News Twitter bestreitet Börsengang mit roten Zahlen

MichaG

Redakteur
Teammitglied
Registriert
Juli 2010
Beiträge
12.924
sind die zahlen nicht immer rot sobald man nur 1 cent weniger als im vorjahr verbucht?
 
Es geht nicht darum wie viel man im Jahr zuvor erwirtschaftet hat sondern ob man mit dem Umsatz auch Gewinn macht. Gewinn=Schwarze Zahlen, Verlust=rote Zahlen

ps. Da fragt sich einer wie es zu Banken/Wirtschaftscrashes kommt? Naja Jährliche Verluste mit ~70Mio und dann immer noch weiter Investitionen Planen ...
 
Die Zahlen sind rot wenn man Verlust macht, sprich mehr ausgibt als man einnimmt.
Wenn dein Umsatz von 10 auf 9 Mrd fällt und die 1Mrd Gewinn machst, sind deine Zahlen trotzdem tiefschwarz. ;)

Ich frag mich immer wie man den Wert einer solchen Firma überhaupt so hoch einschätzen kann.
Die haben physikalisch nichts von Wert und die Geschäftsidee ist offenbar toll für viel Umsatz aber nicht für Gewinne.
Haben die aus Facebook und den ganzen Blasen der ersten Internet-Jahre nichts gelernt ?
 
Irgendwie erinnert mich das alles gewaltig an die New Economy Blase - Phantastische Unternehmenswerte, "trauhafte" Börsengänge und ein gewaltiger Hype und am Ende merken die Leute irgendwann, dass man mit diesen Geschäftsmodellen einfach kein Geld verdienen kann.

(Siehe Simpsons - "Wütender Dad")


sind die zahlen nicht immer rot sobald man nur 1 cent weniger als im vorjahr verbucht?

Nein - rote Zahlen sind Verluste, nach Abzug aller Kosten. Wenn die Kosten höher sind als die Einnahmen, sind das rote Zahlen.

btw: dein Avatar ist ja echt das Letzte :rolleyes:

E: ... und da war der Avatar auch schon geändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Blutschlumpf schrieb:
Haben die aus Facebook und den ganzen Blasen der ersten Internet-Jahre nichts gelernt ?

Eigentlich würd ich dir ja zustimmen, aber die Aktie von fb spricht da (zur Zeit) was anderes.

chart.gfx
 
Warum geht eigentlich jede Social-Dingsbums-Klitsche heute an die Börse?
Vor allem, wenn man eh schon in den Miesen ist....
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Clint schrieb:
Eigentlich würd ich dir ja zustimmen, aber die Aktie von fb spricht da (zur Zeit) was anderes.

Du scheinst entweder nicht sehr alt zu sein oder nicht weit über den Tellerrand hinauszublicken, wenn Du die New Economy Blase an FB festmachst. Schon vor 15 Jahren sind solche Firmen reihenweise über den Jordan gegangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
TheGhost31.08 schrieb:
Es geht nicht darum wie viel man im Jahr zuvor erwirtschaftet hat sondern ob man mit dem Umsatz auch Gewinn macht. Gewinn=Schwarze Zahlen, Verlust=rote Zahlen

ps. Da fragt sich einer wie es zu Banken/Wirtschaftscrashes kommt? Naja Jährliche Verluste mit ~70Mio und dann immer noch weiter Investitionen Planen ...

Man muss investieren um Gewinn zu machen, ist doch klar. Und wenn etwas nicht funktioniert, muss man anders investieren um Gewinn zu machen. Sparen kann man meist wenig oder gar nicht bzw. unbedeutend wenig.

Wenn 10 Mio. für Projekt A benötigt werden und man jährlich nur 1 Mio. bekommt, muss man ein Darlehen aufnehmen.
Wenn Projekt A für die nächsten Jahre erfolgreich ist/bleibt, kann man andere 10 Mio. für Projekt B leihen.
So sieht es aus, als hätte man 20 Mio. einfach so geliehen, obwohl 10 Mio. bereits sicher zurückgezahlt werden können, die anderen 10 Mio. aber noch nicht.
Und wenn man durch Projekt A nach ein paar Jahren, jährlich 5 Mio. Gewinn hat, ist alles super und es können weitere Darlehen genommen werden.

Selbstverständlich ist das nicht so einfach und da gehört sehr viel mehr im Hintergrund dazu.
Aus eigener Kraft würde kein normales Unternehmen so groß werden/sein wie heute.
 
@Gerhard12
​Er geht nur auf das Beispiel Facebook ein, nicht auf die Spekulationsblase von der hier die Rede ist.
 
Was ich jetzt nicht verstehe, mache ich jedes Jahr unterm Strich Verlust und habe keine Reserven, aus denen ich schöpfe, bin ich irgendwann doch so hoch verschuldet, dass de Insolvenz droht.

Wie schafft man es über 3 Jahre so hohe Verluste zu kompensieren oder frisches Kapital heran zu schaffen?

Warum macht man so hohe Verluste? Wie viel Rechenzentrumsleistung, Personal und Verwaltung benötigt man für einen Dienst wie Twitter, dass es zu einem so großen Minus kommt?
 
Das Wirtschaftssystem rund um das Internet-Gewerbe ist doch vollkommen losgelöst von jeder vernünftigen Tatsache. Im "Realgewerbe" wird auch viel in "Ideen und Konzepte und Potenzial" investiert, aber bei jedem kleinen "Inet-Hype" läuft gleich alles aus dem Ruder... Vernünftig wirtschaften sieht anders aus.

Twitter macht über Jahre immense Verluste, aber das Potential wird so hoch eingeschätzt, dass sie anscheinend immer noch Geldgeber finden. Welchen Wert soll das Unternehmen eigentlich bei einem Börsengang haben? Aus einer negativen Bilanz ergibt sich sicherlich kein Wert. Aber es gibt ja immer den tollen "Good Will", welch idR unrealistisch hoch eingeschätzt wird. Für mich hat Twitter mit diesen Zahlen keinen Wert. Aber bestimmt werden sie in der Zukunft aus den ganzen Nutzern Kapital schlagen können... laut Experten =)

@Megamind
Klar, irgendwann... ob Twitter verschuldet ist wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass sie die letzten Jahre Verluste gemacht haben. Nintendo hat vor kurzem - ich glaube zum ersten mal - Verlust gemacht. Aber die haben auch sehr hohe Reserven. Twitter hat glaub ich noch nie Gewinn gemacht. Daher ist Twitter garantiert verschuldet. Insolvenzantrag muss erst gestellt werden, wenn ein Unternehmen überschuldet ist, d.h. die fälligen Forderungen nicht mehr zahlen kann. Solange frisches Geld aufgetrieben werden kann, kann sich fröhlich weiter verschuldet werden... und Twitter hat schließlich Potential...

Zudem lässt sich in die eigene Bilanz der "Goodwill/Firmenwert/Geschäftswert" als selbstgeschaffener Firmenwert einstellen (oder aus Übernahmen von anderen Firmen). Keine Ahnung ob Twitter dort Nennenswert etwas einstellen kann, angesichts der Verluste. Aber Experten schätzen den Wert von Twitter ja auf 10-15 Milliarden... woher dieser Wert auch kommen soll (Potential halt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mir wer erläutern, wie ein Unternehmen, welches einen Umsatz von ~320 Millionen pro Jahr vorweisen kann, einen Wert von 15 Milliarden Dollar aufweisen kann?

Das Unternehmen gibt es seit ~2006, selbst wenn man in diesen 7 Jahren jedes Jahr volle 320 Millionen zur Verfügung hätte und diese vollständig in Werte (Festplatten, Immobilien oder was auch immer) umgewandelt hätte, wäre der Besitz des Unternehmens doch lediglich ~2,1 Milliarden Wert. Allerdings hat das Unternehmen ja ganz offensichtlich mit deutlich geringerem Umsatz begonnen und es kann längst nicht jeder Cent Umsatz in Werte umgewandelt werden (Personalkosten, Miete, Ausfälle, Patente?, Dienstleistung (Internetanschluss, Wartung)).
Damit sollte das Unternehmen in seiner ganzen Geschichte nie für einen Geldfluss von auch nur einer Milliarde Dollar gesorgt haben. Wie kann dieses Unternehmen denn nun 15 Milliarden wert sein? Hält Twitter wichtige Patente? Sind die Meldungen tatsächlich Geld wert? Wer vergütet diese und warum schreibt Twitter rote Zahlen, wenn diese Meldungen doch Geld wert sind und somit im Bereich der Legalität zu eben diesem gemacht werden können?

(Die Frage ist ernst gemeint) Wo kommt diese Schätzung her? Die Firma macht seit Jahren Verluste, hat keine Sachwerte (zumindest keine, welche 15 Milliarden rechtfertigen) und die Meldungen können offenbar nicht zu Geld gemacht werden, ansonsten würden sie es bei diesen Verlusten wohl tun.

Edit:
Der Umstand, dass die Werbeeinnahmen von gerade einmal sieben Millionen US-Dollar im Jahr 2010 auf 221 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr 2013 stiegen, lässt zudem vermuten, dass das Unternehmen in absehbarer Zeit profitabel wirtschaften kann.
Wie passt das denn zu der Tabelle? Das Unternehmen hat innerhalb von nur einer Hälft von 2013 -trotz offenbar deutlich gestiegener Werbeeinnahmen- bereits beinahe so viel Verlust erwirtschaftet wie im gesamten Vorjahr.

Ich verstehe das beim besten Willen nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Tobi4s schrieb:

Ich auch nicht. Vermutlich wird der Manipulationswert mitgerechnet. So viele Leute erreicht man nichtmal mit Fernsehen (direkt) und das ist manchen offensichtlich viel Geld wert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, rote Zahlen ist auch immer so eine Sache.
Wenn man sich das Vermögen von Zuckerberg anschaut, weiß man warum man rote Zahlen schreibt.
Da verdienen einige einfach zuviel. Zudem frage ich mich sowieso wie man auf ~17,5 Milliarden US Dollar Vermögen kommt. Da muss man noch andere Eisen im Feuer haben.
Zudem wenn man gegenüberstellt, Millionenhöhe Rote Zahlen = 17,5 Milliarden Vermögen.
Das sind ja fast Peanuts für ihn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tobi4s schrieb:
Kann mir wer erläutern, wie ein Unternehmen, welches einen Umsatz von ~320 Millionen pro Jahr vorweisen kann, einen Wert von 15 Milliarden Dollar aufweisen kann?
Ganz einfach: Weil Leute dafür bereit sind, 15 Milliarden zu zahlen. Eine Sache oder ein Unternehmen ist immer so viel wert, wie jemand anderes dafür bezahlen würde. Kapitalistische Grundregeln.

Megamind schrieb:
Was ich jetzt nicht verstehe, mache ich jedes Jahr unterm Strich Verlust und habe keine Reserven, aus denen ich schöpfe, bin ich irgendwann doch so hoch verschuldet, dass de Insolvenz droht.
Du hast aber den hohen Gegenwert!

Bei Staatsschulden ist es doch nichts anderes, oder glaubt jemand, dass die Verschuldung von Deutschland oder Amerika noch gesund ist?
 
Die "bestreiten" ja , und "beschreiten" nicht, den Börsengang. Die wollen nicht an die Börse. Wessen Börse eigentlich? Mama, Papa?
Ich empfehle für die korrekte Deutung von Worten die wissensmanufaktur.net von Andreas Popp.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tobi4s
Vergleich meinen Post über deinem, dann hast du deine Antwort. Es gibt nicht nur materielle Werte, sondern auch immaterielle Werte. Der sog. Firmenwert bzw. Goodwill ist der immaterielle Wert schlecht hin, d.h. wie viel ist der "Name, die Idee, das Potential" wert. Wer soll sowas schon festlegen können? Zum Teil kann der Goodwill auch in die Bilanz eingestellt werden, aber bei Twitter kann ich mir das nicht vorstellen, da sie einfach keine Gewinne gemacht haben und damit mE fast keinen Firmenwert (= materielle Werte + Betrag der die materiellen Werte bei einem Kauf von Twitter übersteigt) haben.

Goodwill ist im Übrigen auch, wenn ein Unternehmen ein anderes Unternehmen aufkauft. Die Bilanz des Erwerbers steigt nicht nur um den Betrag, der an materiellen Werten in den Büchern steht, sondern auch um den Betrag den das Unternehmen darüberhinaus als Kaufpreis gezahlt hat (Beispiel: Firma hat Buchwert von 1 Mio und wird für 2 Mio aufgekauft. Der "Einkäufer" kann sich einen Goodwill von 1 Mio in den Bilanz schreiben). Solange die wirtschafliche Lage okay ist, beanstanden die Buchprüfer sowas nicht. Kommt es zur Schieflage, dann muss abgeschrieben werden (Firmenwert singt von Jahr zu Jahr).

Twitter hat in meinen Augen gar keinen Wert. Wer Aktien von Twitter kauft, der hofft auf Gewinne in der Zukunft. Twitter hat nur "Potential".
 
Zurück
Oben