@Götterwind
Hui, differenzierte Töne im Foren-Blabla (neumodisch könnte man es auch Grundrauschen nennen

), das liest man gern.
Es wird wirklich jede Gelegenheit genutzt, um seine persönlichen Verschwörungstheorien loszuwerden. Da werden Fakten mit Abstrusitäten vermischt, nur damit das eigene kleine Theoriegebäude nicht einstürzt. Und noch viel interessanter (und bedenklicher): Da werden andere Fakten völlig ausgeblendet! Die Möglichkeit einer Terrorgefahr wird durch die Bank ausgeschlossen. Als gäbe es keine antiliberalen Terroristen auf der Welt. Als hätte 9/11 (war ja ein Inside-job, stimmt) und die darauf folgenden Kriege niemals stattgefunden. Klar,
könnte alles sein. Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch eher gering.
Fakt ist:
- Die Konferenz der Innenminister hat eine Terrorwarnung herausgegeben.
- Darauf wurden restriktive Gesetzesvorschläge laut.
Hieraus einen kausalen Zusammenhang zu ziehen, ist wohl nicht unbedingt verkehrt, aber doch bitte nicht von der falschen Seite! Klar nutzen Opportunisten die Gunst der Stunde, aber eine Terrorgefahr zu simulieren, nur damit irgendwer seine Vorratsdatengesetze pushen kann, ist hanebüchen. Unser System hat zu viele Kontrollinstanzen, als dass ein so großer Schwindel nicht irgendwann aufgeklärt würde. Zudem steht der Aufwand in keiner Relation zum Nutzen. Und wer gegen die Informationszurückhaltung wettert - soll der Geheimdienst seine aktuellen Ermittlungsstände offenlegen? Sollte es wirklich eine akute Bedrohung geben, wäre das wohl das Dümmste, was getan werden könnte.
Ich bin auch kein Freund der deutschen Regierung samt Apparat, aber ich versuche dennoch, differenziert an solche Sachen heranzugehen. Ebensowenig bin ich ein Freund der Sensationsmedien, aber auch dort kann man versuchen, relevante Informationen herauszufiltern.
Ach, und zum (natürlich auch hier aufflammenden) Antiamerikanismus, folgender Artikel kann ganz erhellend sein. Nicht, um die amerikanische Politik dann zu lieben, aber vielleicht, um sie zu verstehen (auch wenn mir dünkt, das wollen viele nicht einmal):
http://www.adf-berlin.de/html_docs/berichte_amerika/faz_15_5_03.html
EDIT:
Was mir auch mittlerweile zum Hals heraushängt: Warum ist man als nicht-Verschwörungstheoretiker immer in der Bringschuld? Wo sind denn die Be- oder plausiblen Hinweise für die ganzen VTs? Ich meine, phantasieren kann ich auch. Da gehört nicht viel dazu..
Und mal noch ein paar rhetorische Fragen:
- Wieso sollte sich eine
FDP-Politikerin erneut gegen eine VDS aussprechen, wo doch "die Regierung" (der sie ja unzweifelhaft angehört) sowieso nur "das Volk" kontrollieren will?
- Wieso ist diese Politikerin überhaupt noch in einer Machtposition, wo sie sich doch gegen "den Willen der Regierung" stellt?
- Wieso darf ein öffentlich-rechtlicher TV-Sender berichten, dass die
angebliche Bombe vielleicht doch nur eine Attrappe war?
- Wieso wird nicht einfach ein "Inside-Job" durchgeführt? Wozu denn großartige Warnungen, wenn man "das Volk" viel effektiver in Angst und Schrecken versetzen und zum Zustimmen der VDS bringen könnte? Wenn "die Regierung" ach so skrupellos ist, wen interessieren dann 200 Menschenleben, unangekündigt?
- Und überhaupt, wieso sollte, wenn "die Regierung" nichts weiter ist, als eine große, kriminelle Vereinigung, sie sich überhaupt noch mit der Wahrung eines Demokratie-Scheins abgeben?
Nicht missverstehen, ich bin gegen die VDS. Aber noch mehr bin ich gegen ideologiegefärbte VTs, die genau das Gegenteil dessen sind, was sie eigentlich verkörpern wollen: Der Wahrheitsfindung.
So, ich habe alles gesagt, ich denke, ich werde in diesem Thread nicht weiter posten.