Thema "Browser": Danke für das Nennen von Beispielen.
Tarkus schrieb:
Eine Formulierung wie ''...was ich seit Jahren gewohnt bin...'' nennt man allgemein Killerphrase, die in der Regel jeden Fortschritt hemmt. Wenn das ein Argument wäre, müsste ich heute noch in purem DOS arbeiten, was ich seit Jahren gewöhnt war, bzw. ich hätte nicht mal einen Computer, weil ich jahrelang keinen hatte. ;o)
Nur die Frage ist doch, ob das, worauf ich mit Firefox umsteigen könnte, für mich wirklich eine Verbesserung oder nicht eher ein Rückschritt wäre. Ich habe doch nichts gegen Veränderungen, aber positiver Natur sollten sie schon sein. Wenn die Features fehlen oder erst gesucht und nachinstalliert werden müssen, die mir täglich die Arbeit erleichtern, oder ich mich erst einem neuen System anpassen muss, dann ist das für mich kein Fortschritt. Natürlich hat das auch etwas mit Gewöhnung zu tun. Positioniere mal die Taskleiste am gegenüberliegenden Bildschirmrand und schau, wie schnell du wieder so flüssig arbeiten kannst wie vorher. Ich könnte es nicht.
Thema "Sicherheit":
Haus- und Auto-Vergleiche sind im Rahmen dieses Themas beliebt, neigen aber dazu, an irgendeiner Stelle zu hinken. Das ist das zweite Mal, dass du damit argumentierst, aber ich werde weiterhin nicht darauf eingehen, denn dann steigern wir uns in Vergleiche die eben doch nicht alles hundertprozentig widerspiegeln hinein, argumentieren damit aber am Thema vorbei.
Tarkus schrieb:
Das mag ja alles für dich persönlich irgendwie stimmig aussehen. Es setzt aber einerseits Grundkenntnisse voraus, die bei der großen Mehrheit der User schlichtweg nicht vorhanden sind, und die sich die meisten, selbst bei noch so großem Bemühen, nicht aneignen können, weil halt das Verständnis für die Materie einfach fehlt.
Warum wird ihnen dann anstelle einiger einfacher Verhaltensregeln und dem Deaktivieren von Diensten, das mittlerweile sogar mit
wenigen Mausklicks erledigt ist und bereits effektiv schützen kann, zu einer Personal Firewall geraten? In so eine Software muss man sich auch erst einarbeiten, man muss sie konfigurieren, und man muss ihr Vokabular verstehen. Die Mehrheit der User, die du hier ansprichst, kann doch mit Begriffen wie "Dienst", "Protokoll", "Port" usw. garnicht umgehen, und versteht die Meldungen ihrer Sicherheitssoftware erst garnicht, kann also auch schlecht angemessen auf sie reagieren, sondern ist eher verunsichert und entscheidet sich mit fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit falsch.
Und sowas soll man als Einsteiger nutzen?
Kommt ein Laie mit meiner Methode nicht vielleicht doch besser zurecht?
Tarkus schrieb:
Aber warum soll ich auf den zusätzlichen Schutz verzichten, den mir spezielle Software bietet?
Diesen Satz greife ich mal als Kernaussage heraus.
Leider stellst du es als unumstößlichen Fakt hin, dass die genannte Software in der Lage wäre, ich stütze mich mal primär auf Personal Firewalls, die Sicherheit zu erhöhen, einen zusätzlichen Schutz anzubieten. Ich bin nicht der Meinung, dass eine derartige Software aufbauend auf meinem Sicherheitskonzept etwas bringen würde. Ich möchte auch begründen, warum.
Das Kontrollieren und Filtern eingehender Anfragen erachte ich als überflüssig, da ohnehin nur von mir benötigte Ports offen sind, alles andere also verworfen wird. Die Firewall wäre tatenlos oder würde nur unnötige Systemressourcen damit verschwenden, das was sonst das Betriebssystem selbst leistet ("Port geschlossen" zu antworten) zu übernehmen. Schlimmer noch, sie könnte die Anfragen sogar entgegen der im Netz gültigen Protokolle verwerfen (im Marketing wird das "Stealth" genannt) und damit zu weiteren unnötigen Anfragen und widerrum unnötigen Reaktionen führen. Das möchte ich nicht, einmal abweisen reicht doch aus.
Nun zur Kontrolle ausgehender Inhalte. Allen Programmen, die ich benutzen möchte, würde ich in den Regeln ohnehin alle Möglichkeiten freigeben. Hier wäre die Software tatenlos, also überflüssig. Bei unerwünschten Programmen kommen wir wieder zu dem bereits angesprochenen Problem, dass diese auf dem gleichen System und mit genau den gleichen Rechten wie die Firewall-Software laufen, und die Firewall deaktivieren, bevor sie reagieren kann. Wenn ich den Fehler mache, und schädliche Software einmal ausgeführt habe, dann hilft mir auch eine solche Software kein Stück weiter. Ausgehender Traffic kann nur durch eine vom Rechner unabhängige ("Hardware-")Firewall wirksam gefiltert werden.
Ebenfalls wurde mehrfach demonstriert, sogar live auf einem
Chaos-Seminar (Video steht zum Download zur Verfügung), dass Personal Firewalls problemlos übergangen werden können, ohne dass sie auch nur einen Ton sagen. Perfider ist noch die Variante, beim jedem aufpoppenden Warnfenster automatisch einen Mausklick auf "OK" zu generieren. (Manch unerfahrener Benutzer leistet letzteres sogar ganz von allein. "ZoneAlarm? Ach das Ding wo man immer 'Ja' klicken muss.")
Anstatt hier auf die mangelnden Fähigkeiten der Entwickler von Trojanern zu vertrauen, ihre Programme so schlecht zusammengebastelt zu haben, dass sie die sehr einfache Hürde "Personal Firewall" nicht nehmen können, vertraue ich lieber auf meine eigenen Fähigkeiten, derartige Programme garnicht erst auszuführen. Natürlich begründen einige den Sinn ihrer Firewall auch damit, ganz bewusst ausgeführte Programme von Senden von Daten abzuhalten. Hier stellt sich allerdings die Frage, warum man Programme, die man als Sicherheitsrisiko einschätzt, überhaupt auf dem PC ausführt und Zugriff auf die eigenen Daten gestattet.
Fazit: Ich verzichte auf sie, weil sie für mich keinen erkennbaren Nutzen haben.
Tarkus schrieb:
Nun bildest du dir deine Meinung. Es gibt keine Instanz, die festlegen könnte, wer nun im Recht ist. Wahrscheinlich gibt es in diesem Thema auch kein klares "Wahr" und kein klares "Falsch".