Telefon Anschluss an Custom Router

Epiphastro

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Hallo Zusammen,

da ich mit dem von meinem ISP (Unitymedia/Vodafone) bereitgestellten Kabelmodem mehr als unzufrieden bin, werde ich jetz auf meine eigene Netzwerkinfrastruktur umstellen. Im Kern werde ich als Kabelmodem ein Surfboard S33 einsetzen, dahinter eine Firewall und dann die heimische LANdscape mit diversen Zonen, WLANs, etc.
Der Netzwerkteil ist mir klar. Ich bin Diplom-Informatiker mit 23 Jahren Berufserfahrung. Wovon ich keine Ahnung habe, ist Telefonie. Das Kabelmodem meines ISPs hat zwei Telefonanschlüsse. Die hat das Surfboard natürlich nicht. Ich gehe mal davon aus, dass es sich dabei um eine standardisierte IP-Telefonie-Technologie handelt.
Kann mir jemand erklären, was ich benötige, um die Telefonanschlüsse in meinem Netzwerk bereitzustellen?

Viele Grüße & vielen Dank

Frank

P.S. Das ich den ganzen Kappes bei meinem ISP freischalten lassen muss, weiss ich natürlich.
 
Das Surfboard 33 lassen wir mal offfen, dass Du das überhaupt freigeschalten bekommst. Abseits dessen das dieses Kabelmodem nicht für die Netzsspannung in Deutschland ausgelegt ist, ist es eben auch grundsätzlich nicht für Deutschland bestimmt und da wird Vodafone vermutlich Nitschewo sagen...

Vodafone Kabelinternet nutzt standardmäßig keine IP-Telefonie.
Die kannst Du zusätzlich selbst nutzen, dann aber eben über einen Dritt-SIP-Provider.

Wenn Du klassisch über Kabelinternet telefonieren möchtest, braucht es die Anschlüsse wie an der Vodafone Station bzw. der FritzBox Cable.
 
Epiphastro schrieb:
standardisierte IP-Telefonie-Technologie
Wenn Du noch das Kabel-Modem hast, dann nein. Selbst wenn Du dann VoIP/SIP bekämest, auch das ist ein vager Standard, der einen Techniker (Ausbildungsberuf) eher bindet als entlastet.
Epiphastro schrieb:
gehe mal davon aus
Bei Vodafone Cable ist irgendwie alles anders, als man denken könnte. Daher würde ich Deine Frage anders herum anfangen: Ich welchem Bundesland bist Du, also ehemals Unitymedia Hessen, Unitymedia Nordrhein-Westfalen oder KabelBW Baden-Württemberg? Dann wäre nämlich der nächste Schritt, ob man Dein Cable-Modem als Bridge schalten kann. Und Du VoIP/SIP bekommst. Oder ob Du zu FRITZ!Box Cable wechseln musst (und dann Bridge oder die oder).
 
Verzeih mir die Frage aber was ist denn an der FritzBox Cable so schlecht, dass du "mehr als unzufrieden" bist?

Welche Telefone willst du verwenden und wie sollen die angeschlossen werden?

An der FritzBox hast du 2 Anschlüsse für Kabelgebundene Geräte und sogar einen für ISDN Geräte und die Möglichkeit, DECT Geräte zu verbinden.
 
Bruzla schrieb:
Verzeih mir die Frage aber was ist denn an der FritzBox Cable so schlecht, dass du "mehr als unzufrieden" bist?

Es wird eher eine Vodafone Station mit 2 analogen Telefonausgängen sein.
Epiphastro schrieb:
Ich bin Diplom-Informatiker mit 23 Jahren Berufserfahrung.

Ich biete 31 Jahre Berufserfahrung bei gleicher Ausbildung, aber was sagt das aus?
 
maxim.webster schrieb:
Es wird eher eine Vodafone Station mit 2 analogen Telefonausgängen sein.


Ich biete 31 Jahre Berufserfahrung bei gleicher Ausbildung, aber was sagt das aus?
Ja, dann kann man in jedem Fall anrufen, ein bisschen jammern und bekommt ne FritzBox.

Oder man kündigt falls man das bereits kann und bekommt wieder Neukundenboni, da ist ne FritzBox dabei, hab ich erst gemacht.

Also... das ist für den Fall, dass der TE noch keine FritzBox hat (Welche wirklich gut funktioniert).
 
Bruzla schrieb:
Ja, dann kann man in jedem Fall anrufen, ein bisschen jammern und bekommt ne FritzBox.

Da muss man nicht jammern, sondern zahlen (5 EUR pro Monat). Dafür gibt es eine FB 6660 mit DECT-Basis, die auch die VoIP Telefonie abfrühstückt. Im ehemaligen Unitymedia NRW Vertriebsgebiet kann man die FB sogar im "Bridge Modus" als Modem betrieben, im Rest der Republik ist Exposed Host das Maximum.
 
Man kann auch jammern oder kündigen dann bekommt man - wie in meinem Fall - die FritzBox für 2 Jahre gratis.
Ist aber auch egal, wie man an die Hardware kommt.

Fakt ist, dass man sich quasi nichts besseres zusammenbasteln kann als die FB 6660.
 
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maxim.webster schrieb:
Im ehemaligen Unitymedia NRW Vertriebsgebiet kann man die FB sogar im "Bridge Modus" als Modem betrieben, im Rest der Republik ist Exposed Host das Maximum.
Das liegt eher an der Firmware als dem Vertriebsgebiet, jede neuere Firmware von AVM unterstützt den Bridge Mode nicht mehr.
Würde aber auch sagen, dass man das was der TE plant über Exposed Host doch gut abbilden kann, die Fritzbox könnte dann auch noch problemlos die Telefonie regeln.
 
Malaclypse17 schrieb:
Das liegt eher an der Firmware als dem Vertriebsgebiet, jede neuere Firmware von AVM unterstützt den Bridge Mode nicht mehr.

Vor 2 Monaten ging es noch und wurde auch von Vodafone bestätigt. AVM verweist im Fehlerfalle vermutlich an VF, aber da es eine Mietbox ist, sind die eh mein 1. Ansprechpartner.
 
Epiphastro schrieb:
Im Kern werde ich als Kabelmodem ein Surfboard S33 einsetzen
Das S33 ist kein EuroDOCSIS Modem. Das wird man dir nicht freischalten, da es nicht der Schnittstellenbeschreibung entspricht. Falls du doch einen Hotliner findest der dir MAC einträgt, dann wird das S33 trotzdem nicht funktionieren.

Bei Vodafone gilt:
Eigenes EuroDOCSIS Kabelmodem -> Du erhältst SIP Zugangsdaten, die du auf deinem eigenen SIP Gateway einträgst.
EuroDOCSIS Kabelmodem(-router) von VF -> Telefonie läuft per VoC, nicht per SIP. Die Telefone müssen ans Mietgerät angeschlossen werden bzw. von dort abgegriffen werden.

Wenn du ein eigenes, separates Modem haben willst, kommt eigentlich nur das TC4400 infrage.
Ich würde aber erstmal dazu raten die VF Station in den Bridgemode zu schalten und es so zu testen.
 
Danke für die vielen zeitnahen Antworten. Aktuell habe ich die Vodafone Station, und vielleicht hätte ich die Probleme mit der FB nicht. Die VS kann ich nicht in den Bridge-Mode schalten. Das würde mein Problem lösen, da ich dann meine Infrastruktur einfach hinter die VS hängen könnte. Dann würde ich natürlich auch 90% der Features der VS nicht mehr nutzen, weshalb mir ein einfaches Kabelmodem sinnvoller erscheint. Das hatte ich am Anfang auch mal und war glücklich. Aber dann hat Vodafone das gegen die VS ausgetauscht. (Auch wegen DOCSIS 3.1)
Hier nochmal die akutesten Probleme, die ich mit der VS habe:

  • Keine Möglichkeit eine DMZ einzurichten.
  • Ich kann die Gäste-WLAN-Funktion nicht nutzen. Das hängt damit zusammen, dass ich in meinem LAN einen eigenen DHCP Server nutze. Daher schalte ich in der VS DHCP aus. (Hat sich aber auch schonmal per Fernwartung von alleine wieder angeschaltet. Was zu diversen Problemen geführt hat.) Wenn ich das Gäste WLAN aktiviere, hat dieses natürlich kein DHCP, da kein Zugriff auf meinen DHCP Server besteht. Ich kann die VS aber nicht so konfigurieren, dass DHCP für's G-WLAN an und für's L-WLAN aus ist.
  • In der VS kann man generell sehr wenig konfigurieren. Zum Beispiel ist man bei den IP-Nummernkreisen sehr eingeschränkt. Da habe ich manchmal Clashes mit externen VPNs mit denen ich kommuniziere.

Alles in allem versprechen ich mir von der Nutzung eines einfachen Kabelmodems mit dahinterliegenden vernünftig konfigurierbaren Routern mehr Flexibilität.

Wenn die FB6660 diese Probleme löst, wäre ich sogar bereit sie mir selbst zu kaufen, falls Vodafone sie mir nicht bereitstellt.
Ergänzung ()

Ach so, eine Sache verstehe ich trotzdem noch nicht. Die VS und die FB haben ja beide analoge Telefonanschlüsse. Ihr habt geschrieben, dass es sich dabei nicht um ein IP-Telefonie-Gateway, wie von mir vermutet, handelt. Aber das ist doch sicher auch keine Vodafone spezifische Technologie, die da verbaut ist, oder? Das muss doch irgendeine Art von Telefonie zu Kabel Gateway sein, das man dann doch auch separat betreiben können müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Epiphastro schrieb:
Die VS kann ich nicht in den Bridge-Mode schalten.
Das sollte mittlerweile im gesamten Vodafone-Gebiet funktionieren. Je nach Bundesland kannst Du das direkt an der Vodafone Station oder im Kundencenter einstellen. Hier steht mehr dazu: https://www.computerbase.de/forum/threads/vodafone-station-bridge-modus.2071123/post-26609848
Eventuell musst Du dir zuvor vollwertiges dual-stack oder IPv4 only schalten lassen.
Ergänzung ()

Epiphastro schrieb:
Aber das ist doch sicher auch keine Vodafone spezifische Technologie, die da verbaut ist, oder?
Nein. Das nennt sich Voice-over-Cable: https://de.wikipedia.org/wiki/Voice_over_Cable
 
Zuletzt bearbeitet:
Epiphastro schrieb:
dass es sich dabei nicht
Wenn Du eine FRITZ!Box hast, egal ob Vodafone bereitgestellt oder selbst gekauft, dann hast Du VoIP/SIP. Ob Du bei einer bereitgestellten FRITZ!Box Cable die Einwahl-Daten bekommst … in welchem Bundesland bist Du nochmal (Hessen, NRW oder BW) und welchen Tarif-Schiene (Privat oder Business) hast Du?
Epiphastro schrieb:
Wenn die FB6660 diese Probleme löst
Du musst nicht die FRITZ!Box Cable 6660 nehmen. Gibt noch weitere FRITZ!Cable. Aber wenn Du mit dem WLAN im Heimnetz nicht zufrieden wärest, würde ich nicht eine teurere FRITZ!Box nehmen, sondern deren WLAN ergänzen bzw. ersetzen.
Epiphastro schrieb:
FRITZ!OS bietet einen Exposed-Host. Allerdings hat der einige Tücken …
Epiphastro schrieb:
Das kannst Du mit einer FRITZ!Box tadellos und auch schnell ändern. Kannst sogar 172.16er- und 10er-Netze aufspannen. Aber die 192.168.100.0/24 ist blockiert.
Epiphastro schrieb:
LAN einen eigenen DHCP Server [für das nicht-Gäste Netz]
Du hast zwei separate DHCP-Server. Das für das Heimnetz kannst Du abschalten. Das für das Gastnetz läuft dann weiter. Was aber nicht geht, das Gastnetz zu nutzen und dessen DHCP-Server abzuschalten. Dafür sehe ich gerade keinen Trick. Aber bräuchtest Du das überhaupt?
 
Epiphastro schrieb:
Die VS kann ich nicht in den Bridge-Mode schalten.

Schon versucht? Ich hatte (vor ca. 2 Monaten) kurzfristig eine VF Station6 und die konnte im Menü auf Bridge/Modem umgeschaltet werden.

Aber: Telefonie terminiert immer im Vodafone-Endgerät, egal ob VF Station oder gemietete FritzBox. Das führt zu der absurden Situation, dass man als VF Cable Max Kunde in NRW mit gemieteter Fritzbox 2x echten Dual Stack bekommt. Einmal für die Bridge, einmal für Telefonie.
 
Wenn du sowieso hinter dem Modem dein eigenes Ding aufziehen willst, dann kommst du an einem TC4400 nicht vorbei.
Nur damit bist du voll unabhängig.
Du kannst dahinter einen eigenen Router und ein eigenes SIP Gateway betreiben. Als SIP Gateway bietet sich eine alte, günstige Fritzbox an oder eine Gigaset Go Box oder sowas in der Art. Oder einfach ein IP Telefon mit eigenem SIP Client.

Der Bridgemode ist eh nicht das was du willst, du hättest damit aber ggf. schon mal testen können.
Wenn der Bridgemode nicht geht, könnte das daran liegen dass du kein Dual Stack hast. Das bedeutet dein zuünftiger Router müsste DS-Lite beherrschen oder du lässt dir Dual Stack schalten.
 
Ich betreibe eigene (UniFi-) Infrastruktur hinter einer gemieteten Fritzbox 6660 im Bridge Modus (Vodafone West, ehemals Unitymedia NRW) und nutze die Fritzbox zusätzlich für Telefonie / als DECT-Basis. Tarif ist VF CableMax mit "echtem" Dual Stack.

Ich kann keine (nennenswerte) Einschränkung erkennen, aber - wie korrekt gesagt wurde - ob ein solcher Setup möglich ist, hängt von vielen Faktoren ab.
 
h00bi schrieb:
günstige Fritzbox an oder eine Gigaset Go Box oder sowas in der Art. Oder einfach ein IP Telefon mit eigenem SIP Client.
Ich muss leider anmerken, dass je nach Bundesland das nicht so einfach ist. FRITZ!Box ja. Aber bereits Gigaset unterstützt bei Vodafone Cable offiziell nur eine FRITZ!Box Cable (als VoIP/SIP-Registrar) und nicht den direkten Anschluss an das Vodafone-Netz. Trotzdem durch basteln machbar, ja, aber um konkreter zu werden, müsste Epiphastro uns sein Bundesland verraten. Wie Zer0DEV in der ersten Antwort schon schrieb, wenn Festnetz-Telefonie unbedingt sein muss, lieber überlegen, ob nicht dafür Dritt-Anbieter wie z. B. Sipgate, Easybell oder Dus.net. Anders formuliert: Wir bräuchten wirklich mehr Infos, also warum das mit der Bridge genau gescheitert ist, was alles probiert wurde, welches Bundesland und welche Tarif-Schiene.
 
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