Leserartikel Thermaltake Versa H34

Jonas5

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Test Thermtaltake Versa H34

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Verpackung und Lieferumfang
3. Aussstattung außen
4. Ausstattung innen
5. Einbau der Hardware
6. Betrieb
7. Fazit


1. Einleitung


Ende Oktober 2014 kündigte Thermaltake mit den Gehäusen Versa H34 und Versa H35 eine Erweiterung der Produktpalette an. Beide Gehäuse besitzen das gleiche Layout wie das bereits davor veröffentlichte Thermaltake Core V31 und unterscheiden sich nur in der Optik der Frontpartie. Das Versa H34 hat das I/O-Panel in der Front verbaut, das Versa H35 im Deckel. Mit den vollmodularen Laufwerksschächten im Inneren soll sich diese Baureihe vor allem an Käufer richten, die trotz eines kompakten Gehäuses nicht auf den Einbau einer Wasserkühlung verzichten wollen. Das Gehäuse ist in Deutschland seit Mitte März für rund 61€ erhältlich und spielt somit in der gleichen Preisklasse wie die zurzeit beliebten Silent-Gehäuse von Cooltek (Antiphon) und Nanoxia (Deep Silence 3).
Zuletzt bedanke ich mich noch bei der Thermaltake Germany GmbH und besonders bei Herrn Martin Pajenkamp für die Bereitstellung des Testexemplars.

Abmessungen:208 x 470 x506 mm (B x H x T)
Gehäusetyp:Midi-Tower
Material:Stahl, Kunststoff
Farbe:schwarz (außen/innen)
Besonderheiten:Sidewindow
Gewicht:7,1kg
unterstütze Mainboardgrößen:ATX, µATX, Mini-ITX
Anzahl PCI-Slots:8
Anzahl Laufwerksplätze:2x 5,25"/ (2x3,5" bzw. 4x 2,5" optional)
3x 3,5"/ 2,5"
2x 2,5" (hinter Mainboardtray)
externe Anschlüsse:2x USB 3.0 (intern), 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon
Anzahl Lüfterplätze:Front: 2x 120mm bzw. 2x 140mm (davon 1x 120mm (1000rpm, 16dB) vorinstalliert)
Heck: 1x 120mm (davon 1x120mm (1000rpm, 16dB) vorinstalliert)
Deckel: 3x 120mm bzw. 3x 140mm
Boden: 2x 120mm
Front: 1x 120mm oder 1x 240mm oder 1x 360mm oder 1x 140mm oder 1x 280mm
Heck: 1x 120mm
Deckel: 1x 120mm oder 1x 240mm oder 1x 360mm
maximale Höhe für CPU-Kühler:155mm (bis zu 160mm eventuell möglich)
maximale Grafikkartenlänge:278mm (mit HDD-Käfig)
420mm (ohne HDD-Käfig)
maximale Netzteillänge:180mm (mit Lüfter im Boden)
220mm (ohne Lüfter im Boden)


2. Verpackung und Lieferumfang


Das Thermaltake Versa H34 kommt sicher verpackt in einem schlichten braunen Karton, auf dem alle wichtigen Information in schwarzer Schrift aufgedruckt sind. Das Seitenfenster besitzt jeweils eine Schutzfolie auf der Außenseite und auf der Innenseite. Leider ist die Außenseite nicht komplett abgedeckt, was bei unsachgemäßer Handhabung zu unschönen Kratzern am Rand führen könnte.
Im Lieferumfang befindet sich eine Anleitung, die unter Anderem in deutscher Sprache und mit vielen Bildern den Einbau der Hardware erklärt. Vorhanden sind außerdem zwei Einbauhilfen für den 5,25"-Schacht, ein Speaker, einige Mehrwegkabelbinder und alle Schrauben die zur Montage der diversen Komponenten nötig sind.
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3. Ausstattung außen

Das Versa H34 wirkt auf den ersten Blick recht klassisch: Innen und außen schwarz lackiert, typische Meshfront mit dem Thermaltake-Logo und ein großes Seitenfenster. Das Logo ist meiner Meinung nach allerdings etwas zu groß geraten und hätte durchaus etwas dezenter gestaltet bzw. lackiert werden können. Das Gehäuse misst 208 x 470 x506 mm (B x H x T), wiegt rund 7 Kilogramm und zeichnet sich durch eine sehr gute Verarbeitungsqualität aus.
Die linke Seite besitzt wie bereits erwähnt ein großes klares Seitenfenster. Die rechte Seite ist dagegen komplett geschlossen. Was an diesem Seitenteil aber sofort auffällt, ist die Wölbung, die das Verlegen der Kabel hinter dem Mainboard-Tray erleichtern soll. Beide Seitenteile werden mit Rändelschrauben verschraubt und verfügen über Ausziehhilfen.
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Die Front besteht aus einem Meshgitter mit eingebautem Staubfilter und lässt sich mit etwas Kraft entfernen. Die Frontanschlüsse (2x USB3.0, Mikrofon, Kopfhörer) sind am Gehäuse und nicht am Frontteil selbst befestigt. Dadurch gestaltet sich eine Reinigung der Fronpartie und die Installation von Komponenten einfacher. Zuletzt verfügt das Versa H34 über zwei Plätze für 5,25"-Laufwerke, wovon ein Platz auch für ein externes 3,5"-Gerät genutzt werden kann.
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Der Deckel des Versa H34 ist stark perforiert und bietet Platz für 3x120mm oder 3x140mm Lüfter. Außerdem lassen sich versetzte Montageschienen erkennen, die zur Befestigung von 240er oder 360er Radiatoren gedacht sind. Da der Deckel ohne Abdeckung optisch nicht wirklich ansprechend wäre, hat Thermaltake hier glücklicherweise einen magnetischen Staubfilter verbaut. Dadurch wirkt der Deckel deutlich edler und Staub oder Haare können nicht so leicht ins Gehäuse eindringen.
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Auch an der Rückseite gibt es keine großen Überraschungen: Ein vorinstallierter 120mm-Lüfter, zwei gummierte Schlauchdurchführungen für eine externe Wasserkühlung, sowie zwei Löcher für die Montage der Mainboardblende und des Netzteils. Die einzige Auffälligkeit findet sich in den 8 PCI-Slots. Je nachdem welches Mainboard verbaut wird, ist es also möglich, bis zu vier Grafikkarten zu installieren.
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Die Unterseite bietet ebenfalls einen großen Staubfilter, der den gesamten Boden abdeckt. Dieser ist leider nicht magnetisch, wodurch sich die Entnahme zu Reinigung deutlich komplizierter gestaltet. Damit das Netzteil auch genügend Luft bekommt, steht das Gehäuse auf vier leicht gummierten Füßen, die eine Übertragung von Vibrationen verhindern sollen.
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4. Ausstattung innen

Auch im Inneren ist die allgemeine Verarbeitung sehr gut. Es sind keine scharfen Kanten und Verarbeitungsfehler erkennbar. Wie das Äußere des Versa H34 ist das Innenleben schwarz lackiert und hat eine klassische Erscheinung. Positiv fällt hier zudem auf, dass die Anschlüsse für das Frontpanel komplett schwarz ummantelt sind. Desweiteren befinden sich in der Nähe des Netzteils und rund um das Mainboard zahlreiche Kabeldurchführungen, wovon leider nur zwei gummiert sind.
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Die zwei verbaubaren 5,25"-Laufwerke werden durch einen werkzeuglosen Mechanismus befestigt. Beide Schächte sind nur an der Front mit jeweils 4 Rändelschrauben am Gehäuse montiert und lassen sich bei Bedarf komplett entfernen. Alternativ kann pro Schacht auch eine 3,5"- oder zwei 2,5"-Festplatten verbaut werden.
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Unten rechts im Gehäuse befindet sich der Festplattenkäfig für drei 3,5"- bzw. 2,5"-Geräte. Dieser ist nicht vernietet, sondern auf der Rückseite mit zwei Rändelschrauben befestigt. Löst man die Thumb-Screws, lässt sich der gesamte Käfig entfernen oder an zwei weiteren Positionen verbauen. Zusätzlich befinden sich noch zwei Metallrahmen für jeweils einen 2,5"-Datenträger auf der Rückseite. Einen weiteren Festplattenkäfig bietet das Versa H34 jedoch nicht
Die Montage der Festplatten erfolgt werkzeuglos (3,5") in einem Rahmen aus Plastik, in den Gummiringe zur Entkopplung integriert sind. SSDs können mittig oder versetzt mit dem Rahmen verschraubt werden.
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Wie bereits weiter oben erwähnt wurde, lassen sich alle Halterungen für die Datenträger nahezu komplett werkzeuglos entfernen. Dadurch ist es möglich eine Wasserkühlung mit einem 360er Radiator im Deckel und einem 280 Radiator in der Front zu verbauen.
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Wird auf einen PC mit Luftkühlung gesetzt bietet das Versa H34 auch dafür zahlreiche Möglichkeiten:
Front: 2x 120mm oder 2x140mm
Heck: 1x 120mm
Deckel: 3x 120mm oder 3x 140mm
Boden: 1x 120mm (mit Festplattenkäfig) oder 2x 120mm (ohne Festplattenkäfig)
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5. Einbau der Hardware

CPU: AMD Phenom II X4 955 übertaktet auf 4x 3,6Ghz (CPU-Spannung: 1,325V)
CPU-Kühler: EKL Alpenföhn Groß Clockner + Scythe Slipstream 120mm 800rpm
Mainboard: Gigabyte MA770T-UD3P
RAM: G.Skill Value 8GB DDR3 1333Mhz CL9
GPU: Powercolor HD5770 1GB GDDR5
GPU-Kühler: Arctic Accelero S1 Plus + 2x Scythe Slipstream 120mm 800rpm
PSU: be quiet! Pure Power L7 530W
HDD: Samsung Spinpoint F3 500GB + Sharkoon VibeFixer (optional)

Der Einbau der Komponenten ging sehr leicht von der Hand. Die Abstandshalter für das Mainboard waren bereits vorinstalliert und Erweiterungskarten werden mit Rändelschrauben an ihrem Platz gehalten. Auch die werkzeuglose Montage der Laufwerke war sehr einfach und wirkt stabil. Falls doch mal ein Problem auftreten sollte, lohnt es sich definitiv mal einen Blick in die beigelegte Anleitung zu werfen. In dieser ist neben einer Auflistung des Lieferumfangs auch jeder Einbauschritt mit Wort und Bild erklärt.
Das Verkabeln war durch die gut platzierten und dimensionierten Kabeldurchführungen eine Leichtigkeit. Der Platz hinter dem Mainboard beläuft sich in Bereichen mit der Ausbuchtung auf rund 2,5cm und in Bereichen ohne Ausbuchtung auf immerhin noch 1,5cm. Dadurch war es möglich, auch unbenutzte Kabelstränge hinter dem Mainboardschlitten zu verstecken.
Als maximale Höhe für CPU-Kühler gibt Thermaltake 155mm an. Wie bei vielen Herstellern ist diese Angabe recht konservativ. Der Alpenföhn Groß Clockner (157mm) passt ohne Probleme und besitzt sogar noch etwas Luft zum Fenster. Der Abstand vom Mainboard bis zum Seitenteil beträgt etwas weniger als 170mm. Dadurch könnte es unter Umständen sogar möglich sein, einen 160mm hohen CPU-Kühler zu verbauen. Da ich diesen Sachverhalt allerdings nicht testen kann, gebe ich dafür keine Gewähr.
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Da ich zusätzlich noch über einen Sharkoon Vibe-Fixer und einen Scythe Slipstream verfüge, wurde das System nach dem ersten Testaufbau nochmal etwas verändert, um den Airflow der Frontlüfter zu verbessern.
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6. Betrieb


Die mit 1000rpm spezifizierten Lüfter (3pin, schwarze Kabel) drehen in diesem Fall leider mit etwa 1200rpm und sind deshalb recht laut. Regelt man die Lüfter auf 800rpm runter, ist die Geräuschkulisse deutlich angenehmer. Dafür ist aus nächster Nähe aber nun ein leichtes Klackern zu vernehmen und der Luftdurchsatz sinkt ein ganzes Stück ab.
Was mich allerdings positiv beeindruckt hat, ist die Entkopplung der Festplatte. Diese ist deutlich besser als in so manchem Silentgehäuse (Cooltek Antiphon/ Coolermaster Silencio 650) und fängt die Schwingungen der Samsung Spinpoint F3 recht gut ab.
Wie weiter oben bereits erwähnt wurde, lässt sich im Versa H34 eine Custom-Wasserkühlung verbauen. Auch alle bekannten AiO-Wasserkühlungen mit einem 240er Radiator können hier verbaut werden. Beliebte AiO-Lösungen mit 280er Radiatoren passen hier allerdings nicht und finden ihren Platz nur in der Front.

Wichtige Angaben:
Abstand Deckel--> Mainboard: ca. 30mm
Abstand Mainboard--> Radiator: ca. 50mm

Da ich leider über kein Equipment für eine Wasserkühlung verfüge, dienen die folgenden Bilder vom Hersteller Thermaltake zur besseren Veranschaulichung der möglichen Konfigurationen.
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Quelle: Thermaltake


7. Fazit

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Alles in Allem erhält man mit dem Versa H34 für rund 61€ ein grundsolides, gut verarbeitetes und gut ausgestattetes Gehäuse, das mit Ausnahme der Front, mit dem 60€ teureren Corsair Obsidian 450D vergleichbar ist. Es besitzt eine klassische Mesh-Optik ohne übertriebene "Gamerelemente" und ein großes Seitenfenster. Schaut man ins Innere, finden sich viele kleine Features, die den Einbau der Hardware erleichtern und ein sehr sauber verkabeltes System ermöglichen. Eine Besonderheit spiegelt sich in den vollmodularen Laufwerkskäfigen wieder. Baut man diese komplett aus, lässt sich eine Wasserkühlung mit einem 360er Radiator im Deckel und ein 280er Radiator in der Front verwirklichen. Als Datenspeicher können dann allerdings nur noch SSDs hinter dem Mainboardtray verbaut werden.
Und hier kommen wir zu einem weiteren Kritikpunkt. Das Versa H34 verfügt leider nur über einen Laufwerkskäfig für drei 3,5"-Datenträger. Als Servergehäuse für Zuhause scheidet das Gehäuse also definitiv aus. Inwieweit Käfige nachgekauft werden können, war zum Zeitpunkt des Reviews noch nicht bekannt.
Eine weitere positive Eigenschaft des Gehäuses sind hingegen die Staubfilter, die an allen wichtigen Punkten verbaut wurden. Im Vergleich zum magnetischen Staubfilter im Deckel erscheint der nichtmagnetische Staubfilter im Boden allerdings minderwertig und erschwert die Reinigung deutlich.
Trotz des ein oder anderen Kritikpunktes hat Thermaltake mit dem Versa H34 ein gutes Gehäuse auf den Markt gebracht, das sowohl für Systeme mit Luft- als auch mit Wasserkühlung sehr gut geeignet ist. Wer auf der Suche nach einer neuen "Wohnung" für seine Hardware ist und das Versa H34 optisch ansprechend findet, sollte dieses Gehäuse definitiv in die engere Auswahl nehmen.

Positiv:
- Staubfilter (Front, Deckel, Boden)
- Laufwerkskäfige vollmodular
- gutes Kabelmanagement-System
- Einbau von Radiatoren möglich
- großes Seitenfenster
- Frontpanel-Anschlüsse komplett schwarz
- leichte Festplattenentkopplung
- SSD-Plätze hinter dem Mainboardtray
- ausführliche Anleitung und angemessener Lieferumfang

Negativ:
- nur ein Festplattenkäfig vorhanden
- Lüfter zu laut und außerhalb der angegeben Spezifikationen
- Montagesystem für den Staubfilter am Boden
- nicht alle Kabeldurchführungen gummiert

Zuletzt bedanke ich mich nochmal bei der Thermaltake Germany GmbH und besonders bei Herrn Martin Pajenkamp für die Bereitstellung eines Testexemplars.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schönes Review ! :D Und auch ein sehr schönes Case :)
 
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