Unterricht: Windows Server versus Linux Server

mwissen

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Hallo zusammen,
ich arbeite mich gerade für das neue Schuljahr ein und lerne Linux. Dazu arbeite ich überwiegend mit der Shell und habe als Projekt einen Linux Server mit Samba aufgesetzt und im Heimnetzwerk eingebunden. Jetzt fehlen noch Webserver (Apache), Nameserver und später auch die gesamte Netzwerktechnik.
Die Schüler sind Informationstechnische Assistenten. Da ich in der Schule neu einsteige und dort bisher Betriebssysteme nur ein Randthema waren, interessiert mich eure Meinung. In der Vergangenheit wurde intensiv mit der Netzwerktechnik mit dem Cisco Paket Tracer unterrichtet bzw. mit den Cisco Onlinekursen. Seit einigen Jahren ist noch Linux dazugekommen.

Ist es unbedingt sinnvoll, auch noch Konfigurationen mit Windows Servern durchzuführen oder reicht die ausführliche Behandlung von Linux aus? Oder fehlen den Schülern damit wichtige Bestandteile für den späteren Beruf?

Da sich bei uns niemand mit dem Windows Server BS auskennt, müsste ich mich auch noch darin einarbeiten, was aber erst im Laufe des Schuljahres mit den Schülern zusammen erfolgen könnte.
Danke für mögliche Antworten.
 
Gibt immer noch genug Unternehmen die Windows Server einsetzen. (Ja mach Sinn sich damit auszukennen).
 
Ich arbeite in einem Unternehmen was komplett auf Windows Server setzt. (500+ Mitarbeiter) Der Markanteil von Linux ist im Serverbreich zwar größer aber nicht zu vernachlässigen wie ich finde. Also macht es schon Sinn sich damit auszukennen.
 
Die ausführliche Behandlung von Linux ist meines Erachtens nach ausreichend und sinnvoller, hier können Grundlagen vermittelt werden, die man bei Windows nicht vermitteln kann, weil hier einfach vieles nicht manuell eingestellt werden muss. Daher würde ich Windows außen vor lassen, inbesondere dadurch, dass du hierfür noch zusätzlichen Aufwand betreiben musst. Dann lieber noch ein weiteres Thema unter Linux oder sonstiges bearbeiten.
Was ich damit sagen will, wer die Grundlagen unter Linux versteht, kann sicherlich anschließend auch vieles in Windows umsetzen. Nicht alles auf Anhieb, aber sicherlich vieles.
 
Macht den Tellerrand niedriger.
Ergänzung ()

d4rksen schrieb:
Was ich damit sagen will, wer die Grundlagen unter Linux versteht, kann sicherlich anschließend auch vieles in Windows umsetzen. Nicht alles auf Anhieb, aber sicherlich vieles.
Dann dürfte sich die Einführung in Windows Server ja sowieso relativ zügig gestalten bzw. man kann dann auch super vergleichen.
 
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Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass es nur ganz wenige Unternehmen gibt, wo überhaupt kein Windows Server steht. Ich habe zwar meine Ausbildung in einem gemacht, wo das tatsächlich so war, aber danach größtenteils mit Windows Servern zu tun gehabt. Aus dem oben genannten Aspekt ist es aber so oder so sinnvoll sich mit beiden Systemen auszukennen.

Der Aufwand ist aber nun auch nicht so groß? Das ganze läuft doch sowieso virtuell ab. Wir haben das sogar mit externen Festplatten damals gemacht. Interessanterweise sogar mit einer gemischten Infrastruktur. Einfach als Schulprojekt so eine Umgebung aufbauen lassen. Bezieht sich aber alles auf FiSi.

Bei Informationstechnischen Assistenten ist das doch sowieso nur ein Randthema oder? Ich hatte damals viele davon in meiner Ausbildung, weil diese mit ihrem Abschluss quasi für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen waren (laute deren eigener Aussage).
 
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Ich würde sogar behaupten, dass es sinnvoller/genauso sinnvoll ist sich im MS Umfeld auszukennen da einfach viele essentielle Dienste (Exchange, AD etc...) mit MS Software ohne große "bastelei" laufen..

Ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass vor allem im Mittelstand/kleinere Betriebe wenig Linux zum Einsatz kommt. Außer evtl. mal ein DB Server oder Mailrelay (Postfix)...

Bitte nicht haten :evillol:
 
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Guten Tag,

ich arbeite in einer Umgebung (300x User), in der so gut wie alle Produktivserver auf Windows-Basis laufen. Nur ein paar Rootserver in einem Rechenzentrum laufen mit Linux für Webhosting und ein paar VM´s.

Zuerst einmal würde ich sagen, dass betriebssystemunabhängige Dinge, wie Subnetting, Routing, TCP/IP etc. also die grundlegenden Sachen vermittelt werden sollten. Und nicht nur in der Theorie, Praxisanwendung ist meiner Meinung nach das A&O.
Dafür eignet sich aus eigener Erfahrung heraus ein Linux ganz gut. Einfach ein paar VM´s aufsetzen und rumspielen. (Eine VM als Firewall konfigurieren, eine VM als Router konfigurieren mit DNS/DHCP etc., verschiedene Netze konfigurieren und die Routen richtig eintragen.)
Einen Mailserver aufsetzen mit Dovecot und Postfix + Spamfilter.
Apache mit ein paar Virtual Hosts einrichten.
etc. etc.


Solche Sachen bzw. die Grundlagen lassen sich mit Linux sehr gut vermitteln. Allerdings wäre ein kurzer Einblick in die Windows-Szene auch nicht schlecht (Domäne konfigurieren, Exchange-Server einrichten etc.) Solche Dinge gehören auch zum Standardwissen.

Letztendlich kommt es eben sehr stark auf den Arbeitgeber an, in welcher Umgebung man arbeitet. Mein Gefühl würde sagen, dass man in Rechenzentrumsumgebungen/Hosting eher auf Linux trifft und als Sysadmin in einem Unternehmensumfeld eher auf eine Windows-Landschaft.

Grüße, leetex
 
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Phear schrieb:
Ich hatte damals viele davon in meiner Ausbildung, weil diese mit ihrem Abschluss quasi für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen waren (laute deren eigener Aussage).

Jop diese ganzen Assi "Ausbildungen" sind eher zur überbrückung nach Realschule um einfach noch zwei Jahre dran zu hängen damit man volljährig ist um dann deutlich höhere Chancen auf einen vernünftigen Ausbildungsplatz oder eben mit der Fachhochschulreife die meist dabei gemacht wird dann studieren zu können.

Hab ich daaaamals auch so gemacht und ganz ehrlich waren diese 2 Jahren von technischer Sicht totaler Unsinn am Ende des Tages.
Da wurde sich auch extrem auf irgendwelche Herstellerspezifischen Dinge versteift wie Cisco Kurse... ganz ehrlich damit kann man in der freien Wirtschaft nachher NULL mit anfangen.
Entweder du kommst mit Cisco Komponenten nicht in Berührung oder wenn doch sind diese Basis Kurse die ja quasi eh jedes Jahr veralten deutlich zu wenig und das Unternehmen schickt einen auf die richtigen Schulungen.

Hätte mir damals gewünscht wenn wie es @new Account() so schön formuliert hat... zeigt lieber von allem ein bisschen um den Teller Rand zu verkleinern statt euch auf irgendwas zu versteifen.

Vielen Schülern würde übrigens mal eine vernünftige Einweisung in wie nutze ich Google oder andere Quellen zur Informationsbeschaffung richtig, deutlich mehr helfen als wie setze ich einen File oder Sambaserver auf... wenn man sieht wie die "Neulinge" in der IT teils überfordert sind die simpelten Dinge eigenständig zu lösen, dass ist schon zum heulen. :rolleyes:
Ergänzung ()

Achja und Security, Security, Security!
Eines der wohl wichtigsten Themen in der heutigen Zeit!
 
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Arbeite seit 10 Jahren in der IT und kann nur Raten:
Domänendienste, AD, Exchange...das sind, grade für technische Assistenten wesentlich wichtiger als Linux. Wieso ist das so? Weil es der überwiegende Teil der Betriebe Windows Server einsetzt.

Linux findet meist in Spezialfällen Verwendung.

Ohne die Leistung des technischen Assistenten runter zu reden, der Markt will eher Fachninformatiker/SI/AE.

Wenn es um Linux administration geht, holen sich solche Betriebe Experten. Der TA muss DRINGEND nach seiner schulischen Ausbildung weitere Qualifikationen erwerben sonst wirds schnell düster.

Mein Fazit wäre: Cisco + MS in der TA Ausbildung, erwerben von Linuxqualifikationen durch LPIC.

Auch wenn hier viele die Cisco Kurse verteufeln, sie vermitteln sehr viel Fachwissen bezüglich Netzwerke die auch Hersteller übergreifend ihre Wirksamkeit haben.
 
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Phear schrieb:
Der Aufwand ist aber nun auch nicht so groß? Das ganze läuft doch sowieso virtuell ab. Wir haben das sogar mit externen Festplatten damals gemacht. Interessanterweise sogar mit einer gemischten Infrastruktur. Einfach als Schulprojekt so eine Umgebung aufbauen lassen. Bezieht sich aber alles auf FiSi.

Bei Informationstechnischen Assistenten ist das doch sowieso nur ein Randthema oder? Ich hatte damals viele davon in meiner Ausbildung, weil diese mit ihrem Abschluss quasi für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen waren (laute deren eigener Aussage).

Danke für die Antwort. Habt ihr damals mit VM gearbeitet und die Festplatten über USB angeschlossen? Befürchte, dass das alles zu langsam wird. Da unsere PC Systeme geschlossen sind, würde ich ausrangierte Rechner von den Schülern in Kleingruppen zum Netzwerk aufbauen lassen (Raumproblem). Parallel noch Übungen mit dem Raspberry Pi, so dass ich die ganze Klasse mit verschiedenen Stationen beschäftigen kann.

Die ITA Ausbildungen wird in der Regel nicht als vollwertige Ausbildung, wie etwa die eines Fachinformatikers, anerkannt.
Allerdings ist die Qualifikation für ein Studium wesentlich höher (3 Jahre Mathematik) und die Ausbildung ist ein Sprungbrett, um überhaupt einen Ausbildungsplatz bei einem Toparbeitgeber zu finden (Stadtwerke, große IT Dienstleister usw). Mit dem mittleren Schulabschluss vorher hätten die Schüler maximal eine Anstellung als KFZ Mechatroniker oder ähnliches bekommen.

Die Cisco Kurse verwenden wir für Linux und für die Netzwerktechnik. Allerdings muss der Rahmen drumherum gelegt werden und die Kurse müssen aufgelockert werden. Ansonsten läuft der Unterricht aus dem Ruder, weil die Schüler das nicht hinbekommen. Also erst wird eine Aufgabe definiert, dann das Kapitel bearbeitet, dann die Aufgabe umgesetzt, dann der Kapiteltest....
 
Ich würde sogar so weit gehen, Linux zu vernachlässigen und dafür mehr Windows.
In der Arbeitswelt dominiert sicher noch Windows wenn es um Unternehmen geht deren Hauptfeld nicht unbedingt Informatik ist und der Unterricht hört sich jetzt nicht an als wäre Informatik das Thema, sondern mehr Sysadmin?
Das sag ich jetzt von ner Linux Maschine aus.
AD und Powershell ist pflicht
 
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In 9 von 10 möglichen Jobs ist Windows-Wissen wichtiger als Linuxwissen.. Und da sich die Herangehensweise komplett unterscheidet, kann jemand, der die Grundlagen unter Linux erlernt genausowenig einen Windows-Server einrichten wie umgekehrt..
 
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Würde Windows nicht vernachlässigen. Es gibt einige Betriebe in denen nur wenige Linux Maschinen gibt, da dort das meiste auf Win-Basis erstellt wurde (AD, Exchange, PrintServer, Fileserver, DC, DHCP....)

Eine Mitte zwischen Windows & Linux finde ich passender - Windows als "Basis" hernehmen und in tiefere Bereich mit Linux einarbeiten..

Quasi genau das, was sucksgsh puri Bl4ckeagle gesagt haben :)
 
Zuletzt bearbeitet: (Vorderleute waren schneller)
@mwissen
Statt ausrangierten Rechnern würde ich das ganze eher mit Hyper-V, VirtualBox oder einem Hypervisor deiner Wahl machen. Das spart Platz und Equipment.

Wenn die Schüler motiviert bzw. lernwillig sind und auch mal am Wochenende statt zu feiern sich zu Hause hinsetzen und sich in die Materie einlesen und ausprobieren und da wirklich Bock drauf haben, dann werden die schon Ihren Weg gehen und einen guten Arbeitgeber finden.
 
sucksgsh schrieb:
Ich würde sogar behaupten, dass es sinnvoller/genauso sinnvoll ist sich im MS Umfeld auszukennen da einfach viele essentielle Dienste (Exchange, AD etc...) mit MS Software ohne große "bastelei" laufen..

Ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass vor allem im Mittelstand/kleinere Betriebe wenig Linux zum Einsatz kommt. Außer evtl. mal ein DB Server oder Mailrelay (Postfix)...

Bitte nicht haten :evillol:


Richtig! Arbeite in einem Globalen Unternehmen mit 160k+ Mitarbeitern und da ist MS Exchange, AD, VM Ware, SQL über Windows Server, nur File Server über LINUX
 
Ich persönlich würde mir beides anschauen. Es kann nicht schaden, Erfahrungen im Linux und Windows Server Bereich zu sammeln.

Hauptberuflich bin ich IT-Admin und selbstständiger IT'ler im Nebenerwerb, ich habe Kunden die sowohl Linux als auch Windows als Server im Einsatz haben. Beide bieten nette Möglichkeiten, aber das eine kostet halt in der Anschaffung schon mal mehr als das andere. Und dabei ist nicht nur die Software selbst ein Faktor, die Hardware spielt da auch noch eine kleine Rolle ;)

Was wirklich gebraucht wird, stellt sich sowie erst heraus wenn man seinen Beruf (die Firma) gefunden hat in der man arbeiten will. Es gibt Unternehmen die setzen auf Linux, es gibt welche die setzen auf Windows :)
 
Nochmal aus einer anderen Perspektive:

Ich habe bisher in Getränke-, Chemie-, Stahl- und Pharmaindustrie gearbeitet. Dort wurden ausschließlich Windowsstrukturen eingesetzt. Linux gabs maximal beim ERP. Gerade da, wo Industrie 4.0 draufsteht, ist ausschließlich Windows drin. Siemens und ABB machen ihre Leitsysteme ausschließlich auf Windows Server Basis.
 
Ich kann den Kollegen oben nur zustimmen, ich bin als Externer in vielen Firmen unterwegs, und fast alle verwenden Windowsserver, sei es ausschließlich oder im Mix mit Linux Server. Daher ist der Unterricht mit Windows Server aktuell der richtige Schritt, und Linux würde ich dann nur mal so nebenbei angehen.
 
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