zu schreiben!

Und ich wollte halt fragen, woran das liegt?
Warum ist der Fortschritt so in der Informatik, in anderen Bereichen aber deutlich weniger?
Es gibt z.B. nur selten neue Medikamente etc....

Kennt sich da jemand aus?
Welche Fortschritte gibt es in der Medizin? In den Neurowissenschaften? Biotechnologie?
Elektrotechnik, was tut sich da im Moment?

Wie wird die Technikwelt in 20 oder 30 Jahren aussehen?
Wann denkt ihr, wird die technologische Singularität eintreten? 2045?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht, weil man in der Informatik mit der unendlichen Resource "immaterielle Idee" arbeitet?
Vielleicht, weil man keine lange staatliche Zulassung wie bei Medikamenten braucht?
Vielleicht, weil man in der Informatik gleichzeitig weltweit operieren kann?
Vielleicht, weil man in der Informatik weltweit schnell viele Kopien einsetzen kann?
Vielleicht, weil man bis auf Sprachenübersetzung weltweit alles gleich gestalten/schreiben kann?
 
Vielleicht, weil man in der Informatik mit der unendlichen Resource "immaterielle Idee" arbeitet?
Was meinst du damit genau, versuch es mal zu erklären?

Vielleicht, weil man keine lange staatliche Zulassung wie bei Medikamenten braucht?
Ist es nicht so, dass kaum neue Medikamente überhaupt erfunden werden?

Vielleicht, weil man in der Informatik gleichzeitig weltweit operieren kann?
Vernetzt sind nicht nur Informatiker sondern Menschen aus allen anderen Studiengängen auch!

Vielleicht, weil man bis auf Sprachenübersetzung weltweit alles gleich gestalten/schreiben kann?
Medizin, Elektrotechnik etc. sind auch in jedem Land genauso.
Ergänzung ()

@cartridge_case

In der der Medizin, genauer in der Psychiatrie, genauer in der Schizophrenie Behandlung
gibt es seit ca. 20 Jahren keine wirklich neuen Medikamente.
Das Abilify dass vor knapp 20 Jahren auf den Markt kam, ist viel schlechter
als die alten Medikamente....hat sehr viel stärkere Nebenwirkungen.

Wie gesagt, in der Psychiatrie tut sich wenig, was neue Medikamente anbelangt.
Und ohne Medikamente kann man psychische Störungen kaum behandeln!
 
Ich will halt wissen, warum der Fortschritt in der Informatik viel schneller ist, als
in anderen Bereichen.

Es ist ja nicht jeder auf der Welt Informatiker!
 
Die PC's sind heute ca: 1000 mal so leistungsfähig wie vor 20 Jahren!

Vor 20 Jahren war das Internet langsam und nicht so entwickelt wie heute!
 
Sieh dir mal z.B. die Smartphone Entwicklung an!

Vor 20 Jahren technisch nicht möglich!
 
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HerrDrachen schrieb:
Welche Fortschritte gibt es in der Medizin? In den Neurowissenschaften? Biotechnologie?
Elektrotechnik, was tut sich da im Moment?
voellig utopisch sowas hier in einem Thread zu beantworten... das sind 4 riesige Themenkomplexe. Und vor allem, was genau wertest du als Fortschritt? Ist ein anderes Medikament zur Behandlung einer Krankheit ein Fortschritt, oder einfach nur eine Alternative zu bestehenden?
HerrDrachen schrieb:
1000 mal so leistungsfähig wie vor 20 Jahren!
wuerdest du jetzt sagen dass ist schnell? Wegen der Zahl 1000? Wie wurde man das bei Medikamenten dann ansetzen? Reicht dir 1% hoehere Chance auf Heilung? Mir ja, aber sind halt "nur" 1%, und bei 100% ist Schluss. Bei der Informatik gibt es ja gar kein Ziel in dem Sinne - schneller kann man ja beliebig fortfuehren, eine Krankheit ist irgendwann geheilt.

Kurzum, wir sind doch ueberhaupt nicht in Lage Fortschritte in den anderen Gebieten zu beurteilen. Ich zumindest nicht.
In der Informatik ist es ja schon schwierig ... Datenbank XYZ? Die X-te CNN Variante? JA, die werden alle besser - aber ist es "Fortschritt" oder eher "Entwicklung" - jetzt wird es philosophisch ...
Ergänzung ()

HerrDrachen schrieb:
genauer in der Schizophrenie Behandlung
gibt es seit ca. 20 Jahren keine wirklich neuen Medikamente.
vielleicht weil es nicht so leicht ist? Vielleicht gibt es keine besseren Medikamente? Was soll man denn als Grund nennen?
 
Kurzum, wir sind doch ueberhaupt nicht in Lage Fortschritte in den anderen Gebieten zu beurteilen. Ich zumindest nicht.

Deswegen!

Ich kenne mich nur in der Softwareentwicklung wirklich aus, von anderen Bereichen verstehe ich leider nicht soviel. Es wäre gut, wenn hier ein Mediziner, Ingenieur etc. posten würde,
und erzählen würde, was es in seinem Bereich neues gibt!

Das würde mich interessieren!
 
Beispiel Medizin: Ärzte haben mehrmals im Jahr Fortbildungen um über Fortschritte in gewissen Gebieten unterrichtet zu werden. Die Anzahl an Papers und Zitate daraus, sind in der Medizin in der Regel höher als in der Informatik.
Der Fortschritt ist nur für Laien sehr viel schwieriger zu sehen.

Beispiel: Eine verbesserte Behandlungsmethode in Form einer veränderten Medikation.
Gegenbeispiel: Neue Smartphone Generation ist 15% schneller/größer etc.

Das eine wird für Endkunden extrem beworben, weil es verkauft werden will, das andere will am liebsten niemand benötigen und wird auch nicht beworben. Trotzdem gibt es beides.
 
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HerrDrachen schrieb:
Ist es nicht so, dass kaum neue Medikamente überhaupt erfunden werden?
Tja, so verrückt ist die Welt... auf der einen Seite hört man von Kritikern, die Corona-Schutzimpfungen seien viel zu schnell entwickelt worden, auf der anderen Seite, es würde kaum noch was Neues in diesem Bereich erfunden.

Auch in der Medizin gibt es teils bahnbrechende Entwicklungen, aber diese hängen eben in nicht unerheblichem Anteil auch mit dem Technik-Fortschritt zusammen bzw. von diesem ab.
 
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HerrDrachen schrieb:
Ich kenne mich nur in der Softwareentwicklung wirklich aus, von anderen Bereichen verstehe ich leider nicht soviel…

Da hast du dir bereits selbst die Antwort auf deine Frage gegeben.

Es liegt an deiner Wahrnehmung, nicht an dem erst noch zu beweisenden schnelleren Erkenntnisgewinns eines Forschungsfeldes.

In der Medizin werden täglich neue Medikamente, monatlich neue Wirkstoffgruppen entwickelt. Mit der Schizophrenie und dem wahrgenommenen Stillstand in der Forschung der Psychiatrie hast du dir - ohne es zu wissen - genau die Ausnahme der Regel herausgepickt.
 
Der technische Fortschritt ist ja eher Elektrotechnikern, Ingenieuren und Physikern zu verdanken. Die Hardware hat sich massiv entwickelt. Die Software...naja.

Geiler Thread. Du nennst halt echt nur Hardware als Beispiele. Informatiker machen keine Hardware...
 
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Die Software hat sich auch stark weiter entwickelt.

Natürlich gibt es auch Informatiker die Hardware entwickeln, technische Informatik.
 
Ich nehme mal die Frage im Kontext der Computertechnik (da die Fragestellung mit Informatik wohl nichts zu tun hat).

Wie alt ist die Computertechnik?

Wie alt ist das Feld der Medizin/Biologie?

Wir hoch ist der wirtschaftliche Mehrwert der durch die Fachrichtungen in unseren Systemen erzeugt wird, und damit die Investition in die Forschung begründet?

Die Antworten auf diese Fragen spielen alle erheblich in die Wahrnehmung der Entwicklung mit ein. Vor ca. 100 Jahren hätte man die selbe Frage zur rasanten Entwicklung der Fahrzeugtechnik, Raumfahrt oder Atomenergie stellen können.
 
HerrDrachen schrieb:
Wie gesagt, in der Psychiatrie tut sich wenig, was neue Medikamente anbelangt.
Dann gibt es dort entweder keinen lukrativen Markt oder ein sichtbarer Fortschritt ist genauso schwierig wie z.B. bei Medikamenten gegnen Alzheimer oder Demenz.

Die x86-kompatibele CPU-Entwicklung steht (aus Sicht der Konsumenten) nahezu still, weil Intel nicht kann und AMD nicht will. Und wenn man ehrlich ist und nicht zufällig eines der wenigen Programme nutzt, dass von massiv paralleler Ausführung profitiert, schon ein paar Jahre länger.

HerrDrachen schrieb:
Ich will halt wissen, warum der Fortschritt in der Informatik viel schneller ist, als
in anderen Bereichen.
U.U. weil man CPUs und sonstige HW meist einfach, nahezu ungeprüft auf den Markt werfen kann, SW ist fast nur noch Bananensoftware.

Bis Biotechnologie-Medikamente schon nur (erfolgreich) durch die klinischen Studien (Phase 1-3) sind, vergehen Jahre. Wenn nicht, hat man sowas "tolles" wie damal Contergan.

Wenn ich mir eine neue Programmiersprache ausdenke, ist die halt mit ein paar hundert Stunden erdacht und der zugehörige Compiler implementiert. Bietet sie in der Praxis genügend Vorteil, wird sie genutzt und Bugs beim Kunden behoben.

Denke ich mir ein neues Medikament aus, wird das aber noch lange nicht genutzt und >>50% von dem, was man sich dort ausdenkt, erreicht nie Marktreife, verbrät aber vorher Milliarden an Forschungsgeldern (und nicht nur ein paar hundert Stunden eines Einzelkämpfers, bis der erste Compiler-Prototyp funktioniert).

HerrDrachen schrieb:
Vor 20 Jahren war das Internet langsam und nicht so entwickelt wie heute!
Das galt allenfalls für Privatanwender. Heute verstopfen die Privatenwender mit ihrem Video-Zeugs die Leitungen.

HerrDrachen schrieb:
Die Software hat sich auch stark weiter entwickelt.
Auf den Druchbruch von massiv paralleler Software in allen Bereichen (insb. im Heimbereich) wartet nicht nur Intel seit >15 Jahren. Ob man moderne UI-Phantasien als Fortschritt oder nicht doch eher als Rückschirtt bezeichnen will, muss jeder für sich entscheiden.

Wo aber Forschung und Experiment (oft auf Hobby-Basis) nichts kosten, kommen viel eher mal brauchbare Zufallsprodukt heraus wie dort, wo die Forschung massive Geldmittel kostet und die Zulassung für die breite Masse dann neben viel Geld auch nochmal Jahre in Anspruch nimmt.

KI ist heutzutage immer noch ein kleiner Bereich, genauso wie Biotechnologie in der Medizin nicht alles ablösen kann und wird.

Gentechnisch personalisierte Medizin war vor 5-10 Jahren noch nicht realisierbar. Crisper/Cas ist erst sei ca. 2012 bekannt
https://de.wikipedia.org/wiki/CRISPR/Cas-Methode
und hat seitdem in der Forschung/Entwicklung zu massivem Fortschritt geführt. Egal, ob in der Biomedizin oder in anderen Bereichen.

HerrDrachen schrieb:
Und ich wollte halt fragen, woran das liegt?
Vermutlich genau daran: "Ich kenne mich nur in der Softwareentwicklung wirklich aus, von anderen Bereichen verstehe ich leider nicht soviel."

Ach so, ich verstehe von Biotechnologie auch nicht wirklich viel, aber nicht erst seit Corona gehen diese Dinge immer wieder durch die Presse.

HerrDrachen schrieb:
außerdem gib es auch in der Softwareentwicklung ständig neue und andere Möglichkeiten Code zu schreiben!
Das mag für Dich als SW-Entwickler lustig und interessant sein, für den Anwender ist das völlig irrelevant.

Genauso wie alle biotechnologisch hergestellten Wirkstoffe/Medikament zum Glück für die (gesunde) Öffentlichkeit irrelevant sind. Bis dann halt mal jemand eine Krankheit bekommt, die ohne diesen Fortschritt vor 5 Jahre noch nicht heilbar war. Da ist es auch egal, ob die SW, mit der die Pruduktionsanlegen gesteuet werden, mit C oder Rust geschrieben wurde und ob die Anlagen per Windows XP Terminal oder Tablet bedient wird.
 
Die Fortschritte in der Medizin sind eigentlich ziemlich beeindruckend. AIDS ist kein Todesurteil mehr, Multiple Sklerose lässt sich so gut behandeln, dass Betroffene oft bis ins hohe Alter ein stinknormales Leben führen können und mit CBD werden gerade äußerst interessante Dinge erforscht. Dann ist da natürlich noch mRNA und Crispr, was beides noch eine echte Revolution auslösen könnte.

In der Informatik braucht man halt keine ewig langen Studien, für die sich oft nur wenige Probanden finden und die sich dadurch auch mal Jahre, im Extremfall Jahrzehnte hinziehen können. Da geht das halt gefühlt ein bisschen schneller. Wobei die Frage ist, ob man einen schnelleren Prozessor oder die Heilung einer Krankheit als den größeren Erfolg ansieht.

Äpfel und Birnen und so. Bei den anderen genannten Bereichen bin ich nicht sonderlich bewandert. Aber in der Medizin hat sich nie mehr getan als heute.
 
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