News Umfrage: 92 Prozent sind für Internetsperren

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Absolut richtig, 1000 Personen können bei einer sauberen, aufwendig durchgeführten Befragung ausreichend sein.

Indikatoren die nicht dazu gehören sind:
  • Telefonbefragungen zu spezifischen (Tages-)Zeiten
  • Wertende Fragen

  • Auftraggeber mit einschlägiger Zielführung und mindestens so fragwürdiger Historie

Interviewereffekte und Verzerrungen beinhalten Umfragen (und Studien ;)) immer. Insbesondere bei heiklen Themen.

Unter diesem Gesichtspunkt ist die Online-Petition wesentlich weniger repräsentativ als diese Umfrage!
Völlig korrekt.
Problematisch ist aber die Wirkung, die vom Ergebnis trotzdem ausgeht.
 
Ich bin ja deiner Meinung. Mein Kommentar zielt einzig darauf ab, die reine Kritik an der Zahl der Befragten zu entkräften. Wenn die aufhören könnte, könnte man sich noch besser kritisch mit dem Umfrageergebnis auseinandersetzen. Die anderen Schweinereieffekte sind nämlich nicht so leicht von der Hand zu weisen.
 
Die Umfrage ist nicht repräsentativ.

Die Aussage ist: 92% der Deutschen sind für Internetsperren. Das ist falsch.

Geht man raus, und stellt die frage: bist du für Zensur im Internet, dann werden sicher keine 92% mit JA antworten.

Die Umfrage ist repräsentativ, für die Art, wie die Frage gestellt wurde, und nicht anders.
NIEMALS sind 92% für Internetsperren.

Man muss dazu sagen:

Wenn man deutsche folgendes fragt " ... - ... " dann antworten 92% mit ja.

Im übrigen sind wir doch auch alle dafür, dass Kinderpornos im Internet "gesperrt" werden.

Für das bildungsneutrale Volk, welches sich mit dem aktuellen Gesetz nicht auskennt ist diese Frage natürlich richtig beantwortet.

Dass das Gesetz leider nicht das erfüllt, das wissen halt die wenigsten.
 
Zuletzt bearbeitet:
lowle schrieb:
Geht man raus, und stellt die frage: bist du für Zensur im Internet, dann werden sicher keine 92% mit JA antworten.

Tolle Suggestivfrage, klar, dass die Antworten dann anders ausfallen. Das ist doch gerade das Problem dieser Umfrage.

Einige sollten dennoch über ihren Teller hinaus sehen und nicht nur ihre Meinung und die ihrer Clanmember auswerten. Wenn ich in meiner Familie (Eltern, Schwester) nach dem Thema frage, sind 75 Prozent für die Internetsperre. Ich bräuchte sicher eine halbe Stunde, das Thema so umfassend zu erklären, dass überhaupt klar wird, weshalb das nicht so gut ist. Solange gilt "es wird zumindest etwas getan, das kann ja nicht schlecht sein". ;)

Also: Sicher, die 92 Prozent sind wohl übertrieben. Man kann aber imho davon ausgehen, dass der größere Teil der Bevölkerung für die Internetsperren ist. Leider und - wieder zu einem Großteil - wohl aus Unwissen.
 
@Jirko
Ja, so ist es leider. Ich war überrascht, wie wenig ich mit dem Thema bei meinen Kumpels landen konnte. Wohl gemerkt 2 Kumpels der Sorte, mit denen ich mich sonst von morgens bis abends über soziale Phänomene unterhalte.
Da muss ich meinen scharfen Ton zugegebener Maßen etwas relativieren: Es hängt doch sehr und eindeutig von der technischen Vorbildung und Sozialisation ab. Hier sind wir nach wiederholten News und Diskussionen über hunderte Seiten nun so weit zu sagen, dass es wenigstens fragwürdig ist, Internetseiten wertend sperren zu dürfen - egal wie schlimm die Rahmenhandlung ist, die dahinter steht.
Ich gehe sogar so weit, dass ich zugebe, dass ich mich selbst erst hier nach der Diskussion unter anderem auf CB deutlich gegen die Netzsperre entscheiden würde. Die "alles verbieten" Tendenz ist leider schnell bei der Hand.

@lowle
Man stellt eben nicht Fragen mit vorausbestimmter Antworttendenz. Suggestivfragen wie Jirko erklärt hat. Auch geht man eben nicht auf die Straße. Wenn ich jetzt auf die Straße gehe, begegne ich überwiegend jungen Leuten. Gehe ich um 11 Uhr in die Stadt, begegne ich überwiegend Rentnern. So einfach ist das alles leider nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwirbelkatz schrieb:
@Livven
Lies, was ich schreibe. Ich spreche mich gegen die Reinheit der Petition aus.
Reinheit im Sinne von, dass man sich für und gegen die Petition aussprechen kann, oder wie ist das gemeint?

Jedenfalls wollte ich sagen, dass eine Petition grundsätzlich nicht repräsentativ sein kann, da ja nur diejenigen unterzeichnen, die mit der Meinung des Petenten übereintstimmen.
 
So 1930 rum gabs schonmal so ne Umfrage: Möchten Sie den Ausbau der Autobahnverbindungen Richtung Osten ? Ein Großteil der Bevölkerung war dafür. :D
 
Man sagt ja öfters, dass der Auftraggeber der Studie immer eine gewisse Manipulation ausüben kann...
 
Hmm, das Ganze ist doch irgendwie suggestiv formuliert:
"Kritiker befürchten eine Zensur und bezweifeln..."
klingt nicht so als hätten Kritiker wirklich Fakten
"Befürworter betonen dagegen, dass solche Sperren eine sinnvolle und wirksame ...."
hingegen suggeriert eher tatsächliches Wissen.

Ich fände es besser wenn bei der Umfrage auf beiden Seiten nur von Behauptungen gesprochen worden wäre.

Desweiteren darf man nicht vergessen, dass die Medien schon seit Wochen den Eindruck erwecken, solche Sperren wären wirkungsvoll.
 
Oh Mann...

Aber war ja klar. Die Umfrage ist sehr wohl repräsentativ. Sie zeigt zum einen, wie wenig die Menschen sich informieren und zum anderen, wie leicht die Massen manipuliert werden können. Ein passenderer Titel wäre "Sind Sie für den Kampf gegen Kinderpornographie?", denn so ist die Umfrage wahrscheinlich von den meisten verstanden worden.

Ich gehe allerdings auch davon aus, dass absichtlich so gefragt worden ist, bzw. eigentlich ist das bei der Befragung eines Unwissenden gar nicht nötig, wenn die Person nicht vorher über die Methoden und möglichen Folgen des Gesetzesentwurfs informiert wurde.

Ich glaube nicht, dass irgendeiner der Befragten wirklich für die Sperren ist, bzw. für das, was wirklich dahinter steckt. Die Menschen informieren sich halt nicht, und wenn sie informiert werden, dann meist nicht neutral.


Im Zusammenhang mit diesem Thema finde ich auch den Film Zeitgeist sehr interessant.
http://video.google.com/videoplay?docid=1338572241371195960

Wenn man dem dort gesagten Glauben schenkt, wird in nicht allzu ferner Zukunft noch so einiges auf uns zu kommen.


MfG
Maxurugi
 
Das Infratest dimap eine repräsentative Gruppe von Leute befragt hat, sollte man als gegeben annehmen. Schließlich handelt es sich hier nicht um eine "Wald-und-Wiesen-Promofirma" sondern um ein renommiertes Institut. Allerdings sind sowohl die Art der Fragestellung, also auch die Formulierung eher fraglich.

Die allseits bekannte Sonntagsfrage "Wen würden Sie wählen, wenn Sonntag Bundestagswahl wäre?" mag beim durchschnittlichen Deutschen im ersten Moment vollkommen klar sein und somit auch eine klare Antwort ergeben. Allerdings diese mehrzeilige Frage mit mehreren Einschüben und dann per Telefon abgefragt, lässt deutliche Zweifel aufkommen, ob die 1000 Befragten auch die vollständige Fragestellung verstanden und sich gemerkt haben. Selbst im Screenshot fallen einem erst beim zweiten Lesen die Feinheiten auf. Jeder kennt das aus der Schule, Uni oder Vorträgen, dass sich die Zuhörer wenig an das Gesagte, dafür umso mehr an visuelle Reize erinnern können.

Auch die Fragestellung von gerade Frage 1 lässt sehr zu wünschen übrig. "Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Sperrung von kinderpornographischen Seien... Kritiker befürchten Zensur und bezweifel die Wirksamkeit solcher Sperren". Hier wird bewusst und fahrlässig die Hauptbefürchtungen negativ belegt und auch die Rangfolge der Kritik auf den Kopf gestellt. Zuerst einmal, und da sind wir uns denke ich alle einig, geht es darum solche Seiten nicht mehr verfügbar zu machen und zwar unumgehbar durch Abschalten der Server, sowie die strafrechtliche Verfolgung der Urheber.

Mit der Frageformulierung wird vorallem der Eindruck erweckt es ginge Kritikern um die Freiheit kinderpornographisches Material zu betrachten und darum geht es ja bekanntlich nun wirklich nicht. Auch das man die Kritik an den Anfang und die Befürworter ans Ende des Textes setzt wirkt sich stark auf die Beantwortung der Frage aus, da man das letztgehört besser memorieren kann als den Beginn. Auch die gebetmühlenartige Wiederhohlung des Begriffs "Kinderpornographie" könnte man als suggestiv einstufen.

Eine bessere Formulierung wäre bspw. gewesen:

"Die Bundesregierung...Befürworter sehen die Sperrung als wirksame Maßnahme im Kampf gegen Kinderpornographie, Kritiker hingegen bezweifel ihre Wirksamkeit und befürchten, dass nicht nur solche Seiten gesperrt werden. Sind sie für eine Gesetz zur...."

Die Ergebnis wäre zumindest teilweise anders ausgefallen. Die Tendenz wäre geblieben, da weder technischer Sachverstand, noch die Möglichkeiten durch eine solche Ermächtigungsgrundlage als gegenben gesehen werden dürfen. Der Durschnitt ist halt nur durschnittlich intelligent, informiert und interessiert...http://www.youtube.com/watch?v=Diq6TAtSECg
 
Zuletzt bearbeitet: (Typos entfernt / Link ergänzt)
Livven schrieb:
Nein. Sie kennt sich lediglich nicht so gut mit Computern, Internet etc. aus wie "wir".


Petition eben. Warum sollte diese denn repräsentativ sein?

Ich würde eher sagen das die Masse der Leute in unserem Land absichtlich in die Irre geführt werden. Sie sind weder Blöd noch kennen sie sich nicht so gut mit Computer Internet und Co aus.
Sie werden schlicht und einfach in die Irre geführt.
 
Wie ich heute einfach mit meiner Geschichtelehrin ( die hat auch nen SK- Grundkurs und nen Geschichts-LK) drüber diskutiert hab und sie nicht einsehen wollte, dass man es zu leicht umgehen kann. Sie meinte: " Ja aber wenigstens zeigen sie deutlich das sie gegen Kipo sind". ICh: " Waren sie das vorher nicht" stille.....
 
Ich finde die Frage und das Ergebnis an sich nichtmals schlimm, sowas war halt zu erwarten.. Das schlimme an der Sache ist, dass Seiten wie Computerbase sowas einfach unreflektiert in ihre News übernehmen. Und sich somit für die Zwecke dieser zweifelhaften Organisation ausnutzen lassen. Vor allem mit der hier verwendeten Überschrift, man könnte wenstigens UMFRAGE davor schreiben.
Das hätte Ich hier wirklich nicht erwartet, Ich lese Computerbase schon seit 2-3 Jahren und die Artikel waren zu 99% immer sehr gut. Aber in letzter Zeit fällt mir auf das einige Sachen einfach nur von irgendwo übernommen werden oder mehr schlecht als recht vom Englischen ins Deutsch übersetzt werden.
Bei heise.de steht wenstigens noch Umfrage vor der News und es wird verdeutlicht das diese per Telefon erfolgte, was ich hier absolut vermisse.
 
Zuletzt bearbeitet:
hm 1000 leute befragt , kann das mal einer hoch bzw gegenrechnen gegen die einwohnerzahl deutschlands und dann die % warscheinlichkeit genau die 1000 leute getroffen zuhaben die keine ahnung haben ?

will das mal so ausdrücken "keine ahnung haben" leute die sich am telefon generft fühlen und die nur schnell abwimmeln und nich weiter drüber nachdenken , ältere leute die mit der materie nicht viel zu schaffen haben und natürlichen dafür sind und leute die angst haben es könnte gegen sie ausgelegt werden usw .....
 
Nunja CB darf ja auch nicht parteiisch sein.
 
Brockb6 schrieb:
Bei heise.de steht wenstigens noch Umfrage vor der News und es wird verdeutlicht das diese per Telefon erfolgte, was ich hier absolut vermisse.

Und inwiefern ändert das was am Ergebnis? Was ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Telefon und anderen Optionen?

Glaubst du, aber auch andere, dass die Aussage "92%" anders als in einer Umfrage zustande gekommen ist? Ja überhaupt sein kann. Inwiefern hast du den Verdacht, dass sich CB instrumentalisieren lässt, wenn sich 100% der Kommentatoren bisher negativ über Stil der Umfrage und Art der Aussagen der Auftraggeber geäußert haben?

Sorry, aber die Frage muss erlaubt sein: Hältst du die Leser für nicht in der Lage ihre eigene Meinung zu bilden? Muss eine Nachricht es vorkauen? Warum ist das reine Wiedergeben von Fakten (nämlich in dem Fall der Fragestellung, dem Ergebnis und der für sich selbst sprechenden Reaktion der Auftraggeber) eine zu kritisierende Parteinahme, aber eine dem Leser genehme Wertung wäre es nicht? Sorry aber das ist auch in gewisser Weise scheinheilig, dass man erwartet eine Diskussion müsse über News alleine gelenkt werden, weil man Angst hat die reine Wiedergabe ist nicht Anlass genug um die Ziele der Kinderhilfe und der Bundesregierung kritisch zu sehen.

Wie gesagt für Meinung und Erwiderung gibt es genug Instrumente und davon wurde hier im Thread auch reichlich verlinkt. Aber all das sagte ich bereits, es ist nur leider so, dass man auch nicht mal mehr erwarten darf, dass es interessiert was andere schreiben, wenn es nicht einen irgendwie offiziellen Status hat. So entsteht natürlich auch die Erwartungshaltung, dass man Meinung und Information in einem Aufwasch bekommt.

Ich verstehe durchaus, dass man sich durch das ewig selbe Geseier nicht durcharbeiten möchte um dann noch seinen Senf dazu zu geben. Aber so entsteht natürlich auch keine nennenswerte Diskussion, wenn man immer in der gleichen Schleife hängen bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, viele die sich mit dem Internet nicht auskennen verstehen unter dem Begriff "sperren" das man eine Seite vom Netz nimmt und haben die Fragestellung deshalb nicht verstanden!:mad:
 
@ HappyMutant

Die Art der Umfrage spielt mit Sicherheit eine Rolle. Wie groß diese ist, müsste eine Umfrage zeigen ;). Gab ja mal ein extremes Beispiel, als man mit einer Wahlprognose in den USA total daneben lag, weil man eben eine Telefonumfrage gemacht hatte, aber das Telefon nur in bestimmten Kreisen vorhanden war. Die ärmeren Schichten aber natürlich auch zur Wahl durften.
Zum Beispiel sind in meinem Bekanntenkreis wenige gewillt, an telefonischen Markforschungen/Umfragen teilzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein sich langweilender Arbeitsloser (um einmal extrem klischeehaft zu denken) das Telefonat führt, ist größer, als bei jemanden, der am Abend seine Ruhe braucht.
Wie schon vorher geschrieben: Man müsste wissen, wie die Umfrage zustande gekommen ist. Wie viele haben keine Antwort gegeben. Wie sieht die prozentuale Verteilung der Bevölkerungsschichten/Altersgruppen aus. In welche Klassen wurden diese eingeteilt,...
 
Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt. Die Fragen waren nicht nur rhetorisch. Ich bin durchaus schon daran interessiert ob ein Unterschied in der Methode ein anderes Ergebnis gebracht hätte. Aber wenn ich mich Samstagvormittag in die Fußgängerzone stelle, werden auch viele ablehnen an der Umfrage teilzunehmen. Gleichzeitig werden die Frager auch schon die Auge aufhalten nach bestimmten Gruppen, die sie noch abarbeiten müssen für eine repräsentatives Ergebnis (nichts anderes geschieht auch bei der Telefonumfrage, wo auch die Lebensumstände etc. abgefragt werden, damit das Ergebnis sich repräsentativ schimpfen darf).

Umfragen sind natürlich kein Allheilmittel, das wollte ich auch nicht andeuten. ;)
 
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