Veränderungen, Regeln, Verbote

SE. schrieb:
Dennoch sind Unterschiede vorhanden. Gerade das Schonvermögen ist lächerlich niedrig beim SGB XII in anbetracht der „Zielgruppe“, das Einkommen des Partners wird ebenfalls mit angerechnet. Wer wenn nicht diese Gruppe von Menschen sollte Anrecht auf ein BGE haben? Weder Alter noch Behinderung, die zur völligen Erwerbsminderung führt, sind ein in der Regel selbstgewähltes Los.
Wobei ich da unterscheiden würde, zwischen eine Behinderung, die im Verlaufe des Lebens unverschuldet eintritt und einer, die von Geburt an vorhanden ist. In letzterem Fall sehe ich ausschließlich die Eltern in der Pflicht. Eltern entscheiden sich ein Kind zu bekommen, ein Kind entscheidet sich nicht Eltern zu bekommen. Wer sich dafür entscheidet ein Kind zu bekommen, der sollte auch die Verantwortung dafür tragen (und wer zu dämlich ist diesen Sachverhalt überhaupt zu begeifen der sollte generell die Finger von sämtlichen Geschlechtsteilen lassen, außer zum Waschen). Die Gesellschaft sollte nur einspringen müssen, wenn es wirklich nicht anders geht. Dann können jene Menschen, die wirklich nichts dafür können besser versorgt werden, denn Geld, das beim einen landet fehlt wieder woanders.
Leider sind die Systeme zu pauschal. Das hilft dem ein oder anderen, aber eben auf Kosten eines weiteren.
 
Hallo

Moep89 schrieb:
Wobei ich da unterscheiden würde, zwischen eine Behinderung, die im Verlaufe des Lebens unverschuldet eintritt und einer, die von Geburt an vorhanden ist.
...
Dann können jene Menschen, die wirklich nichts dafür können besser versorgt werden, denn Geld, das beim einen landet fehlt wieder woanders.
Ich behaupte mal das die Behinderten in beiden Fällen nichts dafür können und keine Schuld haben.

Moep89 schrieb:
Die Gesellschaft sollte nur einspringen müssen, wenn es wirklich nicht anders geht.
Das sehe ich bei Kranken/Behinderten/Alten auf jeden Fall als gegeben, evtl. nicht bei selbst verschuldeten Krankheiten wie z.B. Drogensucht/Alkoholismus.

Moep89 schrieb:
Leider sind die Systeme zu pauschal.
Bei Kranken/Behinderten/Pflegebedürftigen ist unser System überhaupt nicht pauschal, SGBII/SGBXII gibt es für Arbeitslose/Rentner immer.
Der Mehrbedarf und das Pflegegeld sind in der Höhe variabel und werden je nach Krankheit/Behinderung/Pflegestufe individuell angepaßt.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich behaupte mal das die Behinderten in beiden Fällen nichts dafür können und keine Schuld haben.
Deswegen schrieb ja, dass die Eltern die Verantwortung bei angebornener Behinderung tragen. Die Person trifft wohl selten die Schuld.

Tomislav2007 schrieb:
Das sehe ich bei Kranken/Behinderten/Alten auf jeden Fall als gegeben, evtl. nicht bei selbst verschuldeten Krankheiten wie z.B. Drogensucht/Alkoholismus.
Ja, bei Drogenmissbrauch sehe ich die Sache auch kritisch. Wenn Leute sich bewusst ihe Gesundheit ruinieren und dann enorme kosten verusachen finde ich das nicht mehr fair, wenn die Gesellschaft dafür aufkommen muss.

Tomislav2007 schrieb:
Bei Kranken/Behinderten/Pflegebedürftigen ist unser System überhaupt nicht pauschal, SGBII/SGBXII gibt es für Arbeitslose/Rentner immer.
Genau das meine ich ja ;)
Einige sollte es aber NICHT bekommen, wenn ihre Situation selbstverschuldet und definitiv vermeidbar war.
Und die individuelle Anpassung existiert zwar, aber natürlich in Grenzen. Siehe z.B. die aktuelle Diskussion über Pflegeheim vs. Pflege zu Hause.
Geld, dass Leute bekommen, die selbst Schuld sind und keine ernsthaften Bemühungen zeigen was zu ändern, fehlt bei denen, die wirklich keine Chancen haben.
 
Moep89 schrieb:
Wobei ich da unterscheiden würde, zwischen eine Behinderung, die im Verlaufe des Lebens unverschuldet eintritt und einer, die von Geburt an vorhanden ist.
Warum?
Die Betroffenen sind so oder so eingeschränkt und unschuldig. Eltern bzw. Familie kann nicht lebenslang die Versorgung übernehmen und je nach Erkrankung/Behinderung ist eine Pflege für Laien auch nicht möglich sondern bedarf professioneller Hilfe. Davon abgesehen steht auch Behinderten bspw. ein recht auf Autonomie zu, sowohl finanziell als auch sozial.
Moep89 schrieb:
Einige sollte es aber NICHT bekommen, wenn ihre Situation selbstverschuldet und definitiv vermeidbar war.
Und wo willst du da die Grenze ziehen? Wer soll darüber richten?
Skiunfall, Autounfall, Fahrradunfall zählen dann auch schon? Herzinfarkt in Folge ungesunder Lebensführung? Wäre ja alles vermeidbar. Die Folgen von Süchten sind auch kein selbst gewähltes Elend, die Betroffenen brauchen professionelle Hilfe und keine Schuldzuweisungen. Oft sind die Betroffenen auch multimorbit, insofern gibt es keine klar benennbare Ursache. Wenn überhaupt kann da nur Aufklärung im Vorfeld über Konsequenzen helfen um solche Situationen zu vermeiden.
Die Frage richtet sich auch an @Tomislav2007 da ich eure Gedankengänge verstehen möchte.
 
Moep89 schrieb:
Ja, bei Drogenmissbrauch sehe ich die Sache auch kritisch. Wenn Leute sich bewusst ihe Gesundheit ruinieren und dann enorme kosten verusachen finde ich das nicht mehr fair, wenn die Gesellschaft dafür aufkommen muss.
Moin

Dann gehört aber noch mehr dazu, wenn selbstverschuldet beachtet werden soll.

Raserei, gefährliche Hobbys, übermäßiges Fressen, Saufen, usw. Oder wieso soll die Allgemeinheit bezahlen weil ein Depp unbedingt auf eine E-Lok klettert um ein bescheuertes Selfie zu machen.

Gruß
Nobsi
 
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Hippokrates wurde nachgesagt, er habe die Behandlung Therapieunwilliger strikt abgelehnt.
Der hätte also jemanden, der sich weigert, ein bisschen kürzer zu treten um beispielsweise sein Krebs- oder Herzinfakt-Risiko zu mindern, einfach wieder nach hause geschickt (aber wohl auch nicht sofort ... erst wenn der Patient auf die Ratschläge seines Arztes längere Zeit nicht reagiert hat).

Übrigens streng gemaß dem hippokratischen Eid ... der Arzt soll leiden mindern ... und ein leidvolles Leben ohne Einsicht nicht einfach verlängern.

Mit Drogis habe ich allerdngs so meine Erfahrungen gemacht ... einigen von denen muss geholfen werden ... anderen nicht.
Das Problem dabei ist aber, dass es für uns momentan nur um die Frage geht, wie man mit Drogenkonsumenten umgehen soll ... denn irgendwie findet unsere Gesellschaft ja doch nicht die Mittel und Wege, das einzudämmen.
Repressionen machen es für den Suchtkranken nicht besser (eher schlechter). Die werden zum Problem ... und oft haben die Suchtkranken nicht besonders viele Strategien, mit Problemen klar zu kommen ... aber eine die zumindest kurzfristig zuverlässig funktioniert, die haben sie alle ... Drogenkonsum.
Das größte Problem an einer Drogensucht ist aus Sicht des Süchtigen wohl nicht die eigene Sucht, sondern die Illegalität seines Verhaltens ... aber illegal bedeutet eben nichts anderes, als "lass dich dabei besser nicht erwischen".
Und damit haben viele Drogis den ganzen Tag zu tun.

Oben genannte hippokratische Therapie (wegschicken und in Ruhe sterben lassen), wäre nebenbei auch bei Workaholics anzuwenden ... den ersten stressbedingte Herzinfakt sollte der Arzt behandeln ... den zweiten eventuell auch ... aber spätestens beim dritten sollte man einen solchen Patienten dann wohl besser einfach liegen lassen, denn der lässt sich scheinbar immer mal wieder aufpeppeln, und misshandelt seinen Körper dann in gewohnter Weise weiter.
Und das lindert das Leiden nicht, sondern verlängert nur ein immer leidvolleres Leben.

Hippokrates hätte wohl auch was dagegen gehabt, bei einem Leiden nur die Symptome zu behandeln.

Leider tickt unsere Medizin heute etwas anders ... denn der leidende Patient zahlt halt auch weiter ... mit Toten verdient ein Arzt kein Geld. ... das geht nur mit leidenden Lebenden.
 
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Jedem Hilfsbedürftigen sollte bestmöglichst geholfen werden. Ob Drogist oder nicht wenn irgendjemand auf dem Fussweg (oder sonstwo) augenscheinlich hilflos rumliegt und nicht auf Ansprache reagiert ruf ich die Rettungskräfte.
 
Hallo

SE. schrieb:
Die Frage richtet sich auch an @Tomislav2007 da ich eure Gedankengänge verstehen möchte.
Die Überschrift hier lautet "Veränderungen-Regeln-Verbote".
Wir wissen alle um die Gefahren von Alkohol und Drogen, Drogen sind zudem verboten, das z.B. Zucker ungesund ist wissen wir alle genau so wie wir wissen das eine Ernährungveränderung positiv ist.
Wir wissen alle wie dämlich eine Prügelei oder ein Selfie auf einem Autodach während der Fahrt ist, wir wissen alle das wir uns an gewisse Regeln halten müssen.
Unter dem Strich können wir sagen das wir alle wissen das Regeln und Verbote sinnlos sind und das viele sich nicht verändern wollen damit es Ihnen besser geht.
Warum sollen wir bei so einer beratungsresistenten Menschheit bei Gesundheits- und Heilkosten nicht das Verursacherprinzip anwenden ? Wer etwas verursacht darf dafür auch bezahlen.
Warum soll bei vermeidbaren selbst verschuldeten Krankheiten die Gemeinschaft aufkommen ? Man muss dem Verursacher nicht die gesamten Kosten aufbürden, aber einen Teil oder höhere Beiträge.

SE. schrieb:
Jedem Hilfsbedürftigen sollte bestmöglichst geholfen werden.
Nur wenn er seine Hilfsbedürftigkeit nicht selber verschuldet hat und es vermeidbar gewesen wäre/ist.

SE. schrieb:
Ob Drogist oder nicht wenn irgendjemand auf dem Fussweg (oder sonstwo) augenscheinlich hilflos rumliegt und nicht auf Ansprache reagiert ruf ich die Rettungskräfte.
Das habe ich mal in Düsseldorf am Hauptbahnhof vor der ehemaligen Videothek Tümmers gemacht, da lag ein bewußtloser ungepflegter herum und ich habe die Polizei angerufen.
Die kamen vorbei und sagten nur das sie den kennen und der nur seinen Rausch ausschlafen muss, die haben den aus dem Weg weg auf die Seite gerollt und liegen lassen.

Meiner Mutter ist das damals mal in Ihrer Kneipe passiert, ein besoffener ist vom Hocker gefallen und bewußtlos liegen geblieben.
Meine Mutter hat einen Krankenwagen gerufen, kurz bevor die gekommen sind ist der wieder wach geworden und sagte dann das es Ihm gut geht und er nur ein Nickerchen gemacht hat.
Meine Mutter mußte dann den Krankenwagen bezahlen, wer ruft der bezahlt, seitdem rufe ich nur noch die Polizei und lasse die Polizei entscheiden was gemacht werden muss.

Grüße Tomi
 
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SE. schrieb:
Jedem Hilfsbedürftigen sollte bestmöglichst geholfen werden. Ob Drogist oder nicht wenn irgendjemand auf dem Fussweg (oder sonstwo) augenscheinlich hilflos rumliegt und nicht auf Ansprache reagiert ruf ich die Rettungskräfte.
Dem kann ich nur zustimmen. Der Laie sollte da auf keinen Fall irgendwas abwägen müssen.
Mir geht es mehr um den späteren Verlauf. So ähnlich wie von @DerOlf bei Hippokrates beschrieben. Wenn jemand zwingend nötige Schritte für eine erfolgreiche Therapie nicht gehen will, dann muss man das akzeptieren. Beidseitig. Das heißt auch, dass eventuelle Folgen daraus irgendwann nicht mehr von der Allgemeinheit getragen werden sollten. Dass die Auswahl darüber sehr schwierig ist, ist mir bewusst. Aber es werden schon so viele Entscheidungen getroffen, permanent. Warum sollten wir das nicht auch hinkriegen? Es wird auch festgelegt was legal ist und was nicht. Was ein Nahrungsmittel ist und was nicht usw. usf.
Mir würde es schon reichen wenn der Konsum nicht legaler Drogen sowie Alkohol und Tabakprodukte dabei erfasst würden.
In eigtl. allen Versicherungen wird grobe Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz von der Abdeckung ausgenommen. Sich bewusst regelmäßig bzw. in erheblichen Mengen direkt gesundheitsschädliche Stoffe reinzupfeifen gehört mMn dazu. Ob man übermäßigen Konsum regulärer Lebensmittel dazuzählen muss ist da schon eine andere Geschichte.
Ich will es auch niemandem verbieten. Jeder soll für sich entscheiden. Aber dann eben auch die Konsequenzen seiner Entscheidungen nicht der Allgemeinheit aufbürden, die schon genug an Dingen zu Tragen hat, die niemand wirklich entscheiden konnte

SE. schrieb:
Warum?
Die Betroffenen sind so oder so eingeschränkt und unschuldig. Eltern bzw. Familie kann nicht lebenslang die Versorgung übernehmen und je nach Erkrankung/Behinderung ist eine Pflege für Laien auch nicht möglich sondern bedarf professioneller Hilfe. Davon abgesehen steht auch Behinderten bspw. ein recht auf Autonomie zu, sowohl finanziell als auch sozial.

Ja, die Betroffenen schon. Aber dennoch ist das In-die-Welt-setzen von Kindern die bewusste Entscheidung der Eltern. Kein Kind fällt einfach vom Himmel. Kein Kind wird vorher gefragt ob, und wenn ja, bei wem, wo und wann und wie es geboren werden möchte.
Ich finde es einfach nicht sinnvoll und nicht fair, wenn Eltern die Verantwortung für ihre alleinige Entscheidung zu einem großen Teil der Gesellschaft aufdrücken. In meinen Augen wird mit der Forpflanzung mancherorts viel zu sorglos umgegangen. Irgendwer wirds ja schon bezahlen und sich kümmern. :rolleyes:
 
Hallo

Moep89 schrieb:
Ich finde es einfach nicht sinnvoll und nicht fair, wenn Eltern die Verantwortung für ihre alleinige Entscheidung zu einem großen Teil der Gesellschaft aufdrücken. In meinen Augen wird mit der Forpflanzung mancherorts viel zu sorglos umgegangen. Irgendwer wirds ja schon bezahlen und sich kümmern.
Und was sollen wir deiner Meinung nach machen, sollen wir Idioten/Alkoholikern/Drogensüchtigen/Hartz4 Empfängern das knattern verbieten oder die Zwangsabtreibung einführen ?

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Hallo


Und was sollen wir deiner Meinung nach machen, sollen wir Idioten/Alkoholikern/Drogensüchtigen/Hartz4 Empfängern das knattern verbieten oder die Zwangsabtreibung einführen ?

Grüße Tomi

Persönlich und als ziemlich direkter und sehr rationaler Charakter hätte ich damit tatsächlich nicht allzu große Probleme. Nicht mehr alle natürlich Selektionsfaktoren mit großer Anstrengung der Gesellschaft auszuhebeln wäre ein Anfang :evillol:
Praktisch sieht's wohl so aus, dass man nur mit Aufklärung und ggf. mit Strafen bzw. Zwangsmaßnahmen arbeiten kann. Dem kooperationsunwilligen Hartzer mit Kind evtl. die Mittel kürzen und diese Summe dann direkt in Nahrung und Bildung für dessen Kinder stecken. Z.B. indem die Kinder spätestens in der Schule dort ihr Essen bekommen. Evtl. auch zusätzliche Betreuung. Und die Kosten dafür werden eben vom allgemeinen Satz der Eltern abgezogen. Ansonsten würde jede Kürzung oder Strafe wohl direkt vom Kind getragen werden, was nicht Sinn und Zweck der Sache ist.
 
Bevor man Menschen das kinderkriegen verbietet, sollte man sich überlegen, ob die eigenen Eltern die Vorraussetzungen, die man dafür gerne gesetzt haben möchte, überhaupt erfüllt hätten.

So eine Art "Tauglichkeitsüprüfung" sollte jeder ablehnen ... vor allem wenn es dabei nur um die Kostenübernahme geht.

Bei behinderten Kindern hört der Spass für mich definitiv auf - Euthanasie-Programme möchte ich in meinem Heimatland definitiv nicht nochmal sehen.
Auch ein Kind, welches sein leben lang an den Rollstuhl gefesselt ist oder durch Erkrankung im Rollstuhl landet, kann wichtige Beiträge zu Wissenschaft und Technologie leisten (siehe Stephen Hawking).

Ausserdem mache ich mir echt Sorgen über die Rolle der Gentechnik in dieser Sache ... Regelmäßig werden irgendwelche Gene entdeckt, die dann angeblich für "Fehlentwicklung A oder B" verantwortlich sind ... oft hält sich das nur einige Monate lang (dann hat man wieder herausgefunden, dass man eigentlich nichts herausgefunden hat) ... aber in dieser Zeit würden dann wohl einige "Verbrecher-", "Homo-", oder "Egostenbabys" abgetreben worden sein.
Gerade in Anbetracht einer fortschreitenden Genforschung und eines umfassenden Sebstptimierungsdranges sollte man mit sowas sehr vorsichtig sein ...
Ist einem Kind eine Geburt zuzumuten, welches ohnehin (nach seinen Genen zu urteilen) keinen IQ über 90 erreichen wird?
Oder Menschen mit Down-Syndrom (einige davon gehören zu den charakterlich schönsten Menschen, die es gibt)?
Soll man die dann auch pränatal einäschern, nur weil unsere Gesellschaft die sonst platt macht?

Eine Gesellschaft kann durch die Art, wie mit den Schwächsten in ihrer Mitte umgegangen wird, gut charaktisiert werden ... und eine Gesellschaft, die die Kinder, die eventuell zu den Schwächsten gehören werden, lieber nicht auf die welt kommen lässt, weil das für alle ein bisschen Geld kostet, ist definitiv etwas, das ich als Dystopie betrachte.

Das klingt dann für mich nach Sparta ... da wurden der Überlieferung nach schwächliche Kinder einfach ihrem Schicksal überlassen.

Wenn wir dann entscheiden, einzelne Zellhaufen nicht zu Kindern heranwachsen zu lassen, dann wird sicherlich auch bald wieder die Frage aufkommen, ob sich eine künstliche Hüfte für den 75-jährigen denn überhaupt lohnt.
Sollen am ende nur noch Festangestellte in Leitenden Positionen Ersatzteile erhalten ... nur weil das Gesundheitssystem dann etwas billiger wird?
Werden dann irgendwann nur noch Reiche ihr Alter genießen können, während der Rest vor sich hin siecht und auf den Tod wartet?
Volle Wiederherstellung der Arbeitskraft nur noch bis zum Renteneintrittsalter?
Der Arzt fragt dann nicht mehr nur nach der Versichertenkarte, sondern gleich noch nach dem Arbeitsvertrag .... und erst dann stellt er die Diagnose und einen Behandlungsplan auf ... natürlich nur, wenn der Patient auch gut genug zahlen kann.
Ich habe auf jeden Fall keine Lust auf L€b€nsb€r€chtigungssch€in€.

Wehret den Anfängen.
 
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Naja, ganz so dramatisch sehe ich das nicht. Es würde sich vieles einfach ändern, wenn (echte) Verantwortung nicht so leicht abgegeben werden kann. Das gilt für alle Bereiche.
Jeder Mensch soll gerne leben. Nur übermäßige Belastung für alle anderen sollten daraus nicht entstehen. Die anderen können schließlich auch nichts dafür. Das verhindert ja nicht den nächsten Hawking. (Dessen Krankheit übrigens erst im Erwachsenenalter bekannt wurde)

Das Argument bzgl. des Umgangs einer Gesellschaft mit den Schwächsten ist zwar schön, aber eigtl. doch auch nichtssagend. Alles basiert doch auf individuellen Vorstellungen von Moral und Ethik. Was der eine für passend hält, ist für den nächsten völliger Unsinn.

Alter ist übrigens etwas gänzlich anderes. Dafür kann man zwar auch nichts, aber das ist eben auch eine andere Art der Entscheidung. Kein Kind zu zeugen, weil man es nicht adäquat versorgen und bilden kannn ist etwas anderes, als jemanden pünktlich zur Rente zum Abdecker zu bringen ;)
 
War vielleicht ein bisschen hart formuliert, aber ich habe echt Schiss, das unsere und folgende Generationen aus reiner Vernunft auf sehr viele menschliche Qualitäten verzichten könnten ... nur weil das Geld dann länger reicht.

Ausschließlich in finanziellen Dimensionen über gesellschaftliche Prozesse nachzudenken, ist für unsere Welt einfach etwas ZU eindimensional.

Dass man die Verantwortung für seine eigenen Kinder übernehmen sollte, ist doch logisch ... was meinst du warum ich so froh bin, bisher keine in die Welt gesetzt zu haben (zumindest weiß ich von keinem)?

Ein Kriterium, welches ich z.B. nutzen würde, um zu entscheiden, ob jemand in der Lage ist, diese Verantwortung zu übernehmen wäre die tägliche Nutzungsdauer des Smartphones ... einmal die ungefähre Stundenangabe, und dann noch die persönliche Einschätzung ob das "wenig", "eher wenig", "eher viel" oder "viel" ist.
Jemand, der "8 Stunden" und "eher wenig" angibt, wäre mMn für die Kinderaufzucht ungeeignet ... denn der hat für ein Kind einfach keine Zeit.
Klar ist das nicht schön dem das knattern zu verbieten ... aber wie es dem damit geht, ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal, wenn ich darüber nachdenke, wie es dem Kind dann mit diesen Eltern (die es sich nicht aussuchen konnte) eventuell gehen wird.
"Ach wäre ich doch als Smartphone auf die Welt gekommen ... die Dinger kriegen so geil viel Aufmerksamkeit :( ".
Und mit dem ersten Smartphone in der Hand dann "endlich bin ich komplett :) ".
Mit der Eifersucht auf kleine Geschwister ist das nicht vergleichbar ... denn mit Papas Smartphone darf man nichtmal spielen.
 
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Hallo

Moep89 schrieb:
Dem kooperationsunwilligen Hartzer mit Kind evtl. die Mittel kürzen und diese Summe dann direkt in Nahrung und Bildung für dessen Kinder stecken. Z.B. indem die Kinder spätestens in der Schule dort ihr Essen bekommen.
Ich habe in der Tat schon zu viele Hartz4 Eltern gesehen die das Kindergeld versoffen haben, bei deinem Vorschlag wären die Kinder zwar satt aber irgendwann obdachlos, das kann es auch nicht sein.
Ich bin dafür das auffällige Hartz4 Empfänger (Alkohol/Drogen) nur noch zweckgebundene (kein/e Alkohol/Zigaretten) und nicht übertragbare Gutscheine bekommen die sie nur gegen Vorlage eines Ausweises einlösen können.

Grüße Tomi
 
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Darfs vielleicht noch nen Tattoo auf der Stirn sein?

Glaubst du nicht, dass sich binnen kürzester Zeit ein Scharzmarkt bilden würde, der den Hartzern dann doch wieder Zugang zu Alk und Zigaretten verschafft?
Genau wie es mit den Bezugsscheinen nach dem Krieg passiert ist ... da gabs dann auch Familien, die hatten statt Brot für alle eben 3 Flaschen Bier und ne Packung Zigaretten für Papa.

Ich will mich nicht drauf verlasen, dass die Hartzer-Dynastie keine Ahnung hat, wie Schwarzmarkt funktioniert ... das haben die Menschen schon immer sehr schnell wieder begriffen.
Dann versaufen sie halt nicht das Kindergeld, sondern die Miete.

In der Theorie klingt das ja vielversprechend ... nur ist es kaum praktisch umsetzbar ... im Grunde ist es sogar verfassungswidrig, eine Personengruppe derartig zu kennzeichnen.
Der Einkaufswagen voll billigem Schnaps ist schon Kennzeichnung genug, da muss man nicht noch per Gutscheinzahlung drauf hinweisen, dass da jemand einen bedenklichen Konsum hat.

Bei Gelegenheit eventuell mal über den Text von Art 12 GG nachdenken.
Manchmal habe ich bei dir das Gefühl, du würdest den Erstbescheid vom JC für einen gerichtlich angeordneten Freiheitsentzug halten (nur der berechtigt nach GG auch zu Zwangsarbeit).
 
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Hallo

@DerOlf
Du hast ja prinzipiell Recht, das würde die Sache nicht dauerhaft in großem Stil ändern, aber zumindest den Zugang zu Alkohol/Zigaretten erschweren und evtl. den ein oder anderen zurück halten.
Mir geht es auch nicht um die Hartz4 Empfänger selber, die haben (wir) schon verloren, die Kinder könnte man aber noch retten bevor die den Lifestyle der Eltern übernehmen.
Ein Einkaufswagen voll mit Schnaps soll eine negative Kennzeichnung sein ? Hast du schon einmal in einem Problembezirk gewohnt ? Es gibt Gegenden da ist das ein Ansporn mitzumachen.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
die Kinder könnte man noch retten bevor die den Lifestyle der Eltern übernehmen.
Da bin ich voll und ganz bei dir ... wenn du den Eltern aber noch ein zusätzliches Stigma aufdrückst, werden das auch die Kinder in der Schule zu spüren bekommen.
Manche werden sich dagegen wehren, und alles mögliche unternehmen, um nicht den gleichen Weg einzuschlagen, wie die Eltern.
Andere werden darauf mit Trotz reagieren - oder noch schlimmer - sie werden das unter Umständen einfach als Gegebenheit hinnehmen (erlernte Hilflosigkeit mal als Stichwort).
Ich weiß ja nicht, ob du Lust auf noch mehr Menschen hast,. die sich von der Gesellschaft abgehängt fühlen ... aber auch dieser Effekt ist denkbar, wenn man ihnen dann noch ein sichtbares Zeichen ihres "Versagens" aufdrückt.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
... wenn du den Eltern aber noch ein zusätzliches Stigma aufdrückst, werden das auch die Kinder in der Schule zu spüren bekommen.
Es gibt Fälle wo das auch nicht mehr auffallen würde.
Fälle wo die besoffenen/zugedröhnten Eltern Ihre hungrigen Kinder in die/den Schule/Kindergarten bringen und die Kinder von den Lehrern/Erziehern ein Butterbrot bekommen.
Jetzt komm bitte nicht mit einem Verweis auf den BGE Thread, ob Alkoholiker/Drogensüchtige jetzt Hartz4 Abgehängte oder BGE Abgehängte sind ändert nichts am abgehängten Status.

Grüße Tomi
 
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Ja, das ist leider schon heute schlimm genug.

Ich sehe, dass das ein riesiges Problem ist ... allerdings gibt es dafür mMn keine Lösung, die die Eltern aussen vor lässt ... jedenfalls nicht ohne ein paar Änderungen in unserer Gesetzeslandschaft (bis hin zum Grundgesetz).
Als Pädagoge halte ich die Trennung von Kindern und Eltern für die allerletzte Möglichkeit ... die sollte wirklich erst dann angeordnet werden, wenn ALLES andere definitiv gescheitert ist.

Ausserdem müsste die Betreuung (die gibts für Härtefälle ja heute auch schon) um einiges besser werden.
Gegen die Betreuungsschlüssel beim Jugendamt waren die in den Realschulen 1980 (40+ Schüler) richtig paradiesisch.
Wenn man da zusätzliche Betreuung fordert, dann muss man auch bedenken, was das dann wieder kostet .... zumindest wenn es besser laufen soll, als momentan.

Ich mache mir allerdings nicht nur Sorgen um die Kinder von Alkoholikern oder Drogis ... auch ganz normale Menschen liefern ihre Kids teilweise in desolatem Zustand in der KiTa ab.

Sollte ein Vater einem Erzieher dankbar sein, weil der seinen kleinen Sohn von Zeit zu Zeit mal in den Arm nimmt?
Eigentlich ist das doch eher der Job der Eltern oder der restlichen Familie. Aber einzelne Elternpaare kriegen das momentan auch ganz ohne Drogen nicht auf die Kette ... und es sind (traurig aber wahr) eigentlich gezielt NICHT die Hartzer ... am grausamsten gehen eigentlich wirtschaftlich Erfolgreiche mit ihren Kids um.
Ich hatte einen Nachhilfeschüler aus sehr reichem Hause (unterricht im Palast is schon was feines) ... und das war so ziemlich das einsamste und traurigste Kind, was ich in meinem Leben kennengelernt habe ... der tat mir richtig leid.
Immer dieses "mein Papa hat <Aufzählung beliebiger Besitztümer einfügen>" ... ich musste immer an eine alte Werbung denken, wo darauf nur zurück kam "und mein Papa hat mich lieb".
Die haben den mit Nachhilfe zugebombt (4 Fächer, je zwei Termine die Woche ... Wahnsinn) ... dabei war der nicht doof ... der hatte scheinbar nur gelernt, dass Mama und Papa nur dann für ihn Zeit haben, wenn er eben NICHT funktioniert hat, wie gedacht.
Das finde ich eigentlich um einiges bedenklicher.

Aber das soll jetzt auch kein Freispruch für Alki-Eltern sein. Was die machen, ist halt auch keinen Deut besser.

Die Unfähigkeit, den eigenen Kindern eine "gute" Kindheit zu bieten, ist über alle sozialen Schichten relativ gleich verteilt ... man geht nur davon aus, dass Alkoholprobleme zwingend zum Jobverlust führen ... dem ist aber (leider) nicht so ... es gibt ne Menge Vollalkis, die einer geregelten Arbeit nachgehen ... und auch die gehen mit ihren Kindern teilweise scheiße um.
Und auf der anderen Seite gibt es Drogenkonsumenten (oder Menschen, die man für welche hält), bei denen man das Gefühl hat, die geben alles fürs Kind ... wenn da jemand für die Drogen Hunger schiebt, dann eher der Drogi selbst.

Naja ... wie immer kann man es einfach nicht pauschalisieren ... und das bedeutet detaillierte Einzelfallprüfung -> teuer.
 
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